Backsteinbau – RDK Labor (original) (raw)
englisch: Brick architecture; französisch: Architecture en brique, construction en brique; italienisch: Costruzione in cotto.
Otto Stiehl , I–III und Hans WentzelIV–VI (1937)
RDK I, 1345–1372
RDK I, 1347, Abb. 1. Kammin, Dom, südl. Querschiffront.
RDK I, 1347, Abb. 2. Schaprode (Rügen), Dorfkirche, Chor.
RDK I, 1349, Abb. 3. Jerichow, ehem. Prämonstratenser-Klosterkirche.
RDK I, 1349, Abb. 4. Diesdorf, ehem. Augustiner-Klosterkirche.
RDK I, 1351, Abb. 5. Gadebusch, Stadtkirche.
RDK I, 1351, Abb. 6. Rostock, Nikolaikirche.
RDK I, 1353, Abb. 7. Lübeck, Marienkirche.
RDK I, 1353, Abb. 8. Stralsund, Nikolaikirche.
RDK I, 1355, Abb. 9. Rostock, Marienkirche.
RDK I, 1355, Abb. 10. Schwerin, Dom.
RDK I, 1357, Abb. 11. Lübeck, Katharinenkirche.
RDK I, 1357, Abb. 12. Gransee, Marienkirche, Chor.
RDK I, 1359, Abb. 13. Danzig, Marienkirche.
RDK I, 1361, Abb. 14. Breslau, St. Adalbert.
RDK I, 1361, Abb. 15. Landshut, St. Martin.
RDK I, 1363, Abb. 16. Königsberg NM., Schwedter Tor.
RDK I, 1363, Abb. 17. Wismar, Alte Schule.
RDK I, 1363, Abb. 18. Stargard, "Rotes Meer".
RDK I, 1365, Abb. 19. Danzig, Rathaus.
RDK I, 1365, Abb. 20. Thorn, Rathaus.
RDK I, 1367, Abb. 21. Tangermünde, Rathaus.
RDK I, 1367, Abb. 22. Lüneburg, Bürgerhaus.
RDK I, 1369, Abb. 23. Stargard, Rathaus.
RDK I, 1369, Abb. 24. Gadebusch, Schloß.
RDK I, 1371, Abb. 25. Pronstorf, Herrenhaus.
RDK I, 1373, Abb. 26. Schloß Clemenswerth.
RDK II, 55, Abb. 1. Marienburg, Portal der Schloßkirche, E. 13. Jh.
RDK II, 57, Abb. 3. Tangermünde, St. Stephan, A. 15. Jh.
I. Vorstufen des deutschen Backsteinbaus
Die Anfänge des B. können wir bis zu den Sumerern verfolgen, die schon im 4. Jahrtausend v. Chr. ihre Luftziegelbauten mit gebrannten Steinen verkleideten, kleinere Bauten wohl auch ganz aus solchen errichteten [1. 2. 3]. Zur Herstellung von Wandfliesen und Schmuckrosetten verwendeten sie bereits Glasuren. – Babylonier und Assyrer, schließlich auch die Perser, bildeten den B. weiter bis zum Überziehen ganzer Flächen mit farbigen Teppichmustern und figürlichen Friesen, die aus kleinen, lagerhaft vermauerten Steinen zusammengesetzt sind, im ganzen modelliert, dann zerschnitten, gebrannt und glasiert. Dagegen beschränkten Ägypter und Kreter den Gebrauch gebrannten Tons in der Baukunst auf glasierte Wandfliesen und Einzelzierstücke. Die griechische und die von ihr abhängige ältere etruskisch-italische Kunst benutzte ihn zur Verkleidung und Ausschmückung meist hölzerner Bauteile [3]. Von der hellenistischen Baukunst Alexandriens nimmt man mehr vermutungsweise als nachweisbar an, daß sie die orientalische Überlieferung des Massenbaues aus Backstein weitergeführt und ihre Kenntnis an die Römer vermittelt habe. Diese verkleideten die aus Backstein aufgeführten Mauermassen durch Putz oder Marmortäfelung und kamen daher nicht zu einer Formbildung aus der Natur des Materials heraus. Auch die wenigen kleineren Bauten der Spätzeit, bei denen wahrscheinlich der B. sichtbar bleiben sollte, zeigen keine Ansätze zu lolcher Formbildung. Zu dieser drang zuerst die altchristliche Zeit vor. Auf der Grundlage der flachen großen Quadratziegel weiterarbeitend, schuf sie die Form der flachen Lisenen, ihrer Verbindung durch große Mauerbögen und in deren Teilung durch 2–3 auf Kragsteinen ruhenden kleinere Bögen eine Vorstufe des mittelalterlichen Bogenfrieses. – Sie bildete ferner aus übereck gelegten Steinen (Deutsches Band; vgl. Sp. 1425), hochkantig gestellten und bogenförmig ausgeschnittenen Steinen u. a. kraftvolle Gesimse, dazu die von Säulchen geteilten Schallochgruppen der Glockentürme.
Doch erstarb all dies mit dem Untergang der antiken Kultur, und es scheint sogar die Kenntnis des Ziegelbrennens und der handwerkliche Gebrauch des Backsteins für Mauermassen sich in Italien und in anderen Teilen des römischen Reiches im Laufe des 9. Jh. gänzlich verloren zu haben.
Die ersten fruchtbringenden Ansätze zur Bildung des mittelalterlichen B. werden in Oberitalien, besonders in der Lombardei, geschaffen. Noch stark byzantinisch beeinflußt der Wiederaufbau von S. Lorenzo in Mailand (bald nach 1103). Unter zusammenwirkenden Einflüssen altchristlicher, byzantinischer und auch normannischer Kunst wird die Formgebung des Werksteinbaus den Bedingungen des neuen Stoffes angepaßt. Sie erscheint völlig durchgebildet zuerst nachweisbar am nördlichen Turm und am Langschiff von S. Ambrogio in Mailand (um 1128). Von diesem Zeitpunkt ab durchläuft der lombardische B., sich ständig weiter wandelnd, seine Bahn in rund 100 Jahren, um dann von der gotischen Strömung allmählich abgelöst zu werden [4. 5]. Seine wesentlichsten „Leitformen“ sind: 1. Die Überarbeitung der Ansichtsfläche, 2. die auffallende Herstellung der Bogenfriese und Kreuzbogenfriese aus wenigen schmalen Formsteinen mit senkrechter Mittelfuge auf hochkantig schmal eingesetztem Konsolstein; seltener kommt daneben auch die Auflagerung auf breitem Konsol vor. 3. Die zierlichen Formen der geschnitzten schmalen Konsölchen, die sich auch ohne Bogenfries in selbständiger Reihung zu Konsolfriesen ordnen. 4. Das Überziehen der Zwischenfelder zwischen diesen Konsolen und auch der Zwickelflächen in den Bogenfriesen mit hellem Kalkputz. 5. Die Herstellung der kegelförmigen Wölbung, mit der die Schräglaibung der Fenster oben abschließt, aus gebogenen Tonplatten, später und bei einfachen Bauten (Tronzano) durch Kalkputz ersetzt. 6. Die Herstellung der Säulenknäufe in Trapez- und Würfelform aus Backsteinschichten mit verschiedenen, geradlinig, bauchig oder hohl geschwungenen Schildflächen und mit kräftig geschwellter Zwickelfläche. 7. Die Begleitung von Wölbbögen mit einer gekrümmten Flachschicht, wohl als Nachklang der antiken Begleitprofile. 8. Die Verwendung halbkugelig vertiefter Tonschalen als Zierstücke in der Wandfläche (baccini).
