Das israelitische Lehr- und Erziehungsinstitut in Pfungstadt (Kreis
Darmstadt-Dieburg) (original) (raw)
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Pfungstadt (Kreis Darmstadt-Dieburg) J�dische Geschichte II / Das Israelitische Lehr- und Erziehungsinstitut (mit eigener Synagoge)
Zur Geschichte der j�dischen Gemeinde siehe Seite zur Synagoge in Pfungstadt (interner Link)
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[Einf�hrung: Zur Geschichte des Israelitischen Lehr- und Erziehungsinstitutes (1857-1907)](#Einf�hrung: Zur Geschichte des Israelitischen Lehr- und Erziehungsinstitutes %281857-1907%29) | |
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[Aus der Zeit der Gr�ndung der Schule (1857-1861) - das Erziehungsinstitut unter Dr. Elieser (Lazarus) L�b](#Aus der Zeit der Gr�ndung der Schule) - [Kritik am Standort Pfungstadt f�r die Einrichtung eines Schullehrer-Seminars (1857)](#Kritik am Standort Pfungstadt f�r die Einrichtung eines Schullehrer-Seminars) - [�ber den Mitbegr�nder und ersten Lehrer der Erziehungsanstalt, den sp�teren Oberrabbiner in Altona **Dr. Elieser L�b**](#�ber den Mitbegr�nder und ersten Lehrer der Erziehungsanstalt, den sp�teren Oberrabbiner in Altona Dr. Elieser L�b) - [Weitere Artikel zum Tod von Oberrabbiner Dr. Loeb](#Weitere Artikel zum Tod von Oberrabbiner Dr. Loeb) - [A](#Ausschreibung einer Lehrerstelle an der Erziehungsanstalt %281859%29)[usschreibung einer Lehrerstelle an der Erziehungsanstalt (1859)](#Ausschreibung einer Lehrerstelle an der Erziehungsanstalt %281859%29) - [Anzeige des israelitischen Institutes: Ausschreibung von Pl�tzen (1859)](#Anzeige des israelitischen Institutes: Ausschreibung von Pl�tzen %281859%29) | |
[Aus der Zeit von Dr. David Ephraim Jo�l als Direktor des Lehr- und Erziehungsinstitutes (1861-1885)](#Aus der Zeit von Dr. David Ephraim Joel) - [**Dr. David Ephraim Jo�l** �bernimmt zum Wintersemester 1861 das Israelitische Lehr- und Erziehungsinstitutes](#Dr. David Ephraim Joel �bernimmt zum Wintersemester 1861 das Israelitische Lehr- und Erziehungsinstitutes) - [Werbe-Anzeigen f�r das Institut in den �berregionalen j�dischen Zeitungen 1863 / 1870 / 1872 / 1876](#Werbe-Anzeigen f�r das Institut in den �berregionalen j�dischen Zeitungen 1863 / 1870 / 1876) - [Pr�fungen an der Erziehungsanstalt (1862)](#Pr�fungen an der Erziehungsanstalt 1862) - [Pr�fungen am Lehr- und Erziehungsinstitut (1864)](#Pr�fungen am Lehr- und Erziehungsinstitut %281864%29) - [Pr�fungen am Lehr- und Erziehungsinstitut (1869)](#Pr�fungen am Lehr- und Erziehungsinstitut %281869%29) - [Bericht aus Pfungstadt (1866): Tod von Salomon L�b, Sohn des Institutsleiters Lazarus L�b � Bericht zur Lehr und Erziehungsanstalt � Kritische Beurteilung des j�dischen Lebens (aus orthodoxer Sicht) im Rabbinatsbezirk](#Bericht aus Pfungstadt 1866: ) - [Anzeigen des Israelitischen M�dchen-Pensionates (1867/1871)](#Anzeigen des Israelitischen M�dchen-Pensionates %281867 / 1871%29) - [Ausschreibung](#Ausschreibung einer Lehrerstelle in der Lehr- und Erziehungsanstalt %281869%29)[en von Lehrerstellen in der Lehr- und Erziehungsanstalt (1869)](#Ausschreibung einer Lehrerstelle in der Lehr- und Erziehungsanstalt %281869%29) - [Der ehemalige Lehrer Morgenste](#Der ehemalige Lehrer Morgenstern und seine Familie konvertieren zum katholischen Konfession %281876%29)[rn und seine Familie konvertieren zur katholischen Konfession (1876)](#Der ehemalige Lehrer Morgenstern und seine Familie konvertieren zum katholischen Konfession %281876%29) - [Allgemeine Mitteilung (1879)](#Allgemeine Mitteilung 1879) - [Zum Tod von Direktor Dr. Jo�l am 1. M�rz 1885](#Zum Tode von Direktor Dr. Joel am 1. M�rz 1885 ) - [Z](#Zum Tod der Frau von Dr. David Joel %28in L�beck 1909%29)[um Tod der Frau von Dr. David Joel (in L�beck 1909; Beisetzung in Alsbach)](#Zum Tod der Frau von Dr. David Joel %28in L�beck 1909%29) | |
