Die Synagogen in Karlsruhe bis 1938/40 (original) (raw)
Jahrestagungen von Alemannia Judaica
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft
(Fr�here und bestehende) Synagogen
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Karlsruhe (Stadtkreis) J�dische Geschichte / Synagogengeschichte bis 1938/40
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[Berichte aus der Geschichte der j�dischen Gemeinde](#Berichte aus der Geschichte der j�dischen Gemeinde) dazu sind weitere Seiten eingestellt(alle Seiten befinden sich noch im Aufbau): - Berichte aus dem j�dischen Gemeinde- und Vereinsleben bis 1938 - Berichte zur Geschichte der Israelitischen Religionsgesellschaft in Karlsruhe bis 1938 - Berichte zu den Rabbinern, j�dischen Lehrern sowie weiteren Kultusbeamten in Karlsruhe und das j�dische Schulwesen - Berichte zu einzelnen Personen aus der j�dischen Gemeinde - Weiter gibt es: eine Seite zu den j�dischen Friedh�fen am Mendelssohnplatz und an der Kriegsstra�e eine Seite zum j�dischen Friedhof an der Haid- und Neustra�e sowie eine Seite zum orthodox-j�dischen Friedhof an der Haid- und Neustra�e | |
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Zur Geschichte der j�dischen Gemeinde (english version)
In Karlsruhe besteht eine j�dische Gemeinde seit der Zeit kurz nach Gr�ndung der Stadt (1715), unterbrochen von 1940 bis 1945.
Schon im �ltesten B�rgerverzeichnis der Stadt sind einige Juden aufgef�hrt. Um 1730gab es in der Stadt etwa 100 Juden, im Jahr 1800 war die Gemeinde auf 530 Mitglieder angewachsen.
An dem im 19. Jahrhundert aufbl�henden wirtschaftlichen Leben der Stadt und an der Industrialisierung waren zahlreiche j�dische Firmen beteiligt wie die Papierfabriken Vogel und Bernheimer, die Kunstwollfabriken Vogel und Schnurmann, die Lederfabrik Hermann und Ettlinger sowie der Warenhauskonzern der Geschwister Knopf. Au�erdem gab es vier j�dische Bankh�user. Aber auch in allen anderen Wirtschaftsbereichen waren Juden vertreten. Sie stellten 1928 26 % der �rzte und 40 % der Rechtsanw�lte der Stadt.
Die h�chste Zahl j�discher Einwohner wurde um 1925 mit 3.386 Personen erreicht (2,3 % der Einwohnerschaft).
1933 wohnten in Karlsruhe 3.119 j�dische Einwohner. Von den 1.375 Juden, die im Mai 1939 noch in Karlsruhe wohnten, wurden im Oktober 1940 894 nach Gurs deportiert, wo ein gro�er Teil den Strapazen des Lagerlebens erlag. Weitere wurden von Gurs aus oder direkt aus Karlsruhe in die Vernichtungslager des Ostens deportiert und wurden ermordet. Mindestens 1.421 der Karlsruhe Juden starben w�hrend dem Holocaust.
Nach 1945 entstand eine im Vergleich zur Vorkriegszeit wesentlich kleinere Gemeinde, die um 1990 ungef�hr 400, 2002 �ber 600 Mitglieder hatte (siehe folgende Seite).
Zur Geschichte der Bets�le / Synagogen
Die Synagogen in der Kronenstra�e
Schon vor 1725 hatte die in Karlsruhe entstandene j�dische Gemeinde ein Haus nebst Hof und Garten in der Kronenstra�e erworben, wo die Synagogeund ein rituelles Bad (Badhaus) erbaut wurden.
Als diese erste Synagoge der wachsenden Gemeinde nicht mehr ausreichte, beauftragte sie einen gerade aus Italien zur�ckgekehrten, jungen und vielversprechenden Architekten mit dem Bau einer neuen Synagoge, den Sohn eines Karlsruher Zimmermeisters: Friedrich Weinbrenner. Markgraf Karl Friedrich genehmigt am 2. Juni 1798 den Bau der Synagoge, der wenige Tage sp�ter mit der Grundsteinlegung am 10. Juni 1798 begonnen werden konnte. Die Synagogewar Weinbrenners erste gr��ere Bauaufgabe in Karlsruhe. Zwei Pylonen nach �gyptischer Art flanierten ein Portal, dessen Spitzbogenmuster in der Arkadenreihe dar�ber wiederkehrte. �ber einen langgestreckten, von dorischen S�ulen umgebenen Hof lenkte der Weg zum Haupteingang. 1800 konnten bereits die ersten Gottesdienste in der neuen Synagoge stattfinden. Die feierliche Einweihung war jedoch erst 1806im Beisein des Markgrafen Karl Friedrich. Die Gottesdienste wurden in der neuen Synagoge in traditioneller Weise abgehalten, was jedoch vielen zunehmend liberal gesonnenen j�dischen Familien der Stadt immer weniger zusagte. Nach dem Vorbild des Berliner und Hamburger "Israelitischen Tempelvereins" schlossen sich daher im Fr�hjahr1819 zehn j�dische Familien zu einem Karlsruher "Tempelverein" zusammen. Ihr Ziel war - nach dem damaligen Bericht in einer j�dischen Zeitung -, "ihren, durch den Druck vergangener Jahrhunderte in seiner Heiligkeit und ehrw�rdigen hohen Bedeutung gesunkenen Kultus zu reinigen, die Gebete... in deutscher Muttersprache zu verrichten, und durch zweckm��ige Predigten das Gem�t der And�chtigen erbauen zu lassen" (Sulamith 1819 S. 339-340). Da diese Zielsetzung den konservativ gepr�gten Familien zu weit ging, begann schon damals ein Streit, der 1869 zur Abspaltung der j�disch-orthodoxen Gemeinde f�hrte.
