Karl (original) (raw)
Feldmarschall Karl Erzherzog von �sterreich und Herzog von Sachsen-Teschen
Erzherzog Karl Ludwig Johann wurde am 5. September 1771 in Florenz als dritter Sohn des sp�teren Kaisers Leopold II. (1747-1792) von �sterreich und seiner Gemahlin Maria Luise, Infantin von Spanien, geboren. Erzherzog Karl stand in der Erbfolge hinter seinem �lteren Bruder, dem sp�teren Kaiser Franz zur�ck. Daher erlaubte Erzherzog Karls Vater Leopold II. kurz nach dessen Kaiserkr�nung in Frankfurt am Main (9. Oktober 1790) seiner Schwester der Generalstatthalterin der �sterreichischen Niederlande (Belgien), Erzherzogin Marie Christine, und deren Gatten dem Herzog Albert von Sachsen-Teschen, die Bitte ihren Neffen Karl im November 1790 an Kindesstatt anzunehmen, und gab die f�rmliche Einwilligung zur Adoption. Schon in fr�hester Jugend widmete sich Erzherzog Karl mit Vorliebe den Wissenschaften. Nach einer strengen Erziehung und umfassenden Ausbildung in allen Geisteswissenschaften und nachdem er seinem Vater bei der Kr�nung zum b�hmischen K�nig in Prag am 20. September 1791 beigewohnt hatte, zog er nach den �sterreichischen Niederlanden, wo er bald darauf die milit�rische Laufbahn einschlagen sollte. Seine Pflegeeltern erwarteten den kaiserlichen Prinzen am 27. September 1791 in dem damaligen Frauenstift Thorn und am 1. Oktober 1791 trat Erzherzog Karl in Br�ssel ein, von der Bev�lkerung freundlich begr��t. Er fand w�hrend seines zweij�hrigen Aufenthaltes in Br�ssel, an Seite seiner Tante, der Generalstatthalterin Erzherzogin Marie Christine, Gelegenheit, in Politik und Verwaltung seinen Scharfblick zu �ben. Erzherzog Karl war von kleiner Statur, pers�nlich sehr tapfer und mutig. Seit seiner Jugend mit dauerhaften Epileptischen Anf�llen und Nervenkrankheiten geplagt, welche ihn in seinen Entscheidungen und Dispositionen als sp�teren Armeef�hrer auch sehr beeinflussen konnten.
Als das Jahr 1792 heranbrach, begann man sich auf beiden Seiten f�r einen Waffengang zu r�sten. Erzherzog Karl nahm an den milit�rischen Beratungen seines Pflegevaters in Br�ssel teil. Dann am 1. M�rz 1792 ereilte des Erzherzogs Vater, Kaiser Leopold II. mitten in der Krise mit Frankreich pl�tzlich und unerwartet der Tod, und Karls Bruder, der erst 24j�hrige Erzherzog Franz, welcher stets f�r eine �aktive� Politik gegen das revolution�re Frankreich eingetreten war und auch in Paris als das eigentlich treibende Element der Kriegspartei galt, bestieg als Kaiser Franz II. den Thron. Gewiss war es so kein Zufall, da� nur wenige Wochen sp�ter die Katastrophe hereinbrach, die Karls Vater immer vermeiden wollte. Am 20. April 1792 erkl�rte K�nig Ludwig XVI. unter dem Druck der Nationalversammlung seinem Neffen den Krieg! Bereits am 15. April 1792 war Erzherzog Karl von Br�ssel nach Wien gereist, um sich mit seinem nun kaiserlichen Bruder �ber verschiedene, Belgien betreffende Gegenst�nde zu beraten. Nur kurz darauf w�re Karl wieder nach Br�ssel abgereist, als seine seit l�ngerer Zeit schwerkranke Mutter am 15. Mai 1792 verschied. Unmittelbar nach den Trauerfeierlichkeiten reiste Karl nach Br�ssel ab, wo er am Morgen des 29. Mai 1792 wohlbehalten eintraf. Schon hatten an der belgisch-franz�sischen Grenze die Feindseligkeiten begonnen. Erzherzog Karl begab sich sofort in das Hauptquartier Herzog Alberts, welches sich damals in Mons befand. Bei einem Vorsto� seines Pflegevaters gegen die Festung Maubeuge an der