Weißenstadt am See (original) (raw)

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aus Oberfranken

Weißenstadt im Fichtelgebirge

Weißenstadt in OberfrankenWeißenstadt liegt auf der inneren Hochfläche des Fichtelgebirges an der Ostseite des Weißenstädter Sees, der von der Eger durchflossen wird. Es gehört zu Oberfranken und damit zu Bayern. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1299 als alba Ecclesia, also Weißenkirchen. Damals gehörte die kleine Siedlung zur Burg auf dem nahen Berg Rudolfstein und die Besitzer waren die Andechs-Meranier, die Herren von Hirschberg, die Grafen von Henneberg, das Kloster Waldsassen und schließlich die Burggrafen Johann II. und Albrecht der Schöne von Nürnberg. Diese erhoben es zur "Stadt" und fortan durfte es sich Weißenstadt nennen. Im Fürstentum Brandenburg-Kulmbach erhielt die Stadt einen Amtssitz des Sechsämterlandes.

Schon früh erlangte Weißenstadt große Bedeutung durch den Zinnbergbau in der Umgebung. Direkt unterhalb des Stadtgebietes wurden Bergkristalle abgebaut, mit denen die Wände des Sonnentempels der Eremitage in Bayreuth verkleidet wurden. Diese wurden jedoch später geraubt und durch andere Kristalle und bunte Gläser ersetzt.

Heute ist Weißenstadt vor allem bekannt durch seinen See, der bei Seglern, Windsurfern, Anglern und Badegästen sehr beliebt ist. Ein befestigter Rundweg um den See wird gerne von Spaziergängern und Inlineskatern genutzt.

Weißenstädter See vom Rudolfstein gesehen

An der Stelle des Weißenstadter Sees befand sich bis Anfang des 19. Jahrhunderts der Stadtweiher. Dieser wurde jedoch trockengelegt, um landwirtschaftliche Flächen zu gewinnen. 1976 hat man wieder einen Damm errichtet und damit den See mit einer Fläche von ca. 50 Hektar neu geschaffen.

Weißenstädter See

Weißenstadter See

Am nördlichen Ufer hat man naturnahe Flächen mit Tümpeln und ein Vogelschutzgebiet angelegt.

Rechts eine Karte von Weißenstadt
aus dem Jahr 1788 mit dem alten Stadtweiher.
Abb.: Wikipedia

Vogelschutzgebiet

Weißenstadter Stadtweiher

Beim Abriss eines steinverarbeitenden Betriebes, der GraSyMa (Abkürzung für Granit, Syenit und Marmor), ließ man Teile der Wände, Treppen und einen Schornstein stehen und integrierte sie in einen kleinen Kurpark. In der angrenzenden Scheunenzeile befindet sich eine Infostelle des Naturparks Fichtelgebirge mit dem Themenschwerpunkt Wasser, Quelle des Lebens.

Kurpark Weißenstadt

Kurpark in Weißenstadt

Park in Weißenstadt

Scheunenzeile beim Kurpark

Historischer Zinnbergbau bei Weißenstadt

Eine alte Grafik zeigt das Waschen von Zinnseifen in einem Zinngraben bei Weißenstadt. Diese historischen Zinngräben durchziehen noch heute viele Hänge des Fichtelgebirges.

Zinnerz-Grube Werra und Uranbergwerk

Das Uran-Bergwerk am Rudolfstein

Im Jahr 2014 begann man, die historische Zinnerz-Grube Werra, die in den fünfziger Jahren zum Uranbergwerk wurde, als Besucherbergwerk auszubauen.

Wehranlage

Über eine Wehranlage verlässt der Fluss Eger den Weißenstädter See und schlängelt sich durch Weißenstadt über Röslau, Marktleuthen und Hohenberg nach Tschechien, wo bei Leitmeritz (Litomerice) das Egertal endet und die Eger in die Elbe fließt.