In Karlsruhe sollen die Gottesdienste nach Art und Weise der Tempelvereine in Berlin und Hamburg abgehalten werden (1819)
Am Abend des 29. Mai 1871 ging die Weinbrennersche Synagoge in Flammen auf; das Feuer hatte von einem aus Holz gebauten Nachbarhaus �bergegriffen. Es war der gr��te Brand in der Geschichte Alt-Karlsruhes. Die Flammen w�teten bis in die Mittagsstunden des folgenden Tages. Bis zur Fertigstellung eines Neubaus mussten die Gottesdienste der j�dischen Gemeinde f�r vier Jahre im oberen Saal des israelitischen Krankenhauses stattfinden, an den hohen Feiertagen im gr��eren Saal der "Eintracht".
Die Synagoge ist abgebrannt (1871)
Zum Synagogenbrand (1871)
Anmerkung: Zum Verst�ndnis des Abschnittes ist darauf hinzuweisen, dass dieser f�r die orthodox-j�dischen Zeitschrift "Der Israelit" verfasst wurde. Der Verfasser selbst entstammt konservativen ('gesetzestreuen') Kreisen. Ihm wird in der Diskussion nach dem Brand der Synagoge deutlich, dass der Vorstand der Gemeinde den Bau einer modernen Synagoge (d.h. damals mit Orgel, gemischtem Chorgesang usw.) intendiert und dies zu weiteren Spaltung der Gemeinde f�hren wird. Die orthodoxe "Religionsgesellschaft" hatte sich seinerzeit schon gebildet. Eine "Orgelsynagoge" w�rde dazu f�hren, dass die meisten anderen konservativ Gesonnenen der Gemeinde sich dieser anschlie�en w�rden.
Die Pl�ne zum Neubau einer Synagoge gehen bereits in die Jahre zur�ck, als die Weinbrennersche Synagoge noch stand. 1862 wurde der Abbruch des Weinbrennerbaus und ein von Baurat Prof. Josef Durm zu erbauender Neubau f�r 60.000 Gulden erwogen. Der Brand der Weinbrennerschen Synagoge ver�nderte die Planungen um den Synagogenneubau v�llig. Nun stand der Ausf�hrung der Pl�ne von Durm nichts mehr im Wege. Allerdings sollte der von ihm geplante Bau inzwischen etwa 100.000 Gulden kosten. Im M�rz 1872 begannen die Ausgrabungsarbeiten f�r die Synagoge und die sie flankierenden Nebengeb�ude in der Kronen- und Kaiserstra�e. Kurz vor Fertigstellung des Neubaus genehmigte der Karlsruher B�rgerausschuss die Bewilligung einer Baupr�mie als Zuschuss an die Bauherrschaft, die Israelitische Stadtgemeinde.
Zur Einweihung der Synagoge am 12. Mai 1875 kamen neben Vertretern der israelitischen Gemeinden, der Kirchen und der Stadt auch das Gro�herzogspaar, die Prinzessin Wilhelmine, die F�rstin Hohenlohe-Langenburg und mit ihnen die Abordnungen der Milit�r- und Zivilbeh�rden. Rabbiner Dr. Adolf Schwarz hielt die Festpredigt. Nur wenige wussten, das seine Predigt eine Pr�fungsarbeit f�r das Amt des Stadtrabbiners war. Und da sie so eindr�cklich vorgetragen worden war und die Gemeinde begeisterte, wurde Dr. Schwarz ab dem 1. Juni 1875 f�r 18 Jahre Stadtrabbiner in Karlsruhe. Die neue Synagoge hatte auch eine Orgel, was letztlich zum Bruch mit den Orthodoxen in der j�dischen Gemeinde und zu deren Entschluss zum Bau einer eigenen Synagoge f�hrte.
Vorschriften f�r die Gottesdienste zum Regierungsjubelfest des Gro�herzogs (1892)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. Mai 1892: "Karlsruhe. Der gro�herzogliche Oberrat der Israeliten verordnete die feierliche Begehung des Regierungsjubelfestes Seiner K�niglichen Hoheit des Gro�herzogs f�r Samstag, den 30. April, in dem vormitt�gigen Gottesdienste unter Absingen von Psalmen, Predigt und einem besonders verfassten gehaltreichen Gebete. Die Synagogen sollen festlich dekoriert, die drei aus dem Schrein zu hebenden Torarollen mit dem gr��ten Schmucke, wie solches nur an den h�chsten Feiertagen �blich ist, versehen sein."