II. Entstehung des deutschen Backsteinbaus
Der B. findet sich in Deutschland in zwei voneinander unabhängigen Gebieten: in Norddeutschland und in Bayern.
Der norddeutsche, früher auch „baltisch“ genannte B. [27] umfaßt das Gebiet der norddeutschen Tiefebene von der Weser bis zur Weichsel, dehnt sich an der Ostseeküste über Dänemark, Schweden, Finnland und die alten Herrschaftsgebiete des Deutschritterordens aus, greift mit Ausläufern südlich tief hinein nach Obersachsen, Schlesien und Posen, im Südosten bis nach Krakau. Dazu kommt im Westen ein breiter Streifen, der an der Nordseeküste entlang über Oldenburg und Ostfriesland sich an das niederländische Backsteingebiet anschließt.
Der B. tritt in Deutschland unvermittelt, fertig und ohne Vorstufen auf. Er kann in seinen Anfängen nur von außen her eingeführt worden sein. Die gegenteilige Annahme, daß er als Fortsetzung römischer Technik in oder um Augsburg entstanden sei [6], ist unhaltbar. Ebenso fehlt der Behauptung, daß er in Holstein durch einen Mitarbeiter des Slavenapostels Vizelin „erfunden“ worden sei, der geschichtliche Halt [7. 9. 10], und eine Gruppe von schlichten Landkirchen Frieslands, die man ohne nähere Begründung in die Frühzeit des 12. Jh. versetzt hat, ist erst um und nach 1200 entstanden. Auch Holland, für das man ohne hinreichende Begründung ein ununterbrochenes Fortleben des B. seit den Römerzeiten angenommen hat [11. 12. 13], kommt als Quelle für den deutschen B. nicht in Frage. Als sicher ist vielmehr der Zusammenhang des deutschen B. mit dem lombardischen anzusehen, weil dessen oben genannte Leitformen an den deutschen Bauten allenthalben wiederkehren.
III. Der romanische Kirchenbau in Deutschland
A. Die bayerische Gruppe. Verhältnismäßig einfach liegen die Dinge in dem begrenzten Gebiet des romanischen B. in Bayern, das sich als ein nicht sehr breiter Streifen vom Lech bei Augsburg bis an die österreichische Inngrenze bei Mühldorf hinzieht. Zahlreiche Landkirchen, auch einige bedeutendere Bauten weisen Rundbogen- und Kreuzbogenfriese, Stromschichten, zierliche Säulchen als Apsisgliederung auf, Formen, über deren Herkunft bei den nahen Beziehungen zwischen Bayern und der Lombardei kein Zweifel sein kann. Urkundlich ist zuerst als reiner B. die Benediktinerklosterkirche zu Thierhaupten (Bayrisch Schwaben) nachzuweisen, wahrscheinlich vor 1170 vollendet. Etwa gleichzeitig sind St. Martin auf dem Domberg in Freising und die Westtürme des Doms zu Moosburg, die im übrigen zu den Einzelheiten Werkstein verwenden [18]. In Augsburg ist zuerst St. Peter (um 1182) als B. nachweisbar, die Obergeschosse der Domtürme sind noch später. Im Zusammenhang mit dieser geschlossenen Gruppe mag der alleinstehende streng italienisch gefaßte Rundturm bei St. Georg in Hagenau (Elsaß) genannt werden.
B. Norddeutschland. Verwickelter liegen die Dinge in dem erst damals der Kultur erschlossenen Nordosten Deutschlands, wo die Vielheit der Einflüsse das Ganze in zahlreiche Gruppen spaltet. Hier berichtet die älteste Nachricht von dem Baubeginn des Domes zu Brandenburg 1165, eines schlichten Massenbaues, der aber in der Behandlung des Baustoffs und der Fensterbildung deutlich lombardischer Art folgt [25]. Gleicher Zeit wird die Kunigundenkirche zu Borna angehören, die ausnahmsweise im ganzen Aufbau stark italienisch ist [19]. Zeitlich weniger gesichert ist St. Johann in Verden, für dessen verhältnismäßig frühe Entstehung das kleine Backsteinformat mit nur 5-6 cm Dicke spricht; das gleiche zeigt aber auch der wahrscheinlich 1195 vollendete Turm des dortigen Domes.
Diese Erstlingsbauten haben offenbar keine Nachfolge gefunden. Als erster einflußreicher Bau erscheint der Dom in Lübeck, von Heinrich dem Löwen 1173 (oder 1174) begonnen, 1220 vollendet, in Grundriß und Aufbau dem Dom in Braunschweig angeschlossen und auch in den Formen einiger aus Stuck hergestellter Zierstücke sächsisch, in der Steinbehandlung, Fenster- und Gesimsbildung aber lombardisch. Gleichzeitig begonnen wurden der Dom zu Ratzeburg, mit eigenartiger Bildung der Zwischenpfeiler. Abhängig vom Lübecker Dom [17] sind St. Nikolai in Svendborg (Fünen), Teile von Aarhus, der Domchor in Riga (um 1220 begonnen) und St. Jacobi ebendort. Am Turm von St. Petri in Lübeck (1225–40) finden sich die ersten nachweisbaren Glasuren.
