Arango schwingt das Zepter und trifft (original) (raw)
Gladbach nahm die Pokalhürde in Aachen im Nachbarschafts-Derby souverän. Gegen die defensiv eingestellten Hausherren bestimmte der Bundesligist das Geschehen über weite Strecken der Partie. Nach torlosem ersten Durchgang kam die einsatzfreudige Alemannia mutiger aus der Kabine, ehe die Borussen nach einer Stunde die Zügel wieder anzogen, die vorentscheidende Führung erzielte und nicht mehr in Gefahr geriet.
Vorteil Gladbach: Der Borusse Alvaro Dominguez (ob.) gegen den Aacheners Sascha Rösler.Getty Images
Aachens Coach Ralf Aussem stellte seine Startelf im Vergleich zur 1:3-Niederlage gegen Kickers Offenbach auf drei Positionen um: Erb, Baumgärtel und Kefkir ersetzten Stehle, Andersen und Borg.
Bei Gladbach brachte Trainer Lucien Favre mit Dominguez Innenverteidigung), Xhaka (Mittelfeld) und de Jong (Angriff) drei Neuzugänge. De Camargo, der das interne Duell gegen Hanke zu seinen Gunsten entschieden hatte, rückte neben dem Niederländer in die Spitze.
Im Aachener Backofen - die Temperaturen lagen bei Spielbeginn um die 35 Grad - erwischte Gladbach den besseren Start. Gegen die sich mit allen Mann in der eigenen Hälfte aufbauenden Gastgeber lief der Ball ansehnlich durch die Reihen des Bundesligisten, wobei am gegnerischen Strafraum zunächst kein Durchkommen war.
Zwei Fernschüsse verfehlten das Tor klar, Arangos direkter Freistoß von der Strafraumgrenze dagegen denkbar knapp (10.). Der Ex-Gladbacher Rösler sah dann nach hartem Einsteigen gegen den Venezuelaner die erste Gelbe des Spiels (14.), dann hatte Aachen die erste Viertelstunde überstanden.
Die Aussem-Elf warf hohe Laufbereitschaft in die Waagschale, während die Borussia immer wieder geduldig aufbaute und es, immer wieder angetrieben von Arango, spätestens in Strafraumnähe mit einem vertikalen Pass versuchte. Bei einer Gelegenheit durch Nordtveit (21.) und vor allem wenig später bei der Doppelchance wieder durch den Norweger sowie de Jong (25.) standen die Rheinländer dicht vor der Führung, ehe Referee Zwayer zu einer Trinkpause bat - jeweils eine in jedem Durchgang war aufgrund der hohen Temperaturen vereinbart worden.
Gut 15 Minuten hielt Aachen den Gegner in der Folge gut in Schach, ehe de Camargo zweimal Torgefahr versprühte (40., 42.) und Baumgärtel gegen den durchgebrochenen de Jong Sieger blieb (44.).
Mit unverändertem Personal ging es nach Wiederanpfiff weiter. Und mit Chancen hüben (Rösler, 47.) wie drüben (Nordtveit, 49.). Die Alemannen wurden mutiger, erkämpften sich mehr Spielanteile, auch weil die Fohlenelf die Zügel etwas schleifen ließ - von den Gästen war jedenfalls zu Beginn des zweiten Abschnitts nichts zu sehen. Rösler hatte eine zweite Kopfballmöglichkeit (53.), ehe sich die Borussen langsam aber sicher seiner Stärken besann.
Die Favre-Schützlinge hatten nach einer knappen Stunde wieder mehr Ballkontrolle und mit Ring für Herrmann einen frischen Akteur auf dem Platz (60.). Und der Finne bereitete ganz stark vor für de Jong, der aber aus sechs Metern an Krumpens Glanztat scheiterte (61.). Wenig später stand bei Arangos Freistoß der Pfosten im Weg (65.), ehe die zweite Trinkpause bei nach wie vor heißen Temperaturen willkommen war.
Diese hatte wohl eher die Borussia und vor allem Arango erfrischt: Der Venezuelaner spielte de Jong am Strafraum an, der durch die Beine von Erb steil in den Sechzehner passte. Frei vor Krumpen schob der Linksfuß überlegt flach ins rechte Eck ein (70.).
Aussem reagierte in der Schlussphase mit der Einwechslung von Borg für den ausgepumpten Rösler (75.), eine echte Ausgleichschance hatten die Gastgeber aber nicht. Vielmehr versäumten Nordtveit bei einer Doppelchance (73.) sowie de Camargo (80.), vorzeitig alles klar zu machen.
Die Alemannia warf alles nach vorne, rannte aber in einen Konter, den Arango klasse initiierte und Nordtveit diesmal perfekt abschloss (90.+1). 0:2, kurz danach war Schluss.
Tore und Karten
0:1 Arango (70')
0:2 Nordtveit (90')
Spieldaten
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
Stadion | Tivoli |
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Zuschauer | 31.736 |
Alemannia Aachen empfängt am kommenden Samstag (14 Uhr) in der Liga den Karlsruher SC. Für die Borussia geht es schon am Dienstag (20.45 Uhr) gegen Dynamo Kiew in der Champions-League-Qualifikation weiter, beim Ligastart folgt am Samstag (15.30 Uhr) ebenfalls ein Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim.