Islam und Geschichte Israels (original) (raw)

1) Die hier unter I. gemachten Ausführungen sind eine Darstellung des wesentlichsten Ergebnisses meiner koranwissenschaftlichen und historisch-kritischen Abhandlungen "Über den Ur-Qur'an" (Erlangen 1974) und "Die Wiederentdeckung des Propheten Muhammad" (Erlangen 1981). Anmerkungen werden nur zu neu angesprochenen Problemen gegeben. Zurück zum Text
2) s. dazu Albert Schweitzer, Das Messianitäts- und Leidensgeheimnis. Eine Skizze des Lebens Jesu, 3.Aufl. Tübingen 1956 (1.Aufl. 1901). Zurück zum Text
3) Tryggve. Kronholm, Dependence and Prophetic Originality in the Koran, Orientalia Sueccana 31/32 (1982/83), 64. Sehr ähnlich E. B. Serjeant, a.a.O., 57. Zurück zum Text
4) s. C. H. Becker, Christliche Polemik und islamische Dogmenbildung, in: Islamstudien, 1.Bd., Leipzig 1924, 433, 435, 442-445. Zurück zum Text
5) s. die etymologischen Ausführungen von W. F. Albright, The High Place.... a.a.O., 247-253; dazu G. Lüling, Archaische Wörter und Sachen im Wallfahrtswesen am Zionsberg, Dielheimer Blätter z. AT (DBAT) 20 (1984), 52-59.Zurück zum Text
6) Otto Eissfeldt, Der Gott des Tabor und seine Verbreitung, ARW 31 (1934), 40f. Zurück zum Text
7) G. Lüling, Archaische Wörter und Sachen... a.a.O.(hier A.5), 52ff mit A. 5. Zurück zum Text
8) G. Lüling, Das Passahlamm und die Altarabische Mutter der Blutrache, die Hyäne, ZRGG 34 (1982), 130-147. Zurück zum Text
9) G. Lüling, Archaische Metallgewinnung und die Idee der Wiedergeburt, ZRGG 37 (1985) 22-37. Zurück zum Text
10) Eine der jüngsten Stellungnahmen zu diesem Thema: Ralph Stehly, David dans la Tradition Islamique à la lumière des Manuscrits de Qumran, R.H.P.R. 1979, 357-367 Zurück zum Text
11) s. dazu R.W. Hynek, Golgotha im Zeugnis des Turiner Grabtuchs, 2.Aufl. Karlsruhe 1950, 44ff; Zur jüdischen Tradition eines lahmen Jesus-Bileam s. R.T. Herford, Christianity in Talmud and Midrash, Neudruck New Jersey 1966, 64-78 Zurück zum Text
12) Wichtig wäre auch das Argument der höhenkultisch-totemistischen Symbolik der jüdischen Tradition; s. dazu z.B. Joseph Gutmann, Leviathan, Behemoth and Ziz: Jewish Messianic Symbols in Art, HUGA 39 (1968), 219-230. Zurück zum Text
13 G. Lüling, Archaische Wörter und Sachen... a.a.o. (hier A.5), 94-98. Zurück zum Text
14 Walter Beimpell, Der Ursprung der Lade Jahwes, OLZ 19 (1916), 326-331; W. B. Kristensen, De Ark van Jahve, Amsterdam 1933 (Meded. d. Kgl. Akad. v.W., Afd. Letterk., Deel 76 Ser. V, Nr.5, 136-171; G. Lüling, Archaische Wörter und Sachen... a.a.O (hier A.5), 51ff. Zurück zum Text
15 G. Lüling, a.a.O., 82ff Zurück zum Text
16 al-Kulini, Al-Usul min al-Kgfi, 3 Teheran 1388, Teil 1, 238 Zurück zum Text
17 Claude Lévi-Strauss, Das Wilde Denken, Frankfurt a.M. 1968, 27 Zurück zum Text
18 Urban-Bücher Nr. 90, Stuttgart-Berlin-Köln-Mainz 1966. Zurück zum Text
19 Arnold Gehlen, Urmensch und Spätkultur, Bonn 1956, 262; auch die Altorientalistin Margarete Riemschneider, Fragen zur vorgeschichtlichen Religion, 1. Augengott und Heilige Hochzeit, Leipzig 1953, verwendet sinnvollerweise diesen Begriff. Zurück zum Text
20 Arnold Gehlen, Urmensch und Spätkultur, 273f; s. auch Adolf Ellegard Jensen, Mythos und Kult bei Naturvölkern, Wiesbaden 1951, 249-323: Über die Magie. Zurück zum Text
21 Arnold Gehlen, Urmensch und Spätkultur, 278 Zurück zum Text
22 J. Wellhausen, a.a.O., 1 u. 6. Zurück zum Text