Den Einfluß des seit rund 1160 in Anlehnung an die Lombardei rasch aufblühenden dänischen B. [15] läßt die 1193 in ihren Ostteilen vollendete Klosterkirche zu Bergen (auf der damals zu Dänemark gehörenden Insel Rügen) erkennen [14], weiterhin Kolbatz bei Stettin (beg. 1210), Eldena bei Greifswald (beg. um 1225), Dargun in Mecklenburg (beg. 1241), Oliva bei Danzig (beg. 1228) und Lügumkloster in Nordschleswig (1249), die Dorfkirchen von Altenkirchen und Schaprode auf Rügen (Abb. 2). Rheinische Einflüsse zeigen um die Mitte des 13. Jh. die Vorhalle des Lübecker Doms mit reicher Verwendung von Sandsteinwerkstücken und einzelne Teile des Domes in Riga (Nordportal, Kreuzgang und Kapitelsaal), sowie der Dom zu Kammin (s. u.). Mit Lübecker Einflüssen vermischt sich eine westfälische Strömung, die in einer Reihe von holsteinischen und mecklenburgischen Bauten hervortritt; einschiffig: Neukloster; basilikal: Güstrow, Oldenburg, Segeberg, Altenkrempe, Mölln, Eutin; Hallenkirchen: Gadebusch (Abb. 5), Büchen, Schlagsdorf, Wittenburg, Klütz, Ribnitz; vgl. auch Riga, St. Georg. Eine gesonderte Gruppe bilden die Bauten, die von dem (rheinisch-westfälisch beeinflußten) Hamburger Dom abhängig sind: Meldorf, Schleswig, Kammin (Abb. 1) usw.
In der Mark sind die Klosterkirchen zu Diesdorf (Abb. 4) und St. Lorenz in Salzwedel im gebundenen System gebaut; als Zentralbau die nur in Zeichnung und Modell erhaltene Marienkirche auf dem Harlungerberg bei Brandenburg (Sp. 929, Abb. 9). Eine andere Gruppe geht von der Prämonstratenserklosterkirche zu Jerichow aus (beg. nach 1207 und bis auf den späteren Westbau einheitlich durchgeführt [25]) (Abb. 3). Sächsische Grundhaltung paart sich an ihr mit ausgeprägt italienischen Zügen. Zahlreiche Landkirchen (Schönhausen, gew. 1212), aber auch St. Nikolaus zu Brandenburg folgen ihr nach. Auch die Anfänge von Lehnin (beg. etwa 1215, voll. 1262 mit Rippengewölben), gehören zu diesem Kreis, wenn der Bau auch unter normannischen und rheinischen Einflüssen weitergeführt wurde [25]. Rechteckig gegliederte Pfeilerformen besitzt auch mit altertümlichen Gewölben die etwa gleichzeitig begonnene Kloiterkirche zu Arendsee. Weiter entwickelt die Kirchen zu Treuenbrietzen (St. Nikolaus) und Dobrilugk. Mit dem gebundenen Wölbsystem verbinden sich an diesen Bauten die zunehmende Verwendung des Spitzbogens, eine gesteigerte Höhenentwicklung und die gelegentliche Nachahmung frühgotischer Radfenster als Zierblenden. Ihre Ausführung wird sich bis gegen den Schluß des Jahrhunderts hingezogen haben. Als südlichste späte Ausstrahlung findet sich der Kreuzbogenfries an einem Treppenturm von St. Petri in Freiberg i. S. und am Ostgiebel der Franziskanerkirche in Krakau, hier mit Strebepfeilern zusammen.
IV. Der gotische Kirchenbau
A. Im norddeutschen gotischen B. steht die hansische Gruppe voran, von dieser wiederum die Stadtkirchen der Ostseeküste. An der Spitze Lübeck, wo sich die Entwicklung vom romanischen zum hochgotischen B. innerhalb weniger Jahrzehnte fast ohne Zwischenstufen (Reste des zweiten Baus von St. Marien, Kloiterkirchen von Cismar und Preetz, Hl. Geisthospital) vollzieht. Vor 1250 wird die romanische basilikale Marienkirche abgebrochen und eine neue nach westfälischem Hallenplan begonnen, die aber schon gegen 1260 durch eine gotische Basilika ersetzt wird (Abb. 7). Der um 1275 vollendete Chor zeigt, wahrscheinlich vermittelt durch die Niederlande (Tournai, Brügge), jene Verschmelzung von Umgang und Kapellen zu sechseckigen Gewölberäumen, wie sie zuerst in Soissons nachweisbar ist. Das Langhaus übertrifft in Maßstab und an formenkarger Größe alles Bisherige als mächtige Basilika auf schlicht rechteckig gegliederten Pfeilern, mit rein gefügemäßig geformten Strebebögen, mit Fenstern, in denen an Stelle der reichen Maßwerke schlichte gemauerte Spitzbogen die aufsteigenden Pfosten verbinden. Die Doppeltürme, von der Höhe der Seitenschiffshauptgesimse an in vier ganz gleiche Stockwerke zerlegt und nur durch schmale Gruppenfenster durchbrochen, halten ihre in Giebeln und steilem Helm auslaufenden Massen ebenfalls streng zusammen. Dieser Bau wird Vorbild für die Ostseestädte nicht nur Deutschlands, sondern in ganz Skandinavien und dem Baltikum. Übernommen wird entweder die Chorbildung oder die vereinfachte Gliederung des Langhauses mit der eindringlichen Reihung der Strebebögen oder die waagerecht geschichtete Doppelturmfront, jedenfalls aber die basilikale Anlage. So haben sich mit zum Teil eigenen Abwandlungen angeschlossen: St. Nikolai in Stralsund (um 1280 begonnen, Abb. 8; nach W. Jahn [Die Nikolaikirche in Stralsund und ihr Verhältnis zu den lübeckisch-mecklenburgischen Basiliken, Preisarbeit der Universität Greifswald 1929, ungedruckt] schon um 1250 und damit älter als die Lübecker Marienkirche) und die Zisterzienserkirche in Doberan (um 1295 beg., 1368 vollendet), der Dom in Schwerin (1327 Chor vollendet, Abb. 10) mit dreischiffigem Querhaus, der Domchor in Schleswig (um 1280 beg.), die Petrikirche in Malmö (1319 beg.), Vor Frue Kirche in Kopenhagen (ab 1316), St. Knud in Odense (z. T. mit englischem Einschlag), St. Mikkel in Slagelse (1333 vollendet), St. Marien (Anf. 14. Jh.) und St. Nikolai (um 1380) in Wismar, St. Marien in Rostock (um 1280, Abb. 9) mit späterem mächtigem Querschiff und St. Petri ebendort; Stralsund, St. Marien (um 1360–80); Wolgast, St. Petri; Lüneburg, St. Nikolai (um 1410 beg.); Wismar, St. Jürgen; Dargun (Chor und Querschiff 1464–79); St. Jakobi in Stettin (erster Bau), der Domumbau und St. Petri in Riga (1408 von Johann Rumeschottel aus Rostock), der Dom und St. Johannis in Dorpat, St. Olaf in Reval, die Kirche von Wolmar (Livland) und der erste Bau des Doms in Turku (Åbo) in Finnland. Sogar ehemalige Hallenkirchen werden gelegentlich in Basiliken umgewandelt: Hadersleben, St. Marien; Stralsund, St. Jakobi; Greifswald, St.Nikolai. Von besonderer Bedeutung ist die mit Pseudoquerschiff und Zinnenkranz über dem Chor ausgestattete und mit prachtvoll farbig glasierter Fassade versehene Katharinenkirche in Lübeck, die bedeutendste Franziskanerkirche in B. (um 1280 beg., nach längerer Bauunterbrechung Fassade erst 1356 fertiggestellt, Abb. 11). – Neben der Basilika kommt im hansischen Küstengebiet – allerdings nicht als ausgesprochen Städtischer Repräsentationsbau – auch die Halle vor. Zunächst in Lübeck selber E. 13. Jh. in der dreischiffigen Anlage von St. Jakobi mit überhöhtem Mittelschiff (Pseudobasilika) und dreiapsidialem Chorschluß – in diesen Formen eine Übertragung des Schemas der Marienkirche auf den Hallengedanken. Ungefähr gleichzeitig sind die Ostteile der Petrikirche. An weiteren Hallen sind am bemerkenswertesten: der Urbau von St. Jakobi in Stralsund, die Riddarholmkirche in Stockholm, St. Peter in Naestved, die mecklenburgischen Kirchen von Hohenviecheln, Bützow, Mestlin und die Stiftskirche in Bordesholm.
B. Innerhalb des hansischen B. setzt sich gegen die küstenländische eine binnenländische Gruppe ab. Sie umfaßt hauptsächlich Pommern, Teile der Mark und Mecklenburg. In ihr fehlt fast ganz die Basilika. Eine der frühesten Hallenkirchen dieses Gebiets ist die Marienkirche in Greifswald, begonnen um 1250, vielleicht abhängig von der Nikolaikirche in Rostock (Abb. 6). Ihr folgen die beiden anderen Greifswalder Kirchen: St. Jakobi (ursprünglich zweischiffig?) und St. Nikolai (erster Bau), dann Kirchen der engeren und weiteren Umgebung. Auch der Dom in Kolberg ist wahrscheinlich als Nachfolgebau ihres Typus zu bezeichnen. Die Marienkirche in Neubrandenburg zeigt das erste Beispiel eines in Nachahmung des Werksteinbaus frei vor die Mauerflucht gestellten Maßwerkgiebels. Ihr verwandt St. Marien in Prenzlau mit dreifachem (von den Lübecker Hallenkirchen hergeleitetem) Chorschluß unter einem zu äußerster Pracht gesteigerten Ostgiebel. An weiteren Hallenkirchen nennen wir St. Marien in Gransee (Abb. 12), St. Marien in Pasewalk, Treptow a. T., Gartz, Anklam (St. Marien und St. Nikolai), Demmin, Treptow a. R., Freienwalde, Dramburg, Greifenberg – abhängig von dieser Gruppe die Vor Frue Kirche in Assens (Dänemark). Der bedeutende Hallenchor der Jakobikirche in Stettin (1370 bis ca. 1390) wird vorbildlich für den im Ausgang des 14. Jh. und zu Beginn des 15. Jh. tätigen, wahrscheinlich aus Danzig gebürtigen Hinrich Brunsberg in Stettin [29]: Marienkirche und Rathaus zu Königsberg (Neumark), Marienkapelle und Langhaus der Katharinenkirche in Brandenburg, St. Stefan in Gartz, Rathaus in Tangermünde (Abb. 21); Schul werke im weiteren Sinn: St. Marien in Posen (1433–44), Pfarrkirche zu Kurnik (ab 1437), Peter-Pauls-Kirche in Stettin.
C. Mark und Altmark lernen die Gotik zuerst durch die Bettelorden kennen. Wetteifernd bauen Franziskaner und Dominikaner ihre Predigtkirchen, einschiffig oder als schlanke Hallenkirchen, turmlos und im Äußeren ganz schlicht, nur bereichert durch das Maßwerk der Fender, das man, Hausteinformen nachahmend, aus Tonstücken zusammensetzt. Wir nennen die Dommikanerkirchen in Neuruppin (Chor bald nach 1260 beg.) und Prenzlau (1266), die Franziskanerkirchen in Frankfurt a. O. (um 1270), Brandenburg (1286ff.) und Elbing (vor 1300). Die Franziskanerkirche in Berlin nach 1290 basilikal mit romanisierend schweren Bündelpfeilern (vgl. Chorin) begonnen, wird bald nach Baubeginn mit rein gotischem 7/10-Chorschluß versehen, der an den Franziskanerkirchen in Stettin und Brandenburg wiederkehrt. Die Zisterzienserkirche Chorin (beg. nach 1273, gew. 1334) hat, obgleich jünger als die Marienkirche in Lübeck, noch Bündelpfeiler; in dem reichen Maßwerk schließt sie sich der westlichen Hausteingotik an. Prachtvoll ist die Gliederung der turmlosen Westfront mit dem freistehenden Giebel. – Die wichtigsten Werke der Hochgotik sind Stadtpfarrkirchen: St. Marien in Frankfurt a. O. (bald nach 1300 beg., im 15. Jh. fünfschiffig erweitert), St. Marien in Pritzwalk, St. Jakob in Perleberg, beide mit reichem Terrakottaschmuck der Portale und (außerhalb des Gebiets) St. Johann in Lüneburg. – Größeren Aufschwung nimmt der B. aber erst um 1400. Hier sind es zunächst die altmärkischen Bauten, besonders St. Johann in Werben. Es folgen der Dom und die Marienkirche in Stendal, die die romanischen Doppelturmfronten beibehalten, zugehörig die Stefanskirche in Tangermünde mit reichem Südportal (vgl. Baukeramik, Abb. 3). Sparsamer die riesige Wallfahrtskirche in Wilsnack (1384–1400) und St. Gotthard in Brandenburg (1456 beg.).
