Vereinigung der Alt-Hietzinger (original) (raw)

Sein Gro�vater Jean Aslan war Steuerp�chter des Osmanischen Reiches gewesen, seine Gro�mutter, Carolina von Bogliacco, Tochter eines �sterreichischen Konsuls, starb bei der Geburt von Raouls Vater Charles. Raoul Aslans Mutter Corinne Paladini, war, als sie siebzehnj�hrig Charles Aslan kennen lernte, ein Waisenm�dchen, das in Konstantinopel lebte. Sowohl ihr Vater, der als Arzt beim Bau des Suezkanals t�tig gewesen war, als auch ihre Mutter waren fr�h verstorben. Corinne lernte Charles Aslan, der damals noch seine Tabakplantage in Anatolien betrieb, in einer geradezu romantischen Begegnung kennen. Sie gebar ihrem Mann insgesamt sechs S�hne.

Nach der Geburt von Jean und Frido �bersiedelte die Familie nach Saloniki, weil Charles Aslan die Tabakplanatage verkaufen musste, da Tabak Staatsmonopol geworden war. Der Erl�s aus dem Verkauf reichte f�r ein Leben in bestem Wohlstand. Der dritte Sohn Raoul war an ein Haus mit zahlreichen Bedienten (insgesamt 14!) gew�hnt. Nat�rlich hatte er eine Amme, anschlie�end eine griechische Gouvernante, die ihn �ngstigte. Sie wurde von einer englischen Miss abgel�st, deren steifes und kaltes Gebaren ihn abstie�. Wirklich geliebt hat er sein deutsches Kinderfr�ulein, eine z�rtliche und liebevolle Wienerin, die ihm Deutsch beibrachte und schon fr�h seinen Hang zum Schauspiel f�rderte.

Wesentliche Bezugspersonen seiner Kindheit waren noch seine Tante Hortense, Schwester seines Vaters, die viele Jahre in Florenz gelebt hatte. Sie lehrte ihn Stil und Eleganz, sie weckte in ihm die Vorliebe f�r die Italianit�. Sein Onkel Michel, ein armer Junggeselle, der vom Geld seines Bruders lebte, brachte Kategorien der �sthetik in sein Leben. Er war der Arbiter elegantiarum schlechthin.

Charles Aslan entschloss sich, seine S�hne in Deutschland erziehen zu lassen. Zun�chst fiel seine Wahl auf Dresden, doch dann entschied er sich f�r Wien. So kam Corinne Aslan mit den drei �lteren S�hnen 1896 nach Wien, die j�ngeren S�hne Marcel, Didier und Guy blieben in Saloniki. Die beiden �ltesten S�hne besuchten das Piaristengymnasium in der Josefstadt.

Raoul besuchte zun�chst die Volksschule in der Johannesgasse, im Herbst 1897 trat er in das k. k. Staatsgymnasium in der Fichtnergasse ein, da die Mutter inzwischen eine Wohnung in der Lainzerstra�e 28 bezogen hatte. Gerne erinnerte sich Raoul daran, dass in seiner unmittelbaren Nachbarschaft die sp�ter als T�nzerinnen ber�hmten Schwestern Wiesenthal wohnten. Nach der zweiten Klasse musste ihn seine Mutter ins Piaristenkonvent nach Horn geben, da er ein schlechter und auch fauler Sch�ler war und sie offenbar mit dem Jungen nicht recht fertig wurde. Nur sein Religionslehrer war mit dem schon damals sehr religi�sen Burschen zufrieden.

