Die Firma Hesselbach (original) (raw)

Die Firma Hesselbach ist eine deutsche Familienserie aus dem Jahr 1960. Sie basiert auf den Figuren der _Hesselbach_-Familie. Die Regie führten Wolf Schmidt und Harald Schäfer. Produzentin der Serie war Lia Wöhr.

Die Serie handelt von den „alltäglichen Nebensächlichkeiten“ der Familie Hesselbach und zeichnet damit das kleinbürgerliche Milieu der noch jungen Bundesrepublik nach. Karl „Babba“ Hesselbach (Wolf Schmidt) ist Besitzer einer kleinen Verlagsdruckerei, Verleger der Wochenzeitung Weltschau am Sonntag und mit Mamma Hesselbach (Liesel Christ) verheiratet. Die Szenerie spielt „irgendwo im Hessischen“, bis in der letzten Staffel die Handlung in die fiktive Stadt Steintal gelegt wird.

In der ersten Staffel steht die tägliche Arbeit im Verlag im Vordergrund. Zwischenmenschliche Ereignisse aber auch konkrete Probleme des Wirtschaftswunders werden thematisiert (z. B. Rohstoffknappheit und Arbeitskräftemangel). Gegen Ende kehren die Kinder der Hesselbachs, Heidi (Rose-Marie Kirstein) und Peter (Dieter Henkel), aus dem Internat zurück und steigen in den Familienbetrieb ein.

Damit ist die Grundlage für die zweite Staffel gelegt: Familiäre Ereignisse wie Liebe, Heirat und Geburt rücken in den Vordergrund. Hier gibt es auch die einzigen Folgen, die im Ausland spielen: Eine Urlaubsreise führt die Hesselbachs nach Cannes, und später das Familienoberhaupt nach Tokio. Die Folge Der Kongreß von Tokio wurde als einzige zum Teil im Ausland gedreht.

Anfang 1963 kam erste Kritik an der Serie auf, die nach drei Jahren Hesselbachs im Fernsehen auf Ermüdungserscheinungen der Zuschauer zurückzuführen war. Wolf Schmidt reagierte, indem er die Serie mit Folge 42 zu einem vorläufigen Ende brachte: Herr Hesselbach tritt in den Ruhestand und übergibt die Verlagsleitung seinem Prokuristen und Schwiegersohn Fred Lindner (Joachim Engel-Denis).

Bereits Ende 1966 kehrten die Hesselbachs mit modernerem Konzept auf den Bildschirm zurück. Die Handlungen orientierten sich jetzt stärker an der Person Karl Hesselbach, was auch aus den Titeln Herr Hesselbach und … ersichtlich wird. Hauptsächlich behandeln die Folgen der dritten und letzten Staffel Kommunalpolitisches, da Hesselbach als Stadtrat in Steintal agiert. Auch hier wurden gesellschaftspolitische Aktualitäten thematisiert und so versucht, vermehrt jugendliche Zuschauer anzusprechen. Dies gelang nur zum Teil. Im Sommer 1967 stellte der Hessische Rundfunk die Serie ein, obwohl Wolf Schmidt bereits weitere Folgen geschrieben hatte.

In den Jahren 1960 und 1961 wurde die Fernsehserie in der ARD gezeigt und machte so den neuhessischen Regiolekt in ganz Deutschland bekannt. Hier hatte auch die Frankfurter Volksschauspielerin Liesel Christ ihren ersten Auftritt als Mamma Hesselbach. Die niedrigste Sehbeteiligung der ersten Staffel lag bei 63, die höchste bei 94 Prozent – allerdings gab es damals in der Bundesrepublik nur ein Fernsehprogramm. Die Reihe galt somit als einer der frühen Straßenfeger.

Ab Ende 1961 ging unter dem Titel Die Familie Hesselbach die zweite Staffel auf Sendung. Der Wechsel von Firma auf Familie wurde am Ende der Folge Das Zimmer auch von Babba Hesselbach thