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- Losbücher, auch Punktierbücher, Traumbücher (Somniaria) oder Wahrsagebücher genannt, sind ein seit dem Spätmittelalter verbreitetes und populäres Genre der mantischen Literatur. Sie entstammten hauptsächlich den Traditionen der antiken und arabischen Literatur. In abgewandelter Form und in Verbindung mit Tarot oder Kabbala werden sie bis in die Gegenwart verwendet. Ein Losbuch diente der Weissagung von Wetter- oder Krankheitsverläufen, politischen Entwicklungen und anderen alltäglichen Fragen. Da Losbücher sich außerhalb der von der Kirche tolerierten Wissenschaften bewegten und als Zauberei angesehen wurden, waren sie sowohl nach kirchlichem als auch nach weltlichem Recht verboten. Die ersten Losbücher beruhten auf dem mantischen System des Frühmittelalters, das Isidor von Sevilla analog zur Elementenlehre in seinen Etymologiae entwickelte. Die hier beschriebenen Wahrsagepraktiken sind Geomantie, Hydromantie, Aeromantie und Pyromantie. Spätere Systematiken stammten von Rabanus Maurus, Hugo von St. Viktor, Thomas von Aquin und Berthold von Regensburg. Das Hauptwerk des Spätmittelalters war Johannes Hartliebs Puoch aller verpoten kunst, ungelaubens und der zaubrey (1456), das zugleich unter dem Zeichen des aufkommenden Hexenwahns entstand. Hier wird eine Vielzahl von mantischen Methoden beschrieben. Losbücher wurden noch bis in die frühe Neuzeit hinein verfasst, u. a. das Ulmer Sortilogium (um 1482) und die parodistische Verarbeitung in Jörg Wickrams Weltlich Losbuch (1539). Zum Gegenstand wurden sie auch in der Narrenliteratur. (de)
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- Losbücher, auch Punktierbücher, Traumbücher (Somniaria) oder Wahrsagebücher genannt, sind ein seit dem Spätmittelalter verbreitetes und populäres Genre der mantischen Literatur. Sie entstammten hauptsächlich den Traditionen der antiken und arabischen Literatur. In abgewandelter Form und in Verbindung mit Tarot oder Kabbala werden sie bis in die Gegenwart verwendet. (de)