Aber auch am Horner Konvikt, das auch Raouls Bruder Didier besuchte, kam es zu keiner schulischen Trendwende. Auch in Horn d�rfte - ganz im Gegensatz zur Enge der Kleinstadt - das pubert�re Bonvivant-Leben des jungen Mannes, der sich zum Schauspielerberuf schon in der Mittelschule hingezogen f�hlte, nicht so ideal angekommen sein. �brigens schreibt Raoul schon von Horn aus seinem Vater, dass f�r ihn nur der Schauspielberuf in Frage k�me. Erz�hlungen berichten, dass der Achtzehnj�hrige h�chst elegant gekleidet mit Stock und Hut in der Stadt zu spazieren pflegte. Jedenfalls absolvierte er die 7. Klasse - er hatte sie wiederholen m�ssen - und die 8. Klasse wieder in der Fichtnergasse. Seine Mutter war inzwischen in eine Wohnung in der St. Veitgasse Nr. 17 �bersiedelt. Nach der siebenten Klasse stellte er sich z�hneknirschend einer Wiederholungspr�fung in Mathematik, aber insgesamt ertrug er den Schulalltag nur m�hevoll. Nur im Unterrichtsgegenstand Deutsch hatte er nie Probleme. Allein die Tatsache, dass er in Wien alle Theater besuchen konnte und die Caf�h�user ihm offen standen, vers�hnte ihn mit der Schule. Sein Stammcaf� war das von Adolf Loos erbaute Caf� Museum, wo er Franz Theodor Csokor, Max Mell und Anton Wildgans kennen lernte. Es waren jene aufregenden Jahre in Wien, als an der Hofoper Gustav Mahler dirigierte und Alfred Roller f�r viel diskutierte B�hnenbilder sorgte. Es sangen die Primadonnen Anna Bahr-Mildenburg und Marie Gutheil-Schoder. Von Hugo von Hofmannsthal waren schon die ersten Gedichte erschienen, Rainer Maria Rilke z�hlte bereits zu den popul�ren Lyrikern. In den Caf�h�usern wurde f�r oder gegen Hermann Bahr oder Karl Kraus gestritten, man geh�rte der Partei des Josef Hoffmann oder der des Adolf Loos an.

Tief beeindruckt zeigte sich Raoul Aslan von einem Gastspiel der Sarah Bernhardt am Carltheater in der Rolle der Kameliendame. Die ganze Weite und Sch�nheit seines Sehnsuchtsberufs brachte ihm das Gastspiel der Duse zu Bewusstsein, die er wenige Wochen sp�ter in der gleichen Rolle sah. Bei ihr f�hlte er mehr Seele und Emotion in der Darstellung der gro�en Liebenden. Noch als Mittelsch�ler durfte Aslan 1904 dem gro�en Sonnenthal vorsprechen, der meinte: "Der junge Mann hat eine gro�e Zukunft."

Da er im zweiten Semester der achten Klasse sowohl in Latein als auch in Physik ein Nichtgen�gend hatte, wurde er zur Matura nicht zugelassen. Der Nachpr�fung in diesen beiden F�chern stellte er sich nicht mehr, der Wunsch Schauspieler zu werden, war �berm�chtig geworden.

Im September 1906 trat er bereits ein Engagement als Volont�r am Hamburger Schauspielhaus bei Alfred von Berger an. Berger, mit der Schauspielerin Stella Hohenfels verheiratet, war ein Theaterenthusiast, der viel Verst�ndnis f�r junge Leute hatte. Aslan nahm Schauspielunterricht bei der gro�en Trag�din Franziska Ellmenreich, sie brachte ihm das Fach von der Pike auf bei. Seine erste Rolle war die des Varro, Diener des Brutus, in Shakespeares "Julius Caesar" am 2. November 1906. Die Hamburger Jahre, in denen er, mit ganz kleinen Rollen beginnend, sich langsam ein Repertoire eroberte, beendete er jedoch, um sich Praxis in der Provinz zu erwerben. Er spielte in Teplitz-Sch�nau, Karlsbad, Graz und St. P�lten, was ihm wichtige Einsichten in die H�hen und Tiefen des Berufs brachte und ihn die Kardinaltugend des Schauspielers, n�mlich Disziplin, lehrte. Als er 1907 eine Lesung in Wien veranstaltete, schrieb Alfred Polgar am 8. November 1907 im "Neuen Wiener Journal": Ein junger Schauspieler, Herr Raoul Aslan, las gestern Verse und Prosa vor. Das geschah in Hietzing, in dem bandf�rmig einem dicken S�ulenhals herumgewundenen Saal des 'Ottakringer Br�u' ... Herr Aslan ist ein h�bscher junger Mann mit einem edlen Profil. ... M�nnliches, �ber die Erde gro� hinschreitendes Pathos nicht seine Sache ... Sein Vortrag ist reich an lyrischen Akzenten und er macht von diesem Reichtum splendidesten Gebrauch ..."

