Nuss, Walnuss, Haselnuss im Breisgau und Schwarzwald (original) (raw)

Die Inhaltsstoffe der Walnuss soll die Arterien und Blutgef��e elastischer machen, auch die des Mannes in dessen Unterleib. So experimentieren Wissenschaftler in Malaysia an einer Alternative zu Viagra - auf Basis der Walnuss

 Fr�chte der Walnussbaums am Kaiserstuhl Fr�chte der Walnussbaums am Kaiserstuhl - Bild PLENUM

Am Samstag, den 28.11.2009 steht im SWR von 21.50 bis 22.20 Uhr, alles im Zeichen der Walnuss vom Kaiserstuhl. Der pr�gende Walnussbaum steht im S�den in fast jedem gr��eren Garten. Er h�lt die M�cken fern und ist vor allem ein Charakterbaum im Kaiserstuhl � typisch f�r diese mediterran anmutende Region am s�dlichen Rhein. Besonderes Kennzeichen der Walnuss-Pfl�cker: braune H�nde. Die Gerbstoffe der Nuss wurden fr�her daher auch zum Stofff�rben benutzt. S�dlich ist auch das Flair der kaiserlichen Gen�sse: Die Walnusstorte wird nach eigenem Rezept von einem Kaiserst�hler Konditor hergestellt, reines Nuss�l aus den Fr�chten in der �lm�hle in Achkarren gewonnen. Die Walnuss verfeinert Honig, der auf den M�rkten zu Weihnachten hin angeboten wird. Und wird dem saisonal hergestellten Land-Eis beigemengt. Kerngesund ist die Nuss ebenfalls: sie besitzt keimhemmende, blutreinigende Wirkung und senkt den Cholesterinspiegel. Die Walnuss-Kulinarik ist f�r viele Bewohner des Kaiserstuhls eine wirtschaftliche Grundlage und dient zugleich der Sicherung und Pflege eines besonderen Naturraums.[PLENUM und die Naturgarten Kaiserstuhl GmbH](kaiserstuhl-naturgarten.htm#PLENUM - Naturgarten Kaiserstuhl) freut es, dass in diesem Film einige �Kaiserlich genie�en�-Partner prominent pr�sentiert werden. Es ist gelungen, die Bedeutung der Walnuss im Kaiserstuhl auf informativ-spannende Weise zu portraitieren. �Die Walnuss wird so zu einem Botschafter um die Einzigartigkeit des Kaiserstuhls und seiner Menschen auch �ber die Region hinaus zu tragen�, zeigt sich Diana Pretzell von PLENUM erfreut.
19.11.2009, PLENUM

N�sse sind nahrhaft - Karin Bolanz aus Zunzingen

Knackig und schmackhaft ist die Walnuss. Sie z�hlt wie Esskastanien zum Schalenobst. Ihre Inhaltsstoffe sind wertvoll. N�sse bestehen zu 60 Prozent aus Fett, zu 20 Prozent aus Eiwei� und sind reich an Vitaminen, vor allem B 1 und C sowie an Mineralstoffen.

"Das ist Gehirnnahrung pur", sagt [Karin Bolanz aus Zunzingen](zunzingen.htm#Bolanz - Waln�sse). Nussb�ume sind seit �ber 40 Jahren ihr Metier. Sie besitzt rund 80 B�ume und verschickt ihre Fr�chte bundesweit an Kunden von Hamburg bis M�nchen. 1986, nach der Katastrophe im Kernreaktor Tschernobyl, sei die Nachfrage f�r f�nf bis sechs Jahre auf dem Tiefpunkt gewesen, erinnert sie sich. Danach lief es wieder sehr gut. Nach zwei starken Erntejahren sehe es aber 2008 � zumindest bei ihr � mengenm��ig nicht so gut aus. Aufgelesen hat sie nur ein Drittel der Vorjahresernte. Ursache war K�lte w�hrend der Bl�tezeit. Der Sp�tfrost im Fr�hling ist gef�hrlich. Baumfreunde kennen den 25. April als "Markustag" und � falls es dann noch Frost gibt � als "Nusskillertag". Karin Bolanz hat veredelte Halbstammb�ume. Einige sind kaputt, was ihrer Meinung nach vielleicht auch mit Schafen, die an der Rinde knabbern, zu tun haben k�nnte. Als Edelholz verwerten kann sie ihre B�ume nicht, weil sie zu jung und die St�mme zu kurz sind. Ein gro�er Baum bringt j�hrlich bis zu 100 Kilogramm N�sse. Man kann daraus wertvolles �l machen lassen. Die Vorarbeit sei aber sehr aufwendig, sagt Karin Bolanz. Die N�sse m�ssen der �lm�hle aufgebrochen, also ausgekernt, geliefert werden. Und das fertige �l habe den Nachteil, dass es nicht lange h�lt. Man sollte die N�sse lieber essen, denn: "Wer t�glich f�nf Waln�sse isst, senkt sein Cholesterin, bleibt gesund und geistig fit". Da ist sich Karin Bolanz ganz sicher. Eichh�rnchen, M�use und viele V�gel sammeln N�sse als Wintervorrat. Manchmal ist der aber so gut versteckt, dass sie nicht alle N�sse finden. Dann kann ein Nussbaum daraus wachsen. Man kann ebenso selbst einen z�chten: Man steckt eine Nuss in die Erde eines Blumentopfs, bedeckt die mit Moos und stellt den Topf an einen k�hlen, frostfreien Ort. Im April kommt er ins Freie und im Herbst kann ausgepflanzt werden. Wer Platz im Garten hat, wird am Nussbaum seine besondere Freude haben. Er spendet nur dann Schatten, wenn es erw�nscht ist, n�mlich im Sommer. Und er hat noch eine Besonderheit zu bieten: Unter einem Walnussbaum w�chst keine Konkurrenz. Die gerbstoffhaltigen Bl�tter wirken hemmend auf die Keimbildung der meisten Pflanzen. Unter einem Nussbaum ist also viel Raum f�r ein lauschiges Pl�tzchen.
Sigrid Umiger, 31.10.2008, BZ