Die Eger verlässt den Weißenstädter See

Die Eger

Die Eger in Weißenstadt

Der Fluss Eger in Weißenstadt

Das Kurzentrum

Am Weißenstadter See steht das Kurzentrum, ein Wellnesshotel mit allen Einrichtungen für Ganzheitliches Wohlbefinden. Es bietet Therapien mit dem radioaktiven Edelgas Radon (Radonbalneologie), welches in Wasser gelöst aus einem Brunnen nicht weit von Weißenstadt aus 60 m Tiefe emporgepumpt wird. Die Thearpie hilft gegen Beschwerden des rheumatischen Formenkreises und regt das Immunsystem an. Außerdem bietet das Kurhotel ein umfangreiches Wellness- und Beauty-Angebot. Weißenstadt mit seinem See im Naturpark Fichtelgebirge ist durchaus zuzutrauen, demnächst als Bad Weißenstadt zu erscheinen. Der Landkreis Wunsiedel wurde 2016 schon mal zur Gesundheitsregion plus. Mit dieser Organisation sollen Gesundheitseinrichtungen einer Region vernetzt werden, um Gesundheitsförderung, Krankheits-Prävention und Gesundheitsversorgung zu verbessern.

Thermalwasser und Mineralwasser für den Siebenstern Gesundheitspark Weißenstadt
Bohrturm zur Gewinnung von Thermalwasser und Mineralwasser
für den 2013 geplanten Siebenstern Gesundheitspark Weißenstadt

Im Jahr 2013 begannen die Weißenstädter mit einer Bohrung nach Thermalwasser. Der Bohrturm kam bis auf 1835 m Tiefe. Mit dem Bohrloch stieß die Bohrmannschaft auf mehrere Schichten von Thermalwasser. Die unterste lieferte schließlich Wasser mit 53°C. Man fand in dem Thermalwasser einen hohen Mineralgehalt an Fluorid, Natrium, Chlorid, Sulfat und Hydrogencarbonat, so dass Weißenstadt jetzt neben der Radonquelle eine warme Mineralwasser-Quelle besitzt, die allein vom Mineraliengehalt her mit den führenden Mineralwässern in Deutschland mithalten kann. Das aus verschiedenen Gesteinsschichten gemischte Quellwasser ist jetzt ein fluoridhaltiges Schwefel-Thermalwasser mit einer Temperatur von 35°C.

Das neue geplante zweite Kurzentrum sollte zunächst Siebenstern Gesundheitspark Weißenstadt heißen. Damit sind die Weißenstädter ihrem Ziel, als Heilbad anerkannt zu werden, ein entscheidendes Stück nähergerückt. Vielleicht bekommen wir neben Bad Berneck und Bad Alexandersbad demnächst ein drittes Heilbad im Fichtelgebirge. Das fluoridhaltige Schwefel-Thermalwasser der Thermalquelle strömt aus den verschiedenen Tiefen gemischt mit 35°C aus dem Fels des Fichtelgebirges. Im Jahr 2015 war Halbzeit der Baumaßnahmen für die Therme mit 1 500 m² Wasserfläche und das Hotel mit 225 Betten.

Siebenquell Gesundzeitresort Weißenstadt Die Therme in Weißenstadt im Fichtelgebirge

Das Siebenquell Gesundzeitresort

Jetzt trägt das Projekt den Namen Siebenquell GesundZeitResort und es bietet Gesundheits-Gesamtpakete, basierend auf Entschleunigung, Bewegung, Ernährung und Heilung, auch Business Relax und Gesundheitsförderung in Unternehmen.

Im Jahr 2015 begann der Bau, und die Eröffnung ist am 30. Oktober 2016 geplant. Die Fotos entstanden beim Tag der offenen Tür zwei Wochen vor der Eröffnung.

Mit großen Aufwand wurde eine Wasserwelt gebaut, zu der man zusätzlich eine GesundZeitReise buchen kann. Die Saunawelt gliedert sich in Außen- und Innen-Saunas, die nach den verschiedensten Temperaturen und Luftfeuchten mit lokalen Themen gestaltet sind, von der Schmiede-Sauna bis zur Bergwerks-Sauna. Ein weiterer Bereich bietet Therapie-Räume für Einzelbehandlung oder Paare. Nicht zu vergessen das neue Hotel mit 224 Gästebetten und 124 Zimmern, von denen jedes einen eigenen Balkon oder eine Terrasse besitzt. Verschiedene Restaurants, Tagungs- und Seminarräume runden das umfangreiche Angebot ab.