[Aus der Zeit von Dr. D. Barna� als Direktor des Lehr- und Erziehungsinstitutes (1885-1907)](#Aus der Zeit von Dr. D. Barna� als Direktor) - [�bernahme des Lehr- und Erziehungsinstitutes durch Dr. D. Barna� aus Frankfurt (M�rz 1885)](#�bernahme des Lehr- und Erziehungsinstitutes durch Dr. D. Barna� aus Frankfurt %28M�rz 1885%29) - [Erste Monate unter dem neuen Direktor Dr. Barna� (Mai 1885)](#Erste Monate unter dem neuen Direktor Dr. Barna� %28Mai 1885%29 ) - [Weiteres Wachsen der Schule - neue p�dagogische Prinzipien (August 1885)](#Weiteres Wachsen der Schule - neue p�dagogische Prinzipien %28August 1885%29) - [Allgemeine Mitteilung und Empfehlung (1887)](#Allgemeine Mitteilung und Empfehlung %281887%29) - [Pr�fungen an der Schule - ein Gast berichtet (M�rz 1890)](#Pr�fungen an der Schule - ein Gast berichtet %28M�rz 1890%29) - [Neuer Aufschwung unter Dr. Barna� (1890)](#Neuer Aufschwung unter Dr. Barna�) - [Verlobungsanzeige von Institutslehrer Max Katzenstein mit Rosa geb. Silbermann (1891)](#Verlobungsanzeige von Institutslehrer Max Katzenstein mit Rosa geb. Silbermann %281891%29) - [Einweihung einer Torarolle in der Anstaltssynagoge (1892)](#Einweihung einer Torarolle in der Anstaltssynagoge %281892%29) - [Lehrer Salomon Eisenmann verl�sst das Institut (1892)](#Lehrer Salomon Eisenmann verl�sst das Institut %281892%29) - [25j�hriges Jubil�um des zweiten Lehrers Dr. Lu� (1895](#25j�hriges Jubil�um des zweiten Lehrers Dr. Lu� %281895%29)) - [40j�hriges Jubil�um des Lehr- und Erziehungsinstitutes (1897)](#40-j�hriges Jubil�um des Lehr- und Erziehungsinstitutes %281897%29 ) - [A](#Allgemeiner Bericht �ber das Lehr- und Erziehungsinstitut unter Dr. Barna� %281898%29)[llgemeiner Bericht �ber das Lehr- und Erziehungsinstitut unter Dr. Barna� (1898)](#Allgemeiner Bericht �ber das Lehr- und Erziehungsinstitut unter Dr. Barna� %281898%29) - [S](#Silberne Hochzeit von Direktor Dr. Barna� und seiner Frau %281902%29)[ilberne Hochzeit von Direktor Dr. Barna� und seiner Frau (1902)](#Silberne Hochzeit von Direktor Dr. Barna� und seiner Frau %281902%29) - [Werbe-Anzeige f�r das Institut (1903)](#Werbe-Anzeige f�r das Institut %281903%29) | |
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Einf�hrung: Zur Geschichte des Israelitischen Lehr- und Erziehungsinstitutes (1857-1907) Gro�en Bekanntheitsgrad erlangte Pfungstadt in der j�dischen Welt in der 2. H�lfte des 19. Jahrhunderts durch das 1857 hier gegr�ndete "Israelitische Lehr- und Erziehungsinstitut".
Erster Lehrer und Leiter des Institutes war von 1857 bis 1861 Rabbiner Dr. Elieser (Lazarus) L�b(geb. 1835 in Pfungstadt als Sohn des Handelsmanns Hirsch-Abraham ben Moses-L�b ben Elieser, gest. 1892 in Altona): hatte in Gie�en studiert, war nach seiner Promotion ebd. nach Pfungstadt zur�ckgekehrt; seit 1862 Rabbiner in Ichenhausen; seit 1874 Oberrabbiner in Altona); Mitbegr�nder war Rabbi Salomon Bodenheimer aus Biblis;
Nachfolger L�bs wurde 1861 David Ephraim Jo�l. Unter seiner Leitung wurde 1867 dem bislang nur Knaben zug�nglichen Lehr- und Erziehungsinsitut eine h�here T�chterschule, verbunden mit einem Israelitischen M�dchen-Pensionat angegliedert.
Als Dr. Jo�l 1885 starb, �bernahm noch im selben Jahr Dr. D. Barna� die Schulleitung. Die Schule wurde von j�dischen Sch�lern aus dem In- und Ausland besucht, aber auch von christlichen Kindern aus Pfungstadt. Um 1880 waren es 100 Kinder, die von acht Lehrern und Hilfslehrern (davon f�nf j�dische) unterrichtet wurden. Nach dem Tod des Direktor Dr. Jo�l hie� die Schule "Dr. Jo�lsches Lehr- und Erziehungsinstitut". 1890 besuchten etwa 80 Sch�ler das Institut. Die Gr�ndung einer h�heren B�rgerschule in Pfungstadt f�hrte 1907 schlie�lich zur Aufl�sung des Institutes.
Der bekannteste Lehrer der Pfungstadter Schule war ab 1892 Chaim Weizmann, der damals in Darmstadt am Polytechnikum studierte und von dort aus naturwissenschaftliche F�cher in Pfungstadt unterrichtete. Weizmann war nach 1948 der erste Staatspr�sident von Israel.
Link zu: Wikipedia-Artikel zu Chaim Weizmann.
Aus der Zeit der Gr�ndung der Schule (1857-1861) - das Erziehungsinstitut unter Dr. Elieser (Lazarus) L�b Kritik am Standort Pfungstadt f�r die Einrichtung eines Schullehrer-Seminars (1857) Anmerkung: 1857 bestand offenbar ein Plan, statt des Erziehungsinstitutes ein Lehrerseminar in Pfungstadt zu er�ffnen, was allerdings in der liberalen "Allgemeinen Zeitung des Judentums" heftig kritisiert wurde:
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 29. Juni 1857: "Rheinhessen, 10. Juni (1857). In No. 19 dieser Zeitschrift wurde uns die Anzeige, dass demn�chst die israelitischen Gemeinden Starkenburgs (einer hessen-darmst�dtischen Provinz) gesonnen seien, ein israelitisches Schullehrer-Seminar zu gr�nden, und dass bereits auf sechs Jahre eine Rente von 1.500 Gulden zu diesem Zwecke gesichert sei; dass schlie�lich Pfungstadt als Sitz dieser Anstalt bestimmt sei. Aber nichts von alledem. Pfungstadt ist ein unbedeutender Flecken von 400 bis 500 Einwohnern, und die gesamten Lehrkr�fte mitsamt dem ganzen Plan und den ebenfalls illusorischen 1.500 Gulden existieren wahrscheinlich nur in dem Kopfe eines Rabbinatskandidaten.
