Gentner bricht den Bann (original) (raw)
Der VfB Stuttgart tanzt weiter auf drei Hochzeiten. Gegen den 1. FC Köln lösten die Schwaben ihr Ticket für das DFB-Pokal-Viertelfinale und verabschiedeten sich damit zugleich mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause. Die Geißböcke enttäuschten in Stuttgart vor allem in der Offensive, leisteten sich zudem zwei Aussetzer im ersten Durchgang und konnten nach der Pause trotz Leistungssteigerung die Wende nicht mehr herbeiführen.
Jubelnde Schwaben: Martin Harnik und Christian Gentner (re.).picture alliance
Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia brachte nach der 1:3-Niederlage in Mainz drei Neue: Der in der Bundesliga rotgesperrte Sakai sowie Molinaro und Okazaki verdrängten Rüdiger, Boka und Holzhauser auf die Bank. FC-Coach Holger Stanislawski beließ es nach der Nullnummer in Sandhausen bei zwei Änderungen: Kessler hütete das Tor anstelle von Horn, während Royer im Mittelfeld den Vorzug vor Lehmann erhielt.
Die Schwaben waren von Beginn an darauf aus, zu zeigen, wer Herr im Hause ist. Der VfB legte ein flottes Tempo vor und kam rasch zu Feldvorteilen, Zwingendes sprang dabei aber nicht heraus. Das lag an den Kölnern, die sich äußerst geschickt im Defensivverhalten zeigten. Der FC verteidigte hoch, gestattete dem VfB dabei keine Freiräume und ließ demnach keine gegnerischen Torchancen zu. Nach vorne strahlten die Domstädter jedoch keinerlei Gefahr aus.
Spieler des Spiels
Spielnote
Ein durchschnittliches Spiel, in dem selten Pokalatmosphäre aufkam.
4
Tore und Karten
1:0 Gentner (31')
2:0 Ibisevic (35')
Spieldaten
Ulreich2 - G. Sakai5, Maza4,5, Niedermeier3,5, Molinaro4 - Gentner3 , Kuzmanovic3, Harnik4, Okazaki3,5 , Traoré4 - Ibisevic3
Kessler2 - Brecko3,5, Maroh3, McKenna3, Hector4,5 - Strobl4 , Matuschyk4,5 , Royer2,5, Jajalo2,5, Clemens3 - Ujah4
Schiedsrichter-Team
Deniz Aytekin Oberasbach
2
Spielinfo
Stadion | Mercedes-Benz-Arena |
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Zuschauer | 27.500 |
Es dauerte bis zur 22. Minute, ehe es erstmals brenzlig wurde: Matuschyk fälschte eine Okazaki-Flanke unglücklich zu Ibisevic ab. Der Bosnier scheiterte im Anschluss per Kopf aber am exorbitant reagierenden Kessler. Etwas später war dieser allerdings machtlos, als Gentner nach einer Ecke unbedrängt mit einer sehenswerten Direktabnahme einnetzte (31.). Das war ein echter Wirkungstreffer für die Kölner, die in der Folge ihre Ordnung verloren und alsbald das den nächsten Nackenschlag einstecken mussten: Hector hatte den Arm im eigenen Strafraum zwar am Körper angelehnt, ging aber dennoch mit ihm aktiv zum Ball und unterband einen Pass. Schiedsrichter Deniz Aytekin entschied auf Handelfmeter, den Ibisevic sicher in den linken Winkel verwandelte - 2:0 (35.).
Köln rappelt sich nach der Pause auf - Jajalo trifft Aluminium
Die Führung war zweifellos verdient, unter anderem weil der VfB über 70 Prozent Ballbesitz hatte. Und die Schwaben hätten sogar noch nachlegen können, allerdings parierte Kessler gut gegen Okazakis Fernschuss (39.) und hielt so die Hoffnung des Zweitligisten weiter am Leben. Und nach dem Seitenwechsel präsentierte sich der FC wie ausgewechselt. Die Geißböcke drückten auf die Tube, suchten den Weg nach vorne und setzten die Schwaben allmählich unter Druck. Dennoch hatten die Stuttgarter durch Okazaki den ersten nennenswerten Abschluss in Durchgang zwei (49.).
Danach waren aber die Gäste an der Reihe, die mehr Risiko gingen und durch Jajalo am Anschluss schnupperten. Der Kroate konnte zuerst einen kapitalen Schnitzer von Maza nicht nutzen und scheiterte am vor der Linie stehenden Niedermeier (53.), ehe er kurz darauf mit einem sehenswerten Fernschuss gegen Ulreich den Kürzeren zog (54.). Die Partie war mittlerweile ein rassiges und packendes Duell geworden - mit Chancen auf beiden Seiten: Ibisevic (65.) und Kuzmanovic per Freistoß (69.) vergaben für den VfB, Ujah (72., 73.) für den FC. Dann hatte Jajalo Riesenpech, als sein direkter Freistoß nur ans linke Lattenkreuz knallte (74.).
Zehn Minuten vor dem Ende war der Anschluss geschafft: Sakai verschätzte sich bei einem langen Ball böse. Royer entwischte auf der linken Seite und hatte das Auge für Clemens, der Maza stehen ließ und aus zwölf Metern ins rechte Eck vollendete. Jetzt war es ein Nervenspiel für den Bundesligisten, der in der Schlussphase mächtig unter Druck geriet. Die Schwaben hatten jedoch Glück, dass Royer (87.) und Maroh (89.) weitere gute Chancen ungenutzt ließen und es letztlich doch noch zum Sieg reichte.
Beide Mannschaften verabschieden sich nun in die Winterpause und melden sich erst wieder im neuen Jahr zurück: Stuttgart am Samstag, den 19. Januar (15.30 Uhr), mit seinem Gastauftritt in Wolfsburg, Köln am Samstag, den 2. Februar (13 Uhr), mit einem Heimspiel gegen Aue. Das Viertelfinale im DFB-Pokal findet am 26. und 27. Februar statt.