Ortsgeschichte Gielde (original) (raw)

Gielde ist landschaftlich idyllisch am südlichen Rand des Oderwaldes im Warnetal gelegen. Umgeben von Feldern und Wäldern lädt Gielde zu Wanderungen und Radtouren ein.

Im Kreiswettbewerb 1999 „Unser Dorf soll schöner werden“ belegte Gielde den 2. Platz. Im Folgejahr erhielt es auf Bezirksebene den Sonderpreis für „die eindrucksvollste Gestaltung der Bauerngärten“.

Seit 1928 gehört das Rittergut Altenrode zur Gemeinde Gielde. Gielde ist ein typisches niedersächsisches Bauerndorf. Im Ortskern von Gielde überwiegen Gebäude mit Fachwerkbauweise. In Gielde befindet sich ein Kaufmann, die Kirche mit Pfarrhaus und angrenzendem Feuerwehrgerätehaus, zwei Gaststätten, ein Mehrzweckhaus, ein Jugendzentrum, eine Festwiese und eine großzügige Spielplatzanlage. Die Einwohnerzahl beträgt 830.

Die Entstehung des Dorfes reicht in die Vor- und Frühgeschichte zurück. Ältestes Zeugnis sind Ausgrabungen einer Wohnsiedlung am „Hetelberg“, die in der Jundsteinzeit (5000 v. Chr.) entstanden ist. Zahlreiche Funde beweisen, dass Gielde seit der jüngeren Bronzezeit (1500 v. Chr.) ununterbrochen besiedelt ist. Im Mittelalter war Gielde mit seinem Feldern und Wäldern Eigentum der deutschen Kaiser.

Erstmals urkundlich erwähnt wird Gielde („Gelithi“) in der ältesten erhaltenen Urkunde vom 15. März 1140. Die Siedlung wird im Bereich der heutigen Kirche entstanden sein. Die Gielder Kirche war in ihrem Ursprung eine bedeutende Mutter- und Taufkirche, die vermutlich zur Zeit Bischof Godehards (1022 – 1038) errichtet worden ist und nach ihrem Abbruch in den Jahren 1844 bis 1847 in der jetzigen klassizistischen Form neu aufgebaut wurde.

Das Wahrzeichen von Gielde ist die bekannte „Gielder Eiche“ auf dem höchsten Punkt des Eichbergs, ein geschichtsträchtiger Baum inmitten eines ehemaligen Brandgräberfriedhofes aus der Eisenzeit (7. Jh. v. Chr.). Bis zum 2. Jh. n. Chr. wurden dort die Toten der Umgebung bestattet. Dies belegen Funde, die den Germanen und Cheruskern zugeschrieben werden.

Am 4. April 1835 wurde Gielde von einer der größten Brandkatastrophen der damaligen Zeit heimgesucht, bei der 17 Bauernhöfe und 9 weitere Wohnhäuser abgebrannt sind. Bereits ein halbes Jahr später war das Dorf wieder aufgebaut.

In Gielde bestehen seit vielen Jahren folgende Vereine: TSV Sportverein, Freiwillige Feuerwehr, Kyffhäuser-Kameradschaft und Deutsches Rotes Kreuz. Das kulturelle Leben in Gielde hat bei Jung und Alt, Groß und Klein einen hohen Stellenwert. Die erwähnten Vereine halten regelmäßig ihre Vergnügen ab; Wasserfest und Maibaumaufstellen sind traditionelle Feste. Neubürger sind willkommen. Gielde bietet im Baugebiet „Über dem Dorfe“ noch 18 Bauplätze an.

Bodo Kramer
ehem. Ortsheimatpfleger Gielde (2005-2013)