Plektrudis von Köln - Ökumenisches Heiligenlexikon (original) (raw)

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Ökumenisches Heiligenlexikon

Plektrudis von Köln

auch: Bliktrud, Plectrudis, Plicthrudis, Pleihtrut

1Gedenktag katholisch: 10. August

Name bedeutet: die durch Nächstenliebe Glänzende (althochdt.)

Königin, Wohltäterin, Klosterfrau
† 10. August 725 (?) in Kölnin Nordrhein-Westfalen

Plektrudis war wahrscheinlich die Tochter der Irmina von Ören und des Pfalzgrafen Hugobert, damit die Schwester von Adula von Pfalzel. Sie heiratete um 670 den fränkischen Hausmeier Pippin den Mittleren und rettete mit ihrem in die Ehe eingebrachten Vermögen dessen Herrschaft, war dann auch an allen seinen Geschäften beteiligt. Zusammen mit ihrem Mann stiftete sie Kirchen und Klöster, darunter 714 das Kloster inSusteren und vor 717 das StiftSt. Maria im Kapitol in Köln an der Stelle eines früheren römischen Tempels; dem aus England gekommenen Glaubensboten Suitbertschenkten sie eine Rheininsel, auf der dieser das Benediktinerkloster Swidbertswerth gründete, das später Kaiserswerth genannt wurde.

Plektrudis' Sarg in der Kirche St. Maria im Kapitol mit Grabplatte, um 1185

Plektrudis' Sarg in der Kirche St. Maria im Kapitol, mit Grabplatte, um 1185

Nachdem 714 ihr Mann gestorben war versuchte Plektrudis, ihren noch unmündigen Enkel als Nachfolger zu installieren, musste aber erleben, dass sich ihr Stiefsohn Karl Martell durchsetzte und sie aus der Residenz vertrieb. Plektrudis zog sich für die letzten Lebensjahre in ihr Kloster in Köln zurück.

Grabplatte für Plektrudis, um 1285, in der Kirche St. Maria im Kapitol

Grabplatte für Plektrudis, um 1285, in der Kirche St. Maria im Kapitol

Kirche in Keyenberg bei Mönchengladbach

Kirche in Keyenberg bei Mönchengladbach

Plektrudis wurde in St. Maria im Kapitol in Köln bestattet. Unter den von ihr gegründeten Kirchen ist der Überlieferung nach auch dieKirche in Keyenberg bei Mönchengladbach, die 2019 an den Beteiber des Braunkohlentagebaus Garzweiler II verkauft und 2021 entweiht wurde, obwohl sie nach damaligen Stand frühestens 2028 abgerissen werden soll, um dem Tagebau zu weichen.

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 30.11.2021

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Christian Wiltsch, E-Mail vom 8. April 2010
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
https://www.ksta.de/region/rhein-erft/anwohner-wuetend-kirchen-in-keyenberg-und-nachbarorten-trotz-grosser-proteste-entwidmet-39170756
• Dr. Richard Christian Wiltsch, E-Mail vom 2. September 2020

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttps://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.

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