23 s. z.B. seine Fehlurteile bezüglich der im Urislam als Götzendienst verurteilten christlichen Bilderverehrung in Mekka; vgl. G. Lüling, Die Wiederentdeckung des Propheten Muhammad, über Namensindex: Wellhausen. Zurück zum Text
24 Hugo Greßmann, Der Messias, Göttingen 1929, 231, 276, 336. Zurück zum Text
25 Heike Friis, Ein neues Paradigma für die Erforschung der Vorgeschichte Israels? (aus dem Dänischen übersetzt von B.J. Diebner), Dielheimer Blätter z. AT 19 (1984), 11; s. auch Heike Friis, Das Exil und die Geschichte, DBAT 18 (1984). Zurück zum Text
26 Moshe Weinfeld, Getting at the Roots of Wellhausen's Understanding of the Law of Israel, On the 100th Anniversary of the Prolegomena, Institute for Advanced Studies, The Hebrew University Jerusalem, Report No. 14, 1979 Zurück zum Text
27 J. W. Hirschberg, Jüdische und Christliche Lehren im vor- und frühislamischen Arabien, Krakow 1939, 38 spricht von "der längst widerlegten Theorie Dozy's" ohne Hinweis auf irgendeinen Widerleger. Die sehr umfangreiche "Widerlegung" von K. H. Graf in ZDMG 19 (1865), 330-351 wirkt hilflos, ist insbesondere heute unhaltbar wegen seiner unkritischen Anerkennung des Pentateuch als historische Quelle. Das gleiche gilt von Th. Nöldekes Abhandlung "Die Amaleqiter" (Orient und Occident 2/1864, 614-655), der alle arabischen Nachrichten als aus AT-Texten herausgesponnen betrachtet (heute aufgrund der keilschriftlichen Forschungsergebnisse nicht mehr haltbar). Nöldeke nennt Name und These Dozys nicht, nimmt aber detailliert zu allen in Dozys These angesprochenen Themen Stellung, so da� sich der Verdacht aufdrängt, da� Nöldeke die Thesen Dozys bereits kennen gelernt hatte (vor Veröffentlichung als Manuskript oder aus der niederländischen Fassung) und ohne Nennung Dozys zu seinen Thesen Stellung genommen hat. Zurück zum Text
28 R. Dozy, a.a.O., 70ff Zurück zum Text
29 R. Dozy, a.a.O., 40ff Zurück zum Text
30 R. Dozy, a.a.O., 58ff Zurück zum Text
31 s. dazu Bernd Jörg Diebner, Erwägungen zum Thema Exodus, in: Festschrift Wolfgang Helck, Hamburg 1984 (= Studien zur Altägyptischen Kultur Bd. 11), 597f (III. u. IV); B. J. Diebner und Hermann Schult, Thesen zu nachexilischen Entwürfen der frühen Geschichte Israels, DBAT 10 (1975), 41 ff; B.J. Diebner und H. Schult, Argumente ex silentio. Das Grosse Schweigen als Folge der Frühdatierung der 'alten Pentateuchquellen', DBAT 11, SEFER Rendtorff, Dielheim 1975, 24-35. Zurück zum Text
32 R. Dozy, a.a.O., 180ff Zurück zum Text
33 R. Dozy, a.a.O., 58-65. Zurück zum Text
34 s. dazu Hugo Winckler, Alttestamentliche Untersuchungen, Leipzig l892, 120ff. 146-156, 168ff; Hugo Winckler, Musri, Melukhkha, Ma'in. Ein Beitrag zur Geschichte des ältesten Arabien und zur Bibelkritik, (Mitteilungen der Vorderasiatischen Gesellschaft 1) Berlin 1898, 32-37; Hugo Winckler, Altorientalische Forschungen I, Leipzig 1893, 24-41: Das nordarabische Land Musri in den Inschriften und der Bibel; Fritz Hommel, Vier neue arabische Landschaftsnamen im Alten Testament, München 1901. Wincklers und Hommels Arbeiten rechnen mit einer falschen, die Minäerherrschaft zu früh ansetzenden Chronologie. Ihre Ausführungen zum AT sind aber unter Ansetzung des heute allgemein anerkannten Spätansatzes des Minäertums noch bedeutsamer. Zurück zum Text
35 Hugo Winckler, Geschichte Israels in Einzeldarstellungen, Leipzig 1895, 55-59 Zurück zum Text