50-j�hriges Bestehen der Synagoge in der Kronenstra�e (1925)
Sch�ndung der Synagoge durch Hakenkreuz-Schmierereien (1926)
Artikel in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins") vom 19. Februar 1926: "Synagogensch�ndung. Auch die Ehrentafel f�r die Gefallenen beschmutzt. Den schimpflichen Beschmutzungen der Synagogen in M�nchen, Kiel und anderswo reiht sich nunmehr eine gleiche Handlung in Karlsruhe an. Dort wurden in einer der letzten N�chte die Vorhalle zum Eingang der Synagoge, alle W�nde und der Boden mit etwa einhalbmetergro�en Hakenkreuzen aus Teerfarbe beschmiert. Sogar die dort angebrachte Ehrentafel f�r die im Felde Gefallenen ist beschmutzt worden. Bezeichnenderweise bemerkt das rechtsstehende 'Karlsruhe Tagblatt' (Nr. 67 vom 10. Februar), 'dass derartige verletzende und verhetzende Vorkommnisse nicht zur Ausgleichung der Gegens�tze beitragen, und dass man sie nur als Bubenstreiche bezeichnen kann, f�r die der vern�nftige Mensch kein Verst�ndnis habe.' Leider m�ssen wir nach unseren Erfahrungen auf diesem Gebite bef�rchten, dass in gewissen v�lkischen kreisen f�r solche Heldentaten wohlwollendes Verst�ndnis besteht, ohne dass man die Tr�ger solcher Anschauung als 'unvern�nftige Menschen' bezeichnen k�nnte."
59 Jahre, nachdem die Synagoge Weinbrenners durch einen gro�en Brand zerst�rt worden war, ging auch die Synagoge Durms in Flammen auf. Beim Novemberpogrom 1938 wurde sie von NSDAP-Partei-Mitgliedern in Brand gesetzt. Die Feuerwehr war zur Stelle, aber sie hatte den Befehl erhalten, nur dann einzugreifen, wenn eines der benachbarten H�user von den Flammen erfasst werden sollte.
Bis Anfang 1939 wurde die ausgebrannte Ruine auf Kosten der j�dischen Gemeinde abgetragen. Man plante, das Grundst�ck der Synagoge zum Bau einer Gro�garage zu verwenden. Die Steine wurden vor allem zum Stra�enbau in der Friedrichstaler Allee verwendet.
Die j�dische Gemeinde konnte 1939 und bis zur Deportation der Juden nach Gurs im Oktober 1940 ihre Gottesdienste noch in den fr�heren Sitzungsr�umen des j�dischen Gemeindehauses in der Herrenstra�e 14 abhalten. Dieser Betsaal wurde auch nach 1945 ein erster Mittelpunkt des erneuerten Gemeindelebens (siehe folgende Seite).
Auf dem mit einer Mauer aus Kalksteinquadern abgeschlossenen Synagogengrundst�ck in der Kronenstra�e wurde 1963 zum 25. Gedenktag der Zerst�rung der Synagoge eine bronzene Gedenktafel angebracht. Der leere Platz wird heute vor allem von den f�nf hier angepflanzten Pappeln gepr�gt.
Die Bets�le/Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft
Neben der liberal eingestellten Gemeinde bestand von 1868 bis 1937 eine kleine orthodox-j�dische Gemeinde ("Israelitische Religionsgesellschaft"). Sie hielt ihre Gottesdienste zun�chst in Privath�usern ab, zuletzt bis 1881 im Haus Ritterstra�e 2. 1881 konnte sie ein eigenes Gemeindezentrum mit Synagoge, Gemeindehaus und rituellem Bad im Hinterhof des Geb�udes Karl-Friedrich-Stra�e 16 erstellen.�
Eine Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft soll gebaut werden (1879)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Dezember 1879: "Karlsruhe, im Kislew. Von der Israelitischen Religionsgesellschaft hierselbst ist schon l�ngere Zeit in Ihrem gesch�tzten Organ nicht die Rede gewesen. - Es geschah dies deshalb, weil in der Tat nichts Bemerkenswertes vorgefallen ist, nichts in die Augen Fallendes sich ereignet hat. Doch entging dem aufmerksamen Beobachter nicht, dass diese junge Gemeinde, die zu Ehren Gottes gegr�ndet wurde, nach Innen und Au�en bedeutende Fortschritte zu verzeichnen hat und wenn auch still und bescheiden, so doch unentwegt einer fortschreitenden gedeihlichen Entwicklung entgegen geht. Sie hat nach Innen einen Zuwachs an achtbaren Mitgliedern zu verzeichnen und nach Au�en die Achtung erworben, die der opferfreudigen Gesetzestreue geb�hrt und die zuletzt auch Andersdenkende ihr nicht versagen k�nnen.