Bevor er 1911 ein Engagement am Stuttgarter Hoftheater antrat, wo er als Jungstar des Ensembles sehr erfolgreich war und sich die Gunst des Publikums eroberte, spielte er noch zwei Jahre in Graz unter der Direktion von Heinrich Hagin. Es waren seine exaltierten Jahre, als er sich zwei gro�e Hunde hielt, um seine Au�ergew�hnlichkeit zu unterstreichen.

Im Jahr 1913 begann er im Sommer eine wilde Aff�re mit einer Italienerin, die jedoch nicht lange hielt. Auch die Begegnung mit der exaltierten Isadora Duncan in Kostantinopel wird man als ephemeres Ereignis abtun k�nnen. Wirklich ersch�ttert hat ihn im November 1913 der Tod seines Bruders Frido, der Selbstmord begangen hatte. Seine Bruder Nino berichtete ihm damals in einigen Andeutungen �ber die Motive des Bruders, im �brigen schrieb er sehr pessimistisch �ber den Untergang der alten T�rkei, die den Br�dern eine geliebte, exotisch ferne Heimat gewesen war. Seine Mutter, die Jahre mit ihm in Deutschland gelebte hatte, hatte nach dem Tod des Vaters wieder geheiratet und lebte in der N�he von Konstantinopel. Ein weiterer Schicksalsschlag traf die Familie, als auch sein Bruder Nino den Freitod suchte.

In all den Stuttgarter Jahren rissen seine F�den zu Wien nicht ab, immer wieder versuchte Aslan, bei aller Wertsch�tzung der Erfahrungen in der Provinz, ein Engagement in Wien zu bekommen. 1917 war es endlich soweit, das Deutsche Volkstheater bot ihm eine Chance. Er debutierte am 11. August 1917 mit Gabriel Schilling - es war ein gro�er Erfolg. In der Folge spielte er zahlreiche Rollen, u.a. im April 1920 den Fernando in Goethes "Stella" unter der Regie von Max Reinhardt.

Damals wohnte er in Wien mit seinem Bruder Didier bei Madame Roxane, einer �ltlichen Dame, die sich als Dichterin versuchte. Obwohl Aslan damals schon recht gut und regelm��ig verdiente, plagten ihn immer wieder finanzielle Sorgen. Sein Einkommen konnte nicht ganz mit seinem Lebensstil mithalten. Der Untergang der Monarchie, der alten Ordnung in Europa bedr�ckte ihn, seine Familie hatte schwere Verluste hinnehmen m�ssen, seine Br�der Marcel und Guy, w�hrend des Krieges Berufsoffiziere, hatten M�he, ihr Leben einzurichten. Marcel wurde Kaufmann, Guy ging nach Abschluss seines Ingenieurstudiums nach Argentinien.

Aslans Name hatte inzwischen einen guten Klang, sodass ihn Albert Heine an das Wiener Burgtheater, gleichsam den Parnass der Schauspielkunst, holte. Sein Debut war am 1. September 1920 mit Orest, seine erste gro�e klassische Rolle war der Hamlet unter der Regie von Heine. Er spielte diese Rolle als reifen Mann und nicht als J�ngling. Belastend f�r ihn war, dass er gegen den Schatten des gro�en Josef Kainz anspielen musste. Alfred Rollers Inszenierung experimentierte mit der Beleuchtung, durch sparsames und punktuelles Licht aus den Logen r�ckte der einzelne Schauspieler n�her an das Publikum.

Zwei Jahre sp�ter spielte er die Hauptrolle in "Antonius und Cleopatra", im Sch�nbrunner Schlosstheater begeisterte er als Petrucchio. Unter der Direktion von Wildgans spielte er den Prospero, den Jacques in "Wie es auch gef�llt" und den Malvolio in "Was ihr wollt". Unter der Regie von Lothar M�thel rundete er sein Shakespeare-Repertoire mit dem Herzog in "Ma� f�r Ma�" und dem Antonio im "Kaufmann von Venedig" ab. Als er 1931 den Franz Moor in Schillers "R�ubern" �bernahm, schrieb ein Kritiker: "Dieser Franz war ein verbl�ffendes Requisit der H�sslichkeit." Aslan hatte nie ein eng umschriebenes Fach, sondern spielte von Trag�die bis Farce alles gleich hinrei�end. L�sst man die F�lle seiner Rollen Revue passieren, so verwundert nicht, dass er hin und wieder Textschwierigkeiten hatte. Zwischen 1920 und 1944 spielte er j�hrlich in bis zu zw�lf verschiedenen neuen Rollen. Seine letzte Partie 1944 war die des Kandaules.

