Louis Philippe Albert d’Orléans, comte de Paris (original) (raw)
Nach dem Tod seines Vaters 1842 rückte Louis Philippe in die Position des designierten Nachfolgers (Prince royal) seines Großvaters, König Ludwig Philipp, für das Amt des Königs der Franzosen auf. Nach der Februarrevolution 1848 war er allerdings gezwungen mit seiner Familie in das britische Exil zu gehen. Seit dem Tod seines Großvaters 1850 wurde er von den Anhängern des Hauses Orléans (Orléanisten) als rechtmäßiger Prätendent auf den französischen Thron anerkannt. Während des Sezessionskrieges diente er gemeinsam mit seinem Bruder Robert d’Orléans und anderen Familienangehörigen als Offizier in der Armee der Union. Als Angehöriger des Stabs der Potomac-Armee unter General George B. McClellan zeichnete er sich 1862 im Halbinsel-Feldzug aus. Über den Bürgerkrieg schrieb er ein vierbändiges
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dbo:abstract | Nach dem Tod seines Vaters 1842 rückte Louis Philippe in die Position des designierten Nachfolgers (Prince royal) seines Großvaters, König Ludwig Philipp, für das Amt des Königs der Franzosen auf. Nach der Februarrevolution 1848 war er allerdings gezwungen mit seiner Familie in das britische Exil zu gehen. Seit dem Tod seines Großvaters 1850 wurde er von den Anhängern des Hauses Orléans (Orléanisten) als rechtmäßiger Prätendent auf den französischen Thron anerkannt. Während des Sezessionskrieges diente er gemeinsam mit seinem Bruder Robert d’Orléans und anderen Familienangehörigen als Offizier in der Armee der Union. Als Angehöriger des Stabs der Potomac-Armee unter General George B. McClellan zeichnete er sich 1862 im Halbinsel-Feldzug aus. Über den Bürgerkrieg schrieb er ein vierbändiges Geschichtswerk. Nach dem Sturz des zweiten französischen Kaiserreichs 1870 unternahmen die beiden monarchistischen Strömungen der Orléanisten und Legitimisten einen Versuch zur gegenseitigen Aussöhnung, mit der Wiederherstellung der Monarchie als Ziel. Als ihr König sollte von Seiten der Orléans der bourbonische Comte de Chambord als „Heinrich V.“ anerkannt werden, welcher wiederum die konstitutionelle „Julimonarchie“ als Staatsverfassung anerkennen sollte. Diese „Fusion“ scheiterte allerdings an der ultraroyalen Gesinnung des Comte de Chambord, der sich in seinem am 5. Juli 1871 veröffentlichten Manifest weigerte, die revolutionäre Trikolore wie auch das königliche Wappen der drei goldenen Lilien auf blauem Schild als äußerliche Symbole des französischen Staates zu akzeptieren. Für ihn war einzig das weiße Lilienbanner des absolutistischen Ancien Régime akzeptabel, während Louis Philippe den Kompromiss unterstützte. Hinter diesem Flaggenstreit manifestierten sich letztlich die zwei gegensätzlichen Auffassungen des Gottesgnadentums auf der einen und des durch die Revolution errichteten Prinzips der nationalen Souveränität auf der anderen Seite. 1873 unternahm Louis Philippe noch einmal einen Versuch zu einem Ausgleich mit dem Comte de Chambord in dessen Exil in Frohsdorf, und erkannte dessen Thronfolgerecht an. Die Einigung blieb allerdings nur oberflächlich bestehen, da die unterschiedlichen Ansichten beider Lager bestehen blieben. Nachdem der Comte de Chambord 1883 kinderlos gestorben und die königliche Linie der Bourbonen damit erloschen war, formulierte Louis Philippe als „Philipp VII.“ den Anspruch des Hauses Orléans auf die rechtmäßige Vertretung des „Hauses Frankreich“ und damit sein alleiniges Nachfolgerecht auf den Thron. Ultraroyale Anhänger der Legitimisten wiesen dies allerdings zurück und proklamierten mit einem Vertreter der spanischen Bourbonen (Haus Bourbon-Anjou) einen eigenen Prätendenten, womit die Spaltung der monarchistischen Bewegung eine Fortsetzung fand. Inzwischen festigte sich die dritte Republik und die Monarchisten verloren 1876 die Mehrheit in der Deputiertenkammer an die Republikaner. Am 22. Juni 1886 wurde das Gesetz zur Exilierung des Hauses Orléans aus Frankreich angenommen, worauf Louis Philippe wieder nach England zog. Dort wurde er nach seinem Tod in der Saint-Charles Borromée Chapel von Weybridge bestattet. Dem Haus Orléans wurde erst 1950 nach Aufhebung des Exilgesetzes die Rückkehr nach Frankreich gestattet, worauf sein Leichnam 1958 mit denen anderer exilierter Orléans in die Chapelle royale Saint-Louis in Dreux überführt werden konnte, der traditionellen Grablege der Familie. (de) |
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