Walnussfruchtfliege sticht in die noch gr�ne H�lle

Zwischen Anfang Juli und bis Mitte August kommt die Walnussfruchtfliege und sticht in die gr�ne H�lle. Sie wird schmierig-schwarz, weil sich Maden hindurchfressen. Die Folge: Die N�sse fallen vom Baum, ehe sie reif sind. Der Leiselheimer Baumschulbetreiber und[Nussbaumspezialist Anton Schott](baumschule.htm#Schott - Baumschule in Leiselheim) sagte dazu: "Das Schlimmste ist, dass wir dem nur tatenlos zusehen k�nnen, derzeit ist noch kein Mittel zugelassen, das Abhilfe schaffen k�nnte." Im Jahr 2002 wurde die Walnussfruchtfliege im Tessin festgestellt. Jetzt hat sie sich weiter in Richtung Norden ausgebreitet. In guten Jahren trug ein mittelm��iger, etwa 25 Jahre alter Walnussbaum im Herbst etwa 40 Kilogramm Waln�sse, in diesem Jahr werden es wohl nicht mehr als 25 Kilogramm sein, urteilt Schott.
Alles von Roland Vitt vom 2.10.2008 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/sasbach/schaedling-piekst-fruechte-an--6014201.html

In K�nigschaffhausen wird seit fast 200 Jahren reines Nuss�l gepresst

Hin und wieder stehen Leute an der Hauptstra�e von K�nigschaffhausen, strecken ihre Nasen in den Wind und schnuppern. Schnuppern, woher der unvergleichliche Duft kommt, der himmlische Duft nach frisch ger�steten N�ssen. Die meisten k�nnen sich auf ihre Nase verlassen, die ihnen den Weg in ein kleines, verwinkeltes G�sschen zu der [�lm�hle von Werner Reinacher](koenigschaffhausen.htm#�lm�hle Reinacher) weist.

Wer noch nie da war, bleibt meist stumm vor Staunen an der T�r stehen - seit 1822 hat sich so gut wie nichts in der �lm�hle ver�ndert. An der Decke laufen dicke Transmissionsriemen, die den tonnenschweren Mahlstein antreiben, der sich unabl�ssig im dicken Sandsteintrog im Kreis dreht und die Walnusskerne zerkleinert. Mit einem gro�en Schaber schiebt Werner Reinacher die zerkleinerten N�sse immer wieder unter den Stein, so lange, bis nur noch feinste Nussbr�sel �brig sind. Die kommen in einen gro�en Bottich und werden im Kessel �ber einem Holzfeuer erhitzt und nun wei� der Besucher auch ziemlich rasch, woher dieser unvergleichliche Duft kommt. Sobald sich die Masse erw�rmt, wird der Duft noch intensiver, denn jetzt beginnt das �l, sich aus den zerkleinerten Kernen zu l�sen. Mit einem gro�en R�hrl�ffel h�lt Werner Reinacher die Nussmasse etwa eine halbe Stunde lang in Bewegung, anbrennen darf dabei nichts. Ein Thermometer braucht er nicht, sein Gef�hl reicht, schlie�lich ist er mit der Herstellung von Nuss�l seit seiner Kindheit vertraut. Jetzt kommt die Nussmasse in eine Presse. Ganz langsam baut sich der Druck auf und nach einer knappen Stunde l�uft das warme, goldgelbe Nuss�l in einem dicken Strahl aus der Presse in einen Eimer. Werner Reinacher l�sst sich das �l �ber den Zeigefinger laufen, kostet und nickt zufrieden - Konsistenz und Qualit�t sind bestens. Die N�sse, die Werner Reinacher verarbeitet, kommen aus dem Kaiserstuhl, dem Markgr�flerland, aus ganz S�dbaden und aus dem Elsass. In gro�en S�cken werden die Nusskerne aufbewahrt, bis sie in die Presse kommen und zu �l verarbeitet werden. Rund zwei Wochen wird das �l nun in Tanks gelagert, damit sich die Schwebstoffe ablagern, dann wird es in Flaschen abgef�llt und ist fertig f�r den Verkauf. Keine chemischen Zus�tze, keine Aromastoffe - wer sich eine Flasche von Werner Reinachers Nuss�l in den K�chenschrank stellt, kann sich sicher sein, dass sich in der Flasche ausschlie�lich reines Nuss�l befindet. Gastronomen aus der Region, aber auch viele Privathaushalte z�hlen zu den Kunden von Werner Reinacher. Sein Nuss�l vom Kaiserstuhl verschickt er aber auch an Liebhaber in ganz Deutschland. Wann immer irgendwo ein Artikel oder ein Beitrag �ber das Nuss�l vom Kaiserstuhl erscheint, trudeln im Hause Reinacher die Bestellungen ein. Und wann immer der Vorrat an Nuss�l zur Neige geht, l�sst Werner Reinacher seine eigentliche Arbeit in der Landwirtschaft ruhen, heizt den gro�en Kessel an und setzt den Mahlstein in Gang. Zwischen sechs und sieben Zentnern N�sse verarbeitet Werner Reinacher pro Tag, dann ist die historische �lm�hle aber vom fr�hen Morgen bis zum Abend in Betrieb.
Die historische �lm�hle in K�nigschaffhausen ist eine von ganz wenigen, die in der Region noch bis heute in Betrieb sind. �ber mangelnde Nachfrage nach seinem �l kann sich Werner Reinacher nicht beklagen. Und wer einmal das unvergleichliche Aroma von Walnuss�l genossen hat, der wei� warum und will es �fter genie�en. Sanft erw�rmt macht es vom Feldsalat mit Speck und Kracherle bis hin zu bunten, sommerlichen Salaten alles zu einer Gaumenfreude ganz besonderer Art.
Ruth Seitz, 10.7.2001, www.badische-zeitung.de

Der Walnussbaum - Eine Geschichte des fremdl�ndischen Baumes

von [Petra Stunz](littenweiler/heilkraeuter.htm#Petra Stunz - Kr�uterwanderungen aus Amoltern), Heilpraktikerin aus Amoltern

Ich kann mir denken, dass Ihr alle neugierig seid und wissen m�chtet was einen so gro�en und fremdl�ndischen Baum wie mich hierher verschlagen hat? Nun, ganz einfach: ich reise gerne