Wir k�nnen hier eine nahe liegende Bemerkung nicht unterdr�cken. Ein Schullehrer-Seminar ist f�r uns S�ddeutsche ein tief gef�hltes, unabweisbares Bed�rfnis. Allein nur in Starkenburg sind laut der �ffentlichen Bl�tter jetzt 14 Lehrer- und Vorbeterstellen vakant. Der einzig passende Ort f�r ein solches Institut w�re jedoch nur Frankfurt. Dort sind die geeigneten Lehrkr�fte und alle sonstigen Mittel in vollst�ndigster Weise bereits vorhanden. Es bed�rfte nur des anregenden Worts und des eintr�chtigen Wirkens der ausgezeichnetsten M�nner Frankfurts: Leopold Stein, Dr. Stern, Dr. Jost u.a.m. Aber wie wir h�ren, sind diese M�nner v�llig entzweit. Diese Entzweiung ist im allgemeinen Interesse tief zu beklagen. M�chten doch diese M�nner einsehen, was sie vereint wirken k�nnten, und wie sie durch Trennung nur ihren Gegnern, der Frankfurter Hyperorthodoxie, die eben so einig als eifrig ist, in die H�nde arbeiten."
�ber den Mitbegr�nder und ersten Lehrer der Erziehungsanstalt, den sp�teren Oberrabbiner in Altona Dr. Elieser L�b Artikel zu seinem Tod 1892 -wird nicht ausgeschrieben, da die Artikel zur Geschichte in Pfungstadt nur wenig enthalten.
Weitere Artikel zum Tod von Oberrabbiner Dr. Loeb
Ausschreibung einer Lehrerstelle an der Erziehungsanstalt (1859)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 23. Mai 1859: "Ein Lehrer der franz�sischen und englischen Sprache, mit Grammatik, Konversation und Korrespondenz vertraut, findet eine sehr vorteilhafte Stelle am israelitischen Institut zu Pfungstadt bei Darmstadt. Franco-Offerten einzusenden an Pfungstadt, im Mai 1859 Dr. L�b."
Anzeige des israelitischen Institutes: Ausschreibung von Pl�tzen (1859)
Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 17. Oktober 1859: "Das israelitische Institut zu Pfungstadt an der Bergstra�e
nimmt bis zum 31. Oktober des laufenden Jahres wieder neue Z�glinge auf. Die Schule, deren Tendenz gediegene soziale Bildung auf Grundlage sittlich-religi�ser Erziehung im Sinne des positiven Judentums ist, besteht in f�nf Klassen mit acht Lehrern. Unterrichtsgegenst�nde: Hebr�isch (inklusive Talmud), Deutsch, Franz�sisch und Englisch (nebst franz�sischer und englischer Konversation und Korrespondenz), die Handelswissenschaften in ihrem weitesten Umfange, Geschichte, Geographie, Naturkunde, Mathematik, Kalligraphie, Zeichnen und Gesang (Musik gegen besonderes Honorar). F�r Turn-, Spiel- und Erholungsstunden ist in den ausgedehnten R�umen des Instituts bestens Sorgen getragen. Preis 250 fl. per Jahr. N�here Auskunft erteilt auf Franko-Anfragen der Direktor Dr. L�b."
Aus der Zeit von Dr. David Ephraim Jo�l als Direktor des Lehr- und Erziehungsinstitutes (1861-1885)
Dr. David Ephraim Jo�l �bernimmt zum Wintersemester 1861 das Israelitische Lehr- und Erziehungsinstitutes
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 1. Oktober 1861:
"In dem von Gro�herzoglicher Oberstudien-Direktion konzessionierten
Israelitischen Lehr- und Erziehungs-Institut zu Pfungstadt bei Darmstadt,
dessen Direktion der Unterzeichnete vom 1. Oktober dieses Jahres an �bernimmt, beginnt das Wintersemester Dienstag den 1. Oktober. � Anmeldungen von Z�glingen wolle man gefl. baldigst an den Unterzeichneten richten, der auch gern bereit ist, jede n�here Auskunft zu erteilen.
Prospekte und Referenzen bei den Herren Rabbinen: Wetzlar in Gudensberg, Dr. Enoch in Fulda, Dr. Fr�nkel inWitzenhausen, Goldmann in Eschwege, Klein inKolmar, Fromm in Homburg, Bamberger inW�rzburg, Weiskopf in Wallerstein, Adler inAschaffenburg, Dr. Feilchenfeld in D�sseldorf, Dr. Schwarz in K�ln, Bamberger in Kreuznach, Hoch in Freudental, W�lder inLaupheim, S�nger in Mergentheim und Berlinger inBraunsbach. Dr. D . Jo�l, Direktor".
