4. Gefaehrdung der Riffe (bedrohte Riffregionen, Hotspots, Artenschutz) Karten, Infos zu den hotspots (original) (raw)

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Bedrohte Riffregionen - 11 Hotspots mit besonderer Gefährdung - Bedeutung f�r den Menschen - Artenschutz
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Hotspots sind Schlüsselregionen mit sehr grosser Biodiversität aber in denen Tiere und Pflanzen auch sehr stark bedroht sind. Viele Korallenriffe sind gefährdet oder bedroht, aber eine neue Untersuchung des Centers for Applied Biodiversity Science (CABS) hat festgestellt, dass es Orte gibt, die besonders viele endemische Arten beherbergen und die dazu noch extrem gefährdet sind. Die CABS nennt diese Gebiete Hotspots (übersetzt Krisenherd).
Endemische Arten: Arten, die nur in einem einzigen, meist kleinem und natürlich abgegrenztem Gebiet vorkommen In den Gebieten der 10 Hotspots befinden sich gemäss der Studie etwa 24 Prozent der Korallenriffe der Erde. Das Gebiet umfasst jedoch nur 0.017 Prozent der Meeresfläche - aber in diesen Gebieten leben 34 Prozent der endemischen Meerestierarten. Es wurden insgesamt 18 Gebiete erfasst, in denen eine grosse Häufigkeit endemischer Meerestieren festgestellt wurde. Interessant ist, dass sich 8 der 10 Korallenriff- Hotspots neben einem terrestrischen Hotspot befinden, also Gebieten in denen viele endemische Landlebewesen vorkommen. Es scheint, dass die Gründe für die Zerstörung von Ökosystemen auf dem Land oft die gleichen sind, wie diejenigen für die Zerstörung der marinen Ökosystemen. Ungef�hr 6 Prozent der Landfläche der Welt ist in Naturschutzparks geschützt. Aber vom Meer ist es weniger als ein halbes Prozent der Fläche, das zu einem marinen Park gehört. Die CABS schlägt vor, aufgrund der Studie Priorit�ten f�r Projekte zur Erhaltung von Marinen Ökosystemen zu setzen. Conservation International nennt 25 Biodiversity Hotspots (auf dem Land und im Meer) und unterscheidet im artenreichsten Gebiet, im sogenannten Korallendreieck (Indonesien, Philippinen, Papua New Guinea) drei unterschiedliche Regionen (Philippinen, Sundaland, Wallacea). Daraus ergeben sich in der unterstehenden Liste 11 Hotspots anstatt 10.
Top - End - Next - Previous Elf Hotspots mit besonderer Gefährdung
Karte Hotspots: Klicke auf die Nummern und zu den Hotspot-Gebieten zu gelangen Karte mit bedrohten Riffregionen (Hotspots) Gelb = wenig artenreich / Orange = artenreich / Rot = sehr artenreich / Dunkelrot = Orte mit vielen endemischen Arten (= Hotspots) Nach Angaben vom Center for Applied Biodiversity Science (2002), Conservation International (2002) und H. Schuhmacher (1976)
Die 11 Korallenriff - Hotspots in Reihenfolge ihrer Gefährdung
1) Philippinen Bedrohung durch Dynamitfischerei, Cyanid (Aquarienfische), �berm�ssigem Fischen, Sedimentbildung durch Holzabbau und Landwirtschaft. 90% der küstennahen Wälder sind schon abgeholzt. Ca. 70% der Leute beziehen ihre Proteine von den essbaren Meerestieren. Hotspot Philippines auf Englisch - Tauchplatzbeschreibungen Philippinen (Zubi)