Urspr�nglich stamme ich aus Asien, das wunderbare einstige M�rchenland Persien ist meine Heimat. Die Griechen konnte ich seinerzeit �berreden, mich mit zu nehmen und in ihren G�rten anzupflanzen. Ja, gewiss, es war riskant. Wusste ich doch gar nicht, ob ich die Reise �berstehen und das Klima dort im fremden Land aushalten w�rde. Ich war auf jeden Fall mutig genug, es zu versuchen und flugs hatte ich einen Reisenden aus diesem Land �berredet. Er steckte einige meiner N�sse in die Tasche und pflanzte sie zu Hause in seinem Garten. Anfangs war mir alles fremd. Die Erde roch anders als zu Hause, doch ich war guten Mutes und streckte meine Wurzeln aus. Es schmeckte gar nicht mal so schlecht und ich begann zu wachsen. Nachdem ich das erste Gr�n aus dem Boden herausgestreckt hatte, sah ich mich in meiner neuen Umgebung um. Es war wundersch�n draussen, bergig und sehr warm. Ein Gl�ck f�r mich, da ich doch die K�lte gar nicht mag und auch nicht sehr gut vertrage. Ich hatte eine herrliche Aussicht auf ein gr�nes Tal. Meine neue Heimat lag in einem weiten gro�z�gigen Garten mit Rosenhecken und einigen sehr fremden Blumen, B�umen und Str�uchern, die ich nicht kannte. Das w�rde ein interessantes Leben werden. Ich fragte mich schon etwas bange, was sie wohl sagen werden, wenn ich meine volle Gr��e erreicht habe - ich kann bis zu 20 Meter hoch werden und gebe eine imposante eindrucksvolle Gestalt ab. Nun wir werden sehen. Wenigstens hatte ich gen�gend Platz um mich herum. Den brauche ich auch. Ich bin Gro�z�gigkeit und Freiheit gewohnt und mag es nicht besonders, wenn mir andere Pflanzen zu Nahe kommen. Nichts gegen eine nette Unterhaltung, aber ich bin schon gerne f�r mich. Im Laufe der Jahre wurde ich gro� und gr��er und genoss die Zeit in der neuen Heimat. Die Besitzer meines Gartens waren wohlhabende Leute und wir hatten sehr oft G�ste. Fremdl�ndische Menschen kamen zu den Gartenfesten im Sommer und suchten meinen Schatten. Das taten sie besonders gerne, da ich mit meinem Duft auch st�rende Insekten fern halten kann. Sie liebten meine Sch�nheit und wunderten sich �ber die duftenden gr�nen Kugeln, die ich im Laufe des Jahres an meinen �sten trug: meine N�sse, wohl das Wertvollste was ich besitze. Bald schon entdeckte mein Besitzer, dass die gr�nen Kugeln im Herbst aufplatzten und wohlschmeckende hellbraune N�sse freigaben, Mit der Zeit sprach es sich herum und es wurde jedes Jahr ein richtiges Erntefest gefeiert. Mein Besitzer war ein gro�z�giger Mann und verteilte gerne seine Kostbarkeiten an Freunde und Verwandte.
Eines Tages kam hoher Besuch aus dem fernen Italien. Ein hoher Beamter aus Rom hatte sich angek�ndigt. Es war gerade Erntezeit und man lud den Fremden ein, an dem Fest teilzunehmen. Er war vielleicht beeindruckt! Meine goldfarbenen N�sse schmeckten ihm besonders und er bat meinen Besitzer um einige meiner Fr�chte, die er in seinem Garten pflanzen wollte. Nun war ich neugierig geworden. Ich sagte ja schon, ich reise gerne und jetzt konnte ich die Gelegenheit nicht vers�umen ein neues Land kennen zu lernen. �ber das pr�chtige Italien hatte ich bei den vielen Festen schon so viel geh�rt und es dr�ngte mich geradezu mit dem Fremden zu reisen. Nat�rlich w�rde ich mich aus meinem Garten nicht verpflanzen lassen, ich war viel zu gro�. Doch wenn meine N�sse sich in der Erde Italiens wohl f�hlen, w�rde ich viel von meinen Nusskindern und Verwandten �ber das Land erfahren.
Mein Besitzer, ein gro�z�giger und freigiebiger Mann, wie ich schon sagte, gab dem Fremden gerne einen Korb meiner Fr�chte und so er mit meinen Fr�chten �bers Meer neuen Abenteuern entgegen.

Bei den R�mern angekommen, erfuhr ich gro�e Hochachtung. Juglans regia - k�nigliche Nuss - nannten sie mich. Meine N�ssen wurden dem m�chtigen Gott Jupiter geweiht, man nannte sie voller Ehrfucht: Jovis Glans � Eicheln des Jupiter und auch hier galten sie wie bei den Griechen als �G�tterspeise�. Sie schmecken wahrlich k�niglich!

Es war eine herrliche Zeit in Italien. Ich kam viel herum und so gelangte ich eines Tagen in die anmutige kleine s�ditalienische Stadt �Benevento�, die in den kargen und nebligen hohen Bergen des Sannio bei Neapel liegt und in Italien als die �Stadt der Hexen�gilt. Hier holte ich mir einen Ruf als Hexenbaum ein. Einst sollen Hexen unter Nussb�umen wilde Orgien gefeiert haben. Aber das ist wie alle Vorurteile �ber die fr�her so hoch geachteten weisen Frauen, die viel sp�ter erst als Hexen bezeichnet wurden, nat�rlich nicht wahr. Jedenfalls war diese Legende Anlass f�r viele Nussbaum-Geschichten, ja es gibt sogar ein Ballett �Der Nussbaum von Benevento� geschrieben von Franz Xaver S�ssmayr (1766 � 1803) und ein Buch des italienischen Arztes Piperno, das 1682 ver�ffentlicht wurde: �De nuce Beneventana�. Wird man in Italien heute als �na janara da Beneviento� bezeichnet, gilt man als eine besonders b�se Hexe. Ger�chte halten sich eben lange��
Doch das Beste was aus all diesen Geschichten hervorgegangen ist, ist der ber�hmte, wohl �lteste Lik�r Italiens der �Liquore Strega�, der aus �ber 70 Zutaten gemixt wird. Das Rezept hat der Weinh�ndler Giuseppe Alberti 1860 vermutlich von den Benediktinern erhalten. Sein Vater war Gew�rzh�ndler und mit dessen Hilfe verbesserte die Rezeptur weiter. Zu Ehren der Stadt und zum Gedenken an die alten Legenden nannte er den Lik�r �Liquore Strega�. Nat�rlich ist das Rezept geheim und wird von Generation zu Generation weiter gegeben. Wichtig ist er als Zutat f�r die �Torta Caprese� eine sehr k�stliche Spezialit�t der Region Campanien aus Mandeln, Schokolade, Butter, Zucker und Liquore strega. Ihr m�sst sie ausprobieren, ich schreibe Euch hier das Rezept auf:
Torta Caprese
300 g gesch�lte Mandeln sehr fein malen
200 g Bitter- oder Blockschokolade fein zerkleinern
200 g Butter, 200 g Zucker, 6 Eier, � Packchen Backpulver, 2 EL Liqoure Strega

