Die Synagoge in Ettenheim (Ortenau-Kreis) (original) (raw)

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Ettenheim (Ortenau-Kreis) J�dische Geschichte / Betsaal/Synagoge

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Zur Geschichte der j�dischen Gemeinde (english version)

In dem bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zum Hochstift Stra�burg geh�renden Ettenheim bestand eine j�dische Gemeinde zun�chst im Mittelalter. Durch die Verfolgungen 1336 bis 1338 ("Armleder"-Verfolgung") und w�hrend der Pestzeit 1349 wurde sie vernichtet. Das 1609 erstmals genannte "Judenloch" (Flurst�cke 3753-3780) an der Einm�ndung der Kreisstra�e 5348 in die Bundesstra�e 3 westlich Ettenheims k�nnte den Ort markieren, an dem 1349 die Ettenheimer Juden verbrannt worden sind. Gest�tzt wird die Vermutung durch die N�he des mittelalterlichen Richtplatzes Ettenheims unweit des "Judenlochs".

Die Entstehung der neuzeitlichen Gemeinde geht in das 17. Jahrhundert zur�ck. 1613 werden zwei Juden (j�dische Familienvorsteher) am Ort genannt: _Latzarus_und Elia�. 1682-85 nahm der Stra�burger F�rstbischof Juden auf Grund einer "Judenordnung" von 1658 in seinen rechtsrheinischen �mtern Ettenheim und Oberkirch auf. In einem 1682 geschlossenen Vertrag mit dem Schmieheimer Grundherren Dagobert Wurmser von Vendenheim zu Sundhausen und Philipp Christoph B�ckel von B�cklingshausen "wegen der Judenbegr�bnus zu Schmieheim" unterzeichneten die Ettenheimer Juden Mayer Bloch, Salomon Moses und Hirz Levi. 1705 wohnten f�nf, 1710 sieben j�dische Familien in der Stadt. 1716 wurden die j�dischen Familien durch F�rstbischof Armand Gaston Maximilian von Rohan-Sobise vor�bergehend aus der Stadt vertrieben. 1717 kam es zu einem Vertrag zwischen der Stadt Ettenheim und der Judenschaft. Nach diesem Vertrag wurde den j�dischen Einwohnern u.a. die Handelsfreiheit und die Teilhabe an Wasser und Weide sowie die Aufenthaltserlaubnis auch f�r die verheirateten Kinder einger�umt. 1758 best�tigte der F�rstbischof Ludwig Constantin von Rohan-Gu�men� die Judenordnung von 1658.

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Zahl der j�dischen Einwohner wie folgt: 1809 elf Familien, 1834 63 j�dische Einwohner, 1857 69 (2,4 % von insgesamt 2.867 Einwohnern), 1875 79 (2,7 % von 2.933), 1890 92, 1897 H�chstzahl von 100 Personen; danach ging die Zahl zur�ck: 1900 89 (2,9 % von 3.106), 1910 72 (2,2 % von 3.205), 1925 44 (1,4 % von 3.091).

An Einrichtungen hatte die j�dische Gemeinde eine Synagoge, eine Religionsschule (bis 1876 besuchten die Kinder die j�dische Konfessionsschule in Altdorf, nach deren Aufl�sung die allgemeine Schule in Ettenheim) und ein rituelles Bad (in der zweiten H�lfte des 18. Jahrhunderts im Stadtgraben; 1778 wird ein solides Badhaus aus Stein erstellt [nicht erhalten]; im 19. Jahrhundert wurde das rituelle Bad in Altdorfmitbenutzt). Die Toten der Gemeinde wurden im j�dischen Friedhof in Schmieheimbeigesetzt. Einen eigenen Religionslehrer hatte die j�dische Gemeinde noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts (vgl. Ausschreibung der Stelle unten von 1838), danach wurde der Religionsunterricht von Lehrern in Altdorf und seit Ende des 19. Jahrhunderts von dem Religionslehrer aus Schmieheim erteilt, w�hrend der Religionsunterricht am Realgymnasium weiterhin der Religionslehrer aus Altdorf �bernahm (nach einem Bericht von Josef Lion von 1912). 1827 wurde die Gemeinde dem Rabbinatsbezirk Schmieheimzugeteilt, dessen Sitz 1893 nach Offenburgverlegt wurde.

Im Ersten Weltkrieg fielen aus der j�dischen Gemeinde Adolf Forsch (geb. 15.5.1872 in Teschenmoschel, gef. 22.11.1918) und Berthold Levistein (geb. 25.5.1881 in Ettenheim, vor 1914 in Mannheim wohnhaft, gef. 23.11.1915). Ihre Namen sind auf dem Gefallenendenkmal des j�dischen Friedhofes in Schmieheim verzeichnet. Sie stehen auch - dazu die Namen von Adolf Lion und Karl Lion - auf dem Kriegerdenkmal der Stadt Ettenheim auf dem Friedhof der Stadtkirche beim �stlichen Aufgang. Auf dem Gedenkbrunnen f�r die gefallenen ehemaligen Sch�ler vor dem st�dtischen Gymnasium (Johann-Baptist-von-Wei�-Stra�e) sind auch mehrere Namen j�discher Sch�ler aus Altdorf, Rust und Kippenheimaufgef�hrt.

An ehemaligen, bis nach 1933 bestehenden Handels- und Gewerbebetriebenim Besitz j�discher Familien / Personen sind bekannt: Manufaktur-Aussteuer-Konfektion Fa. Adolf Forsch (Rohanstra�e 17, Haus Forsch, heute Teil des Rathauses), Viehhandlung Julius Levistein (Festungsstra�e 8), Viehhandlung Leopold Lion (Berggasse 1), Gastwirtschaft "Krone", Inh. Mina Lion (Festungsstra�e; abgerissen, Parkplatz der Sparkasse), Metzgerei Raphael und Josef Lion (Ecke Muschelgasse / Friedrichstra�e 55), Woll- und Kurzwarenhandlung Karoline Schnurmann (Thomasstra�e, abgerissen), Rechtsanwalt Alfred Strupp (Rohanstra�e 14. Weitere j�dische Wohnh�user waren: Fanny Lion (Festungsstra�e 16), Helene und Sofie Lion I (Friedrichstra�e 8), Julie Lion (Friedrichstra�e 6), Karoline Lion (Zunftgasse 1).

1933 lebten 31 j�dische Personen in Ettenheim (1,0 % von 3.149 Einwohnern). Auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Repressalien und der Entrechtung sind die meisten von ihnen in den folgenden Jahren ausgewandert beziehungsweise in andere St�dte verzogen. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Inneneinrichtung der Synagoge v�llig zerst�rt (s.u.), j�dische Gesch�fte und Wohnungen wurden demoliert. 1939 wurden noch 20 j�dische Einwohner gez�hlt. Insgesamt konnten 23 j�dische Personen emigrieren (Argentinien, England, Lettland, Kuba, USA, Frankreich und Pal�stina/Israel). Die letzten sechs wurden am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert (Raphael, Josef, Erna, Bernhard und Albert Lion aus der Friedrichstra�e 55 sowie Fanny Lion aus der Festungsstra�e 16).

Von den in Ettenheim geborenen und/oder l�ngere Zeit am Ort wohnhaften j�dischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Rosa Regina Bloch geb. Lion (1873), Jakob Dreifu� (1882), Hedwig Levistein (1883), Carl Lion (1879), Fanny Lion (1871), Helene Lion (1866), Julius Lion (1880), Karoline Lion (1854), Max Lion (1899), Mina Lion (1892), Luise Schwab geb. Lion (1876), Hedwig Weil geb. Lion (1869), Helene Weil geb. Lion (1865), Herta Wiegand geb. Lion (1890).

Am 12. Juli 2010 wurden in Ettenheim "Stolpersteine" durch Gunter Demnig verlegt. Von den sechs vorgesehenen Steinen konnten zun�chst nur drei verlegt werden f�r Fanny Lion (Festungsstra�e 16), Karoline Lion (Zunftgasse 2) und Julia Lion (Friedrichstra�e 6). Da die Hausbesitzer ihr Einverst�ndnis nicht gaben, konnten drei Steine zun�chst nicht verlegt werden: f�r Hedwig Levistein (Festungsstra�e 8; Erinnerungstext als pdf-Datei) sowie f�r Helene und Sophie (Frommele) Lion (Friedrichstra�e 8, Erinnerungstext als pdf-Datei). Ein Beschluss des Ettenheimer Gemeinderates Ende M�rz 2012 erm�glicht die Verlegung der Grabsteine.