D. Das Ordensland Preußen macht eine gesonderte Entwicklung durch. Die frühgotischen Bauten schließen sich noch an die Werksteingotik an. Dabei sprechen in der reichen Verwendung von mehrfarbigen Glasuren und Schriftfriesen, in der Musterung ganzer Mauerflächen offenbar auch Erinnerungen an orientalische Kunst mit. Schon die ältesten Burgenbauten, Balga (nach 1250), Brandenburg (1266), Birgelau (gegen 1260), zeigen diese Eigenheiten, dazu in den Gliederungen, den glasierten Ziergiebelchen usw. die Verbindung mit westlicher Kunst. Für die Wölbung mit Backsteinen bildet man zuerst besonders starke Rippen (bis 26 cm breit, bis 33 cm hoch), schreitet dann aber schnell zum Gebrauch der aus gewöhnlichen Steinen geschnittenen Rippen und Gurte vor und entwickelt aus deren Kleinheit konstruktiv wie dekorativ folgerichtig die ersten Sterngewölbe. Lochstedt (gegen 1270) zeigt die ersten Ansätze durch Zerlegung der Felder in Dreieckskappen. Zu Reden und in Golub (Schloßkapelle) sind gegen 1300 die Sterngewölbe voll entwickelt. Als Prachtstück wird im ersten Bau der Marienburg (1286) die Goldene Pforte über einem Unterbau von Kalkstein mit üppigster Fülle des pflanzlichen und figürlichen Zierwerks aus gebranntem, z. T. glasiertem Ton ausgestattet (vgl. Baukeramik, Abb. 1). Ähnliches etwa gleichzeitig auch in Lochstedt. – Dem Burgenbau schließen sich die Stadtkirchen an, überwiegend Hallenanlagen, regelmäßig mit plattem Chorschluß und reichem Ostgiebel. St. Johann in Thorn (1255 im Bau) mit Fenstermaßwerk aus Stuck wie häufiger im Ordenslande (St. Maria in Kulm; St. Jakob in Thorn, beg. 1309), was vielleicht dazu führte, die Fensterschräglaibungen bis zur Sohlbank mit weißem Kalkmörtel zu putzen. St. Jakob in Thorn (Basilika) verrät auch mit reich geschmückten Strebepfeilern, Giebelchen, krabbenbesetzten Fialen und Türmchen das Bestreben, es dem Werksteinbau gleichzutun; dazu werden die Möglichkeiten farbiger (schwarz, grün und gelb) Glasuren im Äußeren wie Inneren voll ausgenutzt. Als gleichzeitige Werke sind zu nennen die basilikale Zisterzienserkirche Pelplin mit sehr klarer, von zwei Türmchen eingefaßter Westseite, der Dom zu Frauenburg mit ähnlichem Westfrontmotiv (1322–88), die Dome zu Marienwerder, Kulmsee und Königsberg, die Pfarrkirche in Straßburg (um 1300) und St. Nikolaus in Graudenz (E. 13. Jh.). – Die Bauten der Landstädte, denen die Förderung des Ordens fehlte, bleiben zunächst bescheiden; erst im 15. Jh. schafft das Bürgertum bedeutendere Werke. In Danzig u. a. St. Katharina, eigenartig in der niedrigen Raumbildung durch das Herabziehen der Kämpfer für das Mittelschiffgewölbe. Daneben geht ein Streben nach gesteigerter Höhenentwicklung, so an der Franziskanerkirche St. Maria in Thorn mit überaus schlanken Rechteckpfeilern. Das Hauptwerk der östlichen Spätgotik ist die Marienkirche in Danzig (um 1400 beg., erst 1502 vollendet, Abb. 13), eine dreischiffige Hallenkirche mit eingezogenen Streben und dreischiffigem Querhaus. Das Äußere löst die im Osten mehrfach vorkommende Dachform von gleichlaufenden Einzeldächern über den Schiffen glänzend durch die Gruppen von schlank durchgegliederten Pfeilergiebeln mit ragenden Fialen, eine Anlage von einzigartigem Reiz im Stadtbild. Der Westturm unterscheidet sich durch seine kräftige Verstrebung von anderen Türmen des norddeutschen B. – Die Vorgängerin der jetzigen Marienkirche war eine Basilika von mäßiger Höhe, ähnlich den hinterpommerschen Kirchen von Stolp, Belgard, Köslin, Schlawe und Rügenwalde. – Von Danzig aus dringt der B. auch weiter nach Osten und Süden vor. So ist mit der Trinitatiskirche die Annenkirche in Wilna zu verbinden; zugehörig ferner St. Katharinen zu Posen, Kloster Paradies und der Dom zu Gnesen.
E. In Schlesien sind zahlreiche Kirchen in Breslau, Liegnitz, Brieg, Patschkau usw. mit Zuhilfenahme von Backstein erbaut worden [31]; aber ihre Einzelformen sind fast durchgängig aus Werkstein. Man kann diese Bauten daher nur bedingt dem B. zurechnen. Reine Backsteinrohbauten sind die Pfarrkirche in Münsterberg und die Breslauer Sandkirche und die Dominikanerkirche St. Adalbert (Abb. 14); die Breslauer Kreuzkirche zeigt auf die magerste Form zurückgeführte Werksteingesimse. Zum Teil sehr eng schließen sich an den schlesischen B. die Bauten des damals überwiegend deutschen Krakau an; basilikal der Dom, die Stadtpfarrkirche St. Marien (um 1360), die Dominikanerkirche (1286–1321, platt geschlossen), die Augustinerkirche St. Katharina (1342–78) – Hallenkirchen die Fronleichnamskirche (1347 bis 1405) und St. Barbara (ab 1394).
F. In Bayern entfaltet sich erst am Schluß des 14. Jh. eine regere Bautätigkeit. Der führende Meister ist Hans Stethaimer von Burghausen; er baut seit 1389 St. Martin zu Landshut, auf höchst schlanken Achteckpfeilern in die Höhe getrieben (Abb. 15); aus Backstein sind nur die Mauerflächen, die reichen Portale, Fialen, Krönungen und sonstigen Einzelheiten aus Werkstein. Ähnlich sind die übrigen Landshuter Kirchen, von denen nur Hl. Geist an Vorhalle und Blendengiebel reinere Backsteinformen zeigt. Auch bei der Karmeliterkirche und bei St. Jakob in Straubing sowie bei St. Nikolaus in Neu-Oetting (1410 von Stethaimer beg.) sind die Einzelheiten aus Werkstein. Die schwerere Frauenkirche in München (1468 beg.) ist reicher mit flachen Zierfriesen usw. aus gebranntem Ton ausgestattet, die sich aber ganz den Werksteinformen der Umgebung anschließen; sie ist bemerkenswert auch durch die schon bei Abschluß des Baues 1488 in Kuppelform ausgeführte Turmbedachung. – Sämtliche größere Kirchen sind Hallenkirchen.