Butter und Zucker schaumig r�hren, Eier zugeben und weiter r�hren bis eine cremige Masse entstanden ist. Mandeln, Schokolade zugeben, mischen und zuletzt Backpulver und Liquore Strega unterheben. Eine Springform mit Butter einfetten, den Teig hineinf�llen und bei 180 Grad 50 Minuten backen. Den Kuchen aus der Form nehmen, ausk�hlen lassen und mit Puderzucker bestreuen. Nat�rlich hat diese spezielle Torta auch eine Geschichte. Der Koch Carmine di Fiore sollte diese Torta f�r den ber�hmten Al Capone backen. Da hat er vor lauter Aufregung das Mehl vergessen. Seht Ihr, so bin ich: ich fange an zu erz�hlen und schon weiche ich vom Thema ab����
Es geht weiter mit meiner Geschichte: Die Reise ging immer weiter in den Norden, weit weg von meiner geliebten Heimat gelangte ich nach Gallien, das heutige Frankreich und von dort aus auch zu den Germanen. Hier war ich wirklich ein Fremder. Solche B�ume hatte man in den nordischen Landen noch nie gesehen und so nannte man mich hier: Welcher, Walcher oder Welsch- und Walchbaum. Die Bedeutung dieser W�rter war "fremd" und "andersartig". Ich machte meinem Namen alle Ehre und erwies mich als sehr eigensinnig: Nicht �berall mochte ich wachsen, ich brauchte W�rme und nat�rlich viel Platz um mich herum, Ihr wisst ja schon, dass ich 20 Meter hoch wachsen kann.

Leonhart Fuchs (1501 � 1566) hat meine Gestalt so beschrieben:
�Der Welschnussbaum ist gro�, hat vil wurtzel, oft einen hohen stamen mit ausgestreckten �sten, der wird auch zuzeiten so dick, das man nit umklaffteren mag. Sein rinde zerschindt gern. Die bletter seind bzeyt und lang, eines lieblichen doch starcken geschmacks. Diese geben einen bzeyten Schatten der zwar ungesundt ist. Im anfang des fr�hings bringen sie einen schupenden dolden, der thut sich auf und w�rt gel, steet wunderlich und felt herab. Danach kompt die frucht hernach welche erstlich mit einer gr�nen darnach mit einer herten holzechten und zuletzt mit einer zarten d�nnen schelfen bedeckt ist. Die inwendige kernen seind nit glat, sonder ganz krau�, welche ein holtzechte Schelf underscheydet.�

Auch mag ich es nicht, wenn andere Pflanzen mir zu nahe kommen. Daf�r habe ich eigens ein Vertreibungsmittel entwickelt: Juglon. Ich gebe den Stoff �ber meine Wurzeln in den Boden ab und verhindere so, dass andere Pflanzen zu nahe bei mir wachsen. Das hat nat�rlich zu meinem Ruf als �andersartiger Baum� beigetragen. In der T�rkei heisst es, man solle nicht unter einem Nussbaum schlafen, das bringe den Tod. �berall h�rt man geheimnisvolle Geschichten von Skeletten, die unter meinen Wurzeln gefunden wurden � sicher alles Erfindungen! Es heisst weiter, der Schatten meiner B�ume sei gesundheitssch�dlich, ich sei von D�monen bewohnt. Ihr wisst ja, mein Duft kann Insekten vertreiben. Nat�rlich ist er etwas schwer und kann empfindlichen Menschen leicht Kopfschmerzen machen. Deshalb hat man mich fr�her - sehr zu meinem Missfallen - gerne neben die Misthaufen der Bauernh�fe gepflanzt: man war vor der sommerlichen Fliegenplage einigermassen sicher. Die Kirche hatte schon immer ein zwiesp�ltiges Verh�ltnis zu mir: Einerseits hatte man wegen meines �Hexen- und D�monenrufes� �ngste und Sorgen. Man sah in meinen 9-fiedrigen Bl�ttern den eindeutigen Beweis daf�r: Die Neun war die heilige Zahl der Kelten und Germanen, die f�r die Kirche nat�rlich als Heiden gelten. Man findet die Zahl, die aus 3 x der heiligen Zahl 3 besteht, in der �Gr�nen Neune�, der kraftvollen Fr�hlingssuppe, die aus den ersten frischen Kr�utern in der Osterzeit gekocht wird. Man findet sie ebenfalls in den �Kr�uterbuschen� zu Johanni und zu Maria Himmelfahrt wieder, in die 9 oder 99 Kr�uter eingebunden werden. Fr�her enthielten die Str�usse auch allerhand �Zauber- und Wetterkr�uter�. Heute h�lt man sich leider nicht mehr so sehr an die alten Traditionen wenn die �Buschen� gebunden werden.

Andererseits wird Josef bei der Hochzeit mit Maria auf Bildern mit einem Walnusszweig in der Hand dargestellt. In meiner Nuss sah man sogar ein Symbol f�r Christus: die �u�ere H�lle, die nach Pfeffer schmeckt stellte das bittere Leiden des Herrn dar, die harte Schale, die den Kern beherbergt symbolisierte das Holz des Kreuzes. Oder: gr�ne Schale, harter Kern, s�sse Frucht � die drei Merkmale wurden als Dreieinigkeit angesehen. Nussbl�tter wurden fr�her in den Frohnleichnamskranz eingebunden, weil der Nussbaum Maria auf dem Weg nach Bethlehem vor dem Regen gesch�tzt haben soll. Auch wurden wundersch�ne Krippen aus meinem Holz geschnitzt oder gar in meinen Walnussschalen mit winzig kleinen Figuren dargestellt.

Ich stehe auch im Ruf, Gifte vertreiben zu k�nnen. Der ber�hmte Mithridates, der K�nig von Pontus (124-62 v. Chr.), der sich mit allerlei Mixturen vor Vergiftungen sch�tzen wollte, hatte f�r alle F�lle ein Gegengift aus zwei N�ssen, zwei Feigen, zwanzig Rautenbl�ttern und etwas Salz zur Hand. Ihm haben wir die lange Tradition der Theriakkr�merei im Mittelalter zu verdanken. Wieder so eine Geschichte, die ich gerne erz�hlen w�rde�� Nur kurz: Theriak galt als Allheilmittel und ist uns heute noch als ein Bestandteil des ber�hmten Schwedenbitters bekannt.

