Wie man in Deutschland glaubt (original) (raw)
Was Pastoren zu sagen haben, berührt viele Christen nicht mehr. Gotteshäuser machen zu. Doch geglaubt wird nach wie vor – an was auch immer
22. Dezember 2003 Quelle: (c) DIE ZEIT, 22.12.2003 Nr.1
"Wo Glaube ist, ist Hoffnung, und wo Hoffnung ist, geschehen Wunder" Werbespruch für eine Gesichtscreme gegen Falten
Dass sie nach 20 Jahren wieder in den Schoß der katholischen Kirche zurückgekehrt ist, wundert sie selbst ein wenig. "Ist schon merkwürdig, ich als moderne Frau Anfang 40, noch dazu eine Grüne mit einer linken Gesinnung", sagt die ehemalige Gesundheitsministerin Andrea Fischer. Anzumerken ist der heutigen Journalistin ihr Sinneswandel nicht: Sie tritt ebenso energisch auf, debattiert noch immer leidenschaftlich wie zu der Zeit, als sie im rot-grünen Kabinett saß. Und doch, sagt sie, habe sich etwas geändert: "Ich habe irgendwie meinen Weg gefunden und begriffen, dass Glauben und Katholischsein Freiheit bedeutet."