Im B�rgersaal des Rathauses ist eine Gedenktafel mit dem folgenden Text angebracht: "Seit dem Mittelalter lebten in Ettenheim Juden und Christen eintr�chtig zusammen. Im Jahre 1933 waren noch 31 Juden ans�ssig. Unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden sie gedem�tigt und vertrieben oder verschleppt. Ihre Synagoge in der Allee-Stra�e ist zerst�rt worden. Die Ritualien wurden entweiht, verbrannt oder geraubt. Wir wollen das Leid, das unseren j�dischen Mitb�rgern widerfahren ist, nie vergessen. In Ehrfurcht gedenken wir der Toten, den Lebenden bleiben wir in Achtung und Duldsamkeit zugetan."

Berichte aus der Geschichte der j�dischen Gemeinde

Allgemeine Berichte

Vor der NS-Zeit: an Orten mit j�dischen Gemeinden erringen die Nationalsozialisten bei den Landtagswahlen weniger Stimmen (1929)

Ettenheim - Lahr CV 15111929 S 612.jpg (83455 Byte) Artikel in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins") vom 15. November 1929: "Auch eine 'Judenstatistik' - Aus badischen Wahlergebnissen. Wir haben stets den Grundsatz aufgestellt, dass keine Aufkl�rung durch Schrift und Bild so wirksam ist wie die menschliche Beziehung, wie das nachbarliche Miteinanderleben zwischen Juden und Nichtjuden. Eine klare Best�tigung dieses Grundsatzes geben uns die badischen Landtagswahlen im Amtsbezirk Lahr-Ettenheim. Die nachstehende kleine Statistik zeigt, dass in den Ortschaften, in denen Juden wohnen, der Anteil der nationalsozialistischen Stimmen, mit Ausnahme des Ortes Lahr selbst, nicht �ber 2,5 vom Hundert gestiegen ist, w�hrend in den Orten, wo keine Juden leben, die Nationalsozialisten bis 30 Prozent der Stimmen erringen konnten.... f�r Ettenheim wird etwa 1,5 v.H. angegeben."

Aus der Geschichte der j�dischen Lehrer
Ausschreibungen der Stelle des Lehrers, Vorbeters und Schochet (1838)

Anzeige im "Gro�herzoglich Badischen Anzeige-Blatt f�r den See-Kreis" von 1838 S. 125 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen): "Schmieheim. (Vakante israelitische Schulstelle). Bei der israelitischen Gemeinde Ettenheim ist die Lehrstelle f�r den Religionsunterricht der Jugend, mit welcher ein Gehalt von 40 Gulden nebst freier Kost und Wohnung sowie der Vors�ngerdienst samt den davon abh�ngigen Gef�llen circa 50 Gulden verbunden ist, erledigt, und durch �bereinkunft mit der Gemeinde unter h�herer Genehmigung zu besetzen. Die rezipierten israelitischen Schulkandidaten werden daher aufgefordert, unter Vorlage der Rezeptionsurkunde und der Zeugnisse �ber ihren sittlichen und religi�sen Lebenswandel binnen 6 Wochen sich bei der Bezirks-Synagoge Schmieheim zu melden. Auch wird bemerkt, dass im Falle weder Schulkandidaten noch Rabbinatskandidaten sich melden, andere inl�ndische Subjekte nach erstandener Pr�fung bei dem Bezirks-Rabbiner zur Bewerbung zugelassen werden. Schmieheim, den 22. Januar 1838. Gro�herzogliche Bezirks-Synagoge. J. Ginsburger"
Anzeige im "Gro�herzoglich Badischen Anzeige-Blatt f�r den See-Kreis" vom 17. Juli 1850 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen): "Bei der israelitischen Gemeinde Ettenheim ist die Lehrstelle f�r den Religionsunterricht der Jugend, mit welcher ein Gehalt von 40 fl. nebst freier Kost und Wohnung, sowie der Vors�ngerdienst samt den davon abh�ngigen Gef�llen verbunden ist, erledigt, und durch �bereinkunft mit der Gemeinde unter h�herer Genehmigung zu besetzen. Die rezipierten israelitischen Schulkandidaten werden daher aufgefordert, unter Vorlage ihrer Rezeptionsurkunde und der Zeugnisse �ber ihren sittlichen und religi�sen Lebenswandel, binnen sechs Wochen sich bei der Bezirkssynagoge Schmieheim zu melden. Auch wird bemerkt, dass im Falle sich weder Schul- noch Rabbinatskandidaten melden, andere inl�ndische Subjekte, nach erstandener Pr�fung bei dem Bezirksrabbiner zur Bewerbung zugelassen werden."

Zu einzelnen Personen aus der j�dischen Gemeinde �ber die �rztin Dr. Hertha Wiegand geb. Lion (1890-1944)

Ettenheim Wiegand 010.jpg (27182 Byte)Dr. med. Hertha Wiegand geb. Lion: geb. 1890 in Ettenheim als Tochter des j�dischen Viehh�ndlers Josef Lion und der Rosa geb. Maier; ausgewachsen im Haus Friedrichstra�e 55 in Ettenheim (Haus besteht nicht mehr); Besuch des Realgymnasiums Ettenheim, hielt 1909 als eine der ersten weiblichen Abiturienten des Ettenheimer Gymnasiums die Abiturrede; anschlie�end Studium der Medizin; 1915 Heirat mit dem nichtj�dischen Arzt Dr. Otto Wiegand (gest. 1925); nach dem Tod des Mannes Austritt aus der j�dischen Religionsgemeinschaft (aber ohne Konversion). Als �rztin war sie t�tig: im Ersten Weltkrieg im Lazarett, in Frauen- und Kinderklinik und in der Psychiatrie D�sseldorf-Grafenberg; 1919 gemeinsame Niederlassung mit ihrem Mann in Offenburg: er als Chirurg und Frauenarzt, sie als Frauen- und Kinder�rztin. Frau Dr. Hertha Wiegand war weit �ber Offenburg hinaus als sozial engagierte �rztin bekannt und beliebt. 1938 endg�ltiger Entzug der Approbation als �rztin. Im Januar 1944 im Alter von 53 Jahren an Suizid gestorben.
Quelle: J�disches Leben in Ettenheim s. Lit. S. 12-14.

Zur Geschichte des Betsaales / der Synagoge �ber mittelalterliche Einrichtungen ist nichts bekannt.

Obwohl im 18. Jahrhundert einige wohlhabende j�dische Familien in Ettenheim wohnten, erfahren wir in dieser Zeit noch nichts von einer Synagoge oder einem Betsaal. Die Stra�burger F�rstbisch�fe hatten 1658 in einer "Juden-Ordnung" bestimmt: "Zum dritten, sollen die Juden in unserm Stift gesessen, an keinem Ort, weder in St�dten noch auf dem Land, kein �ffentliche Synagog oder Schul halten, wohl m�gen sie aber in ihren H�usern ihre Kinder in ihrem Gesetz unterweisen lassen und ohne Beschwerde der Christen ihre Ordnung in ihren H�usern halten". Diese Judenordnung ist von F�rstbischof Ludwig Constantin von Rohan 1759 best�tigt worden. Trotz dieses Verbotes wird im 18. Jahrhundert vermutlich ein Schulraum/Betsaal in einem j�dischen Privathaus vorhanden gewesen sein. In einem Kaufvertrag vom 10. November 1759 wird berichtet, dass Moses Levy ein Haus von Rachel Levy, der Ehefrau von Michael Samuel Gombrich kaufte und ihr zum einen daf�r einen Platz "in der Weibersynagoge auf Lebenszeit" garantierte sowie zum anderen ihrem Mann den Platz seines Schwiegersohnes Hirschel Weyl zur Verf�gung stellte.