Werbe-Anzeigen f�r das Institut in den �berregionalen j�dischen Zeitungen 1863 / 1870 / 1872 / 1876 Anmerkung: Zweimal j�hrlich vor Beginn des Sommer- und des Wintersemesters erschienen in den gro�en j�dischen Periodika, u.a. in der liberalen "Allgemeinen Zeitung des Judentums" wie in der konservativ-orthodoxen Zeitschrift "Der Israelit" Werbeanzeigen f�r ein Studium im Israelitischen Lehr- und Erziehungs-Institut:
Pr�fungen an der Erziehungsanstalt (1862)
Pr�fungen am Lehr- und Erziehungsinstitut (1864)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. April 1864: "Pfungstadt (bei Darmstadt), 14. April (1864). In den letzten drei Tagen fanden an dem seit mehreren Jahren hier bestehenden Lehr- und Erziehungsinstitut des Dr. Jo�l die �ffentlichen Pr�fungen statt und gingen dieselben unter recht lebhafter Teilnahme der eingeladenen G�ste mit dem besten Erfolge vor sich. In dem zur�ckgelegten Schuljahre war die Frequenz der Anstalt wiederum in steter Zunahme begriffen. Das Lehrerpersonal hat im Laufe des verwichenen Jahres keine Ver�nderung erfahren. Wer da wei�, welchen nachteiligen Einfluss der h�ufige Lehrerwechsel auf eine Schule aus�bt, und wie er f�r die Sch�ler fast die Bedeutung eines so �beraus sch�dlichen, die normale Ausbildung derselben st�renden Wechselns der Schule hat, der wird es mit uns als einen besonderen Segen f�r die Anstalt begr��en, wenn es ihr gelungen, die segensreiche Wirksamkeit ihrer t�chtigen, bew�hrten Lehrkr�fte sich unverk�rzt erhalten zu haben. Dass dies g�nstige Verh�ltnis auch ferner dieser Anstalt gewahrt bleiben m�ge, ist unser sehnlichster Wunsch. Die Lehrmittel der Schule sind durch Anschaffung der notwendigsten chemischen Apparate und Anlegung eines kleinen chemischen Laboratoriums wesentlich bereichert worden. Mit Dank erw�hnen wir, dass der Lehrer f�r Naturwissenschaften, Herr Dr. Reitz, ein sch�nes Exemplar eines gro�en Luftballons der Anstalt zum Geschenk verehrte. Auch unsere Bibliothek wurde durch Komplettierung gr��erer wissenschaftlicher Werke, sowie die Lesebibliothek f�r die Z�glinge durch Ankauf neuer Jugendschriften den Mitteln entsprechend vermehrt."
Pr�fungen am Lehr- und Erziehungsinstitut (1869)
Bericht aus Pfungstadt 1866: Der Tod von Salomon L�b, Sohn des Institutsleiters Lazarus L�b - Bericht zur Lehr- und Erziehungsanstalt - Kritische Beurteilung des j�dischen Lebens (aus orthodoxer Sicht) im Rabbinatsbezirk:
Anzeigen des Israelitischen M�dchen-Pensionates (1867 / 1871 / 1873 / 1874)Anmerkung: Anzeigen finden sich sowohl in der liberal gepr�gten "Allgemeinen Zeitung des Judentums" wie auch in der orthodox gepr�gten Zeitschrift "Der Israelit".
Ausschreibungen von Lehrerstellen in der Lehr- und Erziehungsanstalt (1869)
Der ehemalige Lehrer Morgenstern und seine Familie konvertieren zur katholischen Konfession (1876) Anmerkung: Es ist unklar, ob Lehrer Morgenstern in Pfungstadt bei der j�dischen Gemeinde oder in der Lehr- und Erziehungsanstalt t�tig war.
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Dezember 1876: "W�rzburg. Durch verschiedene Bl�tter hat die Nachricht die Runde gemacht, dass eine hiesige j�dische Familie, aus 5 Personen bestehend, zum Katholizismus �bergegangen sei. Um verschiedenen Anfragen und diesbez�glichen Deutungen zu entsprechen, sehe ich mich veranlasst, den Namen �ffentlich bekannt zu geben, es ist dies der Lehrer Morgenstern, fr�her in Pfungstadt. Bereits vor 2 Jahren war man dar�ber nicht in Zweifel und wurde derselbe von der hiesigen Gemeinde wegen seiner gro�en D�rftigkeit vielfach unterst�tzt, bis er sich endlich soweit verga�, diesen Schritt zu begehen. � F�r die dahier erledigte Vors�ngerstelle liegen sehr viele Meldungen vor, und werde Ihnen �ber die Wahl seinerzeit berichten."
Allgemeine Mitteilung (1879)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. M�rz 1879: "Pfungstadt. Das r�hmlichst bekannte Dr. Jo�l�sche Lehr- und Erziehungsinstitut in Pfungstadt versendet seine Einladungsschrift zu den diesj�hrigen �ffentlichen Pr�fungen. Wir entnehmen dieser Schrift mit gro�er Befriedigung die Tatsache, dass das genannte Institut in stetig fortschreitenden g�nstiger Entwicklung begriffen ist. Dasselbe wird von mehr als hundert Z�glingen frequentiert, die sich zum Teil aus den fernsten, �berseeischen L�ndern rekrutieren. Acht Lehrer erteilen den Unterricht, dessen betr�chtlicher Umfang aus der �bersicht ersichtlich ist, welche �ber das absolvierte Pensum des laufenden Jahres beigef�gt ist. Wir begleiten diese treffliche Pflanzst�tte religi�ser und sozialer Bildung mit den besten W�nschen und Hoffnungen f�r ihr ferneres gl�ckliches Gedeihen."