V. Der Profanbau der Gotik
– Entsprechend den monumentalen Leistungen im Kirchenbau haben die hansischen Küstenstädte frühe und unvergleichliche Werke des Profanbaus geschaffen. Eine besondere Stellung nehmen bei diesen Kaufmannsstädten naturgemäß die Rathäuser ein. Das große Lübecker Rathaus der 1. H. 13. Jh. wird um 1260 umgebaut. Die mächtige, von Windlöchern durchbrochene Stirnwand, hinter der sich die Giebel verbergen, wird vorbildlich für die Rathäuser der Schwesterstädte Rostock und Stralsund. Im 14. Jh. wird das Lübecker Rathaus zur Marienkirche verlängert und hier mit einer wieder geraden, völlig glasierten, sehr Straff gegliederten Abschlußwand versehen. Auch auf dem Gebiet des Bürgerhauses scheint Lübeck führend gewesen zu sein. Erhalten sind einige wenige romanische Treppengiebel, eine größere Anzahl von solchen der Frühgotik und eine überaus große Reihe von mustergültig ausgeführten Staffelgiebeln des 14./15. Jh. Zu den vornehmsten Schauseiten der Gotik gehört die aus fünf Giebeln bestehende Front des Hl.-Geist-Hospitals (1276–85). Ein kleiner gotischer Prachtbau ist auch die Butterbude auf dem Markt mit dem aufgesetzten offenen Pranger. Die Alte Schule in Wismar (Abb. 17) mit ihrer durchgehenden Glasur in Schichtwechsel und den freiliegenden durchgegliederten Langseiten nennt Dehio ein Juwel des Backsteinstils. Stralsund besitzt in dem Wulflamschen Haus ein Gegenstück zu seinem Rathaus, in dem Hof des Klosters Neukamp einen eindringlichen Zweckbau aus dem A. 14. Jh. In Greifswald stand am Markt eine prachtvolle geschlossene Gruppe von drei Bürgerhäusern des 14. Jh., von denen das querrechteckige mittlere mit geradem oberem Abschluß den Rathaustypus widerspiegelte. – Profanbauten in B. rein hansischen Gepräges finden sich auch in Dänemark (Oluf Mortensens Vaabenhus). – Verhältnismäßig wenig ist im hansischen Küstengebiet von Befestigungs- und Wehrbauten erhalten. Die bedeutendsten Anlagen besitzt Lübeck im Holstentor (1466–78 von Heinrich Helmstede) und im Burgtor (1444 von Nikolaus Peck); zum großen Teil barock verändert sind die Wehrbauten von Rostock und Stralsund; am besten bewahrt ist der Mauerkranz von Reval.
Der Profanbau der binnenländischen hansischen Gruppe kann sich mit dem der küstenländischen im ganzen nicht messen; bedeutende Wohnhausbauten fehlen, die Rathäuser (Grimmen) wiederholen den hansischen Wohnhaustypus. Wichtiger ist der Befestigungsbau, von dem sich umfangreiche Reste in Friedland, Demmin, Anklam, Pasewalk, Pyritz und Stargard (Abb. 18) erhalten haben. Den Höhepunkt an reicher Ausgestaltung bilden die Toranlagen von Neubrandenburg, die noch innerhalb des unversehrten Mauerringes mit Wikhäusern, Zingeln und Wehrtürmen stehen.
In der Mark gehören die Rathäuser von Tangermünde (Abb. 21) und Königsberg von Hinrich Brunsberg zu den schönsten deutschen spätgotischen Profanbauten; schlichter die Rathäuser von Frankfurt a. O., Salzwedel und Jüterbog. Der Wohnbau tritt stark zurück, jedoch ist wiederum der Wehrbau zu prachtvollen Werken entwickelt worden: Tore bzw. Torbaugruppen von Tangermünde, Stendal, Brandenburg und Königsberg i. NM. (Abb. 16).
Im Ordensgebiet steht naturgemäß die Ordensburg im Mittelpunkt des profanen B. – vgl. darüber Deutschordensburg. Großartige Rathausbauten besitzen vor allem Danzig (Abb. 19) und Thorn (Abb. 20), bescheidenere Marienburg und Wormditt. Anzuschließen sind die Gildehäuser; das vornehmste Beispiel ist der Artushof in Danzig (Sp. 917, Abb. 8), gut erhalten besonders die Gildehäuser in Reval und Riga. Von Befestigungsanlagen seien der Stockturm und das Kranentor in Danzig genannt, vgl. dazu Stadtbefestigung. – Ein profaner B. besonderer Prägung ist die Universität in Krakau (1492–97), die wie die Krakauer Stadtbefestigung mit der prachtvollen Barbakane von 1498 dem südostdeutschen B. zuzurechnen ist.
Aus Profanbauten besteht hauptsächlich der B. des Niederrheins. Allerdings benutzen die aufwendigeren Werke den Backstein nur für die Mauermassen und ziehen für alle Kunstformen den Werkstein heran. Nur im Wohn- und Wehrbau kommen bescheidene Backsteinformen vor: Staffel- und Zinnengiebel, Blenden einfacher Art, Kragsteingesimse, Stromschichten usw. In dieser Weise schlicht und anmutig gebildet sind Edelsitze, dazu Bürgerhäuser in Goch, Kalkar, Xanten und Rathäuser wie das in Kalkar [36].
VI. Renaissance und Barock
– Seit dem Ausgang des Mittelalters sinkt überall rasch die formbildende Kraft des B.; der Backsteinrohbau tritt zurück gegenüber dem Putzbau, bei dem höchstens gewisse Zierformen unverputzt bleiben. – Zunächst mischen sich Renaissanceformen nur unauffällig mit noch in Kraft stehenden mittelalterlichen Zügen. So wird die geschwungene Abdeckung der Giebelstaffeln an dem Südgiebel der Pfarrkirche zu Bernau (1509) durch S-förmig geschwungene Eisenstangen angedeutet. An Hausgiebeln in Rostock werden die gotischen Maßwerkfriese durch farbig glasierte Renaissancefriese ersetzt, in Güstrow und anderen Orten werden flämisch-spätgotische Stabwerkverflechtungen benutzt, in Stargard (Abb. 23), Kammin, Mühlberg a. d. Elbe, etwa 1530, ganze Giebelflächen mit engmaschigem Maßwerkgeflecht überzogen, in Danzig an S. Brigitten und St. Trinitatis die Pfeilergiebel mit Gesimsen in Renaissanceformen waagerecht gegliedert. Stärker renaissancemäßig ist eine Gruppe von Bauten, deren Art bestimmt wird durch die Verwendung zierlicher Terrakotten in Friesen, die meist aus Reihungen von Kaiserbildern in Laubkranz bestehen, ganz im Sinne oberitalischer Zierkunst, wozu sich zarte, ebenfalls verzierte Gesimse gesellen. Der Meister dieser Terrakotten ist Statius von Düren, der sie in einer Art von Großbetrieb in Lübeck herstellte und weithin vertrieb (vgl. Baukeramik). Das Hauptwerk, der Fürstenhof in Wismar (1554), verwendet diese Zierformen in Verbindung mit strengen