Edit Kiraly | ELTE-BTK - Academia.edu (original) (raw)
Papers by Edit Kiraly
Die Donau und ihre Grenzen, 2019
https://publikationen.uni-tuebingen.de/xmlui/handle/10900/125672, 2022
Der Umgang mit der Natur ist widersprüchlich und vielfältig. Im Sinne moderner Raumwissenschaften... more Der Umgang mit der Natur ist widersprüchlich und vielfältig. Im Sinne moderner Raumwissenschaften, die Räume als soziale Konstrukte verstehen, die gleichzeitig real-und-imaginär sind, nehmen auch literarische und filmische Imaginationen an der „Produktion” des Raumes teil und bringen die imaginären Aspekte des Raumes zum Vorschein. Im Beitrag geht es um eine Bestandsaufnahme jener Topoi, Metaphern und narrativen Raumstrukturen, die die Semantiken des Raumes in einer Reihe von Werken – vor allem in ungarischen literarischen und filmischen Delta-Darstellungen – prägen, aber auch um die Blickwinkel, aus denen das Delta gesehen und um die Kontexte, in die es eingefügt wurde.
Jahrbuch der ungarischen Germanistik, 2021
Bombitz Attila, Christoph Leitgeb, Lukas Marcel Vosicky (Hg.): Frachtbriefe. Zur Rezeption österreichischer Gegenwartsliteratur in Mitteleuropa. Wien: New Academic Press 2022, S. 187-203., 2022
Vor dem breiteren Horizont der Rezeption und der Relevanz der österreichischen Literatur in Ungar... more Vor dem breiteren Horizont der Rezeption und der Relevanz der österreichischen Literatur in Ungarn soll hier der Frage nachgegangen werden, welche Topoi, Gesten, vermeintliche oder tatsächliche Zitate der österreichischen Gegenwartsliteratur Péter Esterházy spezifisch in seinem Werk Donau abwärts (ung. 1991), "ins Spiel" brachte, um sie in ihrer markierten Fremdheit neue Bedeutungen entfalten zu lassen. "Die grellsten Erfindungen sind Zitate." Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit (Vorwort)
Geschichte(n) fiktional und faktual
Edit Király. Der Kongo fließt durch Ungarn: Literarische Grenzinszenierungen am Beispiel der Donau. in: Wladimir Fischer et al. (Hg.): Räume und Grenzen in der österreichisch-ungarischen Monarchie von 1867 bis 1914. Tübingen, Basel: Francke 2010, S. 49-110., 2010
Im Folgenden untersuche ich, wie literarische Texte in einer multiethnischen Region zur Konstrukt... more Im Folgenden untersuche ich, wie literarische Texte in einer multiethnischen Region zur Konstruktion von Grenzen und zur symbolischen Besetzung der Landschaft beitragen. Am Beispiel von literarischen Texten Adam Müller-Guttenbrunns (ab S. 62) und Ferenc Herczegs (ab S. 88) versuche ich zu ermitteln, wie in verschiedenen Literaturen dieser Region das Landschaftselement Donau
in unterschiedliche Diskurse eingefügt worden ist und zur »Naturalisierung« ethnischer Abgrenzungen beiträgt. Es sollen also hauptsächlich die Werke zweier deutschstämmiger Autoren aus dem Banat untersucht werden, deren literarischer Rang und schriftstellerischer Weg sich zwar sehr unterschiedlich gestaltete
(einer wurde ungarischer Politiker und angesehener Autor, der andere
populärer deutscher Schriftsteller), die sich aber durch die räumliche Nähe ihrer Herkunft, durch die zeitliche Nähe ihrer Werke und durch ihre nationalistische Argumentationsweise für einen Vergleich anbieten. Dabei wird gezeigt, wie nicht nur ethnische Kategorien, sondern auch Klasse und Geschlecht verhandelt werden. Die Donau wird dabei mal als Verbindung oder als Grenze imaginiert und ideologisch-symbolisch mit dem Rhein, dem Kongo und dem Amazonas verglichen.