Auch Aslans Bruder Didier war dem Schauspielberuf verfallen, er tendierte allerdings mehr zur leichten Muse der Operette. Er hinterlie� einen Lebensbericht �ber seinen Bruder Raoul, erschienen 1953, in dem er meinte, dass sie beide aus einer "M�rchenwelt hervorgegangen" w�ren.

Aslan war ein Meister der Sprechtechnik, der sein unverwechselbares Organ kultivierte. Der besondere Reiz seiner Sprache bestand in der mediterranen Sprachmelodie, die Vielsprachigkeit seiner Lebensr�ume schimmerte in der Klangfarbe seiner Stimme immer wieder durch.

1929 wurde Aslan als Erster mit dem Titel eines Kammerschauspielers - diese Bezeichnung ersetzte den einstigen "Hofschauspieler" - geehrt, 1946 wurde er zum Ehrenmitglied des Hauses gew�hlt. Bis zu seinem Tode blieb er dem Haus treu, in dem er nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Regisseur und Direktor wirkte. Letztere Funktion �bte er in den schwierigen Nachkriegsjahren bis 1948 aus. Die "Burg" fristete damals ein Exildasein im Ronacher, da das Haupthaus durch Bomben zerst�rt war. Um die Raumn�te wettzumachen, bespielte er auch zwei Jahre lang den Redoutensaal mit gr��tem Erfolg. Als herausragende Regieleistungen seien seine Inszenierungen von "Das Salzburger Gro�e Welttheater" von Hofmannsthal, Goethes "Iphigenie auf Tauris" und "Torquato Tasso" hervorgehoben. Trotz seiner unwandelbaren Treue zum Haus am Ring versagte er sich nicht manches Gastspiel und er �bernahm interessante Rollen im Rundfunk und auch im Film.

Wenn auch seine Jugendjahre in Horn und in Wien glauben machen k�nnten, dass er eine beachtliche Schw�che f�r das weibliche Geschlecht h�tte, so d�rfte er sich schon in seinem letzten Schuljahr �ber seine auch vorhandenen homophilen Neigungen klar geworden sein. Jedenfalls begann er im Sommer 1905 eine Korrespondenz mit einem Freund, dem er seine wahren Gedanken und Gef�hle anvertraute. So schrieb er am 12. August 1905 sehr offen �ber sein Verh�ltnis zur Institution Schule: " ... denn ich liebe das Leben und ich hasse die Schule, weil sie Verkn�cherung des Lebensgeistes bedeutet, t�tende Einf�rmigkeit statt Erregung und flackernde Leidenschaft."

W�hrend seines Engagements in Stuttgart erhielt er auch schw�rmerische Briefe von M�nnern, die er aber ziemlich grob zur�ckwies. Lediglich die Briefe eines T�binger Anbeters, des "kleinen Alfred", bewahrte er auf. M�glicherweise sprachen sie ihn in ihrer Ehrlichkeit an. So beschreibt der "kleine Alfred" ziemlich klar, was ihn an dem Schauspieler faszinierte: " ... durch die romantisch-orientalische Atmosph�re angezogen, die Sie umgibt." Er traf ihn auch immer wieder. Als Alfred ihm nach Kriegsausbruch mitteilte, dass er einr�cken w�rde, schrieb er ihm einen ziemlich leidenschaftlichen Brief. Alfred starb schon im Oktober den "Heldentod" f�rs Vaterland.

