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1. Oktober 2024 09:50

Aachener Museum und Lebenshilfe zeigen inklusive Ausstellung

Aachen (KNA) "Das Mittelalter war so mittel, Alter" oder "Wer war das noch mal?" - so heißen Werke in einer neuen Ausstellung des Suermondt-Ludwig-Museums in Aachen mit mittelalterlicher und zeitgenössischer Kunst. Die Künstler der neu geschaffenen Werke arbeiten in den Werkstätten der Leben ...

Aachen (KNA) "Das Mittelalter war so mittel, Alter" oder "Wer war das noch mal?" - so heißen Werke in einer neuen Ausstellung des Suermondt-Ludwig-Museums in Aachen mit mittelalterlicher und zeitgenössischer Kunst. Die Künstler der neu geschaffenen Werke arbeiten in den Werkstätten der Lebenshilfe Aachen, wie Museumsdirektor Till-Holger Borchert erklärte. Die Ausstellung "Ansichtssachen - alte Schätze neu betrachtet" zeigt rund 40 Kunstwerke von 14 Menschen mit geistiger Beeinträchtigung neben Werken aus dem Mittelalter, die als Inspiration dienten. Sie ist von Donnerstag bis zum 5. Januar zu sehen.

Die Künstlerinnen und Künstler nutzten nicht nur Papier und Stift, sondern auch Kohle, Acryl oder ein Tablet, um ihre Gedanken und Gefühle wiederzugeben. Für viele von ihnen war es nicht die erste Ausstellung, denn bereits Anfang 2023 kooperierten die Lebenshilfe und das Museum. Die Ausstellung solle einen neuen Blick auf alte Werke ermöglichen und dazu dienen, was man zu kennen meint, in seiner Aktualität und Relevanz zu sehen, so Borchert. Um die Schau möglichst niederschwellig zu gestalten, sind alle Texte zu den Kunstwerken, der Flyer und die Broschüre in Einfacher Sprache geschrieben.

Kuratorin Maria Geuchen zeigte sich beeindruckt von der Offenheit und Neugierde der Künstler. Das Projekt mit der Lebenshilfe begann mit einem gemeinsamen Rundgang durch die Dauerausstellung des Museums. Dabei hätten die 14 Künstlerinnen und Künstler viele Nachfragen zu den Kunstwerken gestellt und sich ihnen so annähern können.

1. Oktober 2024 09:44

"Tag der offenen Moschee" thematisiert den Schutz des Lebens

Köln (KNA) An diesem Donnerstag laden Muslime in Deutschland wieder zum "Tag der offenen Moschee" ein. Erneut beteiligen sich daran nach Angaben des Koordinationsrats der Muslime (KRM) bundesweit mehr als 1.000 Moscheen, um Interessierten einen Einblick in den islamischen Glauben zu vermitteln ...

Köln (KNA) An diesem Donnerstag laden Muslime in Deutschland wieder zum "Tag der offenen Moschee" ein. Erneut beteiligen sich daran nach Angaben des Koordinationsrats der Muslime (KRM) bundesweit mehr als 1.000 Moscheen, um Interessierten einen Einblick in den islamischen Glauben zu vermitteln und zum Dialog einzuladen.

In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto "Life Matters: Jedes Leben zählt!" Damit greife man eine "Kernbotschaft des Islams" auf, heißt es auf der Webseite des KRM, der als Dachorganisation von fünf Islamverbänden den Tag der offenen Moschee koordiniert. "Besonders in einer Zeit, in der unschuldige Seelen in Konfliktgebieten weltweit ihr Leben verlieren, möchten wir das Bewusstsein für die Kostbarkeit und Schutzbedürftigkeit jedes einzelnen Lebens stärken."

Zugleich betone das diesjährige Motto die menschliche Pflicht zur Bewahrung der Schöpfung, heißt es. "Am Tag der offenen Moschee werden wir unsere bereits offenen Türen noch weiter öffnen, um allen die Möglichkeit zu geben, mehr über den Islam und die muslimische Sichtweise auf das Leben zu erfahren. Gemeinsam wollen wir ein Zeichen setzen für den Schutz des Lebens in allen seinen Erscheinungsformen und für die Ehrerbietung vor jedem Geschöpf."

Den "Tag der offenen Moschee" gibt es seit 1997. Nach Angaben der Veranstalter wurde dafür bewusst der deutsche Nationalfeiertag am 3. Oktober als Datum gewählt, um so ein Zeichen für das Bekenntnis zur deutschen Mehrheitsgesellschaft zu setzen. Jährlich nutzen demnach um die 100.000 Besucher das Angebot zur Information und den Austausch mit Muslimen. In der Bundesrepublik leben schätzungsweise mehr als 5,5 Millionen Muslime, drei Viertel davon sind Sunniten. Daneben gibt es Schiiten, Aleviten, Ahmadis und andere Untergruppen.