Hierbei sind nicht allein die Texte, nicht nur ihre gegenseitige Wahrnehmung, sondern auch jene Strategien von Bedeutung, mit deren Hilfe sich beide im Feld ihrer jeweiligen nationalen Literatur ,positioniert', haben. Abgerundet wird die Darstellung durch die Rezeption dieser Donauentwürfe durch den jüngeren, ebenfalls ,schwäbischen' Schriftsteller Karoly Molter.
Der Aufsatz stellt die Frage nach dem Zusammenhang von Topografien und experimentellen sprachlich... more Der Aufsatz stellt die Frage nach dem Zusammenhang von Topografien und experimentellen sprachlichen Verfahren bei Gert Jonke mit Blick auf seine Textsammlung Himmelstraße-Erdbrustplatz oder das System Wien (1990) und interpretiert die Topografie Wiens beziehungsweise die Raumsemantiken, wie sie in dem aus Fragmenten eines Wien-Romans entstandenden Band Jonkes auftauchen, als Modelle. Die Topografie und der Raum haben, so die These, für Jonkes eigentümliche Bedeu-tungserweiterungen,-verschiebungen und Gegenüberstellungen eine modellierende Funktion und geben seine semantischen ,Experimente' gleichsam methodisch genau vor. Anhand verschiedener Begriffe von ,experimenteller Literatur' wird gezeigt, dass Jonkes Texte sich trotz ihrer widersprüchlichen Zuordnungen zur (post-)experimentellen Lite-ratur mit Fragmenten einer wissenschaftlichen Sprache und Denkweise auseinandersetzen.
Utak és kalauzok: változatok az Osztrák-Magyar Monarchia topográfiájára, 2012
Tömegek és ünnepek. A nyilvánosság rítusai a közép-európai mondernségben, 2009
Die Unzulänglichkeit aller philosophischen Engel. Festschrift für Zsuzsa Széll, 1996
Die Donau und ihre Grenzen, 2019
https://publikationen.uni-tuebingen.de/xmlui/handle/10900/125672, 2022
Der Umgang mit der Natur ist widersprüchlich und vielfältig. Im Sinne moderner Raumwissenschaften... more Der Umgang mit der Natur ist widersprüchlich und vielfältig. Im Sinne moderner Raumwissenschaften, die Räume als soziale Konstrukte verstehen, die gleichzeitig real-und-imaginär sind, nehmen auch literarische und filmische Imaginationen an der „Produktion” des Raumes teil und bringen die imaginären Aspekte des Raumes zum Vorschein. Im Beitrag geht es um eine Bestandsaufnahme jener Topoi, Metaphern und narrativen Raumstrukturen, die die Semantiken des Raumes in einer Reihe von Werken – vor allem in ungarischen literarischen und filmischen Delta-Darstellungen – prägen, aber auch um die Blickwinkel, aus denen das Delta gesehen und um die Kontexte, in die es eingefügt wurde.
Jahrbuch der ungarischen Germanistik, 2021
Bombitz Attila, Christoph Leitgeb, Lukas Marcel Vosicky (Hg.): Frachtbriefe. Zur Rezeption österreichischer Gegenwartsliteratur in Mitteleuropa. Wien: New Academic Press 2022, S. 187-203., 2022
Vor dem breiteren Horizont der Rezeption und der Relevanz der österreichischen Literatur in Ungar... more Vor dem breiteren Horizont der Rezeption und der Relevanz der österreichischen Literatur in Ungarn soll hier der Frage nachgegangen werden, welche Topoi, Gesten, vermeintliche oder tatsächliche Zitate der österreichischen Gegenwartsliteratur Péter Esterházy spezifisch in seinem Werk Donau abwärts (ung. 1991), "ins Spiel" brachte, um sie in ihrer markierten Fremdheit neue Bedeutungen entfalten zu lassen. "Die grellsten Erfindungen sind Zitate." Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit (Vorwort)
Geschichte(n) fiktional und faktual
Edit Király. Der Kongo fließt durch Ungarn: Literarische Grenzinszenierungen am Beispiel der Donau. in: Wladimir Fischer et al. (Hg.): Räume und Grenzen in der österreichisch-ungarischen Monarchie von 1867 bis 1914. Tübingen, Basel: Francke 2010, S. 49-110., 2010
