Götze - Blitzstarter und Schlitzohr zugleich (original) (raw)
In einer einseitigen Partie löste Dortmund gegen Hannover ohne Mühe sein Viertelfinalticket. Spielfreudig und kombinationssicher war die Borussia leidenschaftslosen Niedersachsen im ersten Durchgang in allen Belangen überlegen und legte mit drei Toren die Basis zum Sieg. 96 zeigte auch nach Wiederanpfiff wenig Mumm, der BVB ließ die Zügel etwas schleifen, erspielte aber in der Schlussphase noch einen Kantersieg.
Dortmund in Feierlaune: Umjubelt werden hier die Torschützen Jakub Blaszczykowski und Mario Götze (Mi.).Getty Images
BVB-Coach Jürgen Klopp konnte im Vergleich zum 3:1-Erfolg in Hoffenheim wieder auf Kehl zurückgreifen. Der Kapitän verdrängte Leitner auf die Bank.
96-Trainer Mirko Slomka stellte seine Startelf nach der 1:2-Niederlage in Düsseldorf zweimal um und schickte Haggui und Pander für Rausch und Schlaudraff auf den Rasen.
Spieler des Spiels
Spielnote
Für die spielerischen Höhepunkte sorgte nur Dortmund - davon gab es allerdings reichlich.
2
Tore und Karten
Spieldaten
Weidenfeller3 - Piszczek2,5, Subotic3, Hummels2,5, Großkreutz2 - Gündogan2,5, Kehl2,5, Blaszczykowski2 , M. Götze1 , Reus2,5 - Lewandowski2
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
Stadion | Signal-Iduna-Park |
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Zuschauer | 77.615 |
Der BVB, mit Großkreutz links hinten und Blaszczykowski am gewohnten rechten Flügel, legte an seinem 103. Geburtstag los wie die Feuerwehr. Und führte schon nach drei Minuten: Nach schneller Kombination über rechts wurde Lewandowski in der Mitte abgeblockt. Kehl hob den zweiten Ball hoch nach links zu Großkreutz, der per Kopf nach rechts querlegte. Lewandowski verpasste abseitsverdächtig, Götze netzte dahinter aus kürzester Distanz locker ein.
96 schwamm mächtig, weil die Westfalen beherzt weiterstürmten. Lewandowski (6., 7.) stand zweimal dicht davor, nachzulegen. Hannover fand seine Ordnung auch im weiteren Verlauf nicht, weil es kaum in die Zweikämpfe kam. Zu variabel, zu schnell und mit Lust vorgetragen waren die Angriffe der technisch brillianten Borussia. Und offensiv fand die Slomka-Elf überhaupt nicht statt.
Fortwährende Dortmunder Angriffe führten folgerichtig zum 2:0: Reus steckte im Zentrum durch zu Blaszczykowski, der beim ersten Versuch frei vor Zieler noch am Keeper scheiterte. Vom Schlussmann bei dessen Rettungsaktion angeschossen durfte der Pole dann aber doch Treffer Nummer zwei feiern (18.).
Nach polnischer Kombination mit Blaszczykowski und Piszczek verpasste Lewandowski im Zentrum das dritte Tor (27.), dann brachte Slomka Schlaudraff (30.). Wenigstens ansatzweise gewannen die Gäste an Struktur, ohne jedoch im gegnerischen Strafraum aufzutauchen.
Die Klopp-Elf nutzte jede Gelegenheit, schnell in die Spitze zu spielen. Cherundolo foulte Reus an der Strafraumgrenze, und Götze schoss den fälligen Freistoß locker durch die Abwehrmauer zum 3:0-Pausenstand flach ins linke Eck (40.).
Mit identischem Personal und der ersten gefährlichen Aktion der Gäste (Diouf, 50.) - es sollte die einzige (!) bis in die Schlussphase hinein bleiben - startete Durchgang zwei. Auf der Gegenseite verhinderte Zielers Glanztat gegen Lewandowskis 20-Meter-Schuss das 4:0 (52.). Zogen die weiterhin wacheren Borussen das Tempo an, ging's viel zu schnell für 96, das zudem immer wieder schwaches Deckungsverhalten offenbarte und weitere Chancen der nun manchesmal zu verspielten Hausherren zuließ (Subotic, 57., Reus, 60.).
Nach einer Stunde war die Luft raus aus der Partie. Hannover hatte ohnehin frühzeitig den Glauben an eine Wende verloren, und die Westfalen ließen es ruhiger angehen und an Zielstrebigkeit fehlen - wer wollte es dem Titelverteidiger verdenken?
Zumindest Klopp war sichtlich unzufrieden, weil die Konzentration seiner Schützlinge spürbar sank. Hummels Fehler leitete das 3:1 durch Diouf ein (79.) - 96 witterte nun seine Chance, kam aber nicht mehr in Schlagdistanz, weil der überragende Götze nach Lewandowskis Vorarbeit volley den Schaden schnell wieder reparierte, damit den ersten Dreierpack seiner Profi-Karriere schnürte (84.) und der Pole sich in der Schlussminute auch noch in die Torschützenliste eintrug.
Die Borussia-Fans feierten, erstmals seit Bestehen der Bundesliga gelingt es den Schwarz-Gelben, in drei Wettbewerben zu überwintern.
Nach der Winterpause geht es für Dortmund am 19. Januar (18.30 Uhr) in der Liga in Bremen weiter. Hannover eröffnet die Rückrunde mit der Freitagabendpartie (20.30 Uhr) auf Schalke. Das Viertelfinale im DFB-Pokal findet am 26. und 27. Februar statt.