Leonhart Fuchs schreibt �ber meine �gr�nen Schelfen�: �Di�er gestalt mit feigen und rauten genossen widerstreben sie allem t�dlichen gifft.�NicholasCulpeter (1616 � 1654), ein ber�hmter Kr�uterkundiger, Arzt und Astrologe verschrieb Bl�tter und Rinde bei Hundbissen, Vergiftungen und gegen W�rmer. Meine gr�nen Fruchtschalen liess er abkochen und wendete sie bei Entz�ndungen des Magen-Darm-Traktes an. Noch heute gibt es eine Parasitenkur, in deren Rezeptur eine Walnusstinktur aus der gr�nen Schale meiner N�sse enthalten ist. Mit zu meinem schlechten Ruf beigetragen hat sicherlich auch das Verhalten der damals und auch heute in Germanien so beliebten Eichenb�ume. Die m�gen mich n�mlich gar nicht und weigern sich in meiner N�he zu gedeihen. Im Kr�uterbuch von Adamus Lonicerus (1528 � 1586) ist sogar nachzulesen: "Man sagt, dass eine solche Uneinigkeit under dem Nussbaum und Eichbaum sey, dass er neben einem Nussbaum gepflanzt ganz verderbe"
Nun so gef�hrlich bin ich auch wieder nicht, aber schon etwas eigensinnig..... Diese Eigenschaften haben nat�rlich auch ihre Vorteile. Wenn ihr meine Bl�tter einfach im Haus aufh�ngt, vertreiben sie Insekten und die l�stigen Stechm�cken im Sommer. Ihr k�nnt sie auch einfach in den W�scheschrank legen, hier sch�tzen sie vor den gierigen Motten. Meine gr�nen Schalen 3 Wochen in Olivenoel ausgezogen, abgefiltert ergibt ein hautkr�ftigendes dunkles Oel. Mit etwas Nelkenoel oder Citronenoel versetzt hat man � genau wie bei den Bl�ttern - einen prima Schutz vor M�cken wenn man sich damit einreibt. Ausserdem br�unt das Oel die Haut etwas. Ihr kennt sicher das "Tiroler Nussoel" welches bis vor einigen Jahren ein beliebtes Sonnenschutz- und Br�unungsmittel war. Gibt man anstelle des Nelkenoels z.B. Rosmarinoel dazu, erh�lt man ein gutes Massageoel welches st�rkend f�r die Haut ist. Gerne wurden meine N�sse und Bl�ten auch zum F�rben von Stoffen und sogar Haaren verwendet. F�r sch�ne gl�nzend braune Haare bereitete man einen Extrakt aus der gr�nen Schale meiner N�sse. Das etwa 100 Jahre alte Rezept ist etwas aufw�ndig und klingt heute sehr fremd f�r uns:

� Pfund Walnussbl�ten und 1 Pfund Senfoel werden in einem eisernen Gef�� 3 Wochen lang in Pferdemist vergraben, jedoch t�glich umgesch�ttelt, dann durchgeseiht. 1 Skrupel blauer Vitriol, 1 Drachme Katechu dazu gemischt und das ganze als Haarf�rbemittel genutzt.

Nun, das herzustellen wird uns nicht so leicht gelingen����oder? Der Pferdemist ist sicher noch zu finden, aber weiss man noch was ein Skrupel oder Katechu ist? Viel einfacher geht es, wenn man einen Tee aus meinen Bl�ttern br�ht und damit die Haare sp�lt. Das ergibt einen sch�nen seidigen Glanz. M�chte man eine kr�ftigere F�rbung, kocht man gr�ne Walnussschalen und sp�lt damit nach der Haarw�sche. Hier hat nat�rlich Leonhart Fuchs wieder etwas anzuf�gen: �Die Nuss mit den Schelfen zu pulver verbrennt, mit Wein wie Oel vermischt und den Kopff darmit gesalbt macht sch�n har und behlt dieselbigen das sie nit ausfallen�

Trotz alle dem wurde ich auch von den Germanen hoch geachtet und ich war der G�ttin Fro, der G�ttin der Liebe und des Erntesegens geweiht. Vermutlich h�ngt das mit dem alten, schon bei den R�mern gepflegten Brauch, bei Hochzeiten N�sse zu werfen, zusammen. Im alten Rom zog man am Polterabend zum Haus des Br�utigams und forderte lautstark N�sse. Der �rmste musste dann gro�e Mengen meiner wohlschmeckenden und nat�rlich teuren kostbaren N�sse unters Volk werfen. Klangen sie beim Aufprall hell, war das ein Zeichen f�r eine gl�ckliche Ehe - genau wie die Ehe von Jupiter und Juno. Die Germanen gingen etwas sparsamer mit meinen wertvollen N�ssen um und mischten sie mit den einheimischen Haseln�ssen. Voraussagen �ber die bevorstehende Ehe konnte man auch mit Hilfe meiner N�sse treffen: Am heiligen Abend muss das Brautpaar einige N�sse ins Feuer werfen. Verbrennen sie still, wird es eine gute Ehe werden. Knacken sie allerdings, so steht Zank an. M�chte ein junges M�dchen wissen, ob es in diesem Jahr noch einen Br�utigam findet, so braucht sie nur einen Stock in meine Zweige zu werfen: bleibt er h�ngen so wird noch im gleichen Jahr geheiratet.

Eine weitere M�glichkeit herauszufinden, ob man in diesem Jahr noch heiraten wird ist: zwei halbe Nussschalen aufs Wasser zu setzen. Schwimmen sie aufeinander zu, wird noch im gleichen Jahr Hochzeit sein. Der Braut wird auf jeden Fall empfohlen, viele N�sse zu essen um viele Kinder zu bekommen. Meine N�sse gelten wie die Haseln�sse als Fruchtbarkeitssymbol: "viele N�sse, viele Bengel" "wo's N�sse git, gits au Bengel" So deutete man eine reiche Nussernte im Jahr als Vorbote eines reichen Kindersegens im n�chsten Jahr, seien es eheliche oder auch uneheliche Kinder, die im Mittelalter als "vom Nussbaum gefallen" galten. Eine gute Nussernte bedeutete dass im n�chsten Jahr viele Jungen geboren w�rden. Das alles hat man vermutlich von meinem imposanten Wachstum abgeleitet. Man dachte wohl, dass sich das auf die N�sse �bertr�gt. Nat�rlich hat man auch viele Sprichw�rter und Weisheiten bereit, wenn es um das Thema Heirat und Ehe geht. So muss sich der junge Mann einige Spr�che anh�ren:
"die sch�nste Nuss hat oft einen schlechten Kern "
"auch faule N�sse werden verkauft"
"er hat eine harte Nuss zu knacken"