Pilasterordnungen und reichen Türumrahmungen, am Schloß in Gadebusch (1571, Abb. 24) sind die zugehörigen Giebel mit halbkreisförmiger Abdeckung der Staffeln erhalten. In Lübeck verbinden sich gleiche Friese mit Wandgliederungen aus gedrehten Stäben oder phantastischen Hermen. Anderer Schule gehören die derberen Terrakotten an den Schloßbauten zu Küstrin an. – Als Einzelschmuckstücke werden solche Rundbilder aus Terrakotta, farbig glasiert, in den durch gedrehte Stäbe eingerahmten Friesen von Putz oder Mustermauerwerk verwandt in Lüneburg (Abb. 22), wo der gedrehte Stab die Formgebung beherrscht. – Allgemeiner verbreitet ist eine Übersetzung der Werksteinformen, nach der senkrechte wie waagrechte Gliederungen, Giebelabdeckungen usw. maurermäßig aus Formsteinen zusammengesetzt werden. Dabei klingt vielfach der alte Staffelgiebel an mit Halb- oder Viertelkreisabdeckung der Staffeln, manchmal mit lebhafter Auflösung der Umrisse in Fialen und Zinnen: Schloß Basedow, Brandenburg a. H., Kammin, Patschkau, Schloß in Lötzen usw. Gelegentlich werden die geschwungenen Umrißlinien der Werksteinkunst in Backstein wiedergegeben: Rathäuser zu Stendal, Gadebusch, Nordkreuzflügel von St. Maria in Gardelegen, Schlößchen und Gutshäusern, wie Stolpe a. O., Beeskow, Bürgerhäuser in Flensburg, Lübeck usw. Der enge Zusammenhang mit dem Werksteinbau wird dadurch hervorgehoben, daß manche dieser Bauten nach einem schon in spätgotischer Zeit aufgekommenen Brauch von einer dünnen, mit dem Pinsel aufgetragenen Putzhaut überzogen sind. Ein bedeutender B. der Renaissance ist Schloß Horst in Westfalen (1559), an dem nur die vorgelegten Säulenstellungen aus Sandstein sind. Kirchenbauten fehlen fast ganz, der einzig bedeutende ist die Christkirche in Tondern (1591/92), die als dreischiffige Anlage noch ganz in mittelalterlicher Tradition steht. Auch der Frühbarock und das ganze 17. Jh. schaffen dem B. keine neuen Entwicklungsmöglichkeiten. Im profanen B. wird statt des in Staffeln geteilten Giebels der geschlossenere Umriß größer geschwungener Linien eingeführt, deren unterer Ansatz mit kunstvoll gemauerten Schnecken (Lübeck, Lüneburg) betont wird.
Erst das 18. Jh. findet neue Formen. Das zeigen zunächst die prot. Kirchen besonders in Schleswig-Holstein. 1742/43 baut Cay Dose die Trinitatiskirche in Altona, 1754 die Kirche in Rellingen, 1743–47 errichtet J. L. Prey die Hamburger Georgskirche; mit ihm baut dann E. G. Sonnin 1751–57 die große Michaeliskirche in Hamburg, den bedeutendsten prot. Kirchenbau in B. (1906 abgebrannt, 1907–12 in getreuer Wiederholung der alten Formen in Eisenbeton ausgeführt). Auch katholische Kirchen (vgl. die Kath. Kirche an der Großen Freiheit in Altona) und Synagogen (Hamburg, 1788 von Sonnin) werden in dieser Gegend in B. ausgeführt.
In der Profanarchitektur ist der reine B. des 18. Jh. ebenfalls hauptsächlich auf die Elbherzogtümer und Mecklenburg beschränkt; schon Brandenburg, Pommern und Niedersachsen bevorzugen den Putzbau. Hervorragend sind die schleswig-holsteinischen Herrenhäuser und ländlichen Schlösser, die fast ausnahmslos in B. ausgeführt werden. Die bedeutendsten Architekten sind Jaspar Carstens, J. Chr. Böhme, G. Greggenhöfer, E. G. Sonnin, I. A. Richter, N. H. Jardin, C. G. Horn, Chr. Fr. Hansen und Axel Bundsen, die wichtigsten Bauten das Lusthaus in Eutin, die Gutshäuser von Rastorf, Güldenstein, Pronstorf (Abb. 25), Bothkamp, Ludwigsburg, Borstel, Dobersdorf, Rundhof [40. 41]. Ein Teil der Architekten war auch für den städtischen Wohnbau tätig, der besonders in Hamburg, Kiel usw. gute Beispiele aufzuweisen hat. Als mustergültige Stadtanlage in reinem B. ist Ludwigslust zu nennen, das die vollkommensten Beispiele städtischen Wohnbaus zeigt. Die genannten Baumeister haben zum großen Teil auch in Dänemark gearbeitet. – Von anderen Voraussetzungen her gewinnt außerhalb dieses Gebiets der Westfale J. C. Schlaun dem B. neue Formen ab durch die Gliederung des Backsteinrohbaus mit sparsamen Werksteinstreifen. Er hat zwar auch reine Hausteinbauten geschaffen, doch sind die meisten seiner Werke B. mit Werksteinfassungen (Abb. 26). Verhältnismäßig reine B. sind das Lotharingerkloster in Münster, Schlauns Wohnhaus ebendort, das Herrenhaus Rüschhaus (vgl. Th. Rensing, Johann Conrad Schlaun, Westfälische Kunsthefte Nr. 6, Dortmund 1936). – Nur ganz selten wird der B. auch außerhalb des niederdeutschen Gebiets angewandt; vgl. etwa die Villa Amerika des Ignaz Dientzenhofer in Prag, um 1720.
Neue Impulse erhält der B. im frühen 19. Jh. vor allem durch C. Fr. Schinkel. Seine wichtigsten B. sind die Werdersche Kirche, die Bauakademie und das Militärgefängnis in Berlin; die Form dieser Bauten kennzeichnet die Entwicklung des B. im 19. Jh.: gotisierende Kirchen oder reine kasernenartige Nutzbauten. Erst das 20. Jh. hat dem B. (besonders in Norddeutschland) eine neue monumentale Formensprache abgewonnen.
S. a. Baukeramik.
Zu den Abbildungen
1. Kammin, Dom, Baubeginn um 1176. Südl. Querschifffront. Phot. Staatl. Bildstelle, Berlin.
2. Schaprode (Rügen), Dorfkirche, 1. H. 13. Jh. Phot. Staatl. Bildstelle, Berlin.
3. Jerichow, Prämonstratenser-Klosterkirche, beg. nach 1207. Phot. Kunstgesch. Seminar, Marburg.
4. Diesdorf (Prov. Sachsen), Augustiner-Stiftskirche, 1. H. 13. Jh. Phot. Kunstgesch. Seminar, Marburg.
5. Gadebusch (Mecklenburg-Schwerin), Stadtkirche, um 1200. Phot. Staatl. Bildstelle, Berlin.
6. Rostock, Nikolaikirche, 13. Jh. Phot. Staatl. Bildstelle, Berlin.
7. Lübeck, Marienkirche, beg. um 1250–60. Verlag Charles Coleman, Lübeck.
8. Stralsund, Nikolaikirche, beg. um 1250. Phot. Kunstverlag Herm. Marre, Berlin.
9. Rostock, Marienkirche, Neubau um 1300, Querschiff um 1400. Phot. Dr. F. Stoedtner, Berlin.
10. Schwerin, Dom. St. Johannes und Maria, Chorbau um 1327, Langhaus 1350ff., Wölbung 1416. Phot. Staatl. Bildstelle, Berlin.
