Das Lustprinzip ist ein Begriff innerhalb der klassischen psychoanalytischen Theorie von Sigmund Freud. Er bezeichnet das Streben des Es (das Unbewusste in der menschlichen Psyche) nach sofortiger Befriedigung der ihm innewohnenden elementaren Triebe bzw. Bedürfnisse. Indem dies geschieht, wird Triebspannung entladen und den damit verbundenen Unlust-Gefühlen ausgewichen, bzw. diese in ihr Gegenteil verwandelt. Der komplementäre psychische Wirkmechanismus zum Lustprinzip ist das sogenannte Realitätsprinzip. Entgegen einem weit verbreiteten Irrtum bezieht Freud das Lustprinzip in seinen späteren Werken nicht mehr ausschließlich auf das sexuelle Lustempfinden, sondern kommt zu dem Ergebnis, dass es für jede Art von Bedürfnissen oder Mängeln maßgeblich ist, die ein Lebewesen ausgleichen muss, um sich und seine Art zu erhalten. (de)