36 s. dazu die hier A.31 angegebene Literatur. Zurück zum Text
37 Trude Weiß-Rosmarin, Aribi und Arabien in den babylonisch-assyrischen Quellen, Journal of the Society of Oriental Research 16 (1932), 3 Zurück zum Text
38 R. Dozy, a.a.O., 134 ff, 186ff Zurück zum Text
39 Manfred Kropp, Die Geschichte der 'reinen Araber' vom Stamme Qahtan, Dias, Heidelberg 1975, Bd. 1, 76a sieht in der Einteilung "l. und 2. Gurhum" einen "Kunstgriff der Genealogen", die "die alten Völker einfach verdoppeln". So leicht sind die Probleme nicht zu lösen! Zurück zum Text
40 R. Dozy, a.a.O., 154. Zurück zum Text
41 R. Dozy, a.a.O., 94ff, 139ff Zurück zum Text
42 T. Fahd, Gerrhéens et Gurhumites, Festschrift Berthold Spuler, Leiden 1981, 67-78, spez. 71 A. 20 Zurück zum Text
43 T. Fahd, a.a.O., 74. Nach Fertigstellung dieser Abhandlung sehe ich, da� T. Fahd das Buch und also auch die These Dozy "Die Israeliten in Mekka seit der Zeit Davids" vor Abfassung seines hier zitierten Aufsatzes bereits kannte (siehe sein "Le Panthéon de l'Arabie Centrale à la Veille de l'Hégire", Paris 1968, 264). Wie ist sein Schweigen zu Dozy zu erklären (siehe hier A. 27)? Zurück zum Text
44 Zur religiös-rituellen Sicherstellung von Vermögenswerten in den minäischen Levitentexten siehe H. Grimme, Der südarabische Levitismus, Le Muséen 37, 172 f, 178 f, 182, 186, 189 f, 193 f; ferner Martin Hartmann, Die Arabische Frage, Leipzig 1909, 35 ff; Alois Sprenger, Die Alte Geographie Arabiens, Bern 1875, 224 f; D. S. Margoliouth, The Relations between Arabs and israelites prior to the Rise of Islam, London 1924, 62; de Lacy O'Leary, Arabia before Muhammad, London 1927, 182; Adolf Grohmann, Arabien, München 1963, 136-138 Zurück zum Text
45 s. dazu A.H.J. Gunneweg, Leviten und Priester, Göttingen 1965, 38-44 Zurück zum Text
46 s. dazu Otto Bächli, Amphiktyonie im AT, Basel 1977 und Herbert Donner, Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen, Göttingen 1984, 72ff u. 146ff. Zurück zum Text
47 Zur These einer ursprünglichen Herkunft der Hebräer ('lbri = Wüstendurchquerer von Südarabien nach Midian und Mesopotamien) aus dem Weihrauchfernhandel des 3. und 2. Jahrtausends v.Chr. können wir hier nicht Stellung nehmen. Doch ist dieses Urteil von Carl Rathiens, Kulturelle Einflüsse in Südwestarabien von den ältesten Zeiten bis zum Islam, Jahrbuch f. Kleinasiatische Forschung 1 (1950), 13 sehr bedenkenswert. Zurück zum Text
48 s. dazu Roland de Vaux, a.a.O., 272 mit A 37 Zurück zum Text
49 zitiert nach R. T. Herford, a.a.o. (hier A.11), 378 Zurück zum Text
50 ich nenne hier nur R. T. Herford, Bernhard Kellermann, A. Buchler (Festschrift Hermann Coben, Berlin 1912) und meinen hochverehrten Lehrer Hans-Joachim Schoeps. Zurück zum Text
51 s. Z.B. Karl Georg Kuhn, Giljonim und Sifre Minim, Festschrift Joachim Jeremias, Beihefte zur ZNW, 26 (1960), 36ff, 55ff Zurück zum Text
52 R.T. Herford, a.a.O. (hier A.11), 29ff, 297ff Zurück zum Text
53 Zur Entstehungszeit des Monotheismus s. Othmar Reel (Hg.), Monotheismus im alten Israel und seiner Umwelt, (= Biblische Beiträge 14), Freiburg (CH) 1980 und Bernhard Lang (Hg.), Der Einzige Gott. Die Geburt des biblischen Monotheismus, München 1981 Zurück zum Text
54 R.T. Herford, a.a.O., 293ff Zurück zum Text
55 P.T. Herford, a.a.O., 177ff Zurück zum Text
56 R.T. Herford, a.a.O., 181 u. 331 Zurück zum Text