Sambre kam es am 11. Juni 1792 bei La Grisuelle zu einem f�r die �sterreicher siegreichen Gefecht, in dem der 21j�hrige Erzherzog Karl die Feuertaufe empfing. Er legte dabei �eine Ruhe und Kaltbl�tigkeit� an den Tag, die den Herzog, wie dieser dem Kaiser meldete, �entz�ckten�. Am 5. September 1792 war Karl zum Generalmajor und Kommandeur einer Brigade ernannt worden, und wurde dem Korps des Feldzeugmeisters F�rst von Hohenlohe-Kirchberg zugeteilt. Dieses befand sich als der Erzherzog bei demselben eintraf vor der franz�sischen Festung Thionville an der Mosel. Doch Lorbeeren gab es hier keine zu ernten, den weiteren Verlauf des gesamten elenden Feldzuges mit dem Korps Hohenlohe-Kirchberg in der Champagne teilend, kehrte Erzherzog Karl schwer entt�uscht und missmutig Mitte Oktober 1792 nach Br�ssel zur�ck und begab sich von dort ins Hauptquartier von Herzog Albert. Hier an dessen Seite kommandierte der Erzherzog in der ungl�cklichen Schlacht von Jemappes (6. November 1792) eine Grenadierbrigade. Nach der verlorenen Schlacht und der R�umung Belgiens begleitete Karl seine Pflegeeltern nach dem niederl�ndischen Maastricht, geht dann selbst �ber Bonn nach M�nster, wo er nach den Strapazen und widerlichen Eindr�cken des Feldzuges Zerstreuung suchte, zugleich aber auch seine angeschlagene Gesundheit wiederherzustellen erhoffte.
Am 4. Januar 1793 reiste Karl von M�nster ab und traf zwei Tage sp�ter in K�ln wieder bei seiner Brigade ein. Er wurde der k.k. Hauptarmee des Feldmarschalls Friedrich Josias Prinz von Sachsen-Coburg-Saalfeld zugeteilt. Auf seinen besonderen Wunsch hin, erhielt Karl das Kommando �ber die Vorhut, bestehend aus 5 Bataillonen und 10 Eskadronen. Und so war es auch Erzherzog Karl, �ber dessen Andringen der Feldmarschall Prinz von Sachsen-Coburg-Saalfeld Anfang M�rz 1793 die Offensive gegen einen �berm�chtigen Feind ergriff. Am 1. M�rz 1793 erwarb sich Erzherzog Karl als Kommandeur der �sterreichischen Avantgarde die Sporen durch seinen Sieg bei Aldenhoven. In feuriger, energievoller Verfolgung des Gegners warf er wiederholt dessen Abteilungen in die Flucht. Der franz�sische Gegner hatte w�hrend des Gefechts 1.500 Mann verloren, w�hrend die Kaiserlichen nur 10 Gefallene und 40 Verwundete zu beklagen hatten. Erzherzog Karl selbst hatte sich in diesem Gefecht durch pers�nlichen Mut derart hervorgetan, da� der Oberbefehlshaber Prinz von Sachsen-Coburg-Saalfeld nicht anstand, ihm den Hauptanteil an dem gl�cklichen Ausgang, welcher den Gewinn der Maaslinie zur Folge hatte, zuzuschreiben! In der siegreichen Schlacht bei Neerwinden am 18. M�rz 1793 war es vorz�glich die T�tigkeit des Erzherzog Karl, welche den Tag zu einem siegreichen gestaltete, in dem er den gesamten linken Fl�gel der franz�sischen Armee in die Flucht schlug. Der gl�ckliche Ausgang dieser Schlacht ist seiner Energie und seiner richtigen Disposition zu verdanken! Auf Vorschlag Prinz Sachsen-Coburg-Saalfelds erhielt Erzherzog Karl vom Kaiser die h�chste milit�rische Auszeichnung, das Gro�kreuz des Maria-Theresien-Ordens, welches ihm am 12. April 1793 im Lager von Qui�vrain �berreicht wurde. Doch der sicherlich sch�nste Lohn f�r Karl war es, da� er nun bei seinen Soldaten wie ein Abgott verehrt wurde! In diesen Tagen von Aldenhoven und Neerwinden war es, als ein gro�er wallonischer Dragoner in hellem Erstaunen �ber die Haltung des �kleinen� Generals ahnungsvoll ausrief: �Dieser Kleine wird seinen Weg machen, denn er ist f�r einen Prinzen tapfer!