Eine erste Synagoge unbekannten Baujahres wird seit 1816 genannt. Es handelte sich dabei um einen einfachen Betsaal in einem nicht mehr vorhandenen Hintergeb�ude hinter einem Haus in der Friedrichstrasse (bis 1816 Anwesen der j�dischen Familie Gombrich, dann Witwe Reys, sp�testens ab 1845 Anton Klotz, bis 1956 "Klotz Erben", die es an die Ettenheimer Volksbank Friedrichstrasse 38 f�r einen s�dlichen Erweiterungsbau abgerissen haben). Die Synagoge stand somit unweit des Spitals (heute Kirchliche Sozialstation Spitalgasse 1) und grenzte mit der Ostseite an die �stliche Ringstrasse. Zu ihr bestand ein Durchgangsrecht von der Friedrichstrasse am Klotz�schen Haus vorbei. In einem Bericht von 1859 wird die Ettenheimer Synagoge als "klein und in einem Winkel abgelegen" beschrieben. Sie sei "jetzt verbessert und so weit tunlich zum Gebrauche hergerichtet". Offensichtlich waren kurz zuvor (1858?) Renovierungsma�nahmen durchgef�hrt worden.

Den Anlass zum Neubau einer Synagoge in Ettenheim ergab eine Ortsbereisung des Bezirksamtes Ettenheim im Februar 1879, bei der festgestellt wurde, dass die Hinterseite der Synagoge sehr bauf�llig sei. Dem Synagogenrat wurde aufgegeben, alsbald Abhilfe zu schaffen. Dieser wollte alles aufbieten, um m�glichst schnell eine neue Synagoge bauen zu k�nnen, da man die alte Synagoge sowieso nicht mehr renovieren k�nne und der Durchgang zu ihr eine Zumutung sei, da man "an Dunghaufen und Dunglachen vorbei muss". Trotz dieser Bauf�lligkeit der alten Synagoge blieb das Geb�ude noch bis zum Abbruch 1951 stehen und wurde bis zuletzt als Schopf gen�tzt.

Im Laufe des Jahres 1879 wurden die Planungen f�r einen neue Synagoge vorangetrieben. Die gr��te Schwierigkeit war die Finanzierung des Neubaus, der auf mindestens 11.500 Mark veranschlagt wurde. Dies war f�r die j�dische Gemeinde eine nicht zu erbringende Summe. Vom Gemeinderat der Stadt und vom B�rgerausschuss wurde ein Zuschuss von zusammen 600 Mark bewilligt. �ber mehrere Sammlungen bei Gemeindegliedern und ausw�rtigen Freunden der j�dischen Gemeinde Ettenheims sowie �ber einen gro�en Kredit konnte die Bausumme schlie�lich zusammengetragen werden. Ein geeigneter Bauplatz wurde in der Alleestrasse 22 gefunden. Die Baupl�ne der neuen Synagoge hatte der von 1878 bis 1882 am Realprogymnasium Ettenheim t�tige Gewerbeschullehrer Wendelin Ederle entworfen. Die Einweihung der Synagoge fand am Freitag, 25. Februar 1881 statt. Am Nachmittag dieses Tages war um 13 Uhr zun�chst ein Gottesdienst in der alten Synagoge mit einer Abschiedsrede des Bezirksrabbiners. Die Torarollen wurden aus dem alten Toraschrein genommen und zu dem bereits aufgestellten Zug der Festteilnehmer gebracht. Unter Begleitung der Musikkapelle der Stadt zog man zur neuen Synagoge, bei der nach den dazu �blichen Gebeten durch den Vors�nger und Bezirksrabbiner die Torarollen in die neue Lade gestellt wurden. Die Lahrer Zeitung lobte in ihrem Bericht am 18. Februar 1881 den Neubau der Synagoge als "ein schmuckes Geb�ude", "eine Zierde der Stadt".

Die Einweihung der Synagoge (1881)
Artikel in der "Breisgauer Zeitung" vom 5. M�rz 1881: "Ettenheim, 3. M�rz. Die in den j�ngsten Tagen hier stattgehabte Synagogeneinweihung hat durch die zahlreiche Beteiligung aller Konfessionen und St�nde an derselben von Neuem den Beweis geliefert, dass in hiesiger Stadt Friede und Eintracht unter den Menschen heimisch ist. Selbstverst�ndlich hat daher auch die von echter Toleranz durchdrungene Ansprache des Gro�herzoglichen Amtsvorstandes gelegentlich der �bernahme des Synagogenschl�ssels in den Herzen der Zuh�rer den freudigsten Widerhall gefunden, w�hrend die nachfolgende Predigt des israelitischen Geistlichen nach Form und Inhalt (Schilderung der Tugenden des auserw�hlten Gottesvolks und Hinweisung auf die Antisemitenliga) nicht ansprach. Im �brigen hat das Fest den sch�nsten Verlauf genommen und freuen wir uns, dass die langj�hrigen Bem�hungen der hiesigen Israeliten f�r den Bau einer Synagoge nunmehr mit Erfolg gekr�nt worden sind".

Die Ettenheimer Synagoge war f�r die damalige Zeit charakteristisch gebaut in einem Mischstil von klassizistischen Formen mit Anlehnungen an die Renaissance und die Romanik. Es war ein stattliches, harmonisches Geb�ude mit einem gro�en Portal, dessen Rundbogen von zwei S�ulenpaaren getragen wurde. Im Obergeschoss �ber dem Portal lag hinter den drei gro�en Rundbogenfenstern in der Mitte der Eingangsfassade das heizbare Schulzimmer. �ber dem Eingang fand sich als Portalinschrift (links vom Portal deutsch, rechts hebr�isch geschrieben): "�ffnet mir die Pforten des Heiles, ich gehe hinein und danke dem Herrn. Ps. 118,19".

Besuch des Gro�herzogs in der Synagoge (1912)
Ettenheim AZJ 30081912.jpg (17041 Byte)Mitteilung in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 30. August 1912: "Bei seiner Anwesenheit in Ettenheim (Baden) besuchte das Gro�herzogpaar auch die Synagoge".

In der Synagoge wurden bis Mitte des 1920er-Jahre regelm��ige Gottesdienste gefeiert. Dann wurde es durch den Wegzug vieler j�discher Familien immer schwieriger, die zum Gottesdienst n�tige Zehnzahl der M�nner zusammen zu bekommen. Vermutlich wurden nach 1925 nur noch unregelm��ig Gottesdienste abgehalten. Die j�dischen M�nner aus Ettenheim besuchten die Gottesdienste in der Synagoge in Altdorf. Nach Angaben der Firma Riegger wurde ihr schon vor 1933 das Geb�ude von der israelitischen Gemeinde zum Kauf angeboten.

Beim Novemberpogrom 1938 wurde in den Vormittagsstunden des 10. November durch SA-M�nner unter Beteiligung von Ettenheimer NS-Parteiangeh�rigen die Inneneinrichtung der Synagoge gepl�ndert und zerst�rt. Ein Gro�teil der Einrichtung (auch B�cher und Ritualien) verbrannte man au�erhalb der Synagoge. Beim sp�teren Verkauf des Geb�udes fehlte die gesamte Einrichtung samt den Fenstern. Das Geb�ude wurde am 23. Dezember 1938 an den benachbarten Gerbereibetrieb G. Riegger oHG verkauft, von dem es zu einem Wohn- und Gesch�ftshaus umgebaut wurde. Beim Umbau wurden die Au�enw�nde weiterverwendet; die Anordnung der Fenster blieb erhalten. Die Giebel wurden entfernt und ein Walmdach aufgesetzt. Die Fensterrahmungen und das Portal verschwanden gleichfalls, sodass nach dem Umbau aus der ehemaligen Synagoge ein Wohnhaus im Stil des Jahres 1939 geworden war. Eine Gedenktafel ist nicht angebracht.

Von der Ausstattung der Synagoge erhielten sich f�nf Torarollen, die 1947 an die Israelitische Gemeinde in Freiburg abgegeben wurden. Die gro�e Rosette im klassizistischen Giebel blieb erhalten und wird bis heute als Brunneneinfassung auf dem Friedhof in Ettenheimm�nster verwendet. Das Stadtarchiv Ettenheim bewahrt noch einen Toraschrein-Vorhang (Parochet) auf sowie ein Festtagsgebetbuch und farbige Fensterscheiben.