N�sse waren f�r Kelten und Germanen wichtige N�hrstofflieferanten im Winter. Im Gegensatz zum �ppigen S�den musste man f�r die dunkle Zeit von Sp�therbst bis Fr�hjahr mit Nahrungsmitteln haushalten und war froh �ber meine N�sse, die man gut lagern konnte. Mit ihrem Reichtum an Fett, Vitaminen und Mineralien sicherten sie das �berleben und galten somit als Symbol des Lebens. Sicher habe ich ihnen auch ein Teil meiner Verehrung zu verdanken.
Hochachtung f�r N�sse brachte man dadurch zum Ausdruck, dass man sich in dieser Zeit N�sse schenkte. N�sse, in goldenes Papier eingepackt oder golden angemalt, geh�rten sp�ter auch an den Weih(e)nachtsbaum, der als Schamanenbaum zum Zeichen der Verbindung des Himmels mit der Erde in den Weih(e)n�chten als Nachfolger des Wintermeyen in den guten Stuben der H�fe aufgestellt wurde. Sie duften herrlich wenn sie noch gr�n sind. Um Johanni werden einige gr�ne N�sse gesammelt und zu einem leckeren Lik�r - dem "Nusswasser" - verarbeitet. Sp�ter im Herbst, wenn die gr�nen Schalen platzen und die kostbare Walnuss zum Vorschein kommt, geht es an die Nussernte.Meine N�sse muss man "bozzen".Ich gebe sie nicht so einfach her. Zur Nussernte muss der Nussbauer mit einem langen Stecken kommen und die N�sse herunterschlagen. Das nennt man "bozzen"oder "bassen".So mancher Bauer hat bei dieser Form der Ernte eine "Kopfnuss" erhalten. Es wird gemacht, damit ich im n�chsten Jahr wieder reichlich N�sse trage. Ja, B�ume, die keine N�sse tragen, werden sogar zur Zeit der Nussernte kr�ftig "gebozzt".Es heisst die Ernte f�llt im n�chsten Jahr weniger �ppig aus, wenn nicht "gebozzt"wird..... Aus meinen so geernteten N�ssen wird ein wertvolles Vitamin-E- und an unges�ttigten Fetts�uren reiches Oel gewonnen, welches in der K�che richtig eingesetzt den Gerichten einen wunderbaren und nat�rlich nussigen Geschmack verleiht. 50 Kg N�sse ergeben ca. 10 Liter Oel.

Nun, ich m�chte Euch gerne noch etwas �ber meine Heilkr�fte erz�hlen: Man wusste schon sehr fr�h meine Bl�tter und N�sse in der Heilkunde einzusetzen. Vor Allem die reifen Waln�sse hatten es den Menschen schnell angetan. Im Mittelalter erkannte man die Macht der Pflanzen anhand der Signaturenlehre - einer alten Lehre, die von Paracelsus (1493 � 1541) und dem Italiener Giambattista della Porta (1535 � 1615) wieder entdeckt und ausgearbeitet wurde. �Die Signatur einer nat�rlichen Erscheinung - sei es eine Pflanze, ein Tier, der Mensch - zeigen in ihrem Aussehen (Farbe, Form, Konsistenz), Verhalten (gegen�ber Luft, Licht, Wasser), Geruch, Geschmack, Lebensdauer, Fortpflanzung und Rhythmus Hinweise auf ihre Qualit�ten und Kr�fte. Mensch und Natur stehen mit dem gesamten Kosmos in Verbindung und erhalten ihre Pr�gung, ihre Eigenschaften von den Planeten.� Den Pflanzen wurde also aufgrund ihres Aussehens, Form, Farbe und Geruch heilende Kr�fte zugesprochen. Sie zeigten damit an, bei welchen Krankheiten sie von Nutzen sein k�nnten. Man hat es ihnen sozusagen �angesehen�. Schaut man sich meinen Nusskern einmal genau an, sieht man deutlich die Verwandtschaft mit dem menschlichen Gehirn. Die Natur zeichnet ein jegliches Gew�chs, das von ihr ausgeht, zu dem, wozu es gut ist. Darum, wenn man erfahren will, was die Natur gezeichnet hat, soll man es an den Zeichen erkennen, welche Tugenden in einem Ding sind. Waln�sse gelten seither als Gehirn- und Nervennahrung und tats�chlich enth�lt der Nusskern das schon erw�hnte Vitamin E welches Gehirn und Nerven sehr zutr�glich ist. "Waln�sse enthalten die vollkommene Signatur des Kopfes. Die gr�ne �u�ere H�lle gleicht dem Pericranium, der Haut, auf der die Haare wachsen, weswegen ein Salz aus diesen H�llen oder Rinde sich vortrefflich f�r Kopfverletzungen eignet. Die innere h�lzerne Schale tr�gt die Signatur des Sch�dels, und die d�nne, gelbe Haut, die den Kern umgibt, tr�gt die Signatur der harten Meninga und Piamater, die wie d�nne Gewebe das Hirn einwickeln. Der Kern hat dieselbe Form wie das Gehirn, weswegen er f�r das Hirn sehr gewinnbringend ist und Giften widersteht. Zerdr�ckte Nusskerne, mit der Quintessenz des Weines befeuchtet, und auf das Haupt appliziert, beruhigt Hirn und Haut."

Wenn man die Signaturenlehre weiter verfolgt, kann man in meiner Nuss eine Vierteilung - das"Kreuzchen"entdecken. Meine Nuss ist - wie das Herz - in 4 Kammern eingeteilt. Daraus zog man den Schluss, dass die Scheidew�nde des Kreuzchens bei Herzerkrankungen helfen k�nnten."Bitter im Mund macht das Herz gesund" heisst es und die Kreuzchen schmecken tats�chlich bitter. Eine alte vergessene Verwendung ist die Tinktur der Kreuzchen als heilsame Kur f�r das Herz. In meinen noch gr�nen N�ssen erkannte man die Signatur der Lymphknoten. Wer weiss, was man hier vielleicht noch entdecken kann?
Nun, da wir einmal bei meinen Heilkr�ften angelangt sind, erz�hle ich Euch weshalb ich in der Naturheilkunde bei den fr�heren und heutigen"H�gschen" so gesch�tzt bin. Bitte, fragt sie um Rat und macht keine Experimente beim Behandeln von Krankheiten!!! Der Einsatz von Heilmitteln will gelernt und gekonnt sein. Alles, was hilfreich bei Krankheiten eingesetzt werden kann, kann auch schaden! Ihr kennt sicher alle den Spruch des gro�en Paracelsus:
"Alle Dinge sind Gift, nichts ist ohne Gift,
allein die Dosis macht ob ein Ding kein Gift ist"