� Die n�chste Folge der siegreichen Schlacht von Neerwinden war die Wiedergewinnung Belgiens. Schon am 25. M�rz 1793 zog Erzherzog Karl an der Seite von Prinz von Sachsen-Coburg-Saalfeld in Br�ssel ein, von der Bev�lkerung jubelnd begr��t! Die Huldigung galt nicht blo� dem Schlachtenheld, sondern auch dem Generalgouverneur, zu welchem ihn sein Bruder Kaiser Franz II. am Tag von Neerwinden ernannt hatte! Die Verehrung der B�rger Br�ssels genoss Karl seit der Zeit seiner T�tigkeit an der Seite der gleichgeliebten Erzherzogin Marie Christine. Weiterhin zuerst als Soldat t�tig, nahm Erzherzog Karl mit gro�em Erfolg an den Schlachten von Famars (23. Mai 1793), und Wattignies (15.-16. Oktober 1793) teil.
Am 22. April 1794 wurde der Erzherzog zum Feldzeugmeister ernannt, und konnte sich in der Schlacht von Maroilles-Prisches (26. April 1794) auszeichnen. Bereits am 26. Juni 1794 heftete Erzherzog Karl in der Zweiten Schlacht von Fleurus mehrmals den Ruhm an seine Fahnen. Am 23. September 1794 lie� sich Erzherzog Karl zur Rheinarmee ins Hauptquartier seines Adoptivvaters dem Herzog Albert von Sachsen-Teschen versetzen. Er wurde dort aber schwer Nervenkrank, und kehrte nach Wien zur�ck, um Kriegswissenschaft zu studieren. Ein weiterer Grund f�r seine Heimkehr war sein sehr schlechter Gesundheitszustand, denn er hatte eine schwache Konstitution und litt zunehmend unter epileptischen Anf�llen. So weilte Karl das ganze Jahr 1795 �ber in Wien, zur Genesung seiner stark angeschlagenen Gesundheit.
Seine gro�e milit�rische Karriere begann am 10. Februar 1796, als er an Stelle des Feldmarschalls Graf von Clerfayt zum Reichsgeneralfeldmarschall ernannt wurde. Als Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee in Deutschland gelang es ihm durch die Schlachten bei Wetzlar (15. Juni 1796) und Uckerath (19. Juni 1796), die franz�sische Sambre-Maas-Armee unter Jourdan �ber den Niederrhein zur�ckzuwerfen. Sein gr��ter milit�rischer Erfolg waren die Siege bei Amberg (24. August 1796) und W�rzburg (2. September 1796), durch die er die franz�sische Sambre-Maas-Armee Jourdans, nach ihrer zweiten Offensive, �ber den Rhein zur�cktrieb und B�hmen vor einem feindlichen Einfall rettete. Nun konnte er nach S�den gegen die franz�sische Rhein-Mosel-Armee Moreaus vorgehen, welcher am Oberrhein stand. Er schlug Moreau bei Emmendingen (19. Oktober 1796) sowie bei Schliengen (24. Oktober 1796) und zwang ihn schlie�lich am 26. Oktober 1796bei H�ningen �ber den Hochrhein zur�ckzugehen. Danach belagert er den franz�sischen Br�ckenkopf Kehl bis zur Kapitulation am 10. Januar 1797. Nun sollte Erzherzog Karl die bedrohte k.k. Italien-Armee retten! Am 7. Februar 1797 �bernahm Erzherzog Karl das Kommando. In einem Augenblick, als mit diesem durch Niederlagen und schlechte Verpflegung bis auf 20.000 Mann herabgekommenen Heere an erfolgreichen Widerstand kaum zu denken war. Da seine in Wien pers�nlich vorgebrachte Bitte um Truppenverst�rkung und Besserung der Verpflegung nur Versprechungen, aber keine Realisierung zur Folge hatte, blieb dem Erzherzog nur der R�ckzug, den er auch, jedem gr��eren Schlag Napoleon Bonapartes geschickt ausweichend, �ber den Isonzo nach Laibach antrat und bis Steyr fortsetzte, wo er Verst�rkungen zu erhalten hoffte. Bonaparte stand nun nicht mehr als 30 Stunden von Wien! Seine R�cksicht auf die noch sehr entfernte franz�sische Rhein-Mosel-Armee, der Umstand, da� sein General Joubert sich in vor Feldmarschall-Leutnant Freiherr von Kerpen zur�ckziehen, und General Serviez durch den Generalmajor Laudon von S�dtirol nach Italien zur�ckgetrieben wurde, wie die vermehrten R�stungen �sterreichs veranlassten aber den Sieger, Napoleon Bonaparte selbst, zum Abschluss eines Waffenstillstandes und endlich zum Frieden! Nach dem Abschluss des Waffenstilstandes von Judenburg wurde Erzherzog Karl am 23.. September 1797 zum Gouverneur und Generalkapit�n von B�hmen ernannt.
Bei der 1798 begonnenen Reorganisierung der Armee war er t�tigst besch�ftigt. Am 2. November 1798 �bernahm der Erzherzog den Oberbefehl �ber die k.k. Hauptarmee in S�ddeutschland. Bereits am 21. M�rz 1799 siegte er bei Ostrach, und am 25. bei Stockach �ber die franz�sische Donau-Armee Jourdans. Der Sieg bei Stockach hatte den R�ckzug Jourdans bei Breisach und Kehl und die Abdankung dieses Generals zur Folge. Es war dies die dritte feindliche Armee, welche Erzherzog Karl vom deutschen Boden �ber den Rhein getrieben hatte! Pl�tzliche schwere Erkrankung n�tigte den kaiserlichen Prinzen, das Oberkommando f�r einige Zeit dem Feldzeugmeister Olivier Remigius Graf von Wallis zu �bergeben. Als er gesund wurde und den Oberbefehl wieder �bernahm, sah er sich durch etliche Hindernisse (auch zum Gro�teil vom Wiener Hof ausgehend) so sehr in seiner T�tigkeit und Aktionen gehemmt, da� er erst am 21. Mai 1799 die Operationen wieder aufzunehmen vermochte. Der Mangel an Lebensmitteln, dem die schwerf�llige Administration nicht zu begegnen verstand, lie� schnelle Bewegungen nicht zu. Missverst�ndnisse, welche aus der Dreiteilung im �sterreichischen Oberkommando entstanden, Erzherzog Karl in Schwaben, Feldmarschall-Leutnant Baron Hotze in Vorarlberg, und Feldmarschall-Leutnant Graf Bellegarde in Tirol, st�rten den Einklang der Operationen. Den Verh�ltnissen nicht entsprechende Befehle des vom Kriegsschauplatz fernen Hofkriegsrates in Wien hemmten jede Ausbeutung errungener Erfolge. Dennoch gelang es dem Erzherzog, vereint mit Hotze, den General Mass�na bis Z�rich zur�ckzudr�ngen. Am 4. Juni 1799 gelang es ihm Mass�na dort zu besiegen und Z�rich am 6. Juni 1799 zu besetzen. Das englisch-russische Heer in Holland hatte, noch bevor Erzherzog Karl Mannheim erst�rmt hatte, am 18. September 1799, Unterhandlungen angekn�pft. Diese hatten die R�umung Hollands zur Folge. Der russische Generalleutnant Korsakow und Feldmarschall-Leutnant Freiherr von Hotze wurden in demselben Monat in der Zweiten Schlacht von Z�rich vom 25. bis 26. September von Mass�na vernichtend geschlagen. Hotze selber war in der Schlacht gefallen. Nach Niederlagen in den Alpen kehrte auch der russische Feldmarschall Suworow mit dem Rest des russischen Heeres nach Russland zur�ck. Erzherzog Karl sah sich nun auf seine eigenen Kr�fte beschr�nkt, mit der er zwei feindliche Armeen Mass�na und Lecourbe abwehren sollte. Der kaiserliche Prinz blieb, im Bewusstsein seiner numerischen Schw�che, mit dem Gros in seiner Stellung bei Donaueschingen, um nicht auch den General Mass�na zur Vorr�ckung aus der Schweiz herauszufordern. Er entsandte aber ein gr��eres Detachment unter F�hrung des Feldmarschall-Leutnants Graf von Szt�ray an die Enz, das die bedrohte Festung Philippsburg entsetzte und den franz�sischen General Lecourbe �ber den Rhein zur�ckdr�ngte. Der heranbrechende Winter machte dem Feldzug von 1799 ein Ende.