Zum Tode von Direktor Dr. Jo�l am 1. M�rz 1885
Zum Tod der Frau von Dr. David Joel (in L�beck 1909)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Januar 1909: L�beck, 4. Januar (1909). Am Heiligen Schabbat entschlief hier leicht und rasch Frau Dr. David Joel. Ihr vor 23 Jahren abberufener Ehemann, Sohn des fr�heren hiesigen Oberrabbiners, geh�rte zu den ersten Mitarbeitern Hirschs an der von ihm begr�ndeten Realschule und �bernahm dann das Knaben-Erziehungsinstitut in Pfungstadt, das unter seiner Leitung zu hoher Bl�te gelangte und Sch�ler aus aller Herren L�nder, namentlich aber aus Russland und England, zu t�chtigen Menschen und braven Juden heranbildete. An dem Aufschwung der Anstalt hatte die T�chtigkeit, Umsicht und Einsicht der jetzt Heimgegangenen kaum geringeren Anteil. N
ach dem Tode Joels - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen - �bernahm der seliger Barna� - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen - das Institut, die Witwe aber zog hierher, nach der urspr�nglichen Heimat ihres Mannes und dem Wohnsitz ihrer �ltesten Tochter, der Frau des Dr. med. Eph. Adler. Welche Liebe und Verehrung die Heimgegangene sich in L�beck erworben, zeigte sich noch einmal recht deutlich bei der Leichenfeier, bei der der Neffe der Verstorbenen, Rabbiner Dr. Carlebach ein Lebensbild entwarf und trotz ganz schlichter einfacher Worte die gro�e Trauerversammlung zu Tr�nen r�hrte.
Die Beerdigung fand jedoch nicht in L�beck statt, vielmehr ward die Leiche nach Alsbach bei Pfungstadt gebracht, wo die beiden Ehegatten nun im Tode wieder vereint sind. Die drei hier wohnhaften S�hne gaben der teuren H�lle das Geleite und in Alsbach schlossen sich ihr auch die beiden T�chter, der j�ngste Schwiegersohn, Herr Seminardirektor Dr. Carlebach - K�ln, an, der der starken K�lte wegen sich auf dem Friedhof darauf beschr�nkte, der geliebten Schwieger- und Gro�mutter Worte des Dankes und des Abschiedes zuzurufen. Sie ruhe in Frieden. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."
Aus der Zeit von Dr. D. Barna� als Direktor des Lehr- und Erziehungsinstitutes (1885-1907)
�bernahme des Lehr- und Erziehungsinstitutes durch Dr. D. Barna� aus Frankfurt (M�rz 1885)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. M�rz 1885: Pfungstadt. An Stelle des k�rzlich dahier verstorbenen Direktors Dr. Jo�l wird mit dem Beginn des neuen Schuljahres Herr Dr. D. Barna� aus Frankfurt am Main die Leitung des weithin bekannten Erziehungsinstitutes �bernehmen. Derselbe war fr�her Dozent am Rabbinerseminar zu Berlin und wirkte in den letzten Jahren in Frankfurt am Main. Die ausgezeichnete wissenschaftliche Bildung des Herrn Dr. Barna�, der in Berlin sein Oberlehrerexamen absolviert hat, wie seine reiche p�dagogische T�tigkeit geben die Gew�hr daf�r, dass das Institut, welches unter Herrn Dr. Jo�ls Leitung sich so bedeutend aufgeschwungen hat, auch weiter in gedeihlicher Weise fortgef�hrt werden wird."
Erste Monate unter dem neuen Direktor Dr. Barna� (Mai 1885)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. Mai 1885: "Pfungstadt, im April. Am 20. April nahm am hiesigen Lehr- und Erziehungsinstitut das Sommersemester seinen Anfang. Dieses Faktum w�re an und f�r sich, besonders f�r die dem Institut nicht direkt Nahestehenden von keiner besonderen Tragweite, wenn nicht Herr Dr. Barna� mit der Er�ffnung dieses Schuljahres seine T�tigkeit als Direktor dieser Anstalt begonnen h�tte. Es ist wohl �berfl�ssig, der guten Eigenschaften des jetzigen Direktors noch einmal Erw�hnung zu tun, zumal er j�ngst den Lesern dieses gesch�tzten Blattes als ein Mann von gediegenster Bildung vorgef�hrt wurde.
Noch vor wenigen Wochen stellten der Schule solche, denen das Weiterbestehen derselben am Herzen lag, nicht gerade das g�nstigste Prognostikon. Dessen ungeachtet setzen wir unsere Zuversicht einesteils darin, dass das Institut weiter gef�hrt werden sollte im Geistes des Herrn Dr. Jo�l (das Gedenken des Gerechten sei zum Segen), dem von vielen Seiten ein sehr weitgehendes Vertrauen entgegengebracht wurde, anderenteils gab uns schon der ausgezeichnete Ruf des Herrn Dr. Barna� feste B�rgschaft f�r die Erhaltung dieser Pflanzst�tte.
Unsere Hoffnungen haben sich denn auch � Gott sei Dank � verwirklicht: Das Sommersemester konnte zu unserer Freude mit der Sch�lerzahl der vorhergegangenen Jahre er�ffnet werden. Die Schule kann sogar einer noch st�rkeren Frequenz entgegensehen, da noch mehrere Sch�ler angemeldet sind. Das muss gewiss jeden guten Jehudi h�chlichst erfreuen; denn er sieht die gedeihliche Entwicklung einer Schule, welche sich zur Aufgabe gestellt hat, vornehmlich der j�dischen Jugend durch Unterricht und Erziehung die Grundlager sittlich religi�ser Bildung zu gew�hren.
Was der Indifferentismus unserer Zeit der Erziehung der Knaben vorenth�lt, das ersetzt das Institut in vollem Ma�e in der gesunden Atmosph�re eines echt religi�sen Lebens.
M�ge der Allm�chtige f�r das Institut, den von Herrn Dr. Barna� bei der Er�ffnungsfeier des Semesters ausgesprochenen Wunsch: "Und der HERR, unser Gott, sei uns freundlich und f�rdere das Werk unserer H�nde bei uns. Ja, das Werk unserer H�nde wolltest du f�rdern!" (Psalm 90,17) in Erf�llung gehen lassen, auf dass die Schule bestehe zum Heile und Segen des wahren Judentums."
