Dienstreise Nord I (original) (raw)

Transcript

Authentic German report, on a trip from Karlshagen (Peenem�nde) to The Hague (den Haag) in Holland, visiting V2 (=A4) launching sites (26 December up to about 31 December 1944)*

*) V2 (V 2) is, historically, a well known weapon, which nomenclature had been "created" by the propaganda minister of the Third Reich Dr Goebbels.

"V2", which stood for "Vergeltungswaffe 2", was Goebbel�s response to Churchill�s "V" for Victory sign (which originated from the morse-code equivalent of the character "V": three dots and a dash, used in Beethoven�s 5th Symphony).

However, V2's tactical (military) type number was "A4".

This investigation trip was made in the last week of 1944. An officer left Karlshagen to visit three V2 launching sites, which we would have considered lying West, though the Germans regarded it to be "Group North".

This report explains as to how the Germans managed to operate their deadly V2 missiles, be it, under quite difficult circumstances. Often handling the V2s in full darkness. Assemblage took place very near to the launching area. Handling liquid Oxygen considered quite some attentions.

What we can learn is, that the Germans then still managed to transport delicate materials like liquid Oxygen (3-4 tons per missile), Alcohol (3-4 tons per missile), Warheads and the V2-power-aggregates. Notwithstanding, that the Dutch railways (NS) were on a total strike since 17 September 1944. Thus, they had to rely entirely on their own (German) railway organisation (Reichsbahn).

I suppose, that these kinds of trips were made as to learn about the bottlenecks in the chain from the production sites up to the various launching platforms, though, also as to envisage the reliability of their organisations.

O.U, den 13.1.1945

Bericht �ber die Dienstreise zur Gruppe Nord

Auftrag: Orientierung �ber Transport, Umschlag und Betankung.

1. Allgemeines:

Die Fahrt begann am 26.12.44 und f�hrte �ber Berlin, Hannover, Hamm, nach M�nster. Infolge schlechter Verbindung Weiterfahrt von M�nster mit angehaltenem Pkw (its requisition, likely due to a �high priority� (military) order, AOB), nach Burgsteinfurt zur Gruppe Nord. Dort Meldung bei Hptm. Harm am 27.12.44. Es erfolgte eine kurze Einweisung �ber die derzeitige Gliederung der Gruppe Nord. Danach befanden sich

im Raum Den Haag die Battr. 444 (Hptm. B�hm).

im Raum Hoog (has to be Hoek, AOB) v. Holland die 1./485 (Hptm. Salomon) und

im Raum Geldern die SS-Battr.500.

Umschlagplatz f�r Ger�te war in Holland f�r 444 und 1./485 Leiden (15 km ostw�rts Den Haag, f�r Treibstoffe die sogenannte Emma-Klinik, 4 - 5 km nordw�rts der Feuerstellung von 444, in de Haag selbst. Im Raum Burgsteinfurt befanden sich 2. u. 3./485 mit Umschlagplatz f�r Ger�te (14 km ostw�rts Burgsteinfurt) und f�r Treibstoffe in Billek bei Burgsteinfurt.