Mit dem 20. Kislew ist die Religionsgesellschaft - Gott sei Dank - in eine neue Phase gl�cklichen Gedeihens getreten. - Es ist dem einm�tigen Zusammenwirken des Vorstandes und hervorragender Gemeindemitglieder gelungen, ein sch�nes Haus mit gro�em Bauplatz in sch�nster Lage der Stadt zu erwerben, um ein w�rdiges Bet HaKnesset (Synagoge) nach traditionellen Vorschriften zu errichten. Damit ist dem dringendsten Bed�rfnis abgeholfen. - Alle religi�sen Institutionen hatte die Gemeinde in bester Weise in den 10 Jahren ihres Bestehens hergestellt. - Aber die w�rdige Repr�sentation im Bet HaKnesset (Synagoge) fehlte, denn der provisorische Betsaal konnte buchst�blich die And�chtigen nicht mehr fassen, und so ward der Anschluss neuer Elemente geradezu unm�glich gemacht.
Wie nicht anders zu erwarten, hat dieses Ereignis eine freudige Begeisterung bei Jung und Alt hervorgerufen und wird ohne Zweifel einen Widerhall finden in den Herzen aller gesetzestreuen Jehudim Deutschlands, namentlich aber in den orthodoxen Religionsgesellschaften in Frankfurt am Main, Mainz, Berlin, Darmstadt, Wiesbaden, Bingen etc. etc., denn eine solche Tatsache hat mehr als lokale Bedeutung. Was in der Metropole Badens f�r das echte und rechte Judentum geschieht, ist Beispiel gebend f�r das ganze badische Land. Und so wird sich zum Beispiel Bruchsal zweimal besinnen, ob es durch leichtsinnige Einf�hrung der Orgel in der neu zu erbauenden Synagoge daselbst, die Gesetzestreuen zum Austritt zwingen soll. - So klein auch der Anfang solcher Gemeinden, sie haben eine Zukunft, ja wir k�nnen sagen, die Zukunft geh�rt ihnen. So rufen wir denn der glaubensmutigen und opferfreudigen Gemeinde in Karlsruhe zu: 'Lasst eure H�nde stark sein!' (2. Samuel 2,7). Und wenn auch der Schwierigkeiten noch viele bis zur Vollendung des Baues sind, Gottes Hifle wird gewiss nicht fehlen. Mit dem Propheten Sacharja sprechen wir: 'Wer du auch seiest, gro�er Berg, vor euch wirst du zur Ebene. Und er wird hervorziehen den Hauptstein unter dem Jauchzen der ihm Heil W�nschenden' (Sacharja 4,7)".
Die Einweihung der Synagoge der israelitischen Religionsgesellschaft (1881)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. September 1881: "Karlsruhe, 22. September (1881). Die feierliche Einweihung der neuen Synagoge der orthodoxen israelitischen Religionsgesellschaft fand gestern Abend 1/2 6 Uhr statt. Die neue Synagoge i n der Karl-Friedrich-Stra�e, die nach den Entw�rfen des Herrn Architekten Ziegler vom Maurermeister Gerhard erbaut wurde, ist von einfacher, aber �beraus pr�chtiger Sch�nheit. In Fr�hrenaissancestil erbaut, gew�hrt das Innere derselben einen imposanten Anblick. Ein fein gearbeiteter Plafond mit Oberlicht, dessen pr�chtige Glasmalereien vom Glasmaler Herrn Drinneberg angefertigt sind, vervollst�ndigt den guten Eindruck, den die ganze Synagoge macht. Zu erw�hnen ist noch der rotsamtene Vorhand mit einer ausgezeichneten Goldstickerei, die geschmackvoll ausgef�hrten Gasl�stres von Herrn Installateur Metzger und das h�bsche Gel�nder rings um die Galerie von Herrn Schlossermeister Hammer. Die Einweihung selbst war eine �u�erst feierliche, die Festpredigt hielt der Rabbiner, Herr Dr. Goitein. Der Einweihung wohnte eine gro�e Anzahl eingeladener G�ste bei."
