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Die Äbtissinnen von Quedlinburg regierten das Frauenstift Quedlinburg von 966 bis zu seiner Aufhebung im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses im Jahre 1803. Das Stift wurde bereits 936 durch Otto I. gegründet. Die ursprüngliche Idee dazu stammte wohl von seiner Mutter, Königin Mathilde (* um 895 in Enger; † 14. März 968 in Quedlinburg), die bis 909 selbst im Frauenstift Herford erzogen worden war. Königin Mathilde und ihr Mann Heinrich I. hatten bereits vor 936 versucht, den Konvent des Klosters Wendhusen nach Quedlinburg zu verlegen, um dort ein Frauenstift zu gründen. Dies scheiterte jedoch am Widerstand der Wendhusener Stiftsdamen, insbesondere der dortigen Äbtissin Diemot. So wurde das Quedlinburger Stift mit anderen Frauen besetzt. Die ersten 30 Jahre stand ihm die Königin Mathilde, als Witwe König Heinrichs I. vor, ohne jedoch zu einer Äbtissin geweiht worden zu sein. Erst ihre Enkelin, eine Tochter Ottos I. des Großen und nach ihrer Großmutter ebenfalls Mathilde genannt, wurde 966 zur ersten Äbtissin geweiht. Wie die Äbtissinnen von Essen, von Gandersheim, von Herford oder von Vreden hatten die Quedlinburger Äbtissinnen als Reichsfürstinnen des Heiligen Römischen Reiches einen eigenen Sitz auf den Reichstagen. 1641 beantragten diese nicht im sogenannten schwäbischen Kreis ansässigen Reichsstifte, die sich im Rheinischen Reichsprälatenkollegium organisierten, eine eigene Kuriatstimme. Die Äbtissinnen von Quedlinburg hatten in den fast 900 Jahren, in denen das Stift auf dem Quedlinburger Schlossberg bestand, mehrere große Bewährungsproben zu bestehen. Zunächst mussten sie den Bedeutungsverlust abfangen, als ab dem 13. Jahrhundert die königlichen und kaiserlichen Herrscherbesuche ausblieben. Dann opponierten im Jahre 1477 die Bürger der Stadt Quedlinburg mit Waffengewalt gegen ihre Stadtherrin. Äbtissin Hedwig von Sachsen ersuchte ihre Brüder, die Wettiner Herzöge Ernst und Albrecht, um Hilfe. Die entsandten Truppen stürmten die Stadt ohne eigene Verluste. Daraufhin unterwarf sich die Bürgerschaft und schied aus sämtlichen Bündnissen aus. Auch während der Sedisvakanz des Äbtissinnenstuhls von 1704 bis 1718 war das Stift in einer bedrohlichen Lage. Insgesamt wird die Äbtissinnenliste mit 39 Äbtissinnen durchgezählt. Königin Mathilde (936–966) und Aurora von Königsmark (1704–1718) haben das Stift geleitet, ohne Äbtissinnen gewesen zu sein. Die Namen der beiden Äbtissinnen Eilica (1095–1110) und Meregart (1160–1161) sind nur durch Münzfunde bezeugt, aber nicht urkundlich überliefert. (de) This is a list of princess-abbesses of Quedlinburg Abbey. (en) Questa è una lista delle badesse di Quedlinburg. (it) |