In Folge schlechter Gesundheit und den Unstimmigkeiten mit dem Wiener Hofkriegsrat trat Erzherzog Karl am 15. M�rz 1800 vom Oberkommando zur�ck. Feldzeugmeister von Kray trat an seine Stelle. Der kaiserliche Prinz begab sich nun nach Prag. Dort wo er im Oktober desselben Jahres, �ber Auftrag seines Kaisers, die Leitung der Milit�rschulen B�hmens �bernahm und in kurzer Frist eine 25.000 Mann starke �B�hmische Legion� aufstellte. Nachdem Feldzeugmeister Kray nach schweren Niederlagen in Schwaben und bei Ulm bis zum Inn zur�ckgedr�ngt wurde, General der Kavallerie Melas bei Marengo (14. Juni 1800) eine schwere Niederlage erlitten hatte, sein Bruder Erzherzog Johann bei Hohenlinden (3. Dezember 1800), Feldmarschall-Leutnant Graf Bellegarde am Mincio geschlagen (25.-26. Dezember 1800) war und General Moreau schon �ber Salzburg in das Innere �sterreichs eingefallen war, sollte Erzherzog Karl Abhilfe schaffen. Die abgek�mpfte und demoralisierte k.k. Hauptarmee, die er am 17. Dezember 1800 zu Linz �bernahm, z�hlte kaum noch 30.000 Mann! Der Feind war �berm�chtig und siegestrunken. Das �sterreichische Heer aber ersch�pft. Er konnte daher nur den R�ckzug �ber die Traun nach Steyr befehlen. Von seinem Gegner unter hitzigen Nachhut-Gefechten bis Melk verfolgt, riet der Erzherzog dringend zum Frieden. In Steyer schloss Erzherzog Karl am 25. Dezember 1800 mit Moreau einen Waffenstillstand, der zur Grundlage f�r den Frieden von Lun�ville wurde.
Am 9. Januar 1801 ernannte ihn Kaiser Franz zum Pr�sidenten des Hofkriegsrates und zum Feldmarschall. Mehr als irgend jemand mit den M�ngeln der Kriegsverwaltung bekannt, die ihm selbst oft die gr��ten Schwierigkeiten bereitet hatte, war er vor allem f�r ihre Regelung und Vereinfachung besorgt. Er trat dem altgewohnten Schlendrian mit aller Kraft entgegen. Der Ausbildung der Truppen wie der Heereserg�nzung schenkte er die gr��te Aufmerksamkeit. Durch Aufhebung des lebensl�nglichen Kriegsdienstes und Einf�hrung einer Pension mit einer bestimmten Anzahl von Jahren erwarb er sich ebenso gro�e Verdienste, als durch die Verbesserung und Vereinfachung der taktischen Reglements aller Waffen. Bei der ganzen Reform, die 1801 angebahnt wurde, war Erzherzog Karl die Seele �Das Aush�ngeschild der alten Ordnung�, der Zopf, fiel. 1801 erkrankte der Erzherzog in Folge geistigen �beranstrengung gef�hrlich. Er erholte sich aber von dieser Krankheit, ebenso wie von einem R�ckfall im Jahre 1802. Zur Erleichterung in der F�hrung seiner anstrengenden Gesch�fte wurde dem Prinzen nun sein Bruder Erzherzog Johann zugeteilt.