Eine Gedenktafel am Synagogenstandort ist seit April 2007 in Absprache mit der Stadt vorgesehen. Inschrift: "Ehemalige Synagoge der vertriebenen Israelitischen Gemeinde Ettenheim. 1880 erbaut, am 25. Februar 1881 eingeweiht, am 10. November 1938 durch SA M�nner und NS Parteiangeh�rige und Mitl�ufer aus Ettenheim und der Region im Innenraum gesch�ndet und gepl�ndert. Die Kultgegenst�nde und Inneneinrichtung wurden �ffentlich verbrannt. Am 23. Dezember 1938 verkauft, 1939 als Wohnhaus umgebaut. Die T�rbogeninschrift lautete: '�ffnet mir die Pforte des Heils, ich will durch sie eintreten, den HERRN zu preisen' Ps. 118,19".

Pl�ne

Fotos Historische Fotos (Quelle: aus dem Buch Schicksal und Geschichte... s. Lit. S. 87.89; die Karte war abgedruckt im Ettenheimer Heimatkalender 1984, Monat Januar)

Fotos nach 1945/Gegenwart:

Fotos 2003: (Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 2.9.2003) Ettenheim Synagoge 153.jpg (51685 Byte) Ettenheim Synagoge 151.jpg (53175 Byte)
Geb�ude der ehemaligen Synagoge Ettenheim, 1939 zu einem Wohnhaus umgebaut Geb�ude von Nord mit dem Anbau zur ehemaligen Synagoge
Ettenheim Synagoge 152.jpg (71304 Byte) Ettenheim Synagoge 150.jpg (70086 Byte)
Seitenansicht Bauinschrift von 1939
(Quelle f�r die Fotos unten: aus dem Buch Schicksal und Geschichte... s. Lit. S. 11.88):
Ettenheim Synagoge 201.jpg (85920 Byte) Ettenheim Synagoge 200.jpg (40458 Byte)
Als wertvolle Erinnerung an die Synagoge blieb ein Toraschreinvorhang (Parochet) erhalten (im Palais Rohan, Sitzungssaal der Stadtverwaltung). Inschrift lautet �bersetzt: "Diesen Vorhang spendeten (sic) die Gesellschaft / der Frauen der Heiligen Gemeinde Ettenheim / am Tag der Einweihung der Synagoge / (im Jahr) 641" (1880/81) Rosette von der Ettenheimer Synagoge, die auf dem Friedhof in Ettenheimm�nster als Brunneneinfassung dient
Hinweis: Bestellm�glichkeit f�r Postkarten mit dem Toravorhang bei Robert Krais, Im Altwick 11, 77955 Ettenheim E-Mail Preis pro St�ck -.50 Cent.
Weitere Informationen und F�hrungen auch �ber: Rathaus 77955 Ettenheim Tourist-Info: 07822/432-210 - f�r Stadtf�hrungen
Der Gurs-Gedenkstein in der Rohanstra�e 17 und in Neckarzimmern (Fotos)
Ettenheim Denkmal N03.jpg (94770 Byte) Ettenheim Denkmal N01.jpg (94091 Byte) Ettenheim Denkmal N02.jpg (98224 Byte)
Der Gurs-Gedenkstein aus Ettenheim, aufgestellt sowohl in Ettenheim wie in der zentralen Gedenkst�tte in Neckarzimmern. Der Stein wurde von einer Projektgruppe der Heimschule Ettenheim unter der Leitung von Matthias K�chle zwischen Februar und Oktober 2007 bei Steinmetz Anno Sieberts entworden und bearbeitet. Der eine Stein wurde am 21. Oktober 2007 in Neckarzimmern aufgestellt, der zweite vor dem zum Rathauskomplex geh�renden ehemaligen j�dischen Gesch�ftshaus Forsch am 22. Oktober 2008. Der Stein weist in einem Ausschnitt in Originalgr��e auf die noch vorhandene Rosette der Ettenheimer Synagoge hin. Auf der R�ckseite symbolisieren H�nde hinter Stacheldraht die Internierung im Lager Gurs.

Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte

M�rz - Juni 2009: Der Toraschreinvorhang aus Ettenheim wird in der Ausstellung "200 Jahre J�dische Religionsgemeinschaft" gezeigt
Artikel in der "Badischen Zeitung" (Region Ortenau) vom 14. M�rz 2009 (Artikel) : Der Thoraschreinvorhang wird in Karlsruhe gezeigt. ETTENHEIM. (BZ). Am vergangenen Sonntag wurde in Karlsruhe ein Festakt zum 200-j�hrigen Bestehen der J�dischen Religionsgemeinschaft in Baden begangen. In einer Ausstellung zu diesem Jubil�um findet sich auch ein Thoraschreinvorhang aus Ettenheim..." I.
Ettenheim Toraschreinvorhang 015.jpg (103951 Byte)Links (Foto: Hahn): der Ettenheimer Toraschreinvorhang in der Ausstellung zum "200 Jahre J�dische Religionsgemeinschaft in Baden". Erkl�rung auf einer Hinweistafel in der Ausstellung: "Vorhang f�r den Torarollenschrank, Ettenheim 1881. Roter Samt, bestickt mit einer Krone, zwei Tauben, die diese halten. Blumenranken und den hebr�ischen Buchstaben Kaw Taw f�r Keter Tora, d.h. Krone der Tora, den Anf�ngen der Zehn Gebote auf zwei Gesetzestafeln (dahinter Symbol f�r einen Altar). seit 1945 Stadt Ettenheim, Provenienz unbekannt. Eine vornehme Aufgabe j�discher Frauenvereine war es, f�r die Ausschm�ckung der eigenen Synagoge zu sorgen. Frauenvereine entstanden oft aus den traditionellen Beerdigungsschwesternschaften (Hebr�isch 'Chewra Kaddischa'), welche die Beerdigung von Frauen vorbereiteten, aber auch F�rsorgeinstitutionen waren. Im 19. Jahrhundert betrieben Frauenvereine oft auch Bildungsarbeit. Sie geh�rten zu den �ltesten und gr��ten Vereinen einer j�dischen Gemeinde. �bersetzung der hebr�ischen Inschrift: 'Diesen Vorhang spendeten (sic!) die Gesellschaft / der Frauen der Heiligen Gemeinde Ettenheim / am Tag der Einweihung der Synagoge / (im Jahr) 641' (sc. nach der kleinen Z�hlung, gemeint 5641 = 1880/81)".
Januar 2010: Anregung zur Verlegung von "Stolpersteinen" in Ettenheim wird gepr�ft
Artikel in der "Badischen Zeitung" vom 20. Januar 2010 (fi, Artikel): "Vorsto� f�r Verlegung von Stolpersteinen - Metz will Grundlage pr�fen. ETTENHEIM (fi). Mit den sogenannten Stolpersteinen im �ffentlichen Raum � eine Aktion des K�lner Bildhauers Gunter Demnig, die bereits in mehreren deutschen St�dten unter anderen auch in Lahr l�uft � soll an die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung in den Kommunen erinnern. Unter den Nationalsozialisten hatten auch j�dische Mitb�rger in Ettenheim zu leiden. Sie wurden wie 7500 Juden aus Baden und der Pfalz im Oktober 1940 in das s�dfranz�sische Konzentrationslager Gurs deportiert. Die Stolpersteine � in den �ffentlichen Stra�enraum vor den ehemaligen Wohnh�usern dieser Opfer des Nationalsozialismus eingelassene, Pflasterstein-gro�e Messing-Quader � sollen diese deportierten Juden erinnern..."
Juli 2010: In Ettenheim werden am 12. Juli 2010 "Stolpersteine" verlegt / neue Publikation zur j�dischen Geschichte Ettenheims
Mitteilung von Robert Kreis, Deutsch-Israelischer Arbeitskreis s�dlicher Oberrhein e.V. vom 26. Juni 2010: "Der K�nstler Gunter Demnig wird am Montag, 12.7. ab 9 Uhr in der Festungsstra�e, Thomasstra�e und Friedrichstra�e in Ettenheim Stolpersteine verlegen. Beantragt wurde diese Verlegung f�r sechs Steine an f�nf H�usern im Januar 2010 von der Gemeinder�tin Beate Kostanzer (SPD)... Die Verlegung wurde als Beitrag des DIA zum Ettenheimer Stadtfest am 24./25.7. unter dem Thema "Steine erz�hlen" angeregt..."
Erg�nzende Mitteilung von Robert Krais vom 1. Juli 2010: "Die Verlegung von 6 Stolpersteinen war in Ettenheim vorgesehen, bei drei Steinen haben zwei Hausbesitzer Einwand gegen die Verlegung erhoben."
Weiterer Artikel (einsehbar �ber Verlinkung): Gunter Demnig setzt Stolpersteine gegen das Vergessen (ver�ffentlicht am 09. Juli 2010 auf badische-zeitung.de)
Juli 2010: �ber die Verlegung der "Stolpersteine"
Artikel von Erika Sieberts in der "Badischen Zeitung" vom 12. Juli 2010 (Artikel): "Gedenken - Stolpersteine erinnern jetzt auch in Ettenheim an NS-Opfer Allt�gliches Gedenken in Ettenheim: Der K�lner K�nstler Gunter Demnig hat drei Stolpersteine in das Pflaster gelegt, die an drei aus Ettenheim vertriebene j�dische Frauen erinnern: An Fanny Lion, Karoline Lion und Julia Lion. ETTENHEIM. F�r die Sch�lerinnen und Sch�ler der Klasse acht von der Hauptschule M�nchweier passte die Stolpersteinaktion am Montagmorgen genau ins Programm. 'Wir haben gerade �Ich bin ein Stern� von der in Kippenheim geborenen J�din Inge Auerbacher gelesen', sagte Matthias M�nchbach. 'Da haben wir uns schon mit der j�dischen Vergangenheit im Dritten Reich besch�ftigt. Auch �ber die Familie Lion haben wir einiges gelesen.' Die Lehrerin Sybille Rieder hatte den Stoff vorgezogen, weil sie fand, dass er im neunten Schuljahr zu sp�t komme. 'Morgen werden wir die Stolpersteinaktion nachbereiten', sagte sie, und im n�chsten Schuljahr fahren wir nach Berlin, wo wir auch die neue Gedenkst�tte auf dem Potsdamer Platz besichtigen.'..."
Video zur Verlegung von "Stolpersteinen" in Ettenheim - eingestellt bei Youtube
Juli 2010: Auf den Spuren der j�dischen Geschichte in Ettenheim
Artikel in der "Badischen Zeitung" vom (Artikel): "Auf den Spuren der Juden in Ettenheim Margret Oehlhoff f�hrt durch die Stadt und erz�hlt von den eigenen Recherchen. ETTENHEIM. J�disches Leben in Ettenheim ist k�rzlich durch das Setzen der "Stolpersteine" wieder ins Bewusstsein gelangt. In Ettenheim haben eine Handvoll Menschen in den 1980er Jahren damit angefangen, sich mit den Ettenheimer Juden zu besch�ftigen, wer sie waren und ob welche von ihnen den Holocaust �berlebt haben. Unter ihnen auch Margret Oelhoff, die vergangene Woche eine Stadtf�hrung durch das j�dische Ettenheim angeboten hat. Es sei ein langer Weg gewesen, bis es erste Informationen �ber Ettenheimer Juden gab, sagte sie vor 15 Zuh�rern im Palais Rohan. Bereits als Kind habe sie sich interessiert, warum �ber dem Haus Blank (jetzt Rathaus) "Forsch" geschrieben stand und warum das Haus, in dem sich heute Fahrrad Schulz befindet, lange Zeit mit "Lion" betitelt war, obwohl niemand namens Forsch oder Lion dort wohnte. "Das wissen wir nicht", sei die lakonische Antwort aller gewesen, die sie danach fragte, erz�hlt Oelhoff..."
August 2010: Die drei noch nicht verlegten "Stolpersteine" waren auf dem Stadtfest zu sehen
Artikel in der "Badischen Zeitung" vom 18. August 2010 (Artikel): "Noch drei Stolpersteine warten auf ihren Platz Helene Levistein wurde Auschwitz vergast / Helene Lion starb in Gurs, von ihrer Schwester Sofie fehlt jede Spur. ETTENHEIM (eri). Drei der sechs f�r Ettenheim angefertigten "Stolpersteine" sind noch nicht verlegt. Die Pflastersteine mit der Messinginschrift, die an aus ihren H�usern vertriebenen und unter dem Naziregime ermordete Juden erinnern sollen, sind im Auftrag des deutsch-israelischen Arbeitskreises s�dlicher Oberrhein (DIA) angefertigt worden. Drei der Steine hat der K�nstler Gunter Demnig vor wenigen Wochen vor den ehemaligen Wohnh�usern in den B�rgersteig eingelassen..."
M�rz 2012: �ber die (immer noch nicht) verlegten drei "Stolpersteine" in Ettenheim
Artikel in der "Badischen Zeitung" vom 28. M�rz 2012: "Streitpunkt: Stolpersteine. Heute wieder im Gemeinderat..." Link zum Artikel
Artikel in der "Badischen Zeitung" vom 29. M�rz 2012: "Gemeinderat revidiert seine Entscheidung. Drei weitere Stolpersteine d�rfen in Ettenheim verlegt werden. Der Ettenheimer Gemeinderat hat nun doch genehmigt, dass drei Stolpersteine, die an j�dische Opfer des Nationalsozialismus erinnern, auch gegen den Willen der Hausbesitzer verlegt werden k�nnen..." Link zum Artikel mit Kommentar von Klaus Fischer: "Die Stadt hat gewonnen" (Link zum Kommentar).
Artikel in der "Badischen Zeitung" vom 24. Mai 2012: "Stolpersteine noch im Depot. DIA soll Verlegung organisieren..." Link zum Artikel.
November 2018: �ber den Synagogenprozess gegen die Ettenheimer und Altdorfer Synagogensch�nder
Artikel von Markus V�gele in der "Badischen Zeitung" vom 10. November 2018: "Der Prozess um die Synagogensch�nder ETTENHEIM/OFFENBURG. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden auch die j�dischen Mitmenschen in Ettenheim zur Zielscheibe der Nationalsozialisten, deren Rassenhass sich auf offener Stra�e durch Zerst�rung der j�dischen Anwesen und Misshandlung der j�dischen Mitb�rger entlud. Die T�ter der Ettenheimer Reichspogromnacht mussten sich zehn Jahre nach Sch�ndung und Brandschatzung j�discher Einrichtungen 1948 im sogenannten Synagogenprozess verantworten. Zehn Jahre nach den Ereignissen der Reichspogromnacht 1938 in Ettenheim standen die Urheber des Judenpogroms, darunter ehemalige Funktion�re von NSDAP, SA und SS sowie Mitl�ufer wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit unter Anklage. Nach viert�giger Verhandlung verurteilte sie das Schwurgericht in Offenburg am 24. Oktober 1948 zu mehreren Jahren Haftstrafe, die sie im Internierungslager Lahr-Dinglingen verb��ten. 'Ich habe damals aus Angst lange Zeit nicht schlafen k�nnen', erinnert sich Martha H. heute an den damaligen Synagogenprozess vor dem Schwurgericht in Offenburg, in dem sich die T�ter der Ettenheimer Reichspogromnacht verantworten mussten und sie als Zeugin der Ereignisse des 10. November 1938 aussagte. Der 9. November 1938. Wie in jedem Jahr, so zelebrierten die Nationalsozialisten auch am 9. November 1938 den Hitler-Putsch von 1923. Die Ereignisse wurden �bert�nt durch den angeblich 'feigen Mord an einem deutschen Diplomaten [Ernst vom Rath, Anm. d. V.] durch einen Juden', wie es die nationalsozialistische Propaganda verlauten lie�. Noch in derselben Nacht sollten die Juden den deutschen Volkszorn zu sp�ren bekommen. Die antisemitische Hetzrede Joseph Goebbels im Alten Rathaus in M�nchen setzte eine Befehlskette in Gang, die Parteimitglieder, SA, SS, Polizei und Sicherheitsdienst mobil machte. Auch Ettenheim wurde Schauplatz von 'Verbrechen gegen die Menschlichkeit', wie Landgerichtspr�sident Adolf von Hofer im Ettenheimer Synagogenprozess zehn Jahre sp�ter die Ereignisse verurteilte. Ettenheim, 10. November 1938. Zwischen 6 und 7 Uhr erhielt der B�rgermeister und Ortsgruppenleiter von Ettenheim Eduard Seitz (1895-1977) einen Anruf von Kreisleiter Richard Burk aus Lahr, der ihm den Auftrag erteilte, alle m�nnlichen Juden von der SS in Schutzhaft nehmen zu lassen und antisemitische Kundgebungen durchzuf�hren. 