Wisst Ihr wer die�H�gschen� waren und heute wieder sind? Fr�her waren es die hoch gesch�tzten heilkundigen weisen Frauen, die es wagten den sch�tzenden�Hag�, der �brigens aus 9 verschiedenen Str�uchern besteht und die H�fe, D�rfer und Siedlungen umgab, zu �berschreiten um heilkr�ftige Kr�uter zu suchen. Sie waren bewandert in der Kr�uterkunde. Ihr Wissen war begehrt, doch gleichzeitig waren sie aufgrund ihrer Kenntnisse und ihres Mutes auch etwas gef�rchtet und etwas unheimlich. Sp�ter hatten sie leider ein schweres Schicksal zu erleiden und uns fehlt jetzt ihr umfangreiches Wissen. Heute lernen und suchen wir wieder die alten Traditionen und besinnen uns auf die Natur. �berall finden wir wieder kr�uterkundige Menschen, die ihr Wissen weitergeben und anwenden und auch meine und aller Pflanzen Heilkr�fte wieder sch�tzen und den Menschen zu Gute kommen lassen.

Die Bl�tter:
Sie enthalten Gerbstoffe, die zusammenziehend wirken. Aus ihnen bereitet man einen blutreinigenden Tee. Gerne werden sie mit anderen Pflanzen wie Erdrauch, Brennessel, Klette, Schafgarbe oder Wacholderbeeren gemischt. Der Tee regt Leber und Niere an, abgelagerte Stoffe auszuschwemmen. Bei Hautkrankheiten wie Akne, Ekzeme und Ausschl�ge, ja vielleicht auch bei Schuppenflechte ist ein Tee aus meinen Bl�ttern hilfreich. Walnussbl�tter werden dazu gepfl�ckt und sorgf�ltig als Ganzes getrocknet. F�r einen Tee nimmt man 1 Teel�ffel getrocknete frisch zerkleinerte Bl�tter pro Tasse, gibt heisses, nicht mehr kochendes Wasser dar�ber und l�sst 5 Minuten ziehen. B�der und Waschungen mit Walnussbl�ttertee sind ebenfalls hilfreich. Besonders gut helfen Fussb�der bei Fusspilz. Hier wirkt das auch in den Bl�ttern enthaltene Juglon.

Die gr�nen Nussschalen:
Sie galten in der alten Volksmedizin als Heilmittel bei "lymphatisch-skrophul�ser Diathese". Darunter verstand fr�her man eine Reihe von Krankheiten wie Dr�senschwellungen, Knochenerkrankungen, Karies, Geschw�re und entz�ndete Augen. Denkt einmal �ber die Signaturenlehre nach. In den gr�nen N�ssen sah man Lymphknoten.

Meine Nusskerne:
sind sehr kalorienreich, enthalten viel pflanzliches Eiweiss (bis 18%), viel Oel (bis 60%), viele Vitamine und Mineralien. Damit sind sie wichtige Energielieferanten. Sie helfen in der Reconvaleszenz, also nach schweren langwierigen Krankheiten wieder auf die Beine zu kommen. Das aus den N�ssen gewonnene Oel ist in der Lage, den Cholesterinspiegel im Blut g�nstig zu beeinflussen.

Auch meine eigentlich unscheinbaren Bl�ten finden Verwendung in der Heilkunde:
Der ber�hmte GelehrteEdward Bach, (1886 � 1936) der aufgrund seiner Erkrankung wagte, neue Wege zu gehen und seiner inneren Stimme zu folgen, hat ebenfalls Verwendung f�r mich gefunden. Er bereitet eine Bachbl�tentinktur aus meinen Bl�ten. Er sah in der Walnussbl�te, die �den Durchbruch schafft und sich ganz dem Licht und dem Kosmos �ffnet� und noch nicht gefestigt ist wie die sp�ter folgende harte Nuss das Mittel, die Unbefangenheit und den Mut zum Neubeginn zu vermitteln, die uns helfen, alte fixierte Zust�nde zu �berwinden. Diese Kraft brauchen wir f�r einen Neubeginn, beim �bergang von einer Lebensphase in die n�chste. Von ihm stammt der wundervolle Ausspruch: �F�r die Anwendung der Bl�tenessenzen sind keine wissenschaftlichen Erkenntnisse erforderlich. Wer den gr��ten Nutzen aus dieser g�ttlichen Gabe ziehen will, muss sie in ihrer Urspr�nglichkeit rein erhalten, frei von Theorie und wissenschaftlicher Erw�gung � denn alles in der Natur ist einfach.�

R�uchern:
Eine weitere wichtige Anwendung � nicht nur in der Heilkunde � ist das R�uchern mit meinen aromatisch duftenden Bl�ttern. Wie mit Rosmarin, Weihrauch und Wacholder wurden fr�her Krankenzimmer mit meinen Bl�ttern und gr�nen Schalen ausger�uchert und parf�miert. Man muss aber sehr vorsichtig mit meinem bet�renden Duft umgehen, er hat einen leicht bet�ubenden Charakter. Richtig und mit Bedacht dosiert zeigt er seine kl�renden Eigenschaften und hilft uns bei Entscheidungen. Zu hoch dosiert kann er l�hmen und behindern. Etwas einfacher, aber auch sehr wirkungsvoll sind Schlafkissen: F�llt man meine Bl�tter in ein kleines Kissen, wirken sie beruhigend und entspannend.

Walnussholz
Nat�rlich beschr�nke ich mich nicht nur auf die Heilkr�fte. Mein wertvolles Holz war und ist eines der begehrtesten H�lzer f�r die M�belschreinerei. Es hat eine wundervolle satte Farbe und eine herrliche Zeichnung. Auch K�nstler und Bildhauer machen wunderbare Schnitzereien aus meinen �sten und St�mmen. Wundersch�n und perfekt wird es, wenn das M�belst�ck auch noch mit meinem Saft gef�rbt wird. Extrakte aus den gr�nen Schalen verwendete man zum F�rben von verschiedenen H�lzern, die s. g. "Nussbeize"Edward Bach hat seine selbst geschreinerten M�bel mit dem Saft gebeizt. Vorher wurde das Holz mit gemahlenen Nussschalen behandelt. Man reinigte so schonend empfindliche Holzoberfl�chen und entfernte alte Farbreste. Wegen der enthaltenen Gerbstoffe wurden die Schalen auch als Gerbmittel verwendet. Zu R�merzeiten f�rbte man neben dem Holz auch Stoffe. Hier hat man sich den enthaltenen Farbstoff "Juglon",den ich vorher schon einige Male beschrieben habe, zu Nutze gemacht.

