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- Täufer (früher auch Wiedertäufer oder Anabaptisten genannt) sind Anhänger einer radikalreformatorisch-christlichen Bewegung, die im zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts in verschiedenen Teilen Europas entstanden ist und die nicht selten als der linke Flügel der Reformation bezeichnet wird. Täuferische Kirchen bzw. Glaubensgemeinschaften gibt es bis heute. Wichtige Konzepte der frühen Täufer waren die Nachfolge Christi, die Kirche als Bruderschaft und die Gewaltlosigkeit. Ihr Denken und Verhalten begründeten sie ganz aus der wortgetreuen Auslegung des Neuen Testamentes (sola scriptura), was auch in ihrem Sakramentsverständnis (Gläubigentaufe, Abendmahl) zum Ausdruck kam. Hinzu kamen Forderungen nach Glaubensfreiheit, nach Trennung von Kirche und Staat, nach Gütergemeinschaft und nach Absonderung (Gemeinschaft der Gläubigen). Die genannten Konzepte und Glaubenshaltungen bzw. -praxen waren und sind in den einzelnen Gruppierungen der Täuferbewegung unterschiedlich stark ausgeprägt und akzentuiert. Insgesamt war die Bewegung der Täufer heftigen Verfolgungen durch die Obrigkeit und die Amtskirchen ausgesetzt. Die Täuferbewegung besteht heute in der Form der Mennoniten, Hutterer und Amischen fort. Zu den jüngeren Strömungen werden die Bruderhöfer, die Evangelischen Täufergemeinden (ETG, auch Evangelisch Taufgesinnte oder auch Neutäufer) die pietistisch-täuferischen Mennonitischen Brüdergemeinden, die River Brethren und die Schwarzenau Brethren hinzugezählt. Obschon es auch einzelne Berührungspunkte mit später entstandenen Freikirchen wie den Baptisten gibt, sind diese im konfessionellen Sinne nicht den Täufern zuzurechnen. (de)