Verdichtungsstoß (original) (raw)

Ein Verdichtungsstoß ist ein Begriff aus der Strömungslehre.

Er beschreibt eine unstetige (sprunghafte) Änderung des Strömungszustandes, die nur bei überschallschneller Strömung in kompressiblen Medien auftritt:

Ein Verdichtungsstoß ist nicht verlustfrei und verläuft somit nicht isentrop. Mit der Zunahme der Entropie sinkt der Totaldruck der Strömung.[1]

Nach der Lage der Stoßfront relativ zur Strömungsrichtung unterscheidet man:

Weiterhin lassen sich Verdichtungsstöße anhand der Mach-Zahl der Strömung nach dem Stoß unterscheiden:

Verdichtungsstöße entstehen, wenn die Überschallströmung einem Hindernis ausweichen muss oder der Gegendruck zu stark ansteigt, z. B. an einem Unterschall-Triebwerkseinlauf. Da sich Druckstörungen mit der lokalen Schallgeschwindigkeit ausbreiten, kann die Information darüber in einer Überschallströmung nicht stromauf getragen werden. Somit erfolgt eine Anpassung des Strömungszustandes schlagartig mit einem Stoß.

In der Praxis treten bei transsonischen Strömungen überwiegend schräge Verdichtungsstöße auf. Diese treten unter anderem durch kleine Richtungsänderungen, bedingt durch konkave Ecken, auf.

Es lässt sich ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Ablenkungswinkel Θ {\displaystyle \Theta } {\displaystyle \Theta } und dem Stoßwinkel β {\displaystyle \beta } {\displaystyle \beta } herstellen. Es gibt für jeden Ablenkungswinkel zwei mögliche Stoßwinkel.

Eine Lösung beschreibt hierbei den starken Stoß, welcher bei einem sehr starken Druckanstieg auftritt, die andere für den, in der Natur deutlich häufiger auftretenden, schwachen Stoß.

  1. J. D. Anderson: Modern Compressible Flow. McGraw-Hill, Boston 2003, ISBN 0-07-112161-7.