In der GesundZeitReise im Jod-Selen-Bad wacht der griechische Gott Zeus persönlich über die Badenden. Das Wasser soll als Vitalbad und Verjüngungskur den Stoffwechsel anregen und das Immunsystem stärken. Die Gestaltung orientiert sich am griechischen Olympia.
Jod-Selen-Bad, gestaltet nach dem griechischen Olympia

Das Lithium-Bad steht unter der Devise »Der Arzt behandelt, die Natur heilt!«, nach der Hippokrates schon 400 Jahre vor Christus die Menschen behandelte. Eine Statue des griechischen Gottes der Heilkunst, Asklepios, und Wandgemälde einer griechischen Landschaft sorgen für mediterrane Atmosphäre.
Lithium-Bad mit einer Statue des griechischen Gottes der Heilkunst, Asklepios

Der Obelisk in der GesundZeitReise

Im Zentrum der GesundZeitReise steht ein 11 Tonnen schwerer Obelisk aus Granit mit goldenen Inschriften auf einem 8 Tonnen schweren Sockel unter einer Glaspyramide, die eine Insel des Lichts bildet. Der Schatten, den der Obelisk nach Art einer Sonnenuhr langsam im Raum wandern lässt, soll an die Zeit erinnern, die man sich für die Reise zur Gesundheit nehmen sollte. Mit der vergoldeten Spitze wiegt das Ganze fast 20 Tonnen. Die vier Seiten des Obelisks beziehen sich auf die vier Themenbereiche der GesundZeitReise: Die alt-römische Badekultur (Latein), Griechenland (Altgriechisch), Ägypten (ägyptische Hieroglyphen) und Israel (Hebräisch). In den jeweiligen Sprachen und Schriften wird auf jeder Seite der Begriff Gesund-Zeit-Reise erklärt.

Bilder von den vier Seiten des Granit-Monolithen finden Sie hier: Die GesundZeitReise und der Obelisk

Obelisk in der GesundZeitReise

Die Therme, bzw. das Siebenquell® Gesundzeitresort ist auch leicht zu Fuß vom Kurzentrum am Weißenstädter See zu erreichen. Man geht am Seeufer entlang und der Weg unterquert die Straße.
Öffnungszeiten, Eintrittspreise und weitere Informationen: www.siebenquell.com

Im Volksmund heißen die Weißenstädter bei uns die Bummelhenker. Es geht die Sage, dass zur Zeit der Altvorderen sehr viel Gras auf der Stadtmauer oder Kirchenmauer wuchs. Sparsam wie man hier im Fichtelgebirge war, beschloss man, es den Zucht-Stier (Bummel) der Gemeinde abweiden zu lassen. Mittels eines Seilzuges zog man ihn hinauf. Das Seil hatte man allerdings um seinen Hals geschlungen und so würgte es den Stier, so dass er seine Zunge herausstreckte. Die Bürger interpretierten das falsch und riefen: "Schaut, er riecht schon das Gras und streckt seine Zunge danach". Oben angekommen rührte er sich allerdings nicht mehr. Er war an dem Seil erstickt. Dass sich die Menschen hier dieser Geschichte nicht schämen, sondern alles mit Humor nehmen, zeigt dieser Stierkopf an einer Steinmauer, der auf die Geschichte hinweist.

Weißenstadter Bummelhenker

Bummelhenker

Auf dem Marktplatz finden wir die evangelische Stadtpfarrkirche St. Jacobus, die 1823 bis auf die Außenmauern niederbrannte und dann wieder aufgebaut wurde. Im Altarkreuz sind Bergkristalle eingelassen, die man früher in Bergwerksstollen unter der Stadt abbaute.