11. Lübeck, Katharinenkirche, beg. um 1280, Fassade voll. 1356. Phot. W. Castelli, Lübeck.
12. Gransee (Prov. Brandenburg), Pfarrkirche St. Marien von Osten, M. 14. Jh. Phot. Dr. F. Stoedtner, Berlin.
13. Danzig, Marienkirche, beg. um 1400, voll. 1502. Phot. Staatl. Bildstelle, Berlin.
14. Breslau, Dominikanerkirche St. Adalbert, 13. Jh.; Westbau mit Giebel 1492. Phot. Staatl. Bildstelle, Berlin.
15. Landshut, St. Martin, von Hans Stethaimer 1389ff. Phot. Bayer. Landesamt f. Denkmalpflege, München.
16. Königsberg (Neumark), Schwedter Tor, Anf. 15. Jh. Phot. Staatl. Bildstelle, Berlin.
17. Wismar, Alte Schule, E. 14. Jh. Phot. Staatl. Bildstelle, Berlin.
18. Stargard (Pommern), „Rotes Meer“, 1513. Phot. Staatl. Bildstelle, Berlin.
19. Danzig, Rathaus, beg. 1379, Ostfassade 1465, Turm voll. 1559–61. Phot. Staatl. Bildstelle, Berlin.
20. Thorn, Rathaus, 1393ff.; der Turm vom älteren, 1259 beg. Bau. Phot. Dr. F. Stoedtner, Berlin.
21. Tangermünde, Rathaus von Hinrich Brunsberg, um 1430. Phot. Staatl. Bildstelle, Berlin.
22. Lüneburg, Haus in der Lünertorstraße, 16. Jh. Phot. Staatl. Bildstelle, Berlin.
23. Stargard (Pommern), Rathaus, M. 16. Jh. Phot. Staatl. Bildstelle, Berlin.
24. Gadebusch (Mecklenburg-Schwerin), Schloß von Christoph Haubitz, 1571. Phot. Prof. Dr. O. Stiehl, Berlin-Steglitz.
25. Pronstorf (Schleswig-Holstein), Herrenhaus, 1728. Phot. Dr. P. Hirschfeld, Karlsruhe.
26. Jagdschloß Clemenswerth (RB. Osnabrück) von Joh. Conrad Schlaun, 1740–47. Phot. Eugen Heuer, Hannover.
Literatur
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4. Otto Stiehl, Der Backsteinbau romanischer Zeit, Leipzig 1898. 5. A. Kingsley Porter, Lombard Architecture, 4 Bde, Oxford 1917. 6. O. Stiehl, Der romanische Backsteinbau, Zs. f. Bauwesen 1923, S. 28. 7. Ders., Die Anfänge des mittelalterlichen Backsteinbaus in Deutschland und den skandinavischen Ländern, Zs. f. Gesch. d. Arch. 6, 1913, S. 73ff. 8. Ders., Backsteinbauten in Norddeutschland und Dänemark, Stuttgart o. J. (1924). 8a. Ders., Zur Gesch. d. roman. Backsteinbaus, Zs. f. Gesch. d. Arch. 8, 1928, S. 45ff. 8b. Ders., Niederländischer und deutscher Backsteinbau in romanischer Zeit, Architectura 1, 1933, S. 103ff. 8c. Ders., Neuere Veröffentlichungen zur Gesch. d. märkischen Backsteinbaues, Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte 45, 1933, S. 453ff. 9. Richard Haupt, Kurze Geschichte des Ziegelhaus und Geschichte der deutschen Ziegelbaukunst bis durch das 12. Jh., Heide i. H. 1929. 10. Ders., Die ältesten Dome der deutschen Nordmark, Heide i. H. 1936. 11. Fr. Adler, Mittelalterliche Bauwerke des Preußischen Staates, 2 Bde, Berlin 1862, 1898. 12. C. H. Peters, Oud Groningen Stad en Lande, Groningen u. Haag o. J. (1921). 13. F. A. J. Vermeulen, Handboek tot de Geschiedenis der nederlandsche Bouwkunst, 4 Bde, Haag 1928. 14. Leonie Reygers, Die Marienkirche zu Bergen und ihre Beziehungen zur dänischen Backsteinarchitektur, Diss. phil. Greifswald 1934; hier vollständige Literatur zum dänischen B. 15. Mogens Clemmensen, La parente entre les architectures en briques lombarde et danoise, Kopenhagen 1925. 16. Heinr. Delfs, Fläche und Farbe im lübeckischen Ziegelbau, Diss. Braunschweig 1920 (ungedr.). 17. Johan Plesner, Lübeck og Danmark ved aar 1200, Scandia Bd. XI, 1936, S. 131. 18. Max Zoder, Studien zur Entwicklung des mittelalterlichen Backsteinbaues in Niederbayern, Passau 1929. 19. O. E. Schmidt, Friedrich Barbarossa und die Königskirche in Borna, Mitt. d. Landesver. Sächs. Heimatschutz, Bd. 29, S. 74.
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37. Albrecht Haupt, Backsteinbauten der Renaissance in Norddeutschland, Frankfurt a. M. 1899. 37a. Ders., Baukunst der Renaissance in Frankreich und Deutschland, Hdb. d. Kw. Bd. II S. 240ff. und 331ff. 38. Fritz Sarre, Der Fürstenhof zu Wismar und die norddeutsche Terrakottenarchitektur im Zeitalter der Renaissance, Berlin 1890. 39. John Eimers, Die Werkstatt des Statius von Düren, Nordelbingen Bd. 3, 1924, S. 133. 40. Peter Hirschfeld, Herrensitze des 16. und 17. Jh. in Schleswig-Holstein, Kiel 1929. 41. Ders., Schleswig-Holsteinische Herrenhäuser, Gutshöfe und Gärten des 18. Jh., ihre Bauherren und Baumeister, Kiel 1935. – Vgl. auch die Serie „Deutsche Lande – Deutsche Kunst“ des Deutschen Kunstverlags: Breslau, Danzig, Elbing, Güstrow, Hannover, Lüneburg, Marienburg, Rostock, Schleswig, Stettin, Stralsund, Thorn, Wismar u. a.
Verweise
**Empfohlene Zitierweise:**Stiehl, Otto, Wentzel, Hans , Backsteinbau, in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. I (1937), Sp. 1345–1372; in: RDK Labor, URL: <https://www.rdklabor.de/w/?oldid=89978> [05.04.2022]
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