Im Folgenden untersuche ich, wie literarische Texte in einer multiethnischen Region zur Konstrukt... more Im Folgenden untersuche ich, wie literarische Texte in einer multiethnischen Region zur Konstruktion von Grenzen und zur symbolischen Besetzung der Landschaft beitragen. Am Beispiel von literarischen Texten Adam Müller-Guttenbrunns (ab S. 62) und Ferenc Herczegs (ab S. 88) versuche ich zu ermitteln, wie in verschiedenen Literaturen dieser Region das Landschaftselement Donau
in unterschiedliche Diskurse eingefügt worden ist und zur »Naturalisierung« ethnischer Abgrenzungen beiträgt. Es sollen also hauptsächlich die Werke zweier deutschstämmiger Autoren aus dem Banat untersucht werden, deren literarischer Rang und schriftstellerischer Weg sich zwar sehr unterschiedlich gestaltete
(einer wurde ungarischer Politiker und angesehener Autor, der andere
populärer deutscher Schriftsteller), die sich aber durch die räumliche Nähe ihrer Herkunft, durch die zeitliche Nähe ihrer Werke und durch ihre nationalistische Argumentationsweise für einen Vergleich anbieten. Dabei wird gezeigt, wie nicht nur ethnische Kategorien, sondern auch Klasse und Geschlecht verhandelt werden. Die Donau wird dabei mal als Verbindung oder als Grenze imaginiert und ideologisch-symbolisch mit dem Rhein, dem Kongo und dem Amazonas verglichen.
Hierbei sind nicht allein die Texte, nicht nur ihre gegenseitige Wahrnehmung, sondern auch jene Strategien von Bedeutung, mit deren Hilfe sich beide im Feld ihrer jeweiligen nationalen Literatur ,positioniert', haben. Abgerundet wird die Darstellung durch die Rezeption dieser Donauentwürfe durch den jüngeren, ebenfalls ,schwäbischen' Schriftsteller Karoly Molter.
Der Aufsatz stellt die Frage nach dem Zusammenhang von Topografien und experimentellen sprachlich... more Der Aufsatz stellt die Frage nach dem Zusammenhang von Topografien und experimentellen sprachlichen Verfahren bei Gert Jonke mit Blick auf seine Textsammlung Himmelstraße-Erdbrustplatz oder das System Wien (1990) und interpretiert die Topografie Wiens beziehungsweise die Raumsemantiken, wie sie in dem aus Fragmenten eines Wien-Romans entstandenden Band Jonkes auftauchen, als Modelle. Die Topografie und der Raum haben, so die These, für Jonkes eigentümliche Bedeu-tungserweiterungen,-verschiebungen und Gegenüberstellungen eine modellierende Funktion und geben seine semantischen ,Experimente' gleichsam methodisch genau vor. Anhand verschiedener Begriffe von ,experimenteller Literatur' wird gezeigt, dass Jonkes Texte sich trotz ihrer widersprüchlichen Zuordnungen zur (post-)experimentellen Lite-ratur mit Fragmenten einer wissenschaftlichen Sprache und Denkweise auseinandersetzen.
Utak és kalauzok: változatok az Osztrák-Magyar Monarchia topográfiájára, 2012
Tömegek és ünnepek. A nyilvánosság rítusai a közép-európai mondernségben, 2009
Die Unzulänglichkeit aller philosophischen Engel. Festschrift für Zsuzsa Széll, 1996
Der geografische Zusammenhang der Donau war seit der Zeit des römischen Kaisers Augustus bekannt,... more Der geografische Zusammenhang der Donau war seit der Zeit des römischen Kaisers Augustus bekannt, dennoch ist sie erst im 19. Jahrhundert als Einheit gedacht und als solche auch wahrgenommen worden. Gegenwärtige Monografie stellt die These auf, dass es die Dampfschifffahrt war, die diese Einheit hervorbrachte und versucht den Zusammenhang zwischen einem technischen Apparat (dem Dampfschiff) und der Wahrnehmung einer Naturlandschaft (der Donau)
zu ergründen. Sie stützt sich dabei auf Einsichten und Perspektiven der Umweltgeschichte, die Natur nicht lediglich als eine Rahmenbedingung, sondern auch als ein Objekt menschlichen Handelns betrachtet, doch im Gegensatz zu etwa David Blackbourn versteht sie die großangelegten Landschaftsumgestaltungen des 19. Jahrhunderts nicht einfach als die »Eroberung« der Natur, sondern als die Anwendung moderner Steuerungsprogramme auf diese; und beschreibt sie mit Hilfe von Foucaults Dispositivbegriffs.