Weiteres Wachsen der Schule - neue p�dagogische Prinzipien (August 1885)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. August 1885: "Pfungstadt, 17. August (1885). Die Leser dieses gesch�tzten Blattes werden sich wohl einer Korrespondenz erinnern, die sich eingehend mit der Er�ffnungsfeier des Sommersemesters am hiesigen israelitischen Lehr- und Erziehungsinstitut besch�ftigte. Es war damals der Wunsch ausgesprochen, dass die Schule weiter bestehe und wachse zum Heile und Segen des wahren Judentums. Dieser Wunsch hat sich realisiert. Nicht nur die Sch�lerzahl fr�herer Jahrg�nge ist bei weitem �berschritten, sondern auch die Frequenz ist eine derartige geworden, dass sich die vorhandenen R�ume bald als unzureichend erweisen werden. Und fragen wir nun, wie es Herrn Dr. Barna� in der kurzen Zeit seiner T�tigkeit am Institut m�glich war, das Vertrauen und die Zuneigung der Eltern und Sch�ler sich in diesem Ma�e zu erwerben? Der Grund davon liegt vor allem in der Pers�nlichkeit des Herrn Dr. Barna�, in der sich in seltenem Ma�e Begeisterung und ungeschminkte Fr�mmigkeit, Pflichttreue und Energie vereinigen. Um die gro�e Zahl der Sch�ler in Ordnung zu halten, schuf Herr Dr. Barna� das Institut zu einem famili�ren Organismus um, in dem die Sch�ler gewisse �mter verwalten, w�hrend er als oberster Leiter an der Spitze steht. Wie erbauend wirkt z.B. ein Gottesdienst in der Instituts-Synagoge! Mit welcher Gewissenhaftigkeit und Andacht walten da die Jungen ihrer �mter als Baal Tokea (Schofarbl�ser) und als Vorbeter. Wahrlich es d�rften derartige Anstalten nur wenig bestehen! Berechtig die Absolvierung der Schule einmal zum einj�hrigen Milit�rdienst, wozu alle Aussicht vorhanden ist, so wird der Erhaltung der Schule eine weitere feste St�tze geschaffen. S."
Allgemeine Mitteilung und Empfehlung (1887)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. Januar 1887: "Aus Rheinhessen. Es freut uns von befreundeter Seite Mitteilung zu erhalten �ber das stete Wachsen des unter Leitung des Herrn Dr. Barna� stehenden israelitischen Instituts zu Pfungstadt. Es zeugt von au�erordentlichem Vertrauen, das vom Publikum der Leistungsf�higkeit der Anstalt entgegengebracht wird, wenn von vielen gr��eren Pl�tzen Inhaber renommierter Firmen den Direktor um Empfehlung t�chtiger Sch�ler f�r Lehrlingsstellen ersuchen und bereits eine gr��ere Anzahl derselben unter g�nstigen Bedingungen engagiert haben."
Pr�fungen an der Schule - ein Gast berichtet (M�rz 1890)
Neuer Aufschwung unter Dr. Barna� (1890)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. August 1890: "Aus Hessen. Es wird die gesch�tzten Leser Ihres Blattes gewiss interessieren, zu erfahren, welch' erfreulichen Aufschwung neuerdings das Lehr- und Erziehungs-Institut zu Pfungstadt genommen hat. Von allen L�ndern, besonders aus Russland, England, �sterreich, Belgien und der Schweiz str�men der Anstalt neue Z�glinge zu, die neben ihren zahlreichen deutschen Kameraden hier ihre Erziehung und wissenschaftliche Ausbildung finden und sich unter der sorgf�ltigen, liebevollen Leitung des Direktors, Herrn Dr. Barna�, in jeder Beziehung recht gut entwickeln. Die wackere Anstalt sei hiermit allen denen aufs W�rmste empfohlen, die ihre Kinder im angenehmen Familienverkehr unter strenger, aber liebevoller Aufsicht und religi�ser Unterweisung zu t�chtigen, gebildeten Menschen wollen heranwachsen sehen."
Verlobungsanzeige von Institutslehrer Max Katzenstein mit Rosa geb. Silbermann (1891)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. April 1891:
"Seine Verlobung mit Frl. Rosa Silbermann aus Darmstadt beehrt sich seinen Freunden und Kollegen hiermit ergebenst anzuzeigen
Max Katzenstein,
Institutslehrer, Pfungstadt a.d. Bergstra�e.
Statt jeder besonderen Anzeige. Max Katzenstein, Rosa Silbermann,
Verlobte.
Darmstadt � Pfungstadt a.d. Bergstra�e."
Einweihung einer Torarolle in der Anstaltssynagoge (1892)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. September 1892: "Pfungstadt. Eine erhebende, von echt j�dischem Geiste getragene Feier fand j�ngst im hiesigen israelitischen Institut statt. Am Schabbat Kodd�sch Paraschat Ki Teze wurde in der Anstaltssynagoge eine neue Torarolle eingeweiht, welches der Leiter der Instituts, Herr Direktor Dr. Barna�, bei Gelegenheit der _Bar Mizwa_-Feier seines Sohnes spendete. Nachdem die Lehrer und Sch�ler der Anstalt und der gr��te Teil der hiesigen Gemeindemitglieder sich in der festlich geschm�ckten Synagoge versammelt hatten, wurde die reich ausgestattete Torarolle abgeholt und vom Bar Mizwa (sc. vom Sohn von Dr. Barna�) einige Abschnitte des Wochenabschnittes hieraus verlesen. Nach der Vorlesung hielt der Direktor zun�chst an die Versammelten eine begeisterte Ansprache, worin er, ankn�pfend an eine Midraschstelle, die Bedeutung der Tora f�r die Gestaltung unseres privaten und �ffentlichen Lebens darlegte. Sodann zum Bar Mizwa �bergehend, erkl�rte er u.a. in sinnreicher Weise die Bedeutung der von der Massorah genannten, mit Sachor beginnenden Bibelverse. Heilighaltung des Schabbos in unserem Berufsleben, Fernhalten von L�ge im Verkehr mit unseren Mitmenschen und endlich Vermeiden der Entheiligung des Gottesnamens dem schm�hs�chtigen, stets angriffsbereiten Andersgl�ubigen (Amalek) gegen�ber, dies seien die Grundlehren, die ein Jehudi beim Eintritt in die j�dische Gemeinschaft zu beherzigen habe. Am Nachmittage wurden sodann die Z�glinge der Anstalt festlich bewirtet, bei welcher Gelegenheit von einigen derselben in ihrer Muttersprache (deutsch, franz�sisch, englisch, russisch, schwedisch und ungarisch) und von einem sogar in flie�endem, klassischen Hebr�isch Ansprachen gehalten wurden, worin die Sch�ler ihrer Freude dar�ber begeisterten Ausdruck gaben, dass sie das Gl�ck haben, in der hiesigen Anstalt au�er einer gr�ndlichen und wissenschaftlichen Ausbildung, eine so gediegene, religi�se und liebevolle Behandlung zu finden.
