Lexikoneintrag zu »H�ngewerk«. Meyers Gro�es Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig ... (original) (raw)
[773] H�ngewerk, im Gegensatz zu Sprengwerk (s. d.) eine Baukonstruktion, mittels deren Balken statt von unten von oben und ohne da� Horizontalschub auf die tragenden W�nde entsteht, getragen werden, um eine �ffnung auf eine gr��ere L�nge, als dies ohne Unterst�tzung m�glich w�re, frei zu �berspannen. Man hat einfache, doppelte und zusammengesetzte H�ngewerke.
Einfaches H�ngewerk.
Doppeltes H�ngewerk.
Die wesentlichen Teile eines einfachen H�ngewerks (einfacher Bock, Fig. 1) sind der aufzuh�ngende Balken (H�ngebalken) a, die H�nges�ule (H�ngestange) b und zwei Streben c, c. Bei dem doppelten H. (doppelter Bock, Fig. 2), das zwei Punkte des H�ngebalkens unterst�tzt, treten[773] zu den genannten Teilen eine zweite H�nges�ule und ein zwischen die beiden Strebenk�pfe eingeschalteter Spannriegel d hinzu. Durch Kombination mehrerer einfacher (Fig. 3) oder eines einfachen mit mehreren doppelten H�ngewerken (Fig. 4) k�nnen drei und mehr Punkte des Balkens unterst�tzt und auf diese Weise R�ume von bedeutenden Weiten �berspannt werden. Die H�ngewerke werden sowohl im Hochbau, insbes. zu Dachst�hlen, als auch im Br�ckenbau, hier namentlich zu Haupt- und Zwischentr�gern, verwendet und bestehen aus Holz oder Eisen oder auch aus beiden Materialien.
Zusammengesetzte H�ngewerke.
Im letztern Falle werden die gezogenen Teile, also die H�ngestangen und event. auch die Balken (die dann Spannstangen hei�en), aus Eisen, die gedr�ckten Teile, also die Streben und Spannriegel, aus Holz hergestellt und die h�lzernen mit den eisernen Teilen durch entsprechend geformte gu�eiserne Schuhe verbunden. Bei den h�lzernen H�ngewerken sind die einzelnen H�lzer durch Holzverbindungen oder Holzeisenverb�nde zur Gesamtkonstruktion verbunden (s. Holzverband).