Anna Bohn (original) (raw)

Anna Bohn (* 1968) ist eine deutsche Philologin und Filmwissenschaftlerin. Sie ist seit 2019 wissenschaftliche Referentin strategische Filmentwicklung an der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB).[1]

Bohn studierte Hispanistik, slawische Philologie und Literaturwissenschaften in Madrid, Moskau und München und wurde 2000 mit einer Arbeit über die Kunsttheorie des sowjetischen Filmregisseurs Sergei Michailowitsch Eisenstein promoviert.[2]

Nach Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiterin an der Universität München, als Kuratorin des Internationalen Dokumentarfilmfestivals München, als freie Mitarbeiterin beim Bayerischen Rundfunk sowie als Dozentin für Literatur- und Kulturwissenschaft am Institut für Slawistik der Paris Lodron Universität Salzburg wechselte sie 2003 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an das Filminstitut der Universität der Künste Berlin. Dort koordinierte sie das von der Kulturstiftung des Bundes geförderte Projekt „DVD als Medium kritischer Filmeditionen“[3] (Leitung Enno Patalas), aus dem die digitale Edition der DVD Studienfassung von Metropolis und die digitale Rekonstruktion der Nadeltonfassung von Panzerkreuzer Potemkin (1930) hervorging. Ferner koordinierte sie an der Stiftung Deutsche Kinemathek das von der Kulturstiftung des Bundes geförderte Projekt „Броненосец Потемкин / Panzerkreuzer Potemkin“[4] zur Rekonstruktion der russischen Premierenfassung sowie der deutschen Verleihfassung von 1926, die im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin 2005 aufgeführt wurde.

Von 2006 bis 2010 war Bohn Leiterin des von der DFG geförderten Projekts „Grundlagen einer Theorie der Filmrestaurierung und kritischen Filmedition aus interdisziplinär vergleichender Perspektive“ an der Universität der Künste Berlin[5] und von 2011 bis 2014 Lehrbeauftragte für „Filmedition“ im interdisziplinären Masterstudiengang Editionswissenschaft an der FU Berlin. Ihre in dieser Zeit entstandene Monographie Denkmal Film. Band 1: Der Film als Kulturerbe; Band 2: Kulturlexikon Filmerbe bietet die erste umfassende Überblicksdarstellung zur Problematik der Überlieferung, Konservierung und Rekonstruktion des Filmerbes in deutscher Sprache.[6]

Von 2012 bis 2014 war Bohn als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin (Lehrstuhl Oliver Janz) für das EU-Projekt Collaborative European Digital Archive Infrastructure (CENDARI). Seit ihrem Wechsel an die Zentral- und Landesbibliothek Berlin konzentriert sich Bohns wissenschaftliche Tätigkeit auf Probleme der informationswissenschaftlichen Erschließung, Verzeichnung und Vermittlung audiovisueller Dokumente in digitalen Formaten auf physischen Trägern und im Internet.[7]

Von 2014 bis 2015 leitete sie das Referat Film, Kunst, Artothek und von 2016 bis 2019 das Referat Filmbibliothek an der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB).[8]

  1. ZLB Organigramm. In: www.zlb.de. Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 19. Mai 2020, abgerufen am 8. Juni 2020.
  2. Anna Bohn: Film und Macht. Zur Kunsttheorie Sergej Eisensteins 1930–1948. München: diskurs film BIBLIOTHEK 2003.
  3. DVD als Medium kritischer Filmeditionen, auf udk-berlin.de
  4. a b Panzerkreuzer Potemkin, auf kulturstiftung-des-bundes.de
  5. Grundlagen einer Theorie der Filmrestaurierung und kritischen Filmedition aus interdisziplinär vergleichender Perspektive, auf gepris.dfg.de
  6. Anna Bohn: Denkmal Film. Band I: Der Film als Kulturerbe. Band II: Kulturlexikon Filmerbe. Köln, Weimar, Wien: Böhlau 2013. ISBN 978-3-412-20990-2
  7. Agent 007 im Visier von FRBR und RDA Perspektiven internationaler Standardisierung der Katalogisierung von Filmen, in: Umlauf, 2016
  8. Anna Bohn. In: Werk und Beiwerk. Zur Edition von Paratexten. Referentinnen und Referenten. Deutsches Literaturarchiv Marbach, 13. Februar 2020, abgerufen am 9. Januar 2021.
  9. Willy Haas-Preis 2013. Auszeichnung einer bedeutenden internationalen Publikation zum deutschsprachigen Film bzw. zum Film in Deutschland. In: cinefest. Internationales Festival des deutschen Film-Erbes. cinefest, 22. November 2013, abgerufen am 9. Januar 2021.
  10. Neue Maßstäbe in der Filmforschung Wissenschaftlerin der Freien Universität für Publikation zum Schutz des Filmerbes mit Willy-Haas-Preis 2013 ausgezeichnet. In: fu-berlin.de. Freie Universität Berlin, 20. Dezember 2013, abgerufen am 9. Januar 2021.
  11. Hans Helmut Prinzler: Anna Bohn: Denkmal Film. Band 1 Der Film als Kulturerbe - Band 2 Kulturlexikon Filmerbe. In: Filmbuch Rezensionen. Hans Helmut Prinzler, 2014, abgerufen am 9. Januar 2021.
  12. De-Gruyter-Preis „Zukunftsgestalter in Bibliotheken 2020“ verliehen. In: degruyter.com. De Gruyter, 28. Mai 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. September 2020; abgerufen am 9. Januar 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.degruyter.com
  13. Filmdatenblatt auf berlinale.de, abgerufen am 26. Januar 2019
  14. Panzerkreuzer Potemkin, auf udk-berlin.de
Personendaten
NAME Bohn, Anna
KURZBESCHREIBUNG deutsche Slawistin und Filmwissenschaftlerin
GEBURTSDATUM 1968