Rathgeber schießt OFC per Elfmeter weiter (original) (raw)

Drittligist Offenbacher Kickers haben für eine Überraschung gesorgt und den Bundesligisten SpVgg Greuther Fürth mit 2:0 (1:0) aus dem Pokal gekegelt. Die Hessen waren perfekt auf die Franken eingestellt und ließen den Gegner zu keiner Zeit zur Entfaltung kommen. In den Mittelpunkt rückte Schiedsrichter Christian Dingert, der zwei Kleeblättler vom Platz stellte und dem Außenseiter einen fragwürdigen Elfmeter vor dem 1:0 zusprach.

Handelfmeter herausgeholt und verwandelt: Offenbachs Thomas Rathgeber (re.) dreht jubelnd ab.

Handelfmeter herausgeholt und verwandelt: Offenbachs Thomas Rathgeber (re.) dreht jubelnd ab.picture alliance

Zum ersten Mal in dieser Saison nahm OFC-Coach Arie van Lent keine Veränderungen in seiner Startelf vor und schickte die selbe Mannschaft vom überraschenden 3:1-Sieg gegen Alemannia Aachen auf das Feld.

Fürths Trainer Michael Büskens baute nur einen Neuzugang in seine Aufstiegsmannschaft ein: Der dänische Nationalspieler Mikkelsen (kam vom FC Nordsjaelland) sollte auf dem linken Flügel wirbeln. Für den verletzten Linksverteidiger Schmidtgal rutschte Prib aus dem Mittelfeld nach hinten. Die freigewordene Platz in der Zentrale wurde von Tyrala eingenommen. Im Sturm sollte Asamoah die Occean-Lücke schließen und durfte von Beginn an ran.

Rathgeber: Elfmeter herausgeholt und verwandelt

Die Spielvereinigung war von Beginn an um Spielkontrolle bemüht, tat sich gegen defensiv stehende Hausherren aber sichtlich schwer. Vor allem die neu zusammen gestellte linke Seite konnte kaum Akzente setzen. Wenn die Fürther gefährlich wurden, dann über rechts. So auch bei der besten Chance in der Anfangsphase: Nach einem Nehrig-Einwurf leitete Asamoah die Kugel zu Sararer weiter, der am rechten Fünfmetereck zum Abschluss kam, jedoch links am Tor vorbeizielte (3.).

Offenbach konzentrierte sich in erster Linie aufs verteidigen, blieb durch Steilpässe in die Schnittstelle der Viererkette aber stets gefährlich. Kleeblatt-Keeper Grün war aber wachsam und spielte gut mit. So dauerte es, bis die Franken ihre nächste Chance verzeichneten: Nach einer Einzelaktion von Sararer war Wulnikowski erstmalig gefordert und reagierte gut (21.).

Auf der anderen Seite drosch Rathgeber einen 20-Meter-Freistoß in die Mauer. Nehrig drehte die Schulter nach vorne, sodass der Ball auf Bauchhöhe an den Ellbogen sprang. Schiedsrichter Christian Dingert zeigte auf den Punkt (27.). Eine harte Entscheidung. Rathgeber trat an und verlud Grün mit einem Flachschuss ins linke Eck (28.).

Nun war der Bundesligist gefordert und spielte ein handballartiges Powerplay. Die Kickers ließen die Gäste zwar in die eigene Hälfte eindringen, standen dann aber kompakt und eng am Mann. Die SpVgg fand kein Mittel durch dieses Bollwerk. Vor allem die Verknüpfung von Sturm und Mittelfeld fand kaum statt. Viele Fehlpässe, Missverständnisse und Ballverluste prägten das fränkische Spiel. So mussten die Kleeblättler den 0:1-Rückstand mit in die Kabine nehmen.

Prib sieht Gelb-Rot

Auch im zweiten Durchgang fand Fürth nicht zu seinem offensiven Spiel. Offenbach hielt dagegen und war immer einen Schritt schnell am Ball. Prib leistete sich daraufhin zwei taktische Fouls binnen sechs Minuten und sah in der Folge die Ampelkarte (55.).

Nun waren die Kleeblättler auch noch personell geschwächt und gaben das Heft des Handelns vorerst an die Hessen ab. Während die Franken angeschlagen wirkten, drängten die Kickers auf den zweiten Treffer. Fetsch (56., 59.) und Mehic (62.) zielten aber zu unplatziert. Büskens musste reagieren und brachte mit Onuegbu einen Sturmtank (67.). Schon zwei Minuten nach seiner Einwechslung verzeichnete der Joker die bis dahin beste Chance im zweiten Durchgang, als er aus kurzer Distanz knapp links vorbei schoss (69.).

In der Folge plätscherte die Partie über weite Strecken vor sich hin und spielte sich fast ausschließlich zwischen den Strafräumen ab. Die SpVgg fand keinen Zugriff mehr auf das Spiel und konnte keine Torraumszenen kreieren. In der Schlussphase sorgte Offenbachs Hahn noch einmal für einen Aufschrei: Seinen Hammer aus 20 Metern lenkte Grün gerade noch so an den Pfosten (84.).

Baba sieht Rot - Bender macht alles klar

Als Weckruf für die Franken wirkte dieser Knaller aber nicht mehr, stattdessen schwächten sich die Kleeblättler weiter selbst: Baba wurde von Hahn am Fuß festgehalten udn schlug leicht nach hinten aus. Schiedsrichter Dingert wertete diese Aktion als Nachtreten und schickte den eingewechselten Linksverteidiger mit Rot vom Platz (88.). Seine Mannschaft musste die Partie zu neunt beenden.

Für die endgültige Entscheidung sorgte Bender in der Nachspielzeit: Zwar traf der Joker den Ball nicht richtig, dafür nahm das Spielgerät eine Flugbahn über Grün hinweg ins Tor (90.+1).

Tore und Karten

1:0 Rathgeber (28')

2:0 Bender (90')

Kickers Offenbach SpVgg Greuther Fürth

Spieldaten
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
Stadion Sparda-Bank-Hessen-Stadion
Zuschauer 7.620

Die Kickers Offenbach treffen am kommenden Samstag (14 Uhr) auf Borussia Dortmund II. Die SpVgg Greuther Fürth empfängt zum Bundesligaauftakt am Samstag (15.30 Uhr) den FC Bayern München.