Die Synagoge der Religionsgesellschaft wird renoviert (1913)
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge innen mit �l begossen und angez�ndet. Sie brannte v�llig aus. Einige Kultgegenst�nde konnten besch�digt geborgen werden. Die Gemeinde musste f�r den Abbruch der Ruine selbst sorgen. Das Gemeindehaus und das rituelle Bad konnten zun�chst weiterhin benutzt werden. Nach 1945 wurde das Grundst�ck neu �berbaut, die ehemalige orthodoxe Synagoge befand sich an der Stelle des heute r�ckw�rtigen Teiles der Druckerei G. Braun. Eine Gedenktafel ist vorhanden. Fotos Die Synagogen im Bereich Kronenstra�e 15
Die 1798-1806 erbaute Synagoge, 1871 abgebrannt (Architekt Friedrich Weinbrenner) | ||
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Au�enansicht | Modell der Synagoge Weinbrenners im Stadtmuseum Karlsruhe | Innenhof der Synagoge (um 1810) |
Die 1872-1875 erbaute Synagoge (Architekt Josef Durm) (Quelle: Zives s. Lit. S. 52-55 bzw. GLA Karlsruhe) | ||
Au�enansicht | Innenansicht | |
Die Zerst�rung in der Pogromnacht 1938 und der Abbruch der Synagoge | ||
Abbrucharbeiten der zerst�rten Synagoge | ||
Der Synagogenplatz um 1985 | ||
Der Synagogenplatz | Die Gedenktafel | |
2002/03: Die Gedenkst�tte f�r die zerst�rte Synagoge (linkes Foto: A. Winkler) | ||
Gedenkst�tte im Sommer 2003 | Mahnwache zum Gedenktag der Synagogenzerst�rung 9.11.2002 (Quelle und weitere Informationen zu diesem Projekt: hier anklicken) | |
Video - eingestellt bei YouTube: Platz der ehemaligen Synagoge in der Kronenstra�e am 18. November 2012 (Volkstrauertag)
Die orthodoxe Synagoge Karl-Friedrich-Stra�e
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte
Januar 2012:�ber die "Stolpersteine"-Initiative in Karlsruhe Anmerkung: seit 2005 wurden "Stolpersteine" in Karlsruhe verlegt. |
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Artikel in den ka-news.de vom 20. Januar 2012: "Stolpersteine: Karlsruhe stolpert gegen das Vergessen. Karlsruhe (kth/kst). 'Hier wohnte Max Strauss.' Wer in der Karlsruhe Innenstadt unterwegs ist und den Blick auf den Boden wirft, wird unweigerlich auf diesen und andere 'Stolpersteine' sto�en. Insgesamt gibt es in der F�cherstadt 143 solcher Stolpersteine, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Die Steine, die auf den ersten Blick kaum zu erkennen sind, befinden sich vor Hauseing�ngen, in Fu�g�ngerzonen und B�rgersteigen..." Link zum Artikel. Vgl. zu den Verlegungen https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Karlsruhe und https://ka.stadtwiki.net/Stolpersteine |
M�rz 2016: Eine der regelm��igen "Putzaktionen" f�r "Stolpersteine" vgl. die Website http://www.erinnerung-aufpolieren.de/ |
Artikel von Heike Schwitalla in ka-news.de vom 21. M�rz 2016: "Putzen gegen das Vergessen: Karlsruher polieren Stolpersteine. In der Karlsruher S�dstadt wurden Stolpersteine aufpoliert Manchmal sind es die kleinen Gesten, die gro�e Zeichen setzen. Wenn Menschen auf die Knie gehen, um in den Karlsruher Stra�en die 'Stolpersteine' zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus zu polieren, dann ist das solch eine besondere Geste, die f�r sich selbst spricht. Anl�sslich der Karlsruher Wochen gegen Rassismus wurden am Samstag in der S�dstadt unter dem Motto 'Erinnerung aufpolieren' eben diese Messing-Gedenkplatten des K�nstlers Gunter Demnig gereinigt und zum Strahlen gebracht. Sie sind in die Stra�enbelag eingelassen und zeigen vor den letzten frei gew�hlten Wohnh�usern an, wo Opfer des Nationalsozialismus gelebt haben. Die 'Stolpersteine' tragen die Namen, Geburts- und Todesdaten der Menschen und erinnern so an das Schicksal ganzer Familien, die deportiert oder umgebracht wurden. Das Projekt 'Erinnerung aufpolieren'gibt es in Karlsruhe schon l�nger. Engagierten B�rger putzen in der Regel zweimal pro Jahr Karlsruher 'Stolpersteine', gedenken so der Opfer der NS-Diktatur und schaffen durch das Polieren neue Aufmerksamkeit f�r deren Schicksale. Privatpersonen und Mitglieder von Amnesty International, des Deutschsprachigen Muslimkreis Karlsruhe, des Vereins Gegen Vergessen - F�r Demokratie, der Gr�nen Jugend Karlsruhe, des Menschenrechtszentrums Karlsruhe, der Jungen Union und der Jusos Karlsruhe nehmen regelm��ig an den Aktionen teil. Zu den Karlsruher Wochen gegen Rassismus trafen sich zw�lf Personen am Samstag in der S�dstadt, um dort die 'Stolpersteine' zu reinigen. In vier Gruppen aufgeteilt, ging es auf vorab festgelegten Routen durch die Stra�en, um den Gedenksteinen neuen Glanz zu verleihen. Die Steine m�ssen manchmal minutenlang poliert werden, je nach Publikumsverkehr macht die Patina die Schrift fast unlesbar. Interesse wecken, Geschichten erz�hlen. Passanten bleiben stehen, schauen erstaunt zu, fragen nach. 'Nicht immer ist die Reaktion positiv', berichtet Martina Hahne, die bereits sei drei Jahren an den Putzaktionen teilnimmt. 'Manchmal sto�en die Menschen uns sogar beiseite, wenn sie es besonders eilig haben, aber in der Regel sind sie eher neugierig, manchmal bel�cheln sie uns auch'. Ist ein Stein poliert, liest jemand aus der Gruppe einen kurzen Lebenslauf zu den Menschen vor, die hier verewigt sind - ein kleiner Strau� Efeu, niedergelegt auf dem wieder strahlenden Stein, beendet den Moment des Gedenkens, die Gruppe zieht weiter. 'Viele Menschen �bersehen die Stolpersteine, weil sie gar nicht wissen, dass es sie gibt', so Martina Hahne weiter. Auch daf�r ist die Aktion 'Erinnerung aufpolieren' gut: Sie macht aufmerksam auf die Gedenksteine und damit auch auf die Lebensl�ufe der Opfer und deren trauriges Schicksal. Aus dem Haus in der Werderstra�e 26 kommt eine Anwohnerin heraus. Sie muss kurz stehen bleiben, denn vor ihr knien zwei Frauen auf dem Boden und polieren den Stolperstein f�r Moritz Baruch. Sie habe schon immer wissen wollen, wer dieser Mann sei, sagt sie. Liane Holl nutzt die Gelegenheit und liest ihr die mitgebracht Kurzbiographie vor. Die Ettlingerin engagiert sich f�r Menschenrechte und hat auch schon mehrfach an den Putzaktionen teilgenommen. 'Schauen Sie mal im Internet nach', gibt sie der Anwohnerin mit auf den Weg. 'Dort gibt es das 'Gedenkbuch f�r Karlsruher Juden', dort finden Sie die Biographien zu allen Stolpersteinen.' Erinnerung wach halten. 'So lange die Stolpersteine sichtbar sind, halten sie die Erinnerung an die Opfer des NS-Terrors wach', ist sich Martina Hahne sicher. Sie und ihre Mitstreiterinnen sind �berzeugt von der Aktion und wollen auf jeden Fall weitermachen. 'Es geht um die Gesten, mit denen wir den Opfern und ihren Familien zeigen, dass wir nicht vergessen und dass wir uns f�r Menschlichkeit und ein verst�ndnisvolles Miteinander einsetzen', beschreibt Liane Holl den symbolischen Sinn der Putzaktion. Ein Kniefall vor den Opfern, deren tragische Lebensgeschichten mit den strahlenden Stolpersteinen in Erinnerung behalten werden - alle Karlsruher sind herzlich eingeladen, sich an den kommenden Aktionen zu beteiligen." Link zum Artikel |
Eine der zahlreichen Verlegungen von "Stolpersteinen" in Karlsruhe: April 2017: Vor einem Haus werden elf "Stolpersteine" f�r die Ermordeten einer Familie verlegt Anmerkung: nach dieser Verlegung liegen 268 "Stolpersteine" in Karlsruhe |
Artikel von Robert Hustede in den "Badischen Neuesten Nachrichten" vom 13. April 2017: "Nur ein M�dchen �berlebte. Elf Mitglieder einer Familie von Nazis ermordet 'Ich bin ganz allein geblieben.' Diesen Satz schreibt Margot Altmann �ber ihren Lebensbericht. Sie war die einzige �berlebende einer gro�en Karlsruher Familie. 1988 stirbt sie an Krebs in Israel. Ihre Eltern, ihre Cousinen und Cousins, Tanten und Onkel wurden von den Nazi-Schergen deportiert und im Vernichtungslager Auschwitz ermordet. J�ngste Tochter am Elternhaus der Mutter. Gestern war Margot Altmanns j�ngste Tochter Miri mit ihrer Familie in der F�cherstadt. Sie kommt, um ein Zeichen gegen das Vergessen der Verbrechen Hitler-Deutschlands an den Juden zu setzen. Die Erinnerungen ihrer Mutter, ihr Schmerz, ihre Verlassenheit, sie wollen ausgedr�ckt und bewahrt werden. Elf Steine eingebaut. Elf Stolpersteine f�r die Opfer des Rassenwahns werden an diesem Morgen in das Pflaster vor dem Haus Adlerstra�e 35 eingebaut � f�r Meta und Maier, f�r Bela und Benjamin, f�r Sara und Paula, die sechs Kinder, und f�r Jakob und Ruth, deren Eltern. Daneben stehen die Namen von Josef und Jenny Altmann, Margots Eltern. Nach Auschwitz verschleppt. Auch an Jenny Ahrend, die Schwester von Ruth Altmann, wird erinnert. Sie wurde ebenfalls am 22. Oktober 1940 von Karlsruhe zun�chst nach Gurs in S�dfrankreich verschleppt und zwei Jahre sp�ter mit Transport Nummer 17 in das Todeslager Auschwitz deportiert. 'Der Transport umfasste 1 006 Personen, 766 wurden sofort bei der Ankunft vergast, 140 M�nner und 100 Frauen wurden auf der Rampe selektiert, eine Person aus diesem Transport �berlebte', berichtet der Karlsruher Wolfgang Strau� im 'Gedenkbuch f�r die Karlsruher Juden' nach intensiven Recherchen zum Leidensweg der Karlsruher Familie Altmann. Die sechs Kinder waren zwischen sechs und zw�lf Jahren alt, als sie in die Gaskammer getrieben wurden. 