In den Texten von Ingenieuren und Politikern, die für die Regulierung des
Flusses im Dienste der Dampfschifffahrt plädierten, wurde die Donau zu jenem Element, das durch weise Fürsorge und Disziplinierung gefügig und menschlichen Bedürfnissen dienstbar gemacht werden sollte. Ihre Pläne wurden in erster Linie von dem Wunsch getragen, natürliche Verhältnisse kalkulierbar zu machen.
Auch aus ökonomischer Sicht war die Regulierung des Stromes wünschenswert, zumal sie der Belebung des Handels diente.
Es ist ein Anliegen der Monografie nachzuzeichnen, dass die technische und ökonomische Diskursivierung des Stromes mit seiner ästhetischen Verfügbarmachung einherging. Hierzu werden neben technischen Beschreibungen vor allem Mappenwerke, Reisebeschreibungen und Donau-Prachtbände des 19. Jahrhunderts untersucht.
Eine Durchsicht der unterschiedlichsten Gattungen und Medien zeigt, dass die Vorstellung vom einheitlichen Donauraum immer schon von Wiedersprüchen und Brüchen gekennzeichnet war.
Die Darstellungsmuster reichten von der symbolischen Aufladung einer Grenze bis zu dem Konzept einer stufenweisen Veränderung von Land und Leute. Für die Darstellung der letzteren eignete sich die Dampfschifffahrt besonders gut, weil sie eine entsprechende Perspektive dazu lieferte. Das Schiff als Steuerungsapparat
bot eine ganz besondere Perspektive auf die zukünftige Entwicklung
der Region. Der Blick des Donaureisenden, der donauabwärts gleitet, gab
einen Standpunkt in Sachen des technischen Fortschritts und der zivilisatorischen Entwicklung vor und ließ komplexe Unterschiede fließend erscheinen. Hierbei diente die Vorstellung von der Donau als Band auch dazu, den symbolischen Ort verschiedener sich aus dem Verband des osmanischen Reiches lösenden Länder zu verhandeln. Um die nachhaltige Bedeutung dieses Raumkonzeptes zu zeigen, wurden die Verbindungen zu späteren Großraumvorstellungen wie »Balkan« und »Mitteleuropa« herausgearbeitet.
Auch wenn die verschiedenen Wissensformationen eine Einheit des Donauraumes zu konstruieren versuchten, entwarfen sie ihre jeweils eigene Donau. Diese verschiedenen Wahrnehmungen und Diskursivierungen des Stromes gingen miteinander die sonderbarsten Koalitionen und Kombinationen ein. Besonders im Falle der Eröffnung des Eisernen-Tor-Kanals lässt sich eine solche Verbindung zwischen einander widersprechenden Konzepten der Donau nachzeichnen. Einerseits stellte die erhabene Landschaft des Kazanpasses und
der Insel Ada-Kaleh an der unteren Donau jene Kulisse bereit, die das Wunder der Technik und die unsichtbare Macht des Souveräns überhaupt erst sichtbar machte, andererseits war es auch jener Ort, an dem die Regeln der von ihnen regierten Welt nicht mehr gültig zu sein schienen. Wenn staatliche Zeremonien Landschaften zu Kampfarenen des menschlichen Fortschritts verwandelten, bot die Literatur erfolgreiche Gegenmodelle.
Frauenbilder, feministische Praxis und nationales Bewußtsein in Österreich-Ungarn 1867-1918. , hrsg. v. Waltraud Heindl, Edit Király, Alexandra Millner. Tübingen: A. Francke 2006, S. 1-19., 2006
Zwischen Sprachen unterwegs, hrsg. Martin A. Hainz, Edit Király, Wendelin Schmidt-Dengler. Wien: Praesens, 2006