Boka und Harnik ballern Stuttgart nach Berlin (original) (raw)
Der VfB Stuttgart zieht mit einem 2:1-Sieg gegen den SC Freiburg ins DFB-Pokal-Finale ein. Die Schwaben standen defensiv kompakt, starteten immer wieder gefährliche Angriffe und erspielten sich ein klares Chancenplus. Auch die Breisgauer hielten über weite Strecken mit, ließen aber die Durchschlagskraft vermissen. Nach 90 packenden Minuten zog schließlich Stuttgart ins Endspiel nach Berlin ein.
Stuttgarts Arthur Boka (li.) bejubelt seinen Treffer zum 1:0.picture alliance
Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia vertraute derselben Startelf vom 2:0-Sieg gegen Mönchengladbach . Freiburgs Coach Christian Streich nahm einen personellen Wechsel im Vergleich zum 3:1-Sieg gegen Hannover 96 in der Bundeslga vor: Im Angriff startete Rosenthal für Santini.
Schon die Anfangsphase begann intensiv: Freiburg spielte aggressives Pressing, Stuttgart stand kompakt und leitete immer wieder überfallartige Angriffe ein. So kam der VfB schnell zu guten Torchancen, hier stand jeweils Harnik im Mittelpunkt: Erst verfehlte der Österreicher das Tor nach einer feinen Kombination knapp (3.), dann scheiterte der Angreifer mit zwei Alleingängen an Baumann (5., 9.). Die Schwaben trauerten diesen ausgelassenen Großchancen aber nicht hinterher, sondern machten weiter Druck: Traoré wurde am linken Flügel steil geschickt und war nicht mehr zu halten. Seine flache Flanke fand Boka, der das Spielgerät aus 14 Metern zum 1:0 in die Maschen drückte (9.).
Rosenthal schlägt zurück, doch dann kommt Harnik
Der Sportclub brauchte ein paar Minuten, um sich vom Stuttgarter Sturmlauf zu erholen, klappte dann aber das Visier nach oben und spielte frech nach vorne. Kruse spielte die Kugel in den Lauf von Rosenthal, der nach einem Spurt frei vor Ulreich auftauchte und mit einem Flachschuss zum 1:1 vollendete (14.).
Spieler des Spiels
Spielnote
Ein echter Pokalfight mit hohem Tempo, aber ohne den ganz großen spielerischen Glanz.
2,5
Tore und Karten
1:0 Boka (9')
1:1 Rosenthal (14')
Spieldaten
Ulreich2,5 - G. Sakai3, Rüdiger3, Niedermeier3 , Molinaro2,5 - Gentner3, Boka2,5 , Harnik3,5 , Maxim2 , Traoré3,5 - Ibisevic4
Baumann2,5 - Mujdza4 , Krmas4, Diagne3 , Sorg5 - Ginter3,5, Schuster3,5, J. Schmid3, Caligiuri3 - Rosenthal2,5 , Kruse3
Schiedsrichter-Team
Florian Meyer Burgdorf
2,5
Spielinfo
Stadion | Mercedes-Benz-Arena |
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Zuschauer | 59.000 (ausverkauft) |
Auch in der Folge blieb die Partie spannend, weil sich beide Teams offensiv gegenüberstanden. So sahen die 59.000 Zuschauer in der ausverkauften Mercedes-Benz-Arena ein leidenschaftliches Fußballspiel - und ein kurios Tor: Nach einer Gentner-Flanke köpfte Harnik den Ball an die Unterkante der Latte, von wo die Kugel mit vollem Umfang hinter der Linie wieder aufkam. Niedermeier kam noch angerauscht und drückte das Leder mit der Hand noch weiter Richtung Netz. Freiburg protestierte, doch Harniks Treffer zählte - 2:1 (29.).
Der Sportclub rannte nun an und versuchte, die solide stehende Stuttgarter Abwehr mit vielen Kurzpässen zu überwinden. Die Schwaben hielten aber gut dagegen, standen eng am Mann und gingen beherzt in die Zweikämpfe. Mit dem 2:1 ging es in die Pause.
Stuttgart verpasst die Entscheidung
Auch nach dem Seitenwechsel ging es intensiv weiter. Rassige Zweikämpfe und haufenweise Torchancen sorgten für ein kurzweiliges Pokalspiel: Gentner verfehlte das Gehäuse mit einem 17-Meter-Schuss nur knapp (50.), und Ibisevic scheiterte bei einem Alleingang erst an Baumann und im Nachschuss an Krmas, der auf der Linie klärte (53.). Auch die Gäste drängten nach vorne, spielten sich dabei aber weniger klare Möglichkeiten heraus. Streich reagierte deshalb und brachte mit Santini einen zusätzlichen Stürmer (58.).
Diese Maßnahme machte sich aber nicht sofort bemerkbar, im Gegenteil: Das Spiel gönnte sich eine zehnminütige Leerlaufphase, dann wurde es aber wieder richtig spannend: Nach feiner Balleroberung von Schuster im Mittelfeld, schaltete Kruse sofort um und zog von der Strafraumgrenze ab. Rüdiger warf sich entgegen und fälschte das Geschoss noch gefährlich ab. Ulreich rettete mit einem Blitz-Reflex (70.).
Freiburg drückt, Stuttgart feiert
Nun drängten die Breisgauer vehement nach vorne. Caligiuri (76.), Rosenthal (79.) und Ginter (80.) feuerten Schüsse ab, trafen aber entweder das Tor nicht oder scheiterten an Ulreich. Der VfB verpasste indes die Entscheidung: Harnik scheiterte mit einem Alleingang an Baumann (86.). Der SCF rannte an, kam aber nur noch ein einziges Mal durch: Krmas köpfte aufs Tor, doch Ulreich hielt den Ball fest (90.+3). Damit ziehen die Schwaben ins DFB-Pokal-Finale ein und treffen am 1. Juni in Berlin auf Bayern München.
Kurioserweise treffen sich beide Mannschaften am Wochenende schon wieder in der Bundesliga: Stuttgart hat am Sonntag um 15.30 Uhr erneut Heimrecht.