Zu Beginn des Jahres 1805 von der Kriegspartei unter Feldmarschall-Leutnant Mack aus seinem Posten verdr�ngt, �bernahm Erzherzog Karl im Dritten Koalitionskrieg das Kommando �ber die k.k. Italien-Armee. In dreit�gigem Ringen bei Caldiero vom 29. bis 31. Oktober schlug er die Angriffe der franz�sischen Armee unter Marschall Mass�na zur�ck. Die Katastrophe Macks von Ulm und die Sorge, dem Kaiser ein intaktes Heer zu erhalten, zwangen ihn jedoch, so schnell wie m�glich nach Norden zu marschieren. Als am 2. Dezember 1805 bei Austerlitz durch den gl�nzenden Sieg Napoleons die Entscheidung fiel, konnte Karl nicht eingreifen, weil er mit seinen Truppen noch in Westungarn stand! Auf Napoleons Wunsch, den bedeutendsten seiner Gegner pers�nlich kennenzulernen, fand am 27. Dezember 1805 in Stammersdorf bei Wien eine Zusammenkunft statt, bei welcher Erzherzog Karl vergeblich versuchte, g�nstigere Friedensbedingungen f�r �sterreich auszuhandeln.
Am 10. Februar 1806 wurde Erzherzog Karl zum Generalissimus und Kriegsminister mit uneingeschr�nkten Vollmacht ernannt. Mit dieser gro�en Machtf�lle ausgestattet trieb Karl die milit�rischen Reformen mit Nachdruck voran und verbesserte den Unterricht der Armee durch neue Lehrb�cher, Instruktionen und Reglements. Er gr�ndete ein Kriegsarchiv, eine milit�rische Zeitung und erlie� 1808 ein Patent �ber die �Errichtung einer dreifachen Milit�rreserve�. In dieser Zeit wurde ihm auch von spanischen Patrioten die Krone Spaniens angeboten, die er aber ablehnte! Die feldgem��e Ausbildung wurde nun das Hauptziel. Das alte Drillsystem mu�te weichen. Wie der kaiserliche Prinz schon im Jahre 1801 durch Sch�pfung des Kriegs-Archivs, Errichtung von Milit�r-Bildungsanstalten und Gr�ndung einer Milit�r-Zeitschrift f�r Hebung der geistigen Bildung des Heeres besorgt war, so nahm er jetzt auch selbst die Feder in die Hand, um den Offizieren ein Lehrer in der Kriegf�hrung zu werden. Durch Organisierung der Landwehr erhielt das Heer eine vorz�gliche Unterst�tzung. Durch Erbauung zahlreicher Festungen sollte die �sterreichische Monarchie vor so pl�tzlichem feindlichem Einbruch, wie im Jahre 1805, gesichert werden. Die meisten der geplanten Befestigungen kamen wegen Mangels an Geld, nicht zur Ausf�hrung.