Diese alle Beteiligen im h�chsten Grade erhebende Feier zeigte deutlich, mit welcher Liebe und Begeisterung Lehrer und Sch�ler des Hauses f�r die hohe Aufgabe, die die Schule sich gestellt, erf�llt sind und welch inniger Verkehr zwischen den Leitern der Anstalt und den Z�glingen herrscht. Die Eltern aber k�nnen sich begl�ckw�nschen, dass sie die geistige und religi�se F�rderung ihrer Kinder in so bew�hrte H�nde gelegt haben."
Lehrer Salomon Eisenmann verl�sst das Institut (1892)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. September 1892: "Pfungstadt, 1. Slichot. Nach einer 9j�hrigen T�tigkeit am hiesigen �Israelitischen Institut� verl�sst Herr Lehrer Salomon Eisenmann die hiesige Gemeinde, um eine �hnliche Lehranstalt in Gailingen am Rhein zu gr�nden. Wir bedauern das Weggehen des Herrn Eisenmann lebhaft, denn wir verlieren in ihm einen jener seltenen M�nner, die im wahren Sinne des Wortes echte Jehudim genannt werden k�nnen. Nie fehlte er, wo es galt, eine gebotene Sache auszu�ben. Nie fehlte er, etwas Zur Heiligung des Gottesnamens beizutragen und sein eigenes und pekuni�res Interesse setzte er bei derartigen Gelegenheiten stets hintenan. Trotzdem das �Institut� seine eigene Synagoge hat, dadurch eigentlich von unserer Gemeinde ziemlich abgetrennt ist, wirkte Herr Eisenmann doch stets zum Wohl der Gemeinde eifrig mit und trat als Mitglied bei. In sch�ner Weise verstand er es Tora mit respektvollem Umgang zu verbinden, sodass er bei Christen und Juden beliebt und hoch angesehen ist.
In seiner Frau, einer Tochter eines gro�en Gelehrten verlieren wir eine wackere Frau im besten Sinne der Wortes.
Wir brauchen wohl nicht mehr hinzuzuf�gen, dass sein Haus und sein Tisch stets f�r Arme offen waren.
M�ge es ihm in seiner neuen Stellung wohl ergeben und ihm der wohl verdiente Segen Gottes nicht fehlen."
25-j�hriges Jubil�um des zweiten Lehrers Dr. Lu� (1895)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. April 1895: "Pfungstadt, 25. April (1890). Heute sind es 25 Jahre, dass Herr Dr. Lu� als Lehrer in das hiesige Lehr und Erziehungsinstitut eintrat. Er freute sich durch seinen treuen Pflichteifer und seine Erfolge im Unterricht stets der Wertsch�tzung seiner Vorgesetzten und Kollegen, wie auch der Liebe und Achtung seiner Sch�ler. Die Schule hat seit ihrem langen Bestehen zum ersten Male Gelegenheit, das Jubil�um eines ihrer Lehrer zu feiern und hat, da der eigentliche Jubil�umstag noch in die Ferien f�llt, beschlossen, die Feier desselben Sonntag, den 12. Mai � Lag baomer � zu begehen. Wir hoffen, Ihnen seinerzeit �ber die Feier selbst einen kurzen Bericht erstatten zu k�nnen."
40-j�hriges Jubil�um des Lehr- und Erziehungsinstitutes (1897)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. M�rz 1897: "Aus Hessen. In wenigen Tagen feiert das Lehr- und Erziehungs-Institut Pfungstadt bei Darmstadt sein 40-j�hriges Bestehen und verdient dasselbe wohl durch einige Worte in diesen Bl�ttern r�hmend erw�hnt zu werden.