Die Zahl der Moscheen in Deutschland wird auf etwa 2.800 geschätzt. Oft handelt es sich dabei um unauffällige "Hinterhofmoscheen" oder Räumlichkeiten in Industriegebieten. Seit den 1990er Jahren wurden von islamischen Verbänden vermehrt auch repräsentative Moscheen mit Kuppel und Minarett gebaut wie etwa in Bremen, Mannheim, Duisburg und Köln. Der Gebetsruf des Muezzin ist mittlerweile bundesweit an mehreren Dutzend Orten erlaubt.

1. Oktober 2024 09:18

Caritas erinnert an Geiseln und fordert mehr humanitäre Hilfe

Freiburg (KNA) Zum ersten Jahrestag des Hamas-Terrorangriffs auf Israel hat Caritas international an das Leid der Opfer, Angehörigen und Geiseln erinnert. Zugleich forderte die Hilfsorganisation Israel auf, mehr humanitäre Hilfe im Gazastreifen zu ermöglichen. "Dass im Gazastreifen eine halbe ...

Freiburg (KNA) Zum ersten Jahrestag des Hamas-Terrorangriffs auf Israel hat Caritas international an das Leid der Opfer, Angehörigen und Geiseln erinnert. Zugleich forderte die Hilfsorganisation Israel auf, mehr humanitäre Hilfe im Gazastreifen zu ermöglichen. "Dass im Gazastreifen eine halbe Million Menschen hungern, dass überlebenswichtige Medikamente fehlen und fast die gesamte Bevölkerung in Not lebt, hätte verhindert werden können, wenn humanitären Helferinnen und Helfern der Zugang zur notleidenden Bevölkerung gewährt worden wäre", sagte der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, am Dienstag in Freiburg.

Einerseits seien Tausende Menschen dem Hungertod nahe, andererseits stünden kilometerlange Hilfskonvois an der Grenze zum Gazastreifen und warteten auf die Einreiseerlaubnis, kritisierte die Caritas.

Die Hilfsorganisation bilanzierte, im vergangenen Jahr rund eine Million Menschen im Gazastreifen unterstützt zu haben - vor allem durch die Verteilung von Lebensmitteln und Hygieneartikeln. Dabei sei die humanitäre Hilfe extrem gefährlich geworden. Geschätzte 280 humanitäre Helfer seien in den vergangenen zwölf Monaten getötet worden. "Ich kann es den Kolleginnen und Kollegen gar nicht hoch genug anrechnen, dass sie es dennoch geschafft haben, die Hilfen, die vor Ort angekommen sind, zu verteilen", sagte Müller.

1. Oktober 2024 07:40

Theologin kritisiert Papst: "Glaubwürdigkeit sieht anders aus!"

Freiburg (KNA) Die Theologin Ursula Nothelle-Wildfeuer sieht in den jüngsten Äußerungen des Papstes zum Wesen der Frau einen eklatanten Selbstwiderspruch. "Wenn sie nicht gerade der Gruppe der Tradwives angehören, werden Gen Z und die Millennials, aber auch viele andere mit diesen Äußerung ...

Freiburg (KNA) Die Theologin Ursula Nothelle-Wildfeuer sieht in den jüngsten Äußerungen des Papstes zum Wesen der Frau einen eklatanten Selbstwiderspruch. "Wenn sie nicht gerade der Gruppe der Tradwives angehören, werden Gen Z und die Millennials, aber auch viele andere mit diesen Äußerungen noch ein Stück weiter aus dieser Kirche und von ihr weggetrieben", kommentierte die Freiburger Professorin im Onlineportal der "Herder Korrespondenz" (Montag).

Die Theologin ergänzte, das Verhältnis von Frauen und Männern werde von einer immer wieder neu auszulotenden Spannung zwischen den Polen Verantwortungsübernahme in Gesellschaft und Kirche, Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit, von Care-Arbeit und Karriere, Autonomie und Solidarität geprägt. "Nicht von einer hierarchisch verordneten Wesensbestimmung der Frau, die (wie in vielen anderen kirchlichen Fällen auch) den Zeitgeist des 19. Jahrhunderts zur Norm für das 21. Jahrhundert erklären will", so die Professorin.

Papst Franziskus hatte am Samstag vor Studierenden und Lehrenden der Katholischen Universität Louvain in Belgien über Unterschiede von Frauen und Männern gesprochen: "Was für die Frau charakteristisch ist, was weiblich ist, wird nicht durch Konsens oder Ideologien festgelegt." Später fügte er in improvisierter Rede hinzu: "Frau ist fruchtbares Empfangen, Sorge, lebendige Hingabe - deshalb ist die Frau wichtiger als der Mann."

Nothelle-Wildfeuer sieht in den Äußerungen des Papstes bei den Jubiläumsfeierlichkeiten der katholischen Universität in Louvain vom Samstag einen Widerspruch zu seinen Aussagen in der Enzyklika "Fratelli tutti" aus dem Jahr 2020. Damals habe er festgestellt, dass es gegenwärtig immer noch an der tatsächlichen Anerkennung der Würde für alle Menschen hapere. Er habe festgestellt, dass konkret drei Teilungen der Weltgesellschaft genau diese Geltung der Menschenrechte faktisch in Abrede stellten. Eine dieser Teilungen sei die Kluft zwischen Frauen und Männern.