'Etwa um 7 Uhr morgens bin ich von drei SS-M�nnern in meiner Wohnung verhaftet worden. Einer von ihnen benahm sich sehr roh und schlug meiner Frau ins Gesicht. Ich wurde dann in den Ortsarrest verbracht, wo die anderen nichtarischen Einwohner von Ettenheim schon verbracht worden waren', schildert der j�dische Rechtsanwalt und Holocaust�berlebende Albert Strupp im Jahr 1947 den Tathergang gegen�ber der Staatsanwaltschaft Offenburg, die erst durch das Opfer Strupp von den Verbrechen in Ettenheim erfahren hat. Unmittelbar nach der Verhaftung der j�dischen Mitb�rger und nachdem B�rgermeister Seitz die Volksschule, die Oberrealschule sowie die Stuhlfabrik Stoelcker auf telefonischem Weg zur Teilnahme an der Demonstration gegen die Juden aufforderte, verlie�en die Lehrer und Sch�ler sowie die mit Stuhlbeinen bewaffneten Arbeiter der Holzindustrie die Einrichtungen, um sich auf dem Rathausplatz zu versammeln. W�hrend Seitz eine Rede hielt und die versammelte Menge aufforderte, gegen die Ermordungen der Nationalsozialisten Wilhelm Gustloffs und Ernst vom Raths zu protestieren, wurden die Scheiben des neben dem Rathaus ans�ssigen j�dischen Textilgesch�fts Forsch eingeworfen und die Waren auf den Rathausplatz geworfen. Daraufhin bildete sich ein Zug von Demonstranten, der durch die Ettenheimer Innenstadt in Richtung der Anwesen weiterer j�discher Mitb�rger marschierte. Junge Burschen drangen in die Synagoge ein, zertr�mmerten das Inventar und warfen einen Gro�teil dessen in den Hof. Darunter auch Kultgegenst�nde wie die Thorarollen. Die Menge w�tet in Altdorf. Nach den systematischen Demolierungen und Pl�nderungen der Wohnungen, H�user und Gesch�fte der j�dischen Familien sowie der Entw�rdigung der Synagoge, zog die w�tende Menge weiter nach Altdorf, wo sie auch die dortigen Anwesen der j�dischen Familien demolierten. Mit Stangen wurden die Zehn Gebote, die au�erhalb der Synagoge �ber dem Eingang angebracht waren, herabgesto�en und zertr�mmert. S�mtliche B�nke innerhalb der Synagoge wurden zerst�rt, Fensterscheiben und Spiegel eingeschlagen, Lebensmittel, Kleider und Matratzen auf die Stra�e geworfen und aufgeschlitzt. 'Als die dortigen Juden alle beisammen auf dem Rathaus waren, lie� SS-Sturmf�hrer Karl Friedrich Rieflin diese antreten und fragte sie nach ihrem Beruf. Wie ich beobachtet habe, hat Rieflin hierbei ab und zu einem Juden auf die Backen geschlagen', berichtet 1947 der SS-F�hrer Otto H. gegen�ber der Gendarmerie in Ettenheim, die infolge der Aussage Strupps die Ermittlungen aufgenommen und das Verfahren wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit er�ffnet hat. Juden wurden misshandelt. 'Von Rieflin erhielt den Auftrag, die in Altdorf versammelten Juden nach Kippenheim zu verbringen. Als ich dann mit etwa 20 bis 25 j�dischen M�nnern aus Altdorf nach Kippenheim auf den Mahlberger Buck kam, standen dort links und rechts der Stra�e mehrere j�ngere Burschen, die die Juden sofort mit Steinen und Stra�endreck, auch mit Kuhdreck, bewarfen', so der SS-F�hrer Otto H. weiter. 'In Kippenheim wurden den Juden von den anwesenden jungen Burschen die H�te von den K�pfen gerissen und mit Dreck und Wasser gef�llt, und danach den Juden wieder auf den Kopf gesetzt', so dieser Zeuge weiter. 'In Lahr wurden wir in der damaligen Luftschutzschule untergebracht und in der Nacht noch ins Konzentrationslager nach Dachau verfrachtet', beschreibt Albert Strupp im Mai 1947 weiter den Tathergang gegen�ber der Staatsanwaltschaft Offenburg. Diese hat im Zuge ihrer Ermittlungen weitere Zeugen vernommen und Anklage erhoben gegen die Urheber der Judenpogrome in Ettenheim, Altdorf und Kippenheim. Am Mittwoch, 21. Oktober 1947, begann vor dem Schwurgericht Offenburg in der Ritterstra�e, wo sich heute das Museum befindet, der Prozess gegen die Hauptaktivisten, darunter ehemalige Funktion�re der SA, SS, NSDAP und einige Mitl�ufer, die sich wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit in Tateinheit mit einfachem und schwerem Landfriedensbruch, schwerem Hausfriedensbruch sowie Aufreizung zum Rassenhass verantworten mussten. Nach der Vernehmung der Angeklagten wurden f�r den zweiten Verhandlungstag 35 Be- und Entlastungszeugen geladen. Offenburg, 21. Oktober 1948. 'Ich habe gezittert am ganzen Leib', gesteht die damals 22-j�hrige Martha D. heute, wie sie am zweiten Verhandlungstag um 10.30 Uhr in den Zeugenstand gerufen wurde. 'In Altdorf hat mir jemand eine Kasse voller Geld, die aus der Altdorfer Synagoge entwendet wurde, in die Hand gedr�ckt, die ich dann im alten Rathaus abgegeben habe. Jemand hat mich mit der Kasse in der Hand gesehen und angezeigt, diese gestohlen zu haben', beantwortet Martha D. die Frage nach dem Grund ihrer Vorladung. An den vollen Gerichtssaal erinnere sie sich noch genau. 'Auf der rechten Seite ist eine Trib�ne gewesen, wo die Angeklagten gesessen sind. Neben mir sa�en die Frau des Rechtsanwalts Strupp und weitere Zeugen. Dahinter die Zuschauer', sagt Martha D., die in Begleitung ihres Vaters vor Gericht erschien. 'Dann wurde ich ins Kreuzverh�r genommen', so die Zeugin weiter. 'Jetzt reicht�s', zitiert Martha D. ihren Vater, der dem Verh�r ein Ende setzen wollte. 'Die sind ganz scharf gewesen. Die waren auch knallhart gegen�ber den Angeklagten', beschreibt Martha D. die Anw�lte. Der Einzige, der seine Taten zugegeben habe, sei der Zeuge Franz W. gewesen, der das Innere der j�dischen Metzgerei Lion zusammengeschlagen habe. Alle anderen h�tten ihre Taten abgestritten, res�miert Martha D. die Aussagen der weiteren Zeugen, die ihrer Erinnerung zufolge nur wenig von sich preisgaben. Auch Eduard Seitz, der in der unteren Reihe der Anklagebank gesessen sei, habe sich ruhig verhalten und sich kaum ge�u�ert, so die Zeugin, die nach ihrer Vernehmung unvereidigt blieb und entlassen wurde. 24. Oktober 1947. Nachdem am Freitag die Zeugenvernehmung abgeschlossen wurde, erhielten im Anschluss die Staatsanwaltschaft, vertreten durch Staatsanwalt Dr. N�gele, und die Verteidiger zu ihren Ausf�hrungen das Wort. Die Anklagevertreter, die zwei Entscheidungen in das Ermessen des Gerichts stellte, beantragte elf Haftstrafen und einen Freispruch. Die Verteidiger, die ebenfalls eine Entscheidung in das Ermessen des Gerichts stellten, beantragten f�r ihre Mandanten elf Freispr�che, die Mindeststrafe, eine milde Strafe, die Einstellung des Verfahrens und die Aufhebung des Haftbefehls. Am Samstag, dem vierten Verhandlungstag, verk�ndete Landgerichtspr�sident von Hofer das Urteil. Wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit in Tateinheit mit Landfriedensbruch, Aufreizung zum Klassenhass, schwerem Hausfriedensbruch, Freiheitsberaubung und K�rperverletzung verurteilte das Gericht elf Angeklagte zu Haftstrafen von zwei Jahren bis zu drei Monaten. Der ehemalige Ettenheimer B�rgermeister und Ortsgruppenleiter Eduard Seitz, der dem Gericht zufolge schon bei seiner Ansprache h�tte erkennen m�ssen, dass die Anwesenden zu Ausschreitungen bereit waren und er darauf zur Ruhe h�tte mahnen m�ssen, erhielt zwei Jahre Gef�ngnis, der ehemalige SS-F�hrer Otto H. vier Wochen und Franz W. drei Monate Gef�ngnis. Drei Angeklagte wurden freigesprochen. In der Begr�ndung sagte das Gericht, dass es sich um unmenschliche Handlungen handle, die jeder rechtlich denkende Mensch ablehnen m�sse." Link zum Artikel
August 2019: Die Ereignisse der Zeit des Holocaust sollen weiter aufgearbeitet werden
Artikel von Klaus Schade in der "Lahrer Zeitung" vom 8. August 2019: "Ettenheim Holocaust: Ettenheim stellt sich der Geschichte. Ettenheim - Acht Frauen aus Polen sind derzeit auf Einladung in Deutschland. Sie alle haben als Kinder den Holocaust erlebt und waren am Mittwoch zu Gast in Ettenheim, das sich seit Langem der Aufarbeitung der eigenen j�dischen Geschichte stellt. Es wird zwar nicht ausgesprochen, aber die Zuh�rer ihrer bewegenden Lebensgeschichten werden sofort an das j�dische Sprichwort erinnert: "Das Geheimnis der Erl�sung hei�t Erinnerung." Sie verdr�ngen nicht, sie stellen sich den kindlichen Erfahrungen. In dieser Bereitschaft zur Aufarbeitung sto�en sie in Ettenheim auf Gleichgesinnung. Ettenheim stellt sich, wie B�rgermeister Bruno Metz als Gastgeber im B�rgersaal und wie Margret Oelhoff vom Deutsch-Israelischen Arbeitskreis der G�stegruppe verdeutlichten, den Ereignissen um die Reichspogromnacht, und dem damaligen Umgang mit den j�dischen Mitb�rgern. Mehrere B�cher sind davon inzwischen ver�ffentlicht, schon 1988 gab es eine Einladung an die ehemaligen j�dischen Mitb�rger. Politiker Peter Wei� w�rdigt Einsatz. J�dische Mitb�rger weilten mehrfach schon zu Vortr�gen an den Ettenheimer Schulen, die gr��te st�dtische Schule ist nach August Ruf benannt, dessen Namen untrennbar mit dem Einsatz f�r eine j�dische Familie verbunden ist. Stolpersteine vor ehemaligen j�dischen Wohnh�usern erinnern an deren Tod in Konzentrationslagern, der aus der gesch�ndeten Synagoge gerettete Thora-Vorhang wurde restauriert und hat im Palais Rohan einen w�rdigen Platz gefunden. In Altdorf k�mmert sich ein F�rderverein um die Restaurierung der dortigen Synagoge. CDU-Bundestagsabgeordneter Peter Wei�, der als Vorsitzender des deutschen Maximilian Kolbe-Werks und als Stiftungsvorsitzender des von Bisch�fen ins Leben gerufenen deutsch-polnischen Vers�hnungswerks den Besuch in Ettenheim initiiert hatte, wei� derlei Aufarbeitung zu w�rdigen. Jeder der acht inzwischen betagten Damen hat da ihre eigene Geschichte zu erz�hlen. Elf Jahre waren die �ltesten von ihnen damals, als sie nach Auschwitz, Maidanek oder eines der andern Konzentrationslager deportiert wurden, teils mit Elternteilen, teils allein. Wer von ihnen "Gl�ck" hatte, wurde bei einer andern Familie untergebracht, versteckt. Zum Teil haben M�tter oder Geschwister mit ihnen diese H�lle �berlebt, zum Teil konnten sie deren Wege nicht weiter verfolgen. Schier unfassbar die Schilderung einer der Damen, dass ihre Mutter bei der Deportation mit ihr schwanger war, sie, die inzwischen Mittsiebzigerin, im Bauch ihrer Mutter komplett im KZ herangewachsen ist, um dann 1945 in Freiheit geboren zu werden. Eine andere Teilnehmerin erz�hlt, wie sie sich nach dem �berleben des KZ auf die Suche nach ihren Verwandten gemacht hat und diese erst im vergangenen Jahr in Israel gefunden hat. Wer mag es den Damen verdenken, dass die eine oder andere nach ihrer Schilderung ihrer Kindheitserlebnisse mehr oder minder verstohlen eine Tr�ne abwischte. Link zum Artikel

