Stratosphären-Sprung: Mit Baumgartner schafft YouTube die "Mondlandung" (original) (raw)

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Artikeltyp:MeinungStratosphären-Sprung

Mit Baumgartner schafft YouTube die "Mondlandung"

Veröffentlicht am 15.10.2012Lesedauer: 2 Minuten

Acht Millionen Menschen verfolgten auf Googles Videodienst den Rekordsprung von Felix Baumgartner aus 39 Kilometer Höhe. Es war das größte Live-Webvideo-Ereignis der bisherigen Internetgeschichte.

Mit dem Rekordsprung aus der Stratosphäre wollte Felix Baumgartner vier Rekorde brechen: den höchsten Absprung, die höchste Fallgeschwindigkeit, den weitesten freien Fall und den andauerndsten freien Fall.

Die ersten drei hat er geschafft: Er sprang aus 39.044,88 Metern ab, befand sich 36.529 Meter weit im freien Fall und erreichte dabei die sagenhafte Geschwindigkeit von 1341,9 Stundenkilometern. Nur bei der Dauer des freien Falls hat es nicht gereicht: Baumgartner fehlten läppische zwei Sekunden, sein Schicksal: Er war so schnell, dass er früher als erwartet und als erhofft auf Fallschirmhöhe war.

Dennoch hat Baumgartner fast unbemerkt noch einen vierten Rekord gebrochen: Den Höhepunkt der Mission, den Absprung aus 39 Kilometern Höhe, haben zeitgleich acht Millionen Menschen weltweit auf YouTube live mit angesehen. Noch nie haben so viele User gemeinsam ein Online-Live-Event verfolgt, Weltrekord!

Mehr Zuschauer als bei Obamas Amtseinführung

Baumgartners Sprung war das größte Live-Webvideo-Ereignis der bisherigen Internetgeschichte. Der 43-Jährige verdrängt damit die Amtseinführung von US-Präsident Barack Obama im Jahr 2009. Der Server-Dienstleister Akamai zählte damals rund sieben Millionen zeitgleich ausgelieferte Videostreams weltweit.

Für die Amerikaner fand Obamas historische Zeremonie an einem Werktag statt, weswegen es nahelag, sie bei der Arbeit auf dem Computer zu verfolgen – zahlreiche Medien hatten den Stream auf ihren Seiten eingebaut.

Weltrekord mit dem Live-Service von Youtube

Auch beim Stratosphären-Sprung hatten sich weltweit Hunderte Online-Medien dazu entschieden, den Livestream einzubauen und ihren Usern zu zeigen. Der Veranstalter, Getränkehersteller Red Bull, hatte sich als Streamingportal den 2011 gestarteten Live-Service von YouTube ausgesucht.

Vorteile: HD-Qualität, Live-Kommentare, Abspielbarkeit auf iPhones und die Möglichkeit, den Player auf Seiten einzubauen und auf Facebook zu teilen – gerade auf diesem Wege hat sich der Livestream viral verteilt und konnte so die neue Marke erreichen.

Der bisherige Zuschauerrekord lag bei etwa 500.000 zeitgleich ausgelieferten Streams – geschehen bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele dieses Jahr in London. Für einige Medienexperten hat Googles Video-Dienst damit seinen Sprung zum Massenerfolg auch als Live-Medium gemeistert - „unsere Mondlandung“, wie ein Nutzer schrieb. Oder um es in der Sprache des Veranstalters zu bleiben: Red Bull verlieh YouTube Flügel.