Hans Klering - Sowjetunion (original) (raw)

1931

Emigration von 6 männlichen Mitgliedern in die Sowjetunion. Die Einreise erfolgte per Schiff nach einer mehrwöchigen Fahrt über Wladiwostok. Die Zustände in diesem abgelegen Gebiet schockierten die Kolonnen-Mitglieder und ließen erste Illusionen bröckeln. Zugreise nach Moskau mit Unterbrechungen für Gastspiele vor Bahnarbeitern;
Plakatmaler in Moskau

1931 - 1934

Tournee mit der "Kolonne Links" durch die Sowjetunion;
Schauspieler am "Deutschen Theater" Moskau unter Friedrich Wolf, Erwin Piscator, Gustav von Wangenheim;
erste Rollen in sowjetischen Filmen

1932

Sprecher in der deutschen Redaktion des Moskauer Rundfunks (Radiozentrum Moskau, Abteilung Deutsche Sendung)

1933 - 1945

Engagements als Schauspieler in zahlreichen sowjetischen Spielfilmen;
Besuch des Instituts zur Höherqualifizierung von Künstlern in Moskau (WChUTEMAS). Hier läßt er sich bei dem bekannten Grafiker und Illustrator Wladimir Faworski ausbilden;
Arbeit als Graphiker für sowjetische Verlage und Mitarbeit bei den Präsentationen auf den Weltausstellungen Paris und New York;
Plakatmaler im "Dynamo"-Werk

1936

Annahme der sowjetischen Staatsbürgerschaft

1942

März bis November Verhaftung und Einzug zur Arbeitsarmee in Bakal (Ural);
Befreiung auf Grund der Fürsprache von Wilhelm Pieck
Hans Klering hatte bezüglich stalinistischer Repressionen von allen Kolonnen-Mitgliedern das meiste Glück. Dies war vor allem darauf zurückzuführen, dass er bereits beim sowjetischen Film als Schauspieler bekannt war.
Das Schicksal der übrigen emigrierten Darsteller gestaltete sich tragisch:
Kurt Ahrendt, Karl Oefelein und Bruno Schmidtsdorf wurden 1938 nach falscher Anklage hingerichtet. Helmut Damerius verbrachte 10 Jahre im sibirischen GULAG und wurde nach seine Freilassung noch für 8 Jahre zur Zwangsansiedlung nach Kasachstan verbannt.
Der Komponist der Truppe, Hans Hauska, wurde an die GESTAPO ausgeliefert.

ab 1942

Kursant an der Komintern-Schule in Kuschnarenkowo;
Arbeit unter deutschen Kriegsgefangenen

1945

Als Beauftragter der KPD Rückkehr nach Deutschland (SBZ) mit der Bibliothek von Wilhelm Pieck im Gepäck