Bibliothek der Kirchenväter (original) (raw)
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S. 583 Da ich, geliebter Marcianus, Deine Bereitwilligkeit zum Wandel im Dienste Gottes kenne, der allein die Menschen zum ewigen Leben führt, bin ich mit Dir voll Freude und bete für Dich, daß Du den Glauben unerschrocken bewahren und dadurch Gott gefallen mögest. Möchte es uns doch beschieden sein, stets beisammen zu weilen, einander zu helfen und die Mühseligkeit des irdischen Lebens zu erleichtern durch täglichen Austausch segensreicher Gedanken! Sind wir nun aber dem Leibe nach gegenwärtig voneinander getrennt, so wollen wir uns gleichwohl nicht abhalten lassen, so weit es möglich ist, schriftlich zu verkehren. Zu Deiner Befestigung im Glauben möchten wir Dir in Kürze zeigen, wie die Wahrheit verkündigt wurde. Wir senden Dir diese Darstellung als eine Erinnerung über die Grundlehren. Mögest Du an ihrer Hand aus einigen wenigen Stücken vieles erreichen und an dem wenigen alle Glieder am Leibe der Wahrheit erkennen. In Kürze sollst Du den Beweis der Göttlichkeit dieser Dinge erhalten. Das wird Dir selbst zum Heil dienen, und Du wirst alle falschen Lehrer beschämen; jeden aber, der unsere heilvolle und lautere Lehre kennen lernen will, wirst Du ihr mit aller Zuversicht entgegenführen. Denn es gibt nur einen Weg; alle, die sehen, führt er gemeinsam empor, beleuchtet vom himmlischen Lichte. Die Wege der Verblendeten hingegen sind zahlreich und holperig. Jener Weg verbindet den Menschen mit Gott und führt zum himmlischen Reich, diese trennen den Menschen von Gott und führen abwärts zum Tode, Daher ist es für Dich und alle, die sich um ihr Heil kümmern, nötig, ihn ohne Umschweif, mutig und entschieden einzuschlagen durch den Glauben, damit sie nicht durch S. 584 Wankelmut in Sünde fallen und in der weltlichen Begierlichkeit verstrickt bleiben, oder auch auf Irrwege geraten und das richtige Ziel verfehlen.