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Geoffroy I. Graf von Jaffa
-------------- Seigneur von Vouvont
um 1145 Mai 1222

Älterer Sohn des Sire Hugo VIII. der Braune von Lusignan und der Bourgogne von Rancon, Tochter von Sire Geoffroy III. von Taillebourg

Lexikon des Mittelalters: Band V Spalte 17
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Lusigan (Sires de Lusignan)
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Während Hugo VIII. ( vor 1173, spätestens vor 1177)noch ein weitgehend konfliktfreies Verhältnis zu Heinrich II. von England, seit 1152 durch Heirat mit EleonoreGraf von Poitou, hatte, nahmen Hugos Söhne, GeoffroiundAimeri(Amauri) 1168 an der Empörung der Königssöhne teil; Heinrich II. bemächtigte sich Lusignans und setzte hier zu seinem Vertreter den Grafen Patrick von Salisbury ein, der jedoch von Gui, einem anderen Sohn Hugos VIII., ermordet wurde. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt starb Hugo, derälteste Sohn Hugos VIII., der die Güter der LUSIGNANfür seinen Vater verwaltete. 1173 trat Geoffroi von Lusignanwieder aktiv bei einem Aufstand der PLANTAGENET-Prinzen gegen Heinrich II. in Erscheinung; 1188 ergriff der LUSIGNAN die Waffen gegen GrafRichard von Poitou.


Thiele, Andreas: Tafel 176
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband"

GEOFFROY I.
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um 1222

Geoffroy I. wurde Seigneur von Vouvont,Mervent und Montcontour, war wie die Brüder ein eifriger Kreuzfahrer, 1191-1193 Graf von Jaffa und Caesarea und lehnte die ihm angeboteneThronfolge in Zypern ab.

  1. oo EUSTACHE DE CHABOTt, Tochter des Seigneur Thibaut II.
    nach 1200

Erbin von Vouvont und Mervent

  1. oo HUMBERGE DE LIMOGES

Tochter des Vicomte Ademar V. (Haus COMBORN) und der Sarah de Dunstanville von Cornwall


Runciman, Steven: Seite 797,817,828,858-859
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"Geschichte der Kreuzzüge"

1189
Am 4. Oktober unternahmen die Franken, nachdem sie ihr Feldlager befestigt und es dem Befehl von Guidos Bruder Gottfried unterstellt hatten, einen Großangriff aufSaladinsLinien.
1191
Am 11. Mai liefen in Limassol Schiffe ein mit sämtlichen führenden Kreuzfahrern an Bord, die KonradsGegner waren: als da waren König Guidound sein Bruder, Graf Gottfried von Lusignan, einer von Richardsführenden Lehnsleuten in Frankreich, Bohemund von Antiochia mit seinem Sohn Raimund, der RUBENIER-FürstLeo,Isabellasgeschiedener Gatte Humfried von Toronund zahlreiche führende Tempelritter.
Gottfried und sein Bruder Guidoführten in der siegreichen Schlacht von Arsuf (7. September 1191) die Truppen von Guyenne an.
1194
Amalrich jedoch hielt es für klug, sich nach Jaffa zurückzuziehen, wo KönigRichard seinen Bruder Gottfried zum Statthalterernannt hatte.
Guido hatte seine Regierungsbefugnis in Zypern seinem ältesten Bruder Gottfried vermacht. Aber Gottfried war nach Frankreich zurückgekehrt und die Franken in Zypern zögerten nicht, Amalrichaus Jaffa herbeizurufen, damit er ans eine Stelle trete.

Ehlers Joachim: Seite 147
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"Die Kapetinger"

Als Arthur anschließend mit eigenen Lehnsaufgeboten und denen Burgunds und des Berry ins Poitou einrückte, geriet er zusammen mit vielen abtrünnigen VasallenJohanns, darunter Hugo und Gottfried von Lusignan, in Gefangenschaft und wurde nach Rouen gebracht.

Gillingham John: Seite 52,103,121,178,192,218
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"Richard Löwenherz. Eine Biographie."