Meine Verwendung in der K�che:
Es gibt k�stliche Gerichte, die ihren besonderen Geschmack erst durch meine N�sse und mein Oel erhalten. So kann man z.B. ein Pesto mit Fenchelbl�ttern, Olivenoel, Parmesan und Walnusskernen zubereiten. Ein K�sesalat mit Ananas, Kochschinken und Walnusskernen schmeckt vorz�glich. Walnussbrot wird in vielen Gegenden verzehrt und Walnussoel schmeckt zu kr�ftigen Salaten��� ach, es gibt eine Vielzahl von Anwendungen.

Hier das K�sesalat-Rezept:
250 g K�se, 250 g Kochschinken, 1 Dose Ananasscheiben�w�rfeln und in eine Sch�ssel geben. Aus 1 Eigelb + 1 EL Zucker + 1 EL Himbeeressig + 1TL Senf, Pfeffer und Salz und � Liter Sonnenblumenoel � es ist milder als mein Oel - eine Mayonaise bereiten und in die Sch�ssel geben. 20 � 100 g (je nach Geschmack) Waln�sse hacken und untermischen. Fertig!
Interessant ist, dass man sogar mit meinen gr�nen Nussschalen w�rzen kann. Ja, wirklich. Fr�her hat man die Schalen getrocknet, gemahlen und mit etwas Salbeipulver vermischt als Pfefferersatz verwendet. Pfeffer war damals selten und teuer.

Bei den Griechen hatte ich einst den Namen Caryon basilicum. Nun Basilikum hat ja auch einen sehr pfeffrigen Geschmack. Vielleicht kam der kaum bekannte Name daher, wer wei�? Man muss allerdings aufpassen nicht zu viele Waln�sse zu essen. Sie sind etwas schwer vertr�glich. Empfindliche Menschen bekommen leicht Kopfschmerzen, vor Allem vom abendlichen Genuss zu vieler N�sse ist abzuraten. Der gro�e Tabernaemontanus hingegen beschreibt, dass man meine N�sse zu Fisch essen sollte: sie l�sen den z�hen Schleim. Das bezieht sich sicher auf die alte 4-S�fte-Lehre, die den Wissenschaftlern seit Urzeiten als Erkl�rung zur Vielfalt in der Welt die Grundlage bildete. Heute hat man diese alte Weltanschauung fast vergessen, nur in der Naturheilkunde weiss man noch um die Weisheit, die in ihr steckt. Am besten gef�llt mir die Erfindung des Nusswassers. Aus den gr�nen Schalen, die um Johanni geerntet werden m�ssen wenn sich die N�sse noch leicht mit einer Nadel durchstechen lassen, wird ein fein schmeckender und st�rkender Lik�r hergestellt:

Man nimmt 25 gr�ne N�sse, 1 Liter klaren Schnaps (z.B. Korn), 1 Zimtstange, 1 aufgeschlitzte Vanillestange, 4 Nelken, 2 Teel�ffel Rosinen, 275 g Zucker und � Liter Wasser. Die N�sse werden zerkleinert � bitte aufpassen: ich f � r b e ! � und in ein Schraubglas gef�llt. Alle Zutaten bis auf den Zucker und das Wasser werden eingef�llt und der Topf steht nun 4 Wochen an der Sonne. Nach der Zeit wird alles abgeseiht. Der Zucker wird mit dem Wasser aufgekocht und zur Essenz zugegeben. Bitte die Flasche nun gut verschliessen und mindestens 2 Monate im Keller reifen lassen. Die Geduld lohnt sich: es schmeckt himmlisch!

Ich glaube, nun habt Ihr mich sehr gut kennen gelernt. Wahrscheinlich gibt es noch viel mehr Geschichten �ber mich. Verzeiht mir, wenn ich etwas vergessen habe. Kommt zu mir, setzt Euch eine Weile in meinen Schatten und geniesst den Duft, den meine Bl�tter aussenden. Keine Angst, ich tue Euch nichts, im Gegenteil, wie wir alle vom�gr�nen Volk� freue ich mich wenn Ihr mich begr��t und etwas Zeit mit mir verbringt. Doch, ich habe noch etwas f�r Euch. Hier sind einige Sprichw�rter, die ich im Laufe der Zeit geh�rt und gesammelt habe. Ihr k�nnt sie nun sicher sehr leicht deuten:

Der Nussbaum liefert gute Fr�chte, belohnt wird er mit Schl�gen (italienisch)
Nussb�ume, Esel und Glocken wollen geschlagen werden(deutsch)
Nux asinus, campana pigre sine verberacessante = Nussbaum�ste, Esel und Glocken bewegen sich tr�ge ohne Schl�ge (lateinisch)
Nussb�ume und Faulenzer liefern ohne Schl�ge keine Fr�chte (deutsch)
Eine Nuss in einem Sack macht keinen L�rm (italienisch)
Jede Nuss hat ihre Schale (italienisch)
Man muss die Nuss knacken, wenn man den Kern essen will (italienisch)
Wer eine Nuss gegessen hat, soll die Schale wegr�umen (italienisch)
Auch s�sse N�sse haben bittere Schalen (italienisch)

Diese Text ist geistiges Eigentum der Autorin. Jede Art von Verbreitung, Reproduktion und Ver�ffentlichung � auch auszugsweise � sind daher nicht gestattet. Rezepte und Besprechung der Heilpflanzen sind KEINE Therapieempfehlungen oder Anleitungen zur Selbstbehandlung! Die Behandlung mit heilkr�ftigen Pflanzen geh�rt in fachkundige H�nde. [Petra Stunz](littenweiler/heilkraeuter.htm#Petra Stunz - Kr�uterwanderungen aus Amoltern), Heilpraktikerin, Endingen-Amoltern im Kaiserstuhl

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[Anton Schott](baumschule.htm#Schott - Baumschule in Leiselheim), der "Nu�baum-Papst" aus Leiselheim >Baumschule

� by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 06.01.11