Berliner Archive – Blog der Berliner Archivarinnen und Archivare (original) (raw)
Das Bildarchiv Foto Marburg zählt zu den größten Fotoarchiven zur europäischen Kunst und Architektur. Seit Anfang 2025 können die in der Datenbank “Bildindex der Kunst und Architektur” verfügbaren 1,2 Millionen Bilder gebührenfrei mit einer Creative Commons Lizenz verwendet werden. Damit folgt das Archiv der weltweiten OpenGLAM-Bewegung, welche sich für eine uneingeschränkte Verfügbarkeit digitalisierter Kulturgüter im Internet einsetzt. Erreichbar ist die Datenbank unter www.bildindex.de.
Am 29. Januar 2025 lädt der BAK Information in das Unternehmensarchiv und das dazugehörige Museum der KORSCH AG ein, einem weltweit anerkannten Spezialisten für Tablettiertechnologie. Anlässlich des 100-jährigen Firmenjubiläums 2019 wurde ein Unternehmensarchiv eingerichtet und die sogenannte KORSCH:Experience, ein Museum, in dem die Geschichte des Unternehmens nachvollzogen werden kann. Michael Dillmann (verantwortlich für Archiv und Museum) wird zunächst durch die Fabrik führen und anschließend das Archiv und die KORSCH:Experience zeigen.
Eine Anmeldung unter bak-information@gmx.de ist zwingend notwendig, da wegen der Sicherheitsvorkehrungen im Unternehmen eine Liste der Anmeldungen vorliegen muss.
Wann: 29. Januar 2025, 18 Uhr
Treffpunkt: Haupteingang der KORSCH AG, Breitenbachstraße 1, 13509 Berlin-Reinickendorf
Bereits Anfang November 2024 ist die aktuelle Ausgabe der „Berliner Archivrundschau“ erschienen, die sich ganz dem Thema “Kolonialismus und Archive” widmet.
Vor 140 Jahren, am 15. November 1884, besprachen europäische Mächte auf einer Konferenz in der Berliner Wilhelmstraße 77 die Aufteilung eines ganzen Kontinents. Dazu und der Geschichte des Kolonialismus finden sich viele Dokumente in Berliner Archiven. Daher bot dieses Jubiläum den geeigneten Anlass, danach zu fragen, wie es um deren Zugänglichkeit bestellt ist und welche neuen Projekte es in diesem Zusammenhang gibt. Aber auch zu überlegen, ob diese Quellen, die ja die Sicht der Kolonialverwaltungen widerspiegeln und deren Sprache voll rassistischer Begrifflichkeiten ist, einer Kontextualisierung bedürfen, um die ehemals Kolonisierten nicht erneut zu stigmatisieren. Das Thema ist hochaktuell und so wollten sich ungewöhnlich viele Autorinnen und Autoren dazu äußern, weshalb das vorliegende Heft besonders umfangreich geworden ist.
Zugleich wurden im April 2024 erste Stufen des Berliner Aufarbeitungs- sowie Erinnerungskonzeptes zu Geschichte und Folgen des Kolonialismus vorgestellt, dessen Entwicklung das Abgeordnetenhaus 2019 beschlossen hatte. Im Kern geht es um neu zu schaffende Lern- und Erinnerungsorte, um Wissen über den deutschen Kolonialismus vermitteln. Zu fragen ist, wie auch Archive, die derzeit von diesem Prozess ausgeschlossen scheinen, sich dabei einbringen können.
Kurt Schwaen (1909-2007) gehörte zu den bekanntesten Komponisten der DDR. Nach seinem Tod betreute seine Frau Ina Iske-Schwaen den künstlerischen Nachlass in dem gemeinsamen Haus in Berlin-Mahlsdorf. Da Gespräche mit dem Berliner Stadtmuseum, der Staatsbibliothek oder der Akademie der Künste wegen einer Übernahme des Kurt-Schwaen-Archivs ohne Erfolg blieben, hat sich Iske-Schwaen nun entschieden, die Dokumente nach Dresden zu geben. Neue Heimstatt soll das Archiv für zeitgenössische Kompositionen an der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) werden. Tonbänder sind schon im November nach Dresden umgezogen, Filmaufnahmen sollen demnächst folgen.
Die „taz“ berichtet heute, dass das Archiv der „Werkstatt der Kulturen“ gerettet worden ist. Akten, Hunderte Videokassetten, Tausende Poster und Flyer, alles Dokumente, die über die fast 30 Jahre Arbeit des Neuköllner Veranstaltungszentrums Auskunft geben. Nach der Insolvenz des Trägervereins der „Werkstatt der Kulturen“ 2020 konnten die Unterlagen zwar zunächst vor der Vernichtung bewahrt werden, lagerten jedoch dann in feuchten Kellerräumen. Im Januar 2024 hat sie Juana Awad dort entdeckt und übergangsweise im Tieranatomischen Theater der Charité unterbingen können. Dort hat sie diese einer ersten Sichtung unterzogen und nicht mehr zu rettende Dokumente kassiert. Nun ist sie auf der Suche nach einer geeigneteren Unterbringung. Bis dahin will sie rund 500 Dokumente digitalisieren und im Internet zugänglich machen.
