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Wissenschaft

Die russische Literatur Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts und die Theosophie E. P. Blavatskajas Über die Beschäftigung mit der Literatur (Belyj, Vološin) und Philosophie (Solov'ev, Berdjaev) des Rußlands der Jahrhundert-wende entstand mein Thema der Habilitation über die russische Schriftstellerin und Theosophin Elena Petrovna Blavatskaja (H.P.B.). (Dieses Projekt wurde durch die Volkswagen-Stiftung von 1997 - 2001 gefördert.)

Björn Seidel-Dreffke: Die russische Literatur Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts und die Theosophie E. P. Blavatskajas. Exemplarische Untersuchungen. (A. Belyj, M. A. Vološin, V. I. Kryžanovskaja, Vs. S. Solov'ev). (zgl. Habil.)
HAAG+HERCHEN Verlag, Frankfurt a. M. 2004. 612 Seiten. Paperback. ISBN 3-89846-308-7

Buchvorstellung
Monografien

Dieses Forschungsthema befaßt sich nicht nur mit literarischen sondern auch verstärkt mit philosophischen, theosophischen und religiösen Aspekten. Im Rahmen dieses Forschungsschwerpunktes verfaßte Dr. Björn Seidel-Dreffke auch einige Aufsätze.

Online-Dokumente

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Das Thema Rußland zwischen Ost und West ist schon längst zu einem festen Bestandteil der Betrachtung russischer Kulturgeschichte geworden. Meistens aber ist man von slawistischer Seite aus doch eher geneigt, den Blick auf die westliche Komponente zu richten, was sicher dem Umstand geschuldet ist, daß der westeuropäische Slawist mit dieser Perspektive auch ein Stück der eigenen Identitätsfindung bewältigt.

Das führte dazu, daß man den geistigen Einfluß des Ostens auf Rußland inzwischen als für das russische Geistesleben gleich welcher Epoche als relativ irrelevant ansieht. Welterklärungsmodelle, die als Transformator östlicher Philosophien und Religionen nach Rußland fungierten, gerieten nicht zuletzt auch deswegen in Vergessenheit. So wird auch gegenwärtig in der Forschung die aus der Theosophie Blavatskajas hervorgegangene Anthroposophie Steiners, der auf dem theosophischen Modell aufbauend quasi dessen westliches Pendant schuf, favorisiert. Theosophische Spuren im Schaffen verschiedener Autoren werden nicht nur ignoriert, sondern teilweise sogar vehement bestritten. Dabei war die Theosophie Blavatskajas zum Jahrhundertbeginn in Rußland bei bestimmten Kreisen der Intelligencija genauso populär wie später die Anthroposophie Steiners.

Die Polemik mit der Theosophie Blavatskajas als Vehikel der Auseinandersetzung mit dem Osten im Rußland der Jahrhundertwende.

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Die russische Literatur Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts und die Theosophie E. P. Blavatskajas. Exemplarische Untersuchungen.
(A. Belyj, M. A. Vološin, V. I. Kryžanovskaja, Vs. S. Solov'ev). Habilitation.
Buchvorstellung
Inhaltsverzeichnis
Danksagung
Vorbemerkung
Allgemeine einführende Bemerkungen
Zusammenfassung und Ausblick
Konzeption zur Habilitation (Auszug, 1997)
Pressemitteilung vom 29. April 1997
Berliner Morgenpost vom 26. April 1997

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Unbekannter Brief

Es muss jedoch noch eine Anzahl von Briefen HPBs existieren, die sich, über die ganze Welt verstreut, im Besitz verschiedener Leute befinden. Es ist sehr zu hoffen, dass im Interesse der Bewegung Schritte unternommen werden, um sie zu veröffentlichen.
A. T. Barker: The Letters of H.P. Blavatsky to A.P. Sinnett. London, T. Fisher Unwin Ltd. 1925, vi

Die Archivarbeit zu der Habilitation brachte auch noch einen weiteren Höhepunkt:

Meine Recherchen führten mich im Frühjahr 1996 nach St. Petersburg. Dort fand ich im Puschkinhaus, welches Archive verschiedener russischer Schriftsteller beherbergt, einen bisher unbekannten Brief H. P. Blavatskys an den Fürsten D. N. Zertelew. Jeder Nutzer des Archivs muss sich dort in eine bestimmte Kartei eintragen, damit dokumentiert ist, welche Personen welche Archivalien benutzt haben. Zu diesem Brief war vor mir noch kein Eintrag vorhanden.

Da das Puschkinhaus nicht über ein Fotokopiergerät verfügt, habe ich den Brief seinerzeit abgeschrieben. Mit Hilfe der Redakteurin Helga Winkler-Rex und Dr. Victoria Jamschanowa gelang es jetzt jedoch, eine Fotokopie des Briefes zu bekommen.

Der Brief ist nicht datiert, man kann aber Folgendes rekonstruieren: Im August 1890 erscheint in Zertelews Russkoe obosrenie (Russische Rundschau) die kritische Rezension des Philosophen Wl. S. Solowjew (1853-1900) über HPBs The Key to Theosophy. HPB verfasst daraufhin eine mit "September 1890" datierte Entgegnung [Abgedruckt als Neo-Buddhism in: Blavatsky: Collected Writings, Vol. XII, 19872, 334-349.], auf deren Abdruck sie im vorliegenden Brief drängt. Es ist daher davon auszugehen, dass er erst nach dieser Zeit verfasst worden sein kann. Dass ihrer Bitte um Veröffentlichung nicht entsprochen wurde, geht auch aus einer Anmerkung ihrer Schwester Vera zu dem Manuskript hervor, das sie dem Adyar-Archiv überlassen hat. [Vgl. Anm. von Boris de Zirkoff in B:CW XII, 19872, 334-335.]

Wladimir S. Solowjew gehört zu den bekanntesten Denkern Russlands im 19. Jahrhundert und wird auch in Deutschland mit Interesse erforscht. Der nachfolgende Brief spiegelt die seinerzeit heftig geführte geistige Auseinandersetzung zwischen den beiden russischen Denkern wider.

Standortnachweis:
Archiv D. N. Zertelew im Puschkinskij Dom (Puschkinhaus), St. Petersburg. Chiffre (alt): 24120 /CXIIb 15, Chiffre (neu): 24.120.

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The Letters of H. P. Blavatsky to A. P. Sinnett and other miscellaneous Letters. Transc., comp. and Intr. by A. T. Barker