2) Sundaland Das Gebiet Sundaland umfasst folgende Inseln: Sumatra, Java und Bali (Indonesien) sowie die Insel Borneo und Malaysien und einen kleinen Teil von Thailand. Bedrohung durch Verunreinigungen vom Land, Aquarienfischhandel und Dynamitfischerei. Hotspot Sundaland auf Englisch - Tauchplatzbeschreibungen Indonesien (Zubi)
3) Wallacea Das Gebiet Wallacea umfasst mit 346'782 km2 folgende Inseln in Indonesien: Lombok, Sumbawa, Komodo, Flores,Timor, Sulawesi, Mollukken. Es ist von Sundaland durch die sogenannte Wallace Linie getrennt (zoogeografische Aufteilung). Bedrohung durch Verunreinigungen vom Land, Sedimentbildung durch Holzabbau, Aquarienfischhandel und Dynamitfischerei. Hotspot Wallacea auf Englisch - Tauchplatzbeschreibungen Nusa Tenggara (Zubi)
4) Golf von Guinea Liegt an der Westküste Afrikas, vor Gabun und Kamerun. Das Riffgebiet umfasst weniger als 200 km2 um die Inseln Annob�n, Bioco, S�o Tom� und Pr�ncipe. Wasser ist durch den Einfluss der nahen Flüsse wenig salzig. Bedrohung durch K�stenentwicklung, Sedimentbildung durch Holzabbau, �berm�ssigem Fischen, Abernten der Korallen. Informationen über dieses Marine Ökosystem: Link in englisch - Hotspot Golf von Guinea auf Englisch
5) Südliche Mascarene Inseln Liegen in der Nähe Madagaskar. Das Gebiet umfasst die Inseln Mauritius, La Reunion und Rodriguez. Bedrohung durch Bevölkerungswachstum, intensive Zuckerrohrproduktion, K�stenentwicklung und �berm�ssigem Fischen.
6) Östliches Südafrika Das Gebiet um das Cape Floristic umfasst weniger als 200 km2. Warmes Wasser durch die Agulhas Strömung. Bedrohung durch Verunreinigungen vom Land, Tourismus, Fischerei. Hotspot Östliches Südafrika
7) Nördlicher Indischer Ozean Umfasst die Inseln Malediven, Chagos, Lakshadweep, Lakkadiven sowie Sri Lanka. Bedroht durch die globale Erwärmung, die 1998 ein grosses Korallensterben auslöste (70-90% der Korallen starben ab). Ausserdem der Abbau von Korallen, �berm�ssigem Fischen, Tourismus, Handel mit Zierfischen und die Hebung des Meeresspiegels. Hotspot Östliches Südafrika
8) Südliches Japan, Taiwan und Südchina Umfasst die Insel Kyushu südlich von Japan, Taiwan und die K�ste von S�dchina. Bedrohung durch K�stenentwicklung (z.B. Flughafenbau), Aquakulturen, Erwärmung des Meeres und einer Plage von Dornenkronen-Seesternen, Bevölkerungswachstum. Hotspot Japan
9) Kapverdische Inseln Liegen vor Westafrika vor Senegal. Das Gebiet umfasstca. 200 km2. Bedrohung durch K�stenentwicklung, Verunreinigung durch Abholzen und Landwirtschaft, übermässiges Fischen. Link auf Englisch
10) Westliche Karibik Das Gebiet umfasst die Karibischen Inseln und das Küstengebiet von Mexiko, Belize und Honduras. Bedrohung durch die globale Erwärmung und damit verbundene Krankheiten, Tourismusentwicklung. Hotspot Westliche Karibik auf Englisch
11) Rotes Meer und Golf von Aden Das Gebiet umfasst das gesamte Rote Meer vom Suezkanal zum Golfe von Aqaba bis südlich zum Golf von Aden. Bedrohung durch Küstenentwicklung, Tourismus, Industrien, Verunreinigung durch Öl. Die West- und Südküste ist davon weniger betroffen.