Schon seit mehreren Jahren hatte er eine fixe Beziehung zu einem jungen Kroaten, der in Wien Gesang studierte. Ab Herbst 1918 wohnte er mit seinem Freund Zeljko gemeinsam in einer Wohnung. 1931 kam es zu einer schweren Krise in dieser Beziehung, als Aslan seinen "Lebensmenschen", den jungen Schauspieler Tonio Riedl, kennen lernte. Mit dem um 20 Jahre j�ngeren Mann ging er eine Gemeinschaft ein, die bis zu seinem Tode w�hrte. Zeljko l�ste sich nur nach schweren Konflikten von Aslan, er begann Medizin zu studieren und lie� sich als Arzt nieder. Er starb jedoch fr�h. Aslan, immer seinetwegen in Gewissenskonflikten, k�mmerte sich bis zu Zeljkos Tod um ihn.

Wenn gleich Aslan ein Liebling des Wiener Publikums war und durch ganz Wien ein Aufschrei der Entr�stung gegangen w�re, wenn seitens der Nationalsozialisten etwas gegen ihn unternommen worden w�re, war er doch immer in Gefahr. Es war nicht nur allgemein bekannt, dass er ein Gegner des Regimes war - er hatte immerhin eine Rolle in dem Propagandafilm "Jud S��" abgelehnt -, sondern er musste auch trachten, seinen Gef�hrten Tonio zu besch�tzen. Als Tonio auf Wehrmachts-Tournee ging, um dem Wehrdienst zu entkommen, schrieben sie einander verschl�sselte Briefe. Freunde hielten ihre Hand sch�tzend �ber ihn, auch die Gattin des Wiener B�rgermeisters Neubacher warnte ihn im Sommer 1941 vor einer m�glichen Verhaftung durch die Gestapo.

Trotzdem wurde Tonio, der ewige J�ngling, der seinen �lteren Partner mit unglaublicher Liebe und Verehrung umgab, 1944 zum Milit�r nach Pardubitz eingezogen. Dank der Hilfe befreundeter �rzte wurde er in ein Wiener Lazarett �berstellt. Erst 1947 zog Tonio Riedl nach Verlust seiner eigenen Wohnung in die Strudlhofgasse in Aslans Wohnung. Er umsorgte seinen Freund in den letzten Lebensjahren liebevollst. 1944 schrieb Riedl in einem Brief: "Der da mit dem herrlichen Menschenantlitz ist Schicksal."

In seinen letzten Lebensjahren, als sein Kampf mit dem Text schon zum geliebten und gewohnten Amusement des Stammpublikums geh�rte - die Anekdoten �ber seine "H�nger" sind zahllos -, spielte er noch immer kleine, aber ausgefeilte Charakterrollen wie den Questenberg im "Wallenstein" oder den Kalb in "Kabale und Liebe".

Anl�sslich der Er�ffnung des wiederhergestellten Burgtheaters spielte er in Grillparzers "K�nig Ottokars Gl�ck und Ende" den Ottokar von Horneck. Sein Lob auf �sterreich war die letzte Rolle, die er auf den Brettern des geliebten Hauses spielte.

In seiner Freizeit besch�ftigte er sich gerne mit religionswissenschaftlichen Fragen und mit Okkultismus. Ein wichtiger Freund und Diskussionspartner in religi�sen Fragen war ihm Pater Diego G�tz.

Die Kritik erging sich �ber Aslans Spielstil in geradezu schw�rmerischen Hymnen, alle Beobachter bescheinigen seine elegante Erscheinung. Schon als J�ngling habe ihn etwas �ber seine Jahre Gereiftes umgeben, er wirkte wie ein "Prinz aus dem Morgenland", der, jeglichem Pathos abhold, eher zu "m�d umflorter Vornehmheit" und Melancholie neigte. Er brachte die Verlorenheit des Einzelnen, die Schwermut und das Leiden des Verf�hrten auf die B�hne. Er entwickelte seine Rollen aus dem Intellekt und war doch ein Kom�diant aus Instinkt. Als "Magier der Szene" gestaltete er die wichtigsten Charakterrollen, die das Repertoire bot. Der Schriftsteller Fritz Herzmanovsky-Orlando schrieb f�r Aslan folgende Widmung: "Dem gro�en Meister, der den ganzen Zauber des mittelalterlichen Orients verk�rpert, der selbst ein wieder geborener F�rst der Kreuzfahrerzeit scheint, Raoul Aslan, der die Schwester Athens, Wien, in seinem Zauberbann h�lt, widmet dies Buch in Verehrung der Verfasser."

Isabella Ackerl