Marian Füssel (original) (raw)

Marian Füssel (* 1973 in Münster) ist ein deutscher Historiker, der die Frühe Neuzeit erforscht.

Der Sohn des katholischen Theologen Kuno Füssel studierte Neuere und Neueste Geschichte, Philosophie und Soziologie in Münster. 2000 erfolgte der Magister. Von 2000 bis 2004 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Münster. 2004 wurde er in Münster bei Barbara Stollberg-Rilinger promoviert. Das aus der Dissertation hervorgegangene Buch Gelehrtenkultur als symbolische Praxis. Rang, Ritual und Konflikt an der Universität der Frühen Neuzeit wurde von H-Soz-u-Kult als das „Historische Buch des Jahres 2008 in der Kategorie Frühe Neuzeit“ ausgezeichnet. Von 2004 bis 2008 war Füssel Assistent am Historischen Seminar der Universität Münster.

Als Juniorprofessor für Kulturgeschichte lehrte er im Sommersemester 2008 an der Universität Gießen und von Wintersemester 2008/09 bis Wintersemester 2010/11 als Juniorprofessor für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Göttingen. Seit Wintersemester 2010/11 lehrt Füssel als Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit unter besonderer Berücksichtigung der Wissenschaftsgeschichte an der Universität Göttingen. Einen Ruf an die Universität Halle auf eine W3-Professur für Wissenschaftsgeschichte lehnte er ab. Füssel war Forschungsstipendiat 2017/2018 des Historischen Kollegs München. Im Kollegjahr lag der Schwerpunkt auf dem Siebenjährigen Krieg. Im Wintersemester 2020/21 war er Honorary-Fellow am Historischen Kolleg in München und arbeitete an einer Einführung in die Wissensgeschichte.[1] Von September 2018 bis März 2020 war er Geschäftsführer der Zeitschrift Historische Anthropologie.

Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte des Siebenjährigen Krieges, die Militärgeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts, die Universitäts-, Wissenschafts- und Studentengeschichte der Frühen Neuzeit, die Geschichte der Gewalt, die Mediengeschichte, die Symbolische Kommunikation, die Aufklärung, die Historiographiegeschichte und Theorie der Geschichte. Seine Dissertation möchte „die Geschichte des frühneuzeitlichen Gelehrtenstandes aus der Perspektive seines Distinktions- und Repräsentationsverhaltens [...]“ schreiben, um „damit einerseits einen neuen Blickwinkel auf die gelehrte Standeskultur“ zu eröffnen und „andererseits [...] am Beispiel einer sozialen Gruppe exemplarisch die symbolische Konstitution eines einzelnen Standes zu seiner ständischen Umwelt“ zu rekonstruieren.[2]

Monographien

Herausgeberschaften

  1. Professor Dr. Marian Füssel Historisches Kolleg.
  2. Marian Füssel: Gelehrtenkultur als symbolische Praxis. Rang, Ritual und Konflikt an der Universität der Frühen Neuzeit. Darmstadt 2006, S. 32. Vgl. dazu die Besprechungen von Stefan Brüdermann in: sehepunkte 8 (2008), Nr. 3 [15. März 2008], online; Wolfgang E. J. Weber in: Zeitschrift für Historische Forschung 34 (2007), S. 689–691; Gregor Rohmann in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 55 (2007), S. 676–678.
Personendaten
NAME Füssel, Marian
KURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker
GEBURTSDATUM 1973
GEBURTSORT Münster