Die neue Organisation war noch nicht richtig eingelebt, als 1809 ein neuer Krieg drohte. Erzherzog Karl riet wiederholt zum Frieden. Da ihm aber der Oberbefehl �ber die k.k. Hauptarmee �bertragen wurde, gehorchte er als Soldat. Er �bernahm das Kommando �ber die 171.200 Mann starke Armee in Deutschland. Am 16. April 1809 erzwang er gegen die Bayern den �bergang �ber die Isar und besetzte M�nchen. Doch er wurde in mehrt�gigen Gefechten und Schlachten bei Abensberg (20. April 1809), Landshut (21. April 1809), Eggm�hl (22. April 1809) und Regensburg (23. April 1809) von Napoleon Bonaparte geschlagen, und mu�te sich nach B�hmen zur�ckziehen. Am 16. Mai 1809 vereinigte er sich mit der Armeegruppe (V. und VI. Armeekorps) des Feldmarschall-Leutnants Freiherr von Hiller wieder, von welcher er seit dem ungl�cklichen Gefecht von Landshut (21. April 1809) abgeschnitten war, und siegte in der Schlacht von Aspern-Essling am 21. und 22. Mai 1809 �ber den bis dahin als un�berwindlich gehaltenen franz�sischen Kaiser. Leider beging er hier wieder seinen alten Fehler, einen errungenen Sieg nicht zur v�lligen Zerschlagung des Gegners auszun�tzen und wurde selbst von Napoleon in der Schlacht von Wagram vom 5. bis 6. Juli 1809 geschlagen. Der Erzherzog selbst wurde in dieser Schlacht leicht verwundet. Zwar gewannen die Franzosen das Schlachtfeld, die �sterreicher erlitten aber keine wirkliche Niederlage. In gr��ter Ordnung, 12 eroberte Adler und Fahnen, 11 Kanonen des Feindes und 7.000 Gefangene mit sich f�hrend, zog sich das Heer nach M�hren zur�ck, den Feind wiederholt und kr�ftig zur�ckweisend, wenn er sich zu sehr nahte. Am 10. Juli nahm Erzherzog Karl bei Znaim (heute: Znojmo/Tschechien) neuerdings eine Schlacht an. Sie wogte noch unentschieden hin und her, als Napoleon einen Waffenstillstand anbot. Erzherzog Karl schloss diesen mit Napoleon ab, welchen jedoch Kaiser Franz missbilligte, und dies offen gegen seinen Bruder zum Ausdruck brachte. Krank und entt�uscht legte Karl am 31. Juli 1809 sein Amt als Generalissimus nieder und zog sich nach Teschen zu seinem Adoptivvater, dem Herzog von Sachsen-Teschen, welcher ihm auf halbem Weg entgegenkam, zur�ck.
Erzherzog Karl hatte w�hrend acht Feldz�gen in 34 Schlachten gek�mpft. In diesen war er durch hundert Beispiele gr��ten Mutes und pers�nlicher Aufopferung seinen Soldaten ein Symbol an Hingabe. Nachdem er in 17 erfolgreichen Schlachten die ber�hmtesten franz�sischen Generale, wie Jourdan, Moreau, Mass�na und schlie�lich Napoleon besiegt hatte, sah sich Erzherzog Karl in Folge Nervenkrankheit gen�tigt, die Armee f�r immer zu verlassen. Er nahm fortan keine �ffentliche Stellung mehr an, mit Ausnahme jener eines Gouverneurs von Mainz im Jahre 1815. Nur noch einmal trat er ins Rampenlicht der Geschichte, als er sich widerstrebend dem Wunsch Napoleons f�gte, den franz�sischen Kaiser bei der Verm�hlung mit der Tochter seines Bruders, der Erzherzogin Maria-Luise in Wien zu vertreten. Daf�r wurde er mit dem Gro�kreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet. Nach dem endg�ltigen Sturz Napoleons hatte auch Erzherzog Karl Zeit f�r sein Privatleben. Am 17. September 1815 heiratete er Henriette Prinzessin von Nassau-Weilburg. Aus dieser Ehe gingen vier S�hne (: Erzherzog Albrecht am 3. August 1817, Erzherzog Karl Ferdinand am 29. Juli 1818, Erzherzog Friedrich Ferdinand Leopold am 14. Mai 18821 und Erzherzog Rudolf Franz am 25. September 1822 sowie Erzherzog Wilhelm Franz Karl am 21. April 1827) und zwei T�chter (Erzherzogin Maria Theresia Isabella am 31. Juli 1816 und Erzherzogin Marie Caroline Ludovica Christine am 10. September 1825) hervor.