268 Gedenksteine insgesamt in Karlsruhe. W�hrend der kleinen Zeremonie auf dem Trottoir der Adlerstra�e zeigen Miri Harel, ihre Tochter Yuval, ihr Sohn Sagiv und ihr Mann Barak ihre Betroffenheit. Nur ein kleiner Kreis der 'Koordinationsgruppe Stolpersteine' vom F�rderverein Karlsruher Stadtgeschichte gruppiert sich mit einem Historiker des Stadtarchivs um die G�ste aus Israel. Kein Repr�sentant der Rathausspitze hat sich eingefunden. Seit zw�lf Jahren werden Stolpersteine in Karlsruhe verlegt. Seit gestern sind es 268 � elf Steine mehr f�r eine einzige Karlsruher Familie j�dischen Glaubens, die erst drangsaliert und diskriminiert, dann entw�rdigt, gequ�lt und am Ende der Unmenschlichkeit in der T�tungsfabrik Auschwitz im Namen Deutschlands ermordet wurde. Dass nicht auch der Name der Altmanns in Karlsruhe v�llig ausgel�scht wird, daf�r hat die Israelin Miri Harel selbst gesorgt. Nach Angaben der Karlsruher Stolperstein-Organisatoren hat die Tochter der �berlebenden Margot Altmann alle elf Gedenksteine selbst bezahlt, einer kostet 120 Euro. Schriften des Gro�vaters. Sie hat auch ein Geschenk f�r die Karlsruher Helfer dabei: Es sind Reproduktionen kalligrafischer Schriften j�discher Gelehrter. Joseph Altmann, in Karlsruhe herausragendes Mitglied der J�dischen Gemeinde, schreibt sie im franz�sischen Lagern auf Zettel und steckt sie seiner Tochter Margot in die Jackentasche. Dort werden sie erst sp�ter gefunden. Der achtj�hrigen Margot gelingt 1943 durch j�dische Hilfsvereine die Flucht in die Schweiz. Die Texte ihres Vaters nimmt Margot als 15-j�hrige Auswandererin 1949 mit nach Israel. Ihre 1972 geborene Tochter Miri sorgt nun daf�r, dass die Schrift ihres Gro�vaters auch in Karlsruhe �berdauert. Ihre Asche stieg in den Himmel. Miri Harel sagt vor den elf Stolpersteinen in der Adlerstra�e: 'Mutter, ich hoffe, dass Dir unsere Gedenkaktion hier und heute gefallen h�tte. Deine Eltern, Tante Ruth und ihre Kinder haben keinen Grabstein. Ihre Asche stieg in den Himmel von Auschwitz. Wir glauben, dass diese Geste ein ehrenhafter Weg des gemeinsamen Gedenkens an sie ist. Wir glauben auch, dass sie, bevor all das geschah, stolz auf ihre Heimat Deutschland waren. Heute bringen wir sie zur�ck nach Hause.'" Link zum Artikel |
Mai 2017: Die Verlegung von "Stolpersteinen" wird beendet Artikel in der "Stadtzeitung" vom 12. Mai 2017: "Karlsruhe: Erinnerungskultur: Keine weiteren Stolpersteine mehr In der F�cherstadt erinnern 296 Stolpersteine an Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Weitere Steine werden wohl nicht hinzukommen, die Koordinationsgruppe Stolpersteine im F�rderverein Karlsruher Stadtgeschichte beendete die Kooperation mit Gunter Demnig, der seit den neunziger Jahren europaweit Stolpersteine verlegt. 'Un�berbr�ckbare Gegens�tze' zu den Auffassungen Demnigs nannte Altstadtrat Dr. Hans-J�rgen Vogt, der Vorsitzende des F�rdervereins, in einem Schreiben an Kulturamtsleiterin Dr. Susanne Asche als Grund f�r das Ende der Zusammenarbeit mit dem K�lner K�nstler, der in Karlsruhe seit 2005 mit Zustimmung des Gemeinderats Stolpersteine vor die letzten Wohnorte von NS-Opfern platzierte. Jetzt fordert Demnig ultimativ dazu auf, mit seinen Steinen auch �berlebender und Angeh�riger aus verfolgten Bev�lkerungsgruppen zu gedenken. Diese �nderung und Aufweichung der Strategie will der F�rderverein nicht mehr mittragen. Ein Eingehen auf die Forderungen Demnigs f�hre zu 'einer nicht mehr finanzierbaren Inflation von Steinen' und stehe auch der Karlsruher Erinnerungskultur entgegen, hei�t es in einer Pressemitteilung der Koordinationsgruppe. Ziel sei immer gewesen, dass B�rger, Schulklassen, gesellschaftliche Gruppen, die Stolpersteine anregten und finanzierten, sich auch mit den Biografien der Opfer auseinandersetzten." Link zum Artikel |
Hinweis zu Stadtf�hrungen auf den Spuren der J�dischen Geschichte |
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Immer wieder werden in Karlsruhe Stadtf�hrungen auf den Spuren der j�dischen Geschichte angeboten. Informationen bei www.karlsruhe-tourismus.de oder unter Tourist-Information Karlsruhe +49 (0) 721 3720 5383/ 5384.. |
Links und Literatur
Links:
Quellen:
Literatur (Auswahl, weitere Literatur ist genannt in den Werken von Werner und Schmitt):
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust".
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright � 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.
