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Die Leiden des jungen Werthers lautet der ursprüng­liche Titel des von Johann Wolfgang von Goethe inner­halb von sechs Wochen ver­fassten Brief­romans, in dem der junge Rechts­praktikant Werther bis zu sei­nem Suizid über seine unglück­liche Liebes­beziehung zu der mit einem anderen Mann ver­lobten Lotte berich­tet. Die Erst­ausgabe erschien im Sep­tember 1774 zur Leip­ziger Buch­messe, wurde gleich zu einem Best­seller und machte Goethe in Deutschland über Nacht berühmt. 1787 über­arbeitete Goethe den Roman, wobei unter ande­rem das Genitiv-s im Titel ent­fiel. Das Werk gehört zu den erfolg­reichsten Romanen der Literatur­geschichte. Seine Hand­lung ist inso­fern auto­biografisch, als Goethe seine plato­nische Bezie­hung zu der bereits inoffiziell verlobten Charlotte Buff literarisch verarbeitete. Das Motiv für den tragischen Ausgang dieser Liebe, die Selbsttötung Werthers, lieferte Goethe der Suizid seines Freundes Karl Wilhelm Jerusalem. Nachahmungen der Werther-Figur im realen Leben, die sich in Suizid­versuchen und Sui­ziden zeig­ten, brach­ten eine Dis­kussion über Medien­wirkungen in Gang, die bis heute geführt wird. Seit den 1970er Jahren befasst sich die Psycho­logie mit dem Phäno­men von „medial ver­mittelten Nach­ahmungs-Suiziden“, das auch als „Werther-Effekt“ bekannt ist. – Zum Artikel …