Kalliope | Historie (original) (raw)
Der Kalliope-Verbund
Kalliope ist der überregionale Verbund und zugleich das nationale Nachweisinstrument für Nachlässe, Autographen und Verlagsarchive.
Der Aufbau des Verbundes erfolgte durch die Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz (SBB-PK) mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) 2001. Der Verbund löste die Zentralkartei der Autographen (ZKA), die seit 1966 ebenfalls mit Unterstützung der DFG von der SBB-PK geführt wurde, ab.
Das innovative Konzept, den Katalog als einen Verbund von Bibliotheken, Archiven, Museen und verwandten Einrichtungen weiterzuentwickeln, hat die Etablierung einer redaktionell betreuten, normdatengestützten und regelkonformen Erschließung gefördert. Das Konzept beschränkte sich somit nicht auf die Konversion von Katalogen, sondern führte neue Instrumente und Verfahren für die Nachlasserschließung ein.
Der Grunddatenbestand von Kalliope sind die 1,2 Millionen Karteikarten der ZKA mit Einzelnachweisen aus fast 450 Institutionen in der Bundesrepublik Deutschland. Ihre Konversion in eine Datenbank erfolgte bis 2006. Ebenfalls konvertierte die Arbeitsstelle zusätzlich diese Sammlungs- und Nachlassverzeichnisse:
- Denecke, Ludwig/Brandis, Thilo: Die Nachlässe in den Bibliotheken der Bundesrepublik Deutschland. Boppard, 1981
- Deutsch, Jan-Georg/Halene, Ingeborg: Afrikabezogene Nachlässe in den Bibliotheken und Archiven der Bundesländer Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Berlin, 1997
- Jaenecke, Joachim: Verzeichnis der Musiknachlässe in Deutschland. Berlin, 2000
- Hanisch, Ludmila: Verzeichnis der Orientalistennachlässe in deutschen Bibliotheken und Archiven. Halle, 2000
- Niggemann, Elisabeth (Hg.): Literarische Nachlässe in Nordrhein-Westfalen. Ein Bestandsverzeichnis. Wiesbaden, 1995
- Spalek, John M./Asch, Adrienne/Hawrylchak, Sandra H.: Verzeichnis der Quellen und Materialien der deutschsprachigen Emigration in den USA seit 1933 . Charlottesville, 1978
- Spitzer, Gabriele: Die Nachlässe in den Bibliotheken, Museen und in weiteren Einrichtungen der Bundesrepublik Deutschland in den Ländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Berlin, ehemals DDR, Thüringen. (nicht publizierte Materialsammlung)
Neben den Beständen in der Bundesrepublik Deutschland werden zunehmend auch Nachlässe von Personen des öffentlichen Lebens in Österreich und der Schweiz sowie Nachlässe von Personen mit deutschsprachiger Herkunft in anderen Ländern, hier vor allem den Vereinigten Staaten von Amerika, im Angebot dieses Katalogs ergänzt.
Seit 2001 besteht die Möglichkeit, Online-Findbücher für Nachlässe, Autographen und Verlagsarchive mithilfe einer Erschließungsplattform regelwerkskonform, normdatengestützt und redaktionell betreut zu erarbeiten. Wurde diese Option in 2010 noch von 54 Einrichtungen genutzt, waren es im Mai 2015 bereits 102 Organisationen.
Weiterhin können Daten aus lokalen Anwendungen auf Basis des XML-basierten Austauschformats Encoded Archival Description (EAD) für die Indizierung bereitgestellt werden. Insgesamt sind so aktuell über 19300 Bestände aus über 950 Einrichtungen mit insgesamt über 3 Millionen Verzeichnungseinheiten online, das sind:
- Metadaten über Korrespondenzen, Manuskripte, Akten des privaten und beruflichen Lebens, Tagebücher, Stammbücher, Vorlesungsmitschriften, Fotografien, Plakate, Filme, Musik, aber auch Haarlocken, ... von und über 600000 Personen sowie 100000 Organisationen.
- Von diesen sind weit über 200000 Personen und 21000 Organisationen eindeutig identifiziert und mit der Gemeinsamen Normdatei (GND) der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) über verknüpft. Der gesamte Datenbestand wuchs in den vergangenen vier Jahren im Schnitt pro Jahr um 20 Prozent.
Die Arbeitsstelle des Kalliope-Verbundes in der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz,Abteilung Überregionale Bibliographische Dienste, unterstützt die Verbundteilnehmer, beantwortet Ihre Anfragen und nimmt aktiv am überregionalen Normdatenredaktionsverfahren teil.