Links und Literatur

Links:

Quellen:

Literatur:

bullet Franz Hundsnurscher/Gerhard Taddey: Die j�dischen Gemeinden in Baden. 1968. S. 79-81.
bullet Hubert Kewitz: Die Juden in Ettenheim, in: St. Bartholom�us Ettenheim. Beitr�ge zur 200. Wiederkehr der Weihe der Ettenheimer Stadtpfarrkirche. 1982. S.142-143.
bullet Schicksal und Geschichte der j�dischen Gemeinden Ettenheim, Altdorf, Kippenheim, Schmieheim, Rust, Orschweier. Ein Gedenkbuch. Hg. vom Historischen Verein f�r Mittelbaden e.V. - Mitgliedergruppe Ettenheim. 1988.1998�.
bullet Joseph Walk (Hrsg.): W�rttemberg - Hohenzollern - Baden. Reihe: Pinkas Hakehillot. Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust (hebr�isch). Yad Vashem Jerusalem 1986. S. 251-252.
bullet synagogenbuch-1.jpg (32869 Byte)JoachimHahn / J�rgen Kr�ger: "Hier ist nichts anderes als Gottes Haus...". Synagogen in Baden-W�rttemberg. Band 1: Geschichte und Architektur. Band 2: Orte und Einrichtungen. Hg. von R�diger Schmidt, Badische Landesbibliothek, Karlsruhe und Meier Schwarz, Synagogue Memorial, Jerusalem. Stuttgart 2007.
bullet Ettenheim Lit 040.jpg (59170 Byte)RobertKrais / Bernhard Pilz: J�disches Leben in Ettenheim - Steine erz�hlen. Hrsg. Deutsch-Israelischer Arbeitskreis S�dlicher Oberrhein e.V. DIA. Verlag Medien und Dialog Haigerloch 2010.
bullet Synagogen Lit 201305.jpg (108213 Byte)ChristianeTwiehaus: Synagogen im Gro�herzogtum Baden (1806-1918). Eine Untersuchung zu ihrer Rezeption in den �ffentlichen Medien. Rehe: Schriften der Hochschule f�r j�dische Studien Heidelberg. Universit�tsverlag Winter Heidelberg 2012. Zur Synagoge in Ettenheim: S. 92-97.
bullet Bernhard Uttenweiler: Stammen die Vorfahren des j�dischen Juweliers Elias S. Ettenheimer aus Rochester, USA, urspr�nglich aus Ettenheim? In: Die Ortenau. Zeitschrift des Historischen Vereins f�r Mittelbaden. Bd. 99 2019 S. 353-356. Anmerkung: die Vorfahren stammen nicht aus Ettenheim, sondern aus Ederheim.