57 Hubert Grimme, Muhammad, München 1904, 11; ausführlicher Fritz Hommel, Grundriß der Geographie und Geschichte des Alten Orients, München 1904, 566ff Zurück zum Text
58 s. dazu de Lacy 0'Leary, Arabia before Muhammad, London 1927, 57. Zurück zum Text
59 Diese Verschmelzung der Simeoniten mit den 1. Gurhum drückt sich auch in der starken arabischen Tradition aus, da� Ismael, der Sohn der Hagar, sich mit einer Gurhumitin verheiratete. Im übrigen liegt in dieser Verschmelzung der Ismaeliten mit diesen 1. (hauptsächlich levitischen) Gurhum allen Umständen nach auch der Grund dafür, da� in Gen. 49,5-7 (im sogenannten "Jakobssegen", der höchstwahrscheinlich erst in nachexilischer Zeit verfasst wurde) die Stämme Simsen und Levi zu zurücksichtslos-gewalttätigen Komplizen erklärt und verflucht werden. Zurück zum Text
60 Fritz Rommel, Nachträgliches zum Reich von Ma'in, Aufsätze und Abhandlungen arabistisch-semitologischen Inhalts, Erste Hälfte, München 1892, 128: "da� ich jetzt zu der Überzeugung; gelangt bin, da� Minaioi und Ma'in von Haus aus verschiedene Namen sind"; ähnlich auch schon Alois Sprenger, Die Alte Geographie, 231. Zurück zum Text
61 Zu dieser Tendenz s. Carl Rathjens, a.a.0. (hier A.47), 22f und de Lacy O'Leary, a.a.0. (hier A.58), 106. Zurück zum Text
62 Die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen den (gurhumitischen) Minäern in Dedan und Ma'in dürfen wir auch zwischen diesen Minäern und den autochthonen Gurhum in Gerrha voraussetzen (zumindest durch Heiratspolitik geknüpfte Verwandtschaftsbeziehungen). Zurück zum Text
63 Freya Stark, The Southern Gates of Arabia, London 1946 , 266 Zurück zum Text
64 R.B. Serjeant, a.a.0. , 55' t 52 f. Zurück zum Text
65 s. dazu A. Grohmann, Arabien, München 1963, 124f , 130, 273f (Stellungnahme zu A. van Branden). Grohmann zeigt 127 seine grundsätzliche Fehleinschätzung der südarabischen "Verfassungssituation", indem er sie als einen "ungeheuren Fortschritt" (!! ??) gegenüber dem Absolutismus in Ägypten und Babylon darstellt. Die Ratsversammlung unter dem Kabir heißt maswad, ein hebräisches Wort! Die Hebraismen der minäischen Kultur bilden ein eigenes umfangreiches Kapitel. Zurück zum Text
66 R.B. Serjeant, a.a.O., 53 f und W.H. Ingrams, Hadhramaut, Geographical Journal 88 (1936), das Foto gegenüber S. 542: "The Mansab of Meshed" mit seinem "Leviten', 1). Zurück zum Text
67 A. H. J. Gunneweg, a.a.o. (hier A.45), 58 schreibt noch: "Ein ganzer Stamm oder gar ein ganzer Volksstamm von lauter Priestern ist - auch noch als Fiktion -, zumal in der für das ältere (G.L. : Stämme-)System von Eponymen vorauszusetzenden, früheren Zeit, schlechterdings" undenkbar. Zurück zum Text
68 "Sarazenen" finden sich etwas später als die Hagarener zum ersten Male bei Dioskuridee. Diese Datum des ersten Erscheinens in der Literatur kann natürlich nicht als das Datum des ersten Gebrauchs dieser Bezeichnung gelten. Zurück zum Text
69 Hieronymus in seinem Kommentar zu Ezechiel, zitiert nach EI (deutsche Ed.) s.v. "Sarazenen"; a. auch M.F. Nau, Un Colloque du Patriarche Jean avec l'Emir des Agaréens, Journal Asiatique, 11. Serie, Tome V, 238 note 3 Zurück zum Text
70 s. dazu G. Lüling, a.a.0. (hier A-5), S. 91 mit A. 94 : kn ist etymologisch-semasiologisch die "Maskierung, Kriegsbemalung": lat. conari, griech. konein, kindyneuein, kinesis (in seiner archaischen Grundbedeutung: "Krieg beginnen"). Zurück zum Text