Karlsruhe Baden. Jews arrived with a promise of equal rights when the city was founded in 1715 as the new capital of Baden-Durlach. Among the settlers was Josef Jaakov of Ettlingen, founder of the well-known Ettlingen family, and the Court Jew Emanuel Reutlinger. Under the count's general and personal letters of protection the community grew rapidly to 282 members in 1733. In 1724, Salomon Mayer (d. 1774), son-in-law of the prominent Court Jew Marx Model of Pforzheim, was appointed community head (parnas), subsequently founding a yeshiva. With the publication of the edicts of Baden in 1807-09, most Jews were granted full civil rights and a Central Council (Oberrat) for Baden Jews was established in Karlsruhe. In 1806 a new synagogue was consecrated and in 1827 the city became the seat of the district rabbinate. A Jewish elementary school was opened in 1816, enrolling 100 children within a few years as the Jewish population grew steadily through the century, rising from 893 in 1825 to 2,577 in 1900 (total 107,765). In addition to being the seat of Jewish institutions serving all of Baden, the community maintained a broad range of social and cultural activities, with the Central Union (C.V.) and B'nai B'rith imbuing the spirit of Liberalism. The Reform movement made its first inroads in 1819 when ten families formed a Temple society on the Hamburg model and instituted Reform prayer. In 1869, after an organ was introduced into the synagogue, 24 Orthodox families founded an Adass Jeshurun congregation, with its own elementary school and the only Jewish kindergarten in Baden. After the split in the congregation, Dr. Meier Appel (1851-1919) became chief rabbi, serving also as chairman of the Association of Liberal German Rabbis from 1899. Among Jewish public figures the most prominent was Moritz Ellst�tter, Baden's minister of finance in 1878-93. In 1900, Dr. Nathan Stern was appointed to the Baden Supreme court and in 1914 became president of the Mannheim District Court (the first Jew in Germany to hold such a position). The Seligmann factories employed 800 workers and other Jewish factories produced paper, synthetic wool, and malt and processed leather and metals. Jews were also leading wholesalers (felt, books) and from the 18th century, operated Hebrew printing presses. They were also active in the professions and the arts. Hermann Levi was named Court Conductor in 1864. Prof. Richard Willstaetter won the Nobel Prize for chemistry in 1915. Though Jews participated fully in public life, it was often in the face of antisemitism, with particular outbursts in the Hep! Hep! riots of 1819 and the revolutionary disturbances of 1848. After Worldwar I the East European component of the community grew to 22 %, constituting a lower economic class aided by the rest of the community. Many national conferences of Jewish organizations took place in Karlsruhe, including Zionist youth in 1932. The focus of the community's cultural life was the Bialik Lehrhaus for adult education, where lectures, courses, concerts, and exhibitions were held. In the Weimar period the Jews maintained their leading economic position. The Knopf chain of department stores had its main branch in Karlsruhe; Jews owned four banks and 26 % of the city's doctors and 40 % of its lawyers were Jews. Dr. Ludwig Marum was Baden's minister of Justice and Karlsruhe's representative in the Reichstag in 1928-32. In 1925 the community reached a peak population of 3,386, but from that point the birthrate declined steeply and a trend of negative natural increase set in. Antisemitism intensified after Worldwar I, with anti-Jewish food riots in 1920 and a swastika-painting outburst in 1926.
In 1933, there were 3,199 Jews in the city. The Liberals controlled the community council with 16 of 28 seats. The community maintained two old age homes and a hospital and operated numerous welfare services (societies for the distribution of food and fuel, for the support of the widows, for assistance to the sick, etc.). With the onset of Nazi rule, judges, teachers, doctors, and officals were fired from the public service and Jewish bussinessmen were forced to liquidate. The last Jewish bank was sold in 1939. The community continued its social and educational services and rendered assistance towards emigration. In 1936, 500 Jews were enrolled in courses at the Bialik Lehrhaus, with such lecturers as Martin Buber making appearances. The community also published a biweekly newspaper, the Israelitisches Gemeindeblatt, and operated an elementary school enrolling 225 children in 1938-39. Both the Zionists and the Hilfsverein had offices promoting emigration, with the ICA and Jewish Agency offering active assistance. In September 1936 a group of 680 youngsters from Karlsruhe and other places in Germany left for Palestine within the framwork of Youth Aliya. In all, at least 2,000 of Karlsruhe's Jews emigrated in 1933-39. On 28 Ocotber 1938, all Jewish men of Polish extraction were expelled to the Polish border, their families joining them later and most ultimately perishing in the ghettoes and concentration camps. On Kristallnacht (9-10 November 1938), the Adass Jeshurun synagogue was burned to the ground, the main synagogue was damaged, and Jewish men were taken to the Dachau concentration camp after being beaten and tormented. Deportations commenced on 22 October 1940, when 893 Jews were loaded onto trains for the three-day journey to the Gurs concentration camp in France. Another 387 were deported in 1942-45 to Izbica in the Lublin district (Poland), Theresienstadt, and Auschwitz. Of the 1,280 Jews deported directly from Karlsruhe, 1,175 perished. Another 138 perished after deportation from other German cities of occupied Europe. In all 1,421 of Karlsruhe's Jews died during the Holocaust. A new community was formed after the war by surviving former residents, wth a new synagogue erected in 1971. It numbered 359 in 1980.