Endstation Stoppelkamp (original) (raw)

Nach einer ausgeglichenen ersten halben Stunde zogen die Löwen das Tempo an und hatten in Moritz Stoppelkamp den entscheidenden Mann in ihren Reihen. Mit zwei Toren und einer Vorlage wurde der Mittelfeldakteur zum entscheidenden Mann für die Löwen. Der Regionalligist verkaufte sich teuer, hatte aber nicht die Ideen und Mittel, um den Zweitligisten dauerhaft unter Druck zu setzen.

Doppeltorschütze für die Löwen: Moritz Stoppelkamp.

Doppeltorschütze für die Löwen: Moritz Stoppelkamp.picture-alliance

AK-Coach Jens Härtel stellte seine Anfangsformation im Vergleich zum 1:1 gegen Germania Halberstadt in der Regionalliga Nordost auf drei Positionen um: Häntschke, Kesavan und Makangu mussten raus und wurden durch Siemund, Kruschke und Cakmak ersetzt. Jener Cakmak, der in der ersten DFB-Pokal-Runde massgeblich zum 4:0-Sieg über Hoffenheim beigetragen hatte. 1860-Trainer Reiner Maurer änderte seine Startelf gegenüber der 0:1-Niederlage in Cottbus am vergangenen Zweitligaspieltag ebenfalls auf drei Positionen: Im Tor vertrat Ochs Stammkeeper Kiraly, dem eine Pause verordnet worden war. Davor wurde es offensiver als zuletzt in der Liga. Mit Blanco kam ein zweiter Stürmer zum Einsatz. Wojtkowiak und Aygün mussten raus. Bülow wurde in die Innenverteidigung zurückgezogen. Damit wollte Maurer an den 6:0-Erfolg bei Hennef 05 in der ersten Runde anknüpfen.

Beide Mannschaften brauchten einige Zeit, um auf dem seifigen Boden zurecht zu kommen. Nichtsdestotrotz taten sich Chancen auf. Der Zweitligist versuchte Druck zu machen und tauchte frühzeitig vor dem Tor von Kisiel auf. Der Keeper der Berliner erwies sich aber als sicherer Rückhalt. Die ersten Versuche der Löwen von Halfar (4.) und Bierofka (5.) wurden zur sicheren Beute des Schlussmanns.

Spieler des Spiels
Tore und Karten

Berliner AK 07 TSV 1860 München

Spieldaten

Kisiel3 - Altiparmak4 , R. Teichmann3,5, J. Gerlach4, Krstic3 - Yigitoglu3,5 , Siemund3, Avcioglu4 , Blazynski2,5, Kruschke5 - Cakmak4

Ochs3 - Schindler3, Bülow2,5, Vallori3, Volz3,5 - D. Stahl3 , Bierofka3,5 , Stoppelkamp1,5 , Halfar2, Blanco3,5 - Lauth4

Schiedsrichter-Team
Spielinfo
Stadion Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark
Zuschauer 2.403

Auf der Gegenseite versteckte sich der Außenseiter aber ebenfalls nicht. Cakmak meldete den AK 07 in der siebten Minute mit einem Kopfball in der Offensive an. Aber auch Ochs im 60-Tor erwies sich als sicher.

Nachdem Lauth in der 21. Minute nach einem Bierofka-Zuspiel mit einem Schuss aus der Drehung an Kisiel gescheitert war, drehte der Regionalligist auf. Die Härtel-Schützlinge konnten sich drei gute Möglichkeiten binnen drei Minuten herausspielen. Altiparmak (26.), Gerlach (27.) und Blazynski (28.) hatten aber nicht das nötige Glück.

Auf der Gegenseite zeigte Stoppelkamp, wie es richtig geht. Nach einem Ballverlust im Aufbau der Berliner zog er mit dem Ball auf und davon, umspielte überlegt Torhüter Kisiel und schob zum Führungstreffer ein (38.).

Der Regionalligist wirkte kurz geschockt, ließ die Zügel aber nicht schleifen und brachte wenigstens den knappen Rückstand in die Pause.

Nach der Pause versuchten die Gäste schnell den Sack zuzumachen. Vallori scheiterte nach einer Bierofka-Ecke mit seinem Kopfball allerdings am glänzend aufgelegten Kisiel im Tor des Berliner AK (47.).

Die Löwen blieben allerdings dran und verfielen nicht in den Fehler, die knappe Führung über die Zeit spielen zu wollen. Große Möglichkeiten der Hausherren ließen die Maurer-Schützlinge nicht zu, versuchten ihrerseits aber nachzulegen. Zunächst scheiterte Stoppelkamp noch an der AK 07-Abwehr (59.), machte wenig später seine Sache aber besser. Halfar hatte von der linken Seite flach in den Strafraum geflankt. Dort verpassten Freund und Feind den Ball. Erst auf der anderen Seite der Box kam Stoppelkamp an den Ball und schob ihn unbedrängt gegen die Laufrichtung des Torwarts in die linke Ecke (62.).

Damit war der Widerstand des Regionalligisten fast schon gebrochen. Die Berliner schienen nicht mehr an das jetzt benötigte "Fußball-Wunder" zu glauben. Auf der Gegenseite spielten die Löwen die Partie routiniert zu Ende. Blanco (77. und 82.), sowie der eingewechselte Tomasov (81.) hätten sogar noch einmal nachlegen können, scheiterten jedoch am glänzenden Kisiel im Berliner Tor.

Die verzweifelt anrennenden Berliner hatten durch den eingewechselten Brandt noch eine Chance, doch auch Ochs im Löwen-Kasten hatte einen guten Tag erwischt und entschärfte in der 80. Minute seinen Schuss aus der Drehung.

In der 89. Minute sorgte ein Konter der Löwen für die endgültige Entscheidung. Stoppelkamp und Blanco überliefen das gesamte Spielfeld. Vor dem Tor angekommen legte Stoppelkamp für Blanco auf. Der Argentinier ließ Kisiel aus kurzer Distanz keine Abwehrmöglichkeit und sorgte für die endgültige Entscheidung.

Der Berliner AK reist am Samstag (13.30 Uhr) zum VfB Auerbach, um in der Regionalliga Nordost weiter auf Punktejagd zu gehen. Die Löwen empfangen bereits eine halbe Stunde früher den FC St. Pauli in der Allianz-Arena zum fälligen Zweitligaspiel.