Weiterfahrt nach Den Haag um 17.30 Uhr. (Mit Hptm. Harm hatte ich auf sein Anraten vereinbart, da� ich 2 Tage in Holland (Den Haag), 1 tag in Utrecht (St�tzpunkt Ursula) und drei Tage in Burgsteinfurt verbringen sollte, um die in den jeweiligen R�umen befindlichen Umschlagpl�tze f�r Ger�te und Treibstoffe zu besuchen.) Nach passieren der Reichsgrensze sehr dicht werdender Nebel, der den Fahrer zwingt, in der Dunkelheit langsam zu fahren. Vor Utrecht wird die Weiterfahrt unm�glich, da Stra�en vereist sind und der Nebel ein Weiterfahren bei Nacht unterbindet. Erst um 2 Uhr eintreffen in Utrecht bei St�tzpunkt Ursula. Weiterfahrt am 28.12.44 nach Den Haag. V�llig vereiste Stra�en machen Fahren fast unm�glich. Ein Aufkl�ren des Wetters bringt gegen 10.00 Uhr bessere Fahrtm�glichkeiten und damit die ersten Jagdbomber. Allm�hlich wird die Strecke eisfrei und erm�glicht h�here Geschwindigkeiten. Zwei Kilometer vor dem Ziel �berschl�gt sich der wagen durch Unvorsichtigkeit des Fahrers und die Insassen werden teilweise herausgeschleudert oder darunter begraben. Ergebnis des Unfalls: Wagen stark besch�digt, aber trotz allem fahrbereit (Volkswagen). Nach kurzer Wiederinstandsetzung des Wagens und Weiterfahrt kann ich mich bei der Battr. 444, Herrn Hptm. B�hm, melden. Gleich nach Eintreffen wurde mir allerdings mitgeteilt, da� infolge regen Fliegert�tigkeit bei Tage weder in den Feuerstellungen noch an den Umschlagpl�tzen gearbeitet wird. Also mu�te ich meine T�tigkeit auf die Nachtstunden verlegen.

Eine Besprechung �ber den Einsatz der Battr. 444 mit Herrn Hptm. B�hm ergab folgendes Bild: Die Battr. ist nach der alten KStN gegliedert. Sie enth�lt drei Schie�z�ge mit einer Abschu�stelle. Diese befinden sich im Raum Den Haag (2) und H.v.Holland (1). Dazu kommt ein weiterer Schie�zug mit einer Abschu�stelle von 2./485 ebenfalls in H.v.Holland, ferner eine Sicherungsbatterie, bestehend aus Flak und Absperrmannschaften, eine Techn.Batterie (unter gebracht in einer Filmstadt und anschlie�enden Parkanlagen)(the so-called Film-Studio was situated in the restricted area near to Clingendael, near Park Oosterbeek, AOB), ferner Teile der Kraftfahr-Abteilung 900.

Die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Einheiten ist gut und geht wie folgt vor sich:

An den Umschlagpl�tzen werden von Umschlagtrupps die Ger�te verladen und von Teilen der Kraftfahrabt.900 zur Techn.Battr. gefahren, dort abgestellt, und von der T,B. in den Filmhallen gepr�ft, nach erfolgter Spitzenmontage. Die Batterie holt die Ger�te bei der T.B. (presumably, abbreviation of: Technische Batterie, AOB)ab und bringt sie selbst in die Feuerstellungen.

Die T.B. versorgt s�mtliche Abschu�stellen von 1/485, 444, sowie die 1 Abschu�stelle von 2/485. Sie arbeitet auch nachts.

Der Umschlag von A-Stoff und den anderen Treibstoffen erfolgt bei der sogenannten Emmaklinik sofort nach Eintreffen eines Transportes. Gr��e des Transportes: Im Durchschnitt 4 LKW f�r A-Stoff und 4-6 LKW f�r B-Stoff. Um die Verdampfungsverluste f�r A-Stoff m�glichst niedrig zu halten, sind die Betankungstrupps der Batterien schon Stunden vorher abholbereit, um rechtzeitig A-Stoff umschlagen zu k�nnen. Der Umschlag erfolgt sehr rasch, Dauer etwa 40 Minuten. S�mtliche eingetroffenen LKW werden gleichzeitig enttankt, sowohl f�r A-als auch f�r B-Stoff.**

**) A-Stoff is liquid Oxygen; B-Stoff consisting of: 45% ethanol, 30% methanol + 25% water (H2O). Onboard they carried additionally: 175 kg hydrogen peroxide and 13 kg potassium permanganate, to generate steam for the two fuel pumps (according:

OKH/Wa A/Wa Pr�f: Anlage zu Bb. Nr 19/ 45 gK. DAS GER�T A4 BAUREIHE B GER�TBESCHREIBUNG Vom 1. 2. 45, AOB)

Verdampfungsverluste f�r A-Stoff sind so, da� aus einem LKW 3 bis 4 Kesselwagen betankt werden k�nnen. Der A-Stoff kommt vom Umschlagplatz sofort zur Feuerstellung und wird dort getankt. Das Umtanken von B-Stoff erfolgt in 30-40 Minuten.