Awad ist Wissenschaftlerin, Kuratorin und Künstlerin und arbeitet derzeit an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst an ihrer Dissertation mit Fokus auf die „Werkstatt der Kulturen” sowie weiteren Forschungsprojekten.
Unter dem Link https://lexikon.fu-berlin.de/ ist der neue Professorenkatalog der Freien Universität ab sofort recherchierbar. Enthalten sind auch Gastdozent*innen und Kanzler*innen im Zeitraum 1948 bis 2023 – das sind rund 5.200 Personeneinträge. Zu dem vom Universitätsarchiv erstellten Lexikon gehört auch eine Karte mit Geburts- und Sterbeorten sowie weiteren Filtermöglichkeiten.
Meldung der FU Berlin vom 04.12.2024
Der nächste Berliner Archiv-Stammtisch findet am 11. Dezember 2024 im Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv (BBWA) statt.
Das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv (BBWA) hat als regionales Wirtschaftsarchiv für Berlin und Brandenburg die Aufgabe, wirtschaftshistorische Quellen von Unternehmen, Verbänden und Einzelpersonen der Wirtschaft aufzubewahren, diese für die Öffentlichkeit, Forschung sowie Kultur- und Bildungszwecke aufzubereiten und zur Verfügung zu stellen. Es berät Unternehmen und Verbände bei der Sicherung ihrer Überlieferung und fungiert als Rettungsstelle für herrenloses Schriftgut der Wirtschaft. Das BBWA engagiert sich seit 2004 für die regionale Wirtschaftsgeschichte und Industriekultur und vermittelt diese Themen in die Öffentlichkeit. Die Führung übernimmt der Geschäftsführer Björn Berghausen.
Im Anschluss gibt es wie immer Gelegenheit, sich in lockerer Runde auszutauschen, dieses Mal im italienischen Restaurant „La Famiglia“, Eichbordamm 80, 13403 Berlin.
Bei Interesse bitten wir um eine verbindliche Rückmeldung mit Kontaktdaten bis zum 9.12.2024 an: lv-berlin@vda.archiv.net. Bitte geben Sie dabei an, ob Sie zur Archivführung, ins Restaurant oder zu beidem kommen wollen
18. Berliner Archivstammtisch
Mittwoch, 11. Dezember 2024, 16.30 Uhr
Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv (BBWA)
Eichborndamm 167, Haus 4, 13403 Berlin-Reinickendorf
Treffpunkt: Eingang
und/oder anschließend ab 18:30 Uhr
Italienisches Restaurant „La Famiglia“, Eichbordamm 80, 13403 Berlin**.**
Was für ein Archivtag! Obwohl der Einsatz künstlicher Intelligenz bereits auf anderen Archivtagen behandelt wurde, zog das Thema so viele Interessenten an, dass die Teilnehmerliste erstmals vorzeitig geschlossen werden musste. Der Konferenzort Franz-Mehring-Platz 1 bot ein hervorragendes Podium dafür. Für diejenigen, die keinen Platz mehr im Vortragssaal finden konnten, bestand die Möglichkeit, die Veranstaltung in einem Nebenraum per Videoübertragung zu verfolgen. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzendes des VdA-Landesverbands nahmen die Teilnehmer erfreut und dankbar das Grußwort des Vorsitzenden des Kulturausschusses des Berliner Abgeordnetenhauses Peer Mock-Stürmer entgegen.
Großes Interesse am 7. Berliner Archivtag weiterlesen →
Esther Lemmerz
Über die Möglichkeiten, die KI den Archiven bietet, wird Esther Lemmerz auf dem Berliner Archivtag anhand von Erfahrungen sprechen, die sie damit im Bundesarchiv gemacht hat.
Esther Lemmerz befasst sich im Bundesarchiv u. a. mit Machine Learning und KI. So hat sie an einem eigenen Modell des Bundesarchivs zur Volltexterkennung der Akten der Reichskanzlei mitgearbeitet. Über die Erfahrungen mit KI im Bundesarchiv hat sie zuletzt Anfang Oktober auf dem Deutschen Archivtag in Suhl gesprochen.
Prof. Dr. Matteo Valleriani wird auf dem Berliner Archivtag den Eröffnungsvortrag halten und dabei über die Nutzung von KI bei der Erschließung von Quellen sprechen.
Matteo Valleriani ist Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin, Honorarprofessor für Wissenschaftsgeschichte an der Technischen Universität Berlin, außerordentlicher Professor an der Universität Tel Aviv sowie Principal Investigator am Berliner Institut für Grundlagen des Lernens und Daten. Er erforscht die Transformation von wissenschaftlichem, praktischem und technologischem Wissen, insbesonderedie Mechanismen seiner Verbreitung und Weitergabe. Valleriani ist Experte für digitale Geisteswissenschaften, der Ansätze und Techniken aus der Theorie komplexer Systeme sowie die Entwicklung und Anwendung von Modellen des maschinellen Lernens und Technologien der künstlichen Intelligenz in historischen Studien integriert.