Zusammenstellung der vom Deutsch�Israelischen Arbeitskreis S�dlicher Oberrhein e.V. Ettenheim (DIA)herausgegebenen und vertriebenen Literatur (zwei der oben genannten Publikationen werden nochmals aufgef�hrt; die Preise verstehen sich zuz�glich Porto / Verpackung):

bullet **Schicksal und Geschichte der j�dischen Gemeinden Ettenheim, Altdorf, Kippenheim, Schmieheim, Rust, Orschweier.**Hrsg. von Bernhard Uttenweiler u.a., Ettenheim, 1988, Historischer Verein Ettenheim, 456 Seiten, 1997 2. Auflage 487 Seiten, viele Abbildungen, Restbestand antiquarisch 42,00 �
bullet Robert Krais: Ein Rundgang durch das ehemalige j�dische Kippenheim. Kippenheim 1996, 30 Seiten, 7 Abbildungen, Restbestand 3,00 �
bullet Epstein Buch 01.jpg (41085 Byte)Hedy Epstein: Erinnern ist nicht genug: Autobiographie. M�nster 1999. ISBN 3-928300-86-5. Erschienen im UNRAST-Verlag M�nster, Postfach 8020, 48043 M�nster. 21.- � Verlagsanzeige Seite von Hedy Epstein: hier anklicken (deutsche Seite von 2001: hier anklicken)
bullet Naftali Bar-Giora Bamberger: Der j�dische Friedhof in Schmieheim - MEMOR-Buch. Kippenheim 1999, Gulde - Druck, 2 B�nde 24x32 cm, 1078 Seiten, 2500 Abbildungen, Sonderpreis 49,90 �
bullet Meier Buch 01.jpg (73670 Byte)Maurice Meier: Briefe an meinen Sohn aus Gurs. Erweiterte Neuausgabe von Robert Krais, Ettenheim, 2000, 2. Auflage 2001, Eigenverlag, 246 Seiten, 7 Abbildungen, Restbestand antiquarisch 10,00 �.
bullet Meier Buch 02.jpg (87110 Byte)Das obige Buch von Maurice Meier ist auch in hebr�ischer �bersetzung erh�ltlich: ISBN 965-90441-0-0. Verlagsanschrift: The Open Museum, P.O.B. 1, IL 24959 Migdal Tefen/ Israel, Tel. ++972-4-9872977 E-Mail.
bullet Karl G�nther: Das Mohelbuch des Heinrich Epstein. Emmendingen/Ettenheim, 2003, Sonderdruck aus 'die Pforte', 30 Seiten, 7 Abbildungen, Sonderpreis: 2,50 �. 346 Eintragungen sind in dem in Rio de Janeiro beim Enkel Leo Epstein aufgefundenen Originalbuch aus der Zeit von 1869 bis 1894 aufgezeichnet und von Karl G�nther �bertragen und �bersetzt. Ein einzigartiges Dokument j�discher Geschichte in der zweiten H�lfte des 19. Jahrhunderts. Eigenverlag.
bullet Alice Dreifuss � Goldstein: Normale B�rger - widrige Zeiten. Aus dem Amerikanischen von Edith DuBose, ed. vom Deutsch-Israelischen Arbeitskreis Ettenheim. Konstanz: Hartung-Gorre Verlag, 2009, 128 S., Abb., ISBN 978-3-86628-252-0. 7,50 �. Das Buch beschreibt den Lebensweg einer badisch-j�dischen Familie in der Emigration in den USA sowie die sp�te(re) Kontaktaufnahme durch eine B�rgerinitiative. Alice Dreifuss wurde als Tochter eines Ladenbesitzers in Kenzingen in der N�he von Freiburg geboren. Sie beschreibt ihre Familie und das gesellschaftliche Umfeld, aber auch den Einbruch der NS-Verfolgung und den Prozess der gesellschaftlichen Ausgrenzung. Die Familie Dreifuss wohnte an einem Ort ohne j�dische Gemeinde, hielt aber Kaschrut und Schabbat, d.h. sie bewahrte trotz ihrer relativen Isolation gegen�ber j�dischem Gemeindeleben durchaus ihre deutsch -- j�dische Identit�t. F�r die hohen Feiertage reiste man nach Freiburg, wo der Familienvater seine Ausbildung erhalten hatte. Alice Dreifuss beschreibt, wie sie die meisten ihrer vorgeblichen nichtj�dischen Freunde entt�uschten und sich von ihr mit einer Ausnahme distanzierten. Sie musste die J�dische Schule in Freiburg besuchen, die in zwei Klassenzimmern der Lessingschule aber rigoros von dieser abgetrennt war. Am 15. August 1939 wanderte die Familie nach New York aus. Hier mussten sich ihre Eltern als Butler und Hausangestellte bei reichen nichtj�dischen amerikanischen Familien durchschlagen. Immer aber hielten sie Kontakt zu j�dischen Gemeinden. Alice Goldstein studierte schlie�lich und wurde wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Brown University am Institut f�r Demographie (siehe ihre Studie �ber Altdorf: /Determinants of change and response among Jews and Catholics in a nineteenth century German village/ New York 1984). Kulturgeschichtlich interessant sind vor allem die Bemerkungen zum Brauchtum wie es in den 1930er Jahren noch immer existierte und gepflegt wurde (u.a. 16 j�disch-alemannische Kochrezepte der Familie aus Kenzingen). Uri R. Kaufmann (Aus "/Judaica/". 65. Jahrgang, Heft 4/2009, Seiten 377-378).
bullet Kenzingen Lit 14010.jpg (13619 Byte)dies.: englische Ausgabe des o.g. Buches: Ordinary People, Turbulent Times.
bullet Ettenheim Lit 040.jpg (59170 Byte)RobertKrais / Bernhard Pilz: J�disches Leben in Ettenheim - Steine erz�hlen. Hrsg. Deutsch-Israelischer Arbeitskreis S�dlicher Oberrhein e.V. DIA. Verlag Medien und Dialog Haigerloch 2010.
bullet Postkarten � Parochet (Thoravorhang) der ehemaligen Ettenheimer Synagoge � Ehemalige Synagoge Kippenheim, Au�enansicht
bullet Im Versteck - Die Geschichte einer Rettung. Nach Naomi Morgenstern, mit zwei Kurzgeschichten von Ehud Loeb und einem Nachwort von Noa Mkayton. 52 S. 27 Abb. Hrsg. von der International School for Holocaust Studies Yad Vashem Israel. Weitere Informationen siehe eingestellte pdf-Datei. "...Aus der Perspektive des heute bald 80-j�hrigen Ehud Loeb, geboren als Herbert Odenheimer in B�hl in Baden, wird erz�hlt, wie er Ende 1940 im Alter von sechseinhalb Jahren mit seiner Familie, s�mtlichen j�dischen B�rger seiner Heimatstadt und der gesamten Region Baden und Saarplatz in das s�dfranz�sische Lager Gurs deportiert wurde..." Hinweis: Das Buch ist sehr geeignet f�r den Schulunterricht f�r Jugendliche schon ab 12 Jahren. Insbesondere f�r den Raum Mittelbaden (Offenburg, B�hl, Achern, Rastatt, Karlsruhe) ist das Buch ein wichtiges Zeitdokument. 11,50 � zuz�glich Porto/Verpackung
bullet Kippenheim Lit 14061.jpg (71955 Byte)Inge Auerbacher: Jenseits des gelben Sterns. Nach Theresienstadt ein neues Leben in Amerika f�r die Vers�hnung. Aus dem Amerikanischen von Irmi Cummings. Im Auftrag des Deutsch-Israelischen Arbeitskreises s�dlicher Oberrhein (DIA). Ettenheim, 2005, Hartung - Gorre Verlag, 144 Seiten, 9,80 �

Bestellm�glichkeit im Buchhandel, Postkarten �ber Robert Krais, Im Altwick 11, 77955 Ettenheim E-Mail

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust".
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright � 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Ettenheim Baden. The Jewish settlement began in the 14th century. Many Jews were victims of the Armleder massacres of 1336-39 and most were burned alive in the Black Death persecutions of 1348-49. A new settlement was founded in the 1660s with the Jews enjoying unrestricted trade. A new synagogue was built in 1881 and the Jewish population rose to a peak of 100 in 1897 (3 % of the total). The majority were cattle traders. In 1933, 31 remained, with others subsequently joining the community. By 1938, 16 had left. Eighteen emigrated in 1939 after the synagogue was destroyed and Jewish homes and stores were heavily damaged by rioters on Kristallnacht(9-10 November 1938). The last family of six Jews was deported to the Gurs concentration camp in October 1940.


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