Da in der folgenden nacht, trotz Voranmeldung, kein A-Stoff eingetroffen war, konnte erst nach Eintreffen desselben in den Morgenstunden geschossen werden. Wetter erst diesig, sp�ter rasch aufkl�rend. Betankung des Ger�ts erfolgte in der �blichen Weise. Die beiden Sch�sse wurden nach Hellwerden abgegeben, davon war ein Schu� einwandfrei, der zweite ging als Steilschu� (Programm trat nicht in T�tigkeit) ab und traf in 20 km Entfernung Richtung Scheveningen (he wrote Schevenningen, AOB)auf. Die Detonation war h�rbar nach Ablauf von 7 Minuten.

Der Vormittag brachte eine Besichtigung der T.B. in der Filmstadt. Die Batterie ist hervorragend getarnt und in teilweise bombensicheren Bunkern und kleine Forts untergebracht. Pr�f- und Kompressorwagen stehen in den beiden Filmhallen, woselbst die Ger�te gepr�ft werden. Die Arbeitsweise der Batterie konnte nicht festgestellt werden, doch ergab sich aus Besprechung mit den Zugf�hrern, da� durchschnittlich in 1 bis 1 � Std. 1 Ger�t gepr�ft werden kann. Das ergibt bei zwei Pr�fstellen etwa 8 bis 12 Ger�te in einer nacht. Die Hallen erm�glichen ein Arbeiten bei vollem Licht.

Am Nachmittag orientierte ich mich �ber die Unterbringung der Battr. 444, Anlage der Sperrbezirke und Flakstellungen. Demnach ist die Battr. gut untergebracht, die Bev�lkerung im Sperrbezirk evakuiert. Die Absperrung ist gro�z�gig durchgef�hrt und l�ckenlos. Ohne Sonderausweis kein Einla�. Mit Einbruch der Dunkelheit beginnt der Dienst der Schie�z�ge, die die Ger�te klarmachen je nach Eintreffen der Ger�te-sowie A-Stoff Transporte. Die Flak ist dicht hinter dem Battr.-Gefechtsstand zusammengefa�t in Stellung gebracht und bek�mpft mit Erfolg angreifende Tiefflieger, meistens gelingt ein Abdr�ngen derselben.

2. Beobachtung �ber den technischen Einsatz bei Transport und Umschlag.

Ein Besuch des Umschlagplatzes Leiden erbrachte folgendes:

Der Transport der Ger�te erfolgte in FR-Zugen zu 10 Gruppen, wobei 1 Gruppe 2 Ger�te enth�lt. Diese lagern auf R-Wagen, die in der Mitte einen O-Wagen haben, mit den Spitzen in den O-Wagen hereinragend. Auf diesen O-Wagen werden die beiden Spitzen in Elefanten transportiert, ferner Strahlruder, Schie�zubeh�r zu den beiden Ger�ten und Z-Stoffbeh�lter.

Die Tarnung wird mittels Planen und Muni-K�rben durchgef�hrt. Der ganze Transport ist durch Anlage von Sprengmitteln zum Sprengen vorbereitet. Die Sprengkapseln sind beim Transportf�hrer, in der Regel ein Uffz., der die Sprengung in einer Minute vorbereiten und durchf�hren kann.

Die Ger�te sind mit Mittel- und Heckplanen versehen und werden ohne Spitze transportiert. Die Papiere der Ger�te befinden sich im Ger�teraum. Dort ist auch eine Nummer eingeschlagen, die mit der Nummer in den Papieren �bereinstimmen mu�. Eine zweite Ger�tenummer befindet sich als kleines Schild au�en an der Mittelplane. Es kommt �fter vor, da� dieses Schild fehlt. Eine weitere Nummer befindet sich am Deckel, die ebenfalls mit den papieren �bereinstimmen mu�. Durch Fahrl�ssigkeit werden oft Deckel mit falscher Nummer auf den Ger�ten befestigt, die dann an anderen Umschlagpl�tze gro�es Durcheinander und Zeitverlust hervorrufen

Zum Umschlag steht ein Krantrupp mit Strabo-Kran in St�rke von 1:8 und ein Planentrupp in St�rke von 1:8 zur Verf�gung. Die Leute sind ausgezeichnet eingearbeitet und schlagen in 5 Stunden 29 Ger�te um. Dabei ist die Verplanung der Transportgruppen nicht eingerechnet.