Dieses Institut verdankt sein Entstehen nicht wie die �brigen derartigen Anstalten einem gesch�ftlichen Unternehmen, sondern wurde von einer Reihe frommer, einflussreicher M�nner der Provinz im Jahre 1857 ins Leben gerufen, die ihren Kindern nebst der Ausbildung zu ihrem Berufe auch eine echt religi�se Erziehung zu geben durch eingehendes Studium mit der Tora ins Auge fassten. Zur Verwirklichung dieser h�heren Absicht ist es ihnen gegl�ckt, solche M�nner als Direktoren zu berufen, die neben ihrer ausgezeichneten Bef�higung und T�chtigkeit zugleich von dem heiligen Pflichteifer beseelt waren. Erster Direktor der Anstalt war Dr. L�b seligen Angedenkens, zuletzt Oberrabbiner von Altona; seit 1862 war Dr. Jo�l seligen Angedenkens Leiter des Instituts, fr�her Lehrer an der Realschule der Religionsgesellschaft in Frankfurt am Main und seit 1885 Dr. Barna�, fr�her Lehrer der israelitischen Religionsschule Ada�-Jisroel in Berlin. Wie gro� die Leistungen dieser Anstalt unter der Leitung dieser M�nner waren, geht daraus hervor, dass nicht nur zu ihrem kaufm�nnischen Berufe aufs Erfolgreichste ausgebildete M�nner hervorgingen, sondern viele Z�glinge ihr wissenschaftliches Studium fortsetzen konnten, die heute als Lehrer, �rzte, Juristen und Theologen wirken; einige sogar setzten ihre technischen Studien fort und wirken als Ingenieure, Chemiker etc. Die Anstalt richtete ihr besonderes Augenmerk darauf, den Sch�lern ein echt j�disches Familienleben zu bieten. Von allen L�ndern wurden ihr deshalb auch die Z�glinge anvertraut: �sterreich, Russland, Frankreich, Belgien, die Schweiz und England, ja selbst Amerika und Afrika stellten ihr Kontingent an Sch�lern, wodurch auch die Ausbildung in fremden Sprachen wesentlich erleichtert wurde.
Wir haben wenige von so echt j�dischem Geiste getragene Anstalten zu verzeichnen. M�gen diese Zeilen nicht nur eine ehrende Erinnerung sein, sondern zugleich dem Wunsche Ausdruck geben, dass diese Anstalt auch ferner bl�he und gedeihe und ihr guter Ruf weit hinaus dringe: Das ist eine Anstalt, der man getrost die Kinder anvertrauen kann! Dr. H.S."
Allgemeiner Bericht �ber das Lehr- und Erziehungsinstitut unter Dr. Barna� (1898)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. September 1898: "Aus Hessen. Das Lehr- und Erziehungs-Institut zu Pfungstadt, das seit seinem Bestehen von mehr als 1.400 Sch�lern aus allen Teilen Deutschlands und des Auslandes besucht wurde, bietet seinen Z�glingen neben einer religi�sen Erziehung eine gediegene wissenschaftliche Ausbildung zur Vorbereitung f�r den kaufm�nnischen Beruf, f�r obere Klassen h�herer Schulen, sowie f�r die technische Hochschule. Viele Sch�ler verdanken der in der Anstalt genossenen Ausbildung hervorragende Stellungen im In- und Auslande. �ber die Einrichtung und Lehrziele der Anstalt erteilt der Direktor Herr Dr. Barna� jederzeit gerne Auskunft."
Silberne Hochzeit von Direktor Dr. Barna� und seiner Frau (1902)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Dezember 1902: "Mainz. Wie wir vernehmen, begehen Herr und Frau Direktor Dr. Barna� - Pfungstadt, am 29. Dezember das Fest ihrer silbernen Hochzeit. Wir gratulieren herzlich und w�nschen dem verehrten Paare, in Gesundheit und Familiengl�ck auch das goldene Jubil�um feiern zu k�nnen."
Werbe-Anzeige f�r das Institut (1903)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. Dezember 1903:
"Lehr- und Erziehungs-Institut (Real- & Handelsschule nebst Pensionat) zu Pfungstadt bei Darmstadt.
Knaben, von 8-15 Jahren finden jederzeit Aufnahme. Gewissenhafte religi�se Erziehung, gr�ndliche Ausbildung und sorgf�ltige Verpflegung. � M��ige Preise. � Vorz�gliche Referenzen �ber g�nstige Erfolge. Zu jeder weiteren Auskunft ist bereit Direktor Dr. Barna�."
Adresse des Hauses: Mainstra�e 6, nach Abbruch des Hauses 1969hier heute Parkplatz; Gedenktafel vorhanden.
Fotos:
| | | | | ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- | | | | Geb�ude des Erziehungsinstitutes vor dem Abbruch 1969 Quelle: Arnsberg Bilder S. 179. | |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
Paul Arnsberg: Die j�dischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. II S. 198-201. | |
---|---|
ders.: Die j�dischen Gemeinden in Hessen. Bilder - Dokumente. S. 178-179. | |
Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945? 1988 S. 132. | |
dies.: Das j�dische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994. S. 113-115. | |
Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu St�tten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirk Darmstadt. 1995 S. 43-44. | |
Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume III: Hesse - Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992 (hebr�isch) S. 280-283. | |
J. Friedrich Battenberg (Hg.): Pfungstadt - Vom fr�nkischen M�hlendorf zur modernen Stadt. Pfungstadt 1985. | |
J�rgen Rainer Wolf: Geschichte der Juden in Pfungstadt, in: Archiv f�r hessische Geschichte, NF, 1986, S. 41-63. | |
Valentin Liebig: Juden in Pfungstadt. Anfang, Aufstieg und Untergang einer j�dischen Gemeinde. 3. Aufl. Pfungstadt 1993. | |
Stadtarchiv Pfungstadt (Hrsg.): Abschied ohne Wiederkehr. J�disches Leben in Pfungstadt. 2007. |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust".
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright � 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.
PfungstadtHesse. Established in the 18th century, the community built a synagogue in 1820. During the 19th century Pfungstadt became an industrial town attracting affluent Jews and the community grew to 260 (6 % of the total) in 1871. After a struggle between Liberals and traditionalists, it affiliated with the Orthodox rabbinate of Darmstadt in 1895. The religious high school founded by David Jo�l in 1857 gained an international reputation. Chaim Weizmann taught there when he was a student at Darmstadt's Polytechnic in 1892. Jews were prominent in trade and industry under the Weimar Republic, when they numbered 77 (1 % of the total), but many left (20 emigrating) after the Nazis came to power in 1933. On Kristallnacht(9-10 November 1938) the synagogue's interior was destroyed and Jewish property vandalized. The last 18 Jews were deported in 1942.