Die S�hne schienen die milit�rischen F�higkeiten des Vaters geerbt zu haben, denn drei (Albrecht, Karl Ferdinand und Friedrich Ferdinand, ihr Bruder Rudolf Franz war bereits am 11. Oktober 1822 verstorben) von ihnen erreichten den Dienstgrad eines Feldmarschalls und einer (Wilhelm Franz Karl) des eines Generals der Artillerie. Im Jahre 1822 erhielt er das Herzogtum Sachsen-Teschen von seinem verstorbenen Adoptivvater Herzog Albert von Sachsen-Teschen. Erzherzog Karl, dessen Gedanken bis zum letzten Atemzug dem Heer galt, das er gebildet und zum Sieg gef�hrt hat, verstarb am 30. April 1847, nach kurzem Krankenlager mit den Worten: �Seht, da geht wieder ein Soldat zur gro�en Armee!� in Wien. Der allgemeinen Bewunderung und Verehrung, die der tapfere F�hrer des �sterreichischen Heeres in der ganzen damaligen kaiserlichen Armee genossen hatte, gab Kaiser Ferdinand I. (1793-1875) die gro�e W�rdigung indem er das Bild des Siegers von Aspern vor der Kaiserburg, an der Seite des Prinzen Eugen von Savoyen, zur Erinnerung an seine gro�en Taten aufrichtete. Immer an die Entschl�sse und Weisungen des Wiener Kabinetts und des Hofkriegsrates gebunden, hatte Erzherzog Karl doch wahrhaft Gro�es geleistet. Was aber h�tte des Erzherzogs genialer Geist vollbracht, wenn er �ber �hnliche Kraft und Macht verf�gt h�tte, wie sie Napoleon zu Gebote standen, der Feldherr und unumschr�nkter Herrscher zugleich war?
Wir wollen hier zum Schluss noch kurz auf die Werdeg�nge seiner S�hne eingehen; Erzherzog Albrecht (1817-1895), der �lteste Sohn von Erzherzog Karl wurde 1843 zum Feldmarschall-Leutnant bef�rdert, war von 1884 bis 1848 Kommandeur von Inner�sterreich, und nahm von 1848 bis 1849 als Divisionskommandeur an den siegreichen Feldz�gen Graf Radetzkys gegen das sardinisch-piemontesische Heer unter K�nig Karl Albert teil, wo er sich besonders in der Schlacht von Novara (23. M�rz 1849) auszeichnete. Am 14. September 1859 zum General der Kavallerie bef�rdert, 1860 Befehlshaber des VIII. Armeekorps in Vicenza, wurde Erzherzog Albrecht am 4. April 1863 zum Feldmarschall bef�rdert. Er erhielt im Krieg von 1866 den Oberbefehl �ber die k.k. S�darmee und schlug das italienische Heer am bei Custozza (24. Juni 1866). 1869 Generalinspekteur des kaiserlich-�sterreichischen Heeres.
Erzherzog Karl Ferdinand (1818-1874) war im Italienischen Krieg von 1859 Kommandeur des IV. Armeekorps in Italien und wurde am 7. November 1860 zum General der Kavallerie bef�rdert.
Erzherzog Friedrich Ferdinand ging 1836 nach Venedig, der damals gr��ten Flottenstation �sterreichs, und schiffte sich im Juli 1837 auf der Fregatte �Medea� ein, um den praktischen Dienst zu erlernen. Er erk�mpfte sich, nach einer schweren Krankheit im Januar 1838 in Venedig, durch Tapferkeit und Entschlossenheit in den Gew�ssern von Syrien und bei der Erst�rmung von St. Jean d�Acre (Akkon),der bedeutendsten Festung dieses Landes, an welcher Napoleon Bonaparte 1799 gescheitert war, im Herbst 1840 bei der 147. Promotion vom 25. Oktober 1840 das Ritterkreuz des Maria-Theresien-Orden.
Erzherzog Wilhelm (1827-1894) widmete sich ab dem Jahr 1843 der Artilleriewaffe und wurde 184 zum Generalmajor bef�rdert, nachdem er bereits im November 1846 zum Koadjutor des Deutschen Ritterordens gew�hlt worden war. Als ausgezeichneter Kommandeur der Feldartillerie leitete er im Italienischen Krieg von 1859 bei Solferino (24. Juni 1859) die Gesch�tze der 1. k.k. Armee (Feldzeugmeister Graf von Wimpffen). Im Krieg von 1866 als Feldmarschall-Leutnant und Generalinspektor der Artillerie der Nord-Armee (Feldzeugmeister Benedek) in der Schlacht von K�niggr�tz (3. Juli 1866) schwer verwundet. Am 4. Januar 1867 zum Feldzeugmeister bef�rdert.