Interessante Seiten zu marinen Ökosystemen von IUCN (Environment Australia): A Global Representative System of Marine Protected Areas
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Das Korallenriff erweckt dank seiner langsamen Entwicklung und aufgrund seiner hochkomplexen Lebensgemeinschaft (Biozönose) den Eindruck, dass es ein unersch�tterliches stabiles �kosystem sei. Katastrophen wie Wirbelst�rme werden gemeistert, das System ist flexibel genug, um nach einer solchen nat�rlichen St�rung wieder zum Normalzustand zur�ckzukehren. Die vom Menschen bewirkten Umweltver�nderungen sind allerdings st�rker als das Ausgleichsverm�gen des Riffes. Nach neusten wissenschaftlichen Sch�tzungen sind bereits 10% aller Korallenriffe zerst�rt und weitere 30% stark gef�hrdet. Die Gr�nde daf�r sind vielf�ltig, haupts�chlich ist aber der Mensch f�r den besorgniserregenden Zustand der Riffe verantwortlich. Es heisst, dass ca. 58 Prozent der Reefs der Welt durch menschliche T�tigkeiten bedroht sind. Ohne effizientes K�stenmanagement laufen mehr als zwei Drittel der Korallenriffe unseres Planeten Gefahr �ber die n�chsten zwei Generationen durch fortschreitenden Raubbau irreversibel gesch�digt zu werden.
Artenvielfalt Das �kosystem der Riffe ist mit demjenigen des Regenwaldes zu vergleichen. Eine Zerst�rung der Riffe w�rde eine Verarmung der Artenvielfalt bedeuten.
Einnahmequelle Viele Riffe befinden sich in Entwicklungsl�ndern. Werden sie zerst�rt, f�llt eine wichtige Einnahmequelle, der Tourismus, weg, da die Riffe und die dazugeh�renden gr�nblauen Lagunen und weissen Sandstr�nde den eigentlichen Touristenmagneten darstellen.
Schutz vor Wellen Viele Inseln, Atolle und K�stenabschnitte sind �berhaupt nur vorhanden, weil sie von umgebenden Riffen von den starken Ozeanwellen gesch�tzt werden. Fehlen diese Riffe, werden die Inseln und Str�nde schnell abgetragen sein.
Nahrung Riffe sind Nahrungsreservoire f�r die Bev�lkerung einer Region oder eines Landes. Eine nachhaltige Nutzung mit langfristigen Zielen ist angesagt.
Kinderstuben der Fische Riffe sind die Kinderstuben vieler Fische, die sp�ter auf hoher See leben und nachhaltig gefischt werden k�nnen. Sind die Riffe zerst�rt, so verarmt auch die Hochseefauna.
Medizin Das Korallenriff bietet jedoch mehr als nur Nahrungsmittel. Die Rifforganismen, haupts�chlich Schw�mme, Korallen und Algen, stellen ein unsch�tzbares Reservoir medizinisch bedeutsamer Stoffe dar. Seit den siebziger Jahren erforscht man die Wirkung verschiedener chemischen Substanzen, die die Meerestiere erzeugen. Man hat so schon Medikamente gegen Tumore und gegen virale Erkrankungen gefunden.
Frühwarnsystem Riffe stellen wichtige Fr�hwarnsysteme f�r den Zustand bezw. die �nderung lokaler, regionaler und auch globaler Umweltver�nderungen dar. Sterben Riffe in einem bestimmten Areal ab, kann das ein wichtiger Hinweis auf einen neuen Umweltverschmutzer sein.
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Im Washingtoner Artenschutzabkommen (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) CITES sind vergleichsweise wenig Meerestierarten und Meerespflanzen erfasst. Meeresschildkr�ten und Korallen sowie Riesenmuscheln sind aufgef�hrt. Trotz dieser Verbote geht der Schmuggel von seltenen Meerestieren, etwa von Schmuckkoralle oder Aquarienfischen weiter.
Top - End Einzelne Kapitel: Bedrohte Riffregionen - 11 Hotspots mit besonderer Gefährdung - Bedeutung f�r den Menschen - Artenschutz
Einzelne Stichw�rter: Artenvielfalt - Biozönose - Einnahmequelle - Fr�hwarnsystem - Gef�hrdung - Hotspots - Karte Gefährdung - Kinderstuben - Korallenriffe - Medikamente vom Riff - Schutz vor Wellen -
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