1. Oktober 2024 06:07

Studie: 3,1 Milliarden Menschen können sich nicht gesund ernähren

Aachen/Göttingen (KNA) 3,1 Milliarden Menschen auf der Welt können sich laut einer Studie nicht gesund ernähren, weil ihnen das Geld dafür fehlt. Das ist mehr als jeder Dritte der 8,1 Milliarden Menschen, die auf der Erde leben. 2,59 Billionen US-Dollar wären demnach nötig, um eine gesunde ...

Aachen/Göttingen (KNA) 3,1 Milliarden Menschen auf der Welt können sich laut einer Studie nicht gesund ernähren, weil ihnen das Geld dafür fehlt. Das ist mehr als jeder Dritte der 8,1 Milliarden Menschen, die auf der Erde leben. 2,59 Billionen US-Dollar wären demnach nötig, um eine gesunde Ernährung für alle sicherzustellen. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des katholischen Hilfswerks Misereor und der Georg-August-Universität Göttingen.

"Trotz einer wachsenden Weltwirtschaft ist die Ernährungsarmut dramatisch hoch", kritisierte der Ernährungsexperte von Misereor, Lutz Depenbusch. Der Entwicklungsökonom der Universität Göttingen, Jonas Stehl, sagte, die Lücke von 2,59 Billionen US-Dollar entspreche bei einer globalen Wirtschaftsleistung von 139 Billionen US-Dollar lediglich 1,8 Prozent der globalen Einkommen. Die Lücke trenne aber zwei von fünf Menschen von einer gesunden Ernährung.

Besonders kritisch sei die Situation in Subsahara-Afrika, hieß es. Dort wachse die sogenannte Armutslücke durchgehend seit 2019. "Ohne eine rasche Trendumkehr wird es immer schwieriger, den Rückstand im Kampf gegen Mangelernährung in der Region aufzuholen", warnte Misereor-Experte Depenbusch. Pro Kopf sei die Ernährungsarmut im südafrikanischen Mosambik am höchsten, wo sich 94 Prozent der Menschen keine gesunde Ernährung leisten könnten. Den größten Anteil an der Armutslücke habe dagegen die Region Südasien mit 30 Prozent.

Auch wohlhabendere Länder mit hoher Ungleichheit weisen laut der Studie große Armutslücken auf: In Brasilien, Südafrika und Kenia kann sich zum Beispiel mehr als die Hälfte der Bevölkerung keine gesunde Ernährung leisten.

Misereor fordert, den vorhandenen globalen Reichtum anders zu verteilen und einzusetzen, um Armut zu reduzieren und durch Hunger und Mangelernährung verursachtes Leid zu beenden. "Die deutsche Bundesregierung sollte sich bei den Vereinten Nationen für den Abschluss eines globalen Steuerabkommens und ein geordnetes Entschuldungsverfahren für hoch verschuldete Länder einsetzen", sagte Depenbusch. "Es ist genug für alle da. Jetzt muss es auch dort ankommen, wo es am dringendsten gebraucht wird."

1. Oktober 2024 04:23

De Maizière beklagt "stereotype Diskussion" über Ost-Wahlen

Berlin (KNA) Den früheren CDU-Politiker und jetzigen Präsidenten des evangelischen Kirchentages, Thomas de Maizière, stört die "stereotype Diskussion" über Wahlausgänge in Ostdeutschland. Bei einer Veranstaltung am Montagabend mit dem Soziologen Steffen Mau in Berlin hob de Maizière die e ...

Berlin (KNA) Den früheren CDU-Politiker und jetzigen Präsidenten des evangelischen Kirchentages, Thomas de Maizière, stört die "stereotype Diskussion" über Wahlausgänge in Ostdeutschland. Bei einer Veranstaltung am Montagabend mit dem Soziologen Steffen Mau in Berlin hob de Maizière die europäische Dimension des erfolgreichen Abschneidens von populistischen Parteien im Osten hervor. Ob Frankreich, Polen, Ungarn, Niederlande oder Österreich - überall, so de Maizière, seien ostdeutsche Ergebnisse zu erkennen. "Stellen Sie sich bitte darauf ein, dass die ostdeutschen Ergebnisse demnächst in ganz Deutschland normal werden." Es gebe in ganz Europa kaum noch Volksparteien, die bei Wahlen über 30 Prozent kämen.

Auch das Phänomen einer Partei, die stark auf eine Person zugeschnitten ist, wie beim Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), sei kein ostdeutscher Sonderfall, sondern schon lange auf der europäischen Bühne zu beobachten. "Sebastian Kurz hat die ÖVP zertrümmert und zu einer Kurz-Partei gemacht." Emmanuel Macron habe die Republikaner und Sozialisten zertrümmert und sich an die Spitze seiner eigenen Partei gestellt, so de Maizière weiter. "Deshalb werden wir der Problemlage nicht gerecht, wenn wir immer nur die deutschen Befindlichkeiten diskutieren."