Das einzige, was mit Sicherheit gesagt werden kann, ist, daß die Revolte von zwei Familien angeführt wurde, die eine große Rolle in der aquitanischen Politik der nächsten Generation spielen sollten, zwei Familien, die Richardgenau kennenlernen würde: das Haus LUSIGNANund das Haus ANGOULEME. Die Länderein und Burgen, die den LUSIGNANSund ihren Vasallen in Couhe, Chateau-Larcher und Frontenay sowie in Lusignan gehörten, algen anden Straßen, welche Poitiers mit Saintes und dem neuen und aufblühenden Hafen von La Rochele verbanden.1169 waren die LUSIGNANS keineswegs so reich und mächtig wie die Grafen von Angouleme. Dies mag König Heinrichsunmittelbare Besorgnis über Rebellen widerspigeln, deren Hauptfestung nur fünfzen Meilen südwestlich von Poitiers stand, oder es mag sein, daß Graf Wilhelm von Angouleme von der kraftvolleren Persönlichkeit des neuen Hauptes des Hauses LUSIGNAN,Gottfried de Lusignan, überschattet wurde. 1168 stand Gottfriedan der Schwelle einer langen und turbulenten Laufbahn, welche ihm einen strahlenden Ruf als Ritter sowohl in Europa, als auch auf dem Kreuzzug einbringen und ihm helfen sollte, seine Dynastie aus den Rängen der Barone von Poitou herauszuheben und ihr einen Platz unter den führenden Fürsten der Christenheit einzuräumen. Zu diesem Zeitpunkt aber waren die LUSIGNANS Heinrich II. nicht gewachsen. Sie mußten zuschauen, wie er ihre Liegenschaften zusammen mit denen ihrer Anhänger verwüstete und ihre große Burg von Lusignan einnahm und schleifte. Während die Gespräche an der normannischen Grenze fortgesetzt wurden, endete ein Zusammenstoß zwischen Männern von Gottfried de Lusignan und von Earl Patrick mit dem Tod des Earls.
Vicomte Aimarund Gottfried de Lusignan verließen Limoges, als sie vom Tod des jungen KönigsHeinrich erfuhren, um seinen Leichnam bis Grandmont das Geleit zu geben.
Noch während Richardan der Konferenz von la Mans teilnahm, brach in Aquitanien eine Rebellion aus. Nach einem Bericht wurde das Signal für den Aufruhr gegeben, als Gottfried von Lusignan einen der vertrautesten Berater des Herzogs tötete. Dann gesellten sich seine alten Verbündeten, Ademar von Angouleme und Gottfried von Rancon, zu ihm, und zusammen verwüsteten sie Richards Länderein. Die Rebellen wurden gezwungen, um Frieden zu ersuchen und sie erhielten ihn, aber nur unter der Bedingung, daß auch sie das Kreuz nähmen. Im FallGottfrieds von Lusignan zumindest wurde dies erzwungene Gelübde schnellstens erfüllt, da er zu einem gewissen Datum während des Sommers 1188 in Outremer eintraf.
Am selben Tag traf eine weitere Gruppe von Besuchern in Limassol ein. An ihrer Spitze standen der König von Jerusalem,Guido von Lusignan, und sein Bruder Gottfried, Richardsalter Feind. Aber die LUSIGNANS waren nicht länger die lästigen Vasallen von Poitou. Guidound Gottfried waren als Bittsteller gekommen, die Richardum Beistand gegen die politischen Manöver von KönigPhilipp baten. Der war am 20. April in Akkon gelandet und versuchte angeblich, Guido vom Thron zu stoßen.Richardversprach Abhilfe. In seinem Heer befand sich bereits ein LUSIGNAN,ihr Neffe Hugo, undGuido von Lusignanund sein Gefolge huldigten Richard.
Am 28. Juli erlißen die zwei Könige ein Urteil, das ein Kompromiß war. RichardsProtege Guido sollte bis zu seinem Tode König bleiben, aber dann sollte die Krone auf KonradundIsabellaund ihre Nachkommen übergehen.Guidos Bruder Gottfried von Lusignan, der seine ritterlichen Talente während der Belagerung häufig unter Beweis gestelt hatte, wurde die Herrschaft über Jaffa und Askalon im Süden zugesprochen. Nun, da Gottfrieds Neffe Hugo IX., ein erwachsener Mann war, gab es für Gottfrieddaheim im Poitou weniger Spielraum, besonders, solange Richardseine Politik, die LUSIGNANS VON LA MARCHE auszuschließen, aufrechtzuerhielt. Jaffa und Askalon jedoch würden mehr als genügen, um Gottfried zu entschädigen - wenn sie zurückerobert werden konnten.
Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte Guidos tatkräftiger Bruder,Gottfried von Lusignan, schon beschlossen, auf die Herrschaft über Askalon und Jaffa zu verzichten und nach Poitou heimzukehren. Wenn Richard erst einmal abgereist war, mußte Guidos Position noch verwundbarer werden.

1. oo Eustache von Chabot, Tochter des Seigneur Thibaut I.
nach 1200

Erbin von Vouvent und Mervent

2. oo Humberge von Limoges, Tochter des Vicomte Ademar V. und der Sarah von Dunstanville von Cornwall

Literatur:
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Berg Dieter: Die Anjou-Plantagenets. Die englischen Könige im Europa des Mittelalters. Verlag W. Kohlhammer 2003 Seite 74 - Ehlers Joachim: Die Kapetinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 147 - Gillingham John: Richard Löwenherz. Eine Biographie. Classen Verlag GmbH Düsseldorf 1981 Seite 52,101,103,121,178,192, 218 - Runciman, Steven: Geschichte der Kreuzzüge, Sonderausgabe in 1 Band Verlag H.C. Beck München 1978 Seite 797,817,828,858-859 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 176 -