Das Rathaus von Weißenstadt
im Stil eines Bürgerhauses des 19. Jahrhunderts
befindet sich gleich neben der Kirche.

Das Rathaus von Weißenstadt

Auf dem Friedhof von Weißenstadt liegt Peter Beauvais (links). Er wurde 1916 in dem nahen Dorf Franken geboren und war ein bekannter deutscher Regisseur, betätigte sich aber auch als Schauspieler. Durbridge-Krimis und Tatorte inszenierte er ebenso wie Literaturverfilmungen und andere Fernsehfilme. Neben drei anderen Ehen war er von 1963 bis 1984 mit der Schauspielerin Sabine Sinjen verheiratet. Im Jahr 1986 starb er in Baden-Baden und wurde in seiner Heimat im Familiengrab in Weißenstadt beigesetzt.

Rechts das Hochgrab der 1919 verstorbenen Katharina Neuper. Eine Beschreibung anderer historischer Grabdenkmäler in Weißenstadt finden Sie bei Harald Stark.

Grab von Peter Beauvais in Weißenstadt
Grabdenkmäler auf dem Weißenstadter Friedhof

Friedhofskirche - Gottesackerkirche

Die Friedhofskirche oder Gottesackerkirche stammt mitsamt ihrer Ausstattung aus dem 17. Jahrhundert. In ihr und auf dem Friedhof findet man interessante steinerne Grabmäler.

Vor der Kirche steht ein Brunnen,
der früher auf dem Marktplatz stand
und später hierhin versetzt wurde.

Brunnen

Kriegerdenkmal

Ein weiterer kleiner Park wird beherrscht
von großen Rhododendren und einem
imposanten Kriegerdenkmal.

Rhododendren im Park

Bücher und Landkarten über das Fichtelgebirge

Erwin's Bücherecke

Fichtelgebirge
▸Marktleuthen
▸Kirchenlamitz, Burgruine Epprechtstein
▸Weißenstadt, Weißenstädter See
▸Wunsiedel, Luisenburg-Festspiele
▸Thierstein, Burgruine
▸Röslau
▸Bischofsgrün
▸Bad Berneck
▸Bad Alexandersbad
▸Arzberg, Mittelalterfest
▸Marktredwitz, Landesgartenschau
▸Warmensteinach
▸Fichtelsee, Fichtelberg
▸Mehlmeisel, Wildpark, Klausenlift
▸Prinzenfelsen, Girgelhöhle, Silberhaus
▸Schönwald, Grenzdörfer zu Tschechien
▸Rehau und verschollenes Dorf Mähring
▸Selb in Oberfranken
▸Der Schneeberg im Fichtelgebirge
▸Der Ochsenkopf
▸Historisches Bergwerk Weißenstadt
▸Besucherbergwerk Fichtelberg
▸Der Waldstein bei Weißenstadt
▸Der Rudolfstein bei Weißenstadt
▸Der Große Kornberg
▸Die Kösseine
▸Hohenberg, Burganlage
▸Egertal und Egerland
▸Schwarzenbach an der Saale
▸Die Königsheide
▸Der Steinberg
▸Goldkronach
▸Die Platte
▸Die Hohe Mätze (Hohe Matze)
▸Pilgramsreuth in Oberfranken
▸Weißer Main und Weißmaintal
▸Das Wellertal
Oberfranken
▸Bayreuth
▸Kulmbach
▸Die Plassenburg
▸Bamberg
▸Das Fichtelgebirge
▸Festspielstadt Wunsiedel
▸Das Höllental im Frankenwald
▸Burgruine Lichtenberg
▸Bad Steben im Frankenwald
▸Fränkische Schweiz
▸Die ehemalige innerdeutsche Grenze
▸Historischer Bergbau bei Sparneck
▸Der Weißenstein bei Stammbach
▸Himmelkron
▸Lanzendorf im Weißmaintal
▸Eisenbahnstrecke Schiefe Ebene
▸Maintal Bad Staffelstein - Bamberg
▸Maintal Kulmbach - Lichtenfels