Der Strabo-Kran bew�hrt sich gut, die Hubh�he reicht nicht aus um Ger�te �ber die Rumgen zu heben. Daher wird der Karn aufgebockt auf starke Holzunterlagen. Das Bewegen der Laufkatze durch zwei Z�ge beschleunigt das Umschlagen. Leider fehlt dem Kran ein Schnellgang zum Senken des Kackens. Der Antrieb ist von Hand und elektrisch m�glich (Stromaggregat). Sehr gut bew�hrt sich ein Planen-Windschutz f�r die Bedienung des Krans.

Durch sachgem��es Rangieren seitens der Bahnbeamten wird viel Zeit gewonnen. Die Verh�ltnisse sind in Leiden so, da� wohl An- und Abfahrtwege vorhanden sind, aber durch die Bahnanlagen durchschnitten werden. Die Transporte werden daher in der Mitte getrennt. Folgen sind Zeitverlust und Kraftverbrauch.

Der Umschlag selbst geht rasch vor sich. Die Transportanh�nger sind im Augenblick der Transportankunft zur Stelle.

Der von mir besuchte zweite Umschlagplatz bei Burgsteinfurt zeigte das Arbeiten mit der Ardelt- oder Pionierkran, der �hnliche praktische Zeiten wie der Strabo-Kran aufzuweisen hat. Nur erfordert bei dieser Konstruktion das Bewegen der Laufkatze vielmehr Kraft, da dies nur durch einen Mann durchgef�hrt werden kann. Besonders vorteilhaft ist der Schnellgang zum Senken des Hakens (Zeitersparnis). An diesem Umschlagplatz werden unklare Ger�te, Elefanten, Schrott usw. verladen und die von der T.B. in Holland wieder hergestellten Ger�te ausgeladen. Das Arbeiten macht erhebliche Schwierigkeiten, da die Wagenfolge gew�hnlich nicht stimmt. Die Gruppen sind teilweise zerrissen, die Nummern der brauchbaren Ger�te stimmen nicht mit den Papieren �berein. Bei Dunkelheit und ohne Licht ist ein Kl�ren solcher Angelegenheiten fast unm�glich. Daher sollte auch beim verladen von Schrott und unklarer Ger�te, ferner beim Zusammenstellen der Transporte, die Richtung Heimat gehen, �berlagerung und R�cksicht am Platze sein.

Ferner hat sich gezeigt, da� die Planen bei herrschender K�lte hart und unhandlich werden, zeitweise brechen und schwierig abzunehmen sind.

1. Beobachtungen �ber den taktischen Einsatz des Transportwesens:

Bei der Reglung des Einlaufs der Transporte nach Holland hat sich der St�tzpunkt "Ursula" in Utrecht sehr gut bew�hrt. Er ist in der lage, je nach Witterungsverh�ltnissen bei Tage Transporte bis zum Zielbahnhof weiterzuleiten und damit Zeit einzusparen. Zu den Transporten selbst ist zu sagen, da� sie unter einem Transportf�hrer (Uffz. oder Wachtmeister) laufen. Gesteuert werden die Transporte von h�herer Stelle (von wo konnte nicht in Erfahrung gebracht werden). Die Kl�rung dieser Frage ist bei der infrage kommenden Stelle dringend erforderlich.

Abschlie�end kann gesagt werden, da� zum Besuch von Umschlagpl�tzen, die derart weit auseinanderliegen, wie es hier der fall ist, 6 Tage nicht ausreichen, um alle Fragen restlos zu kl�ren, besonders dann nicht, wenn 1. der Betrieb bei Nacht erfolgt und 2. der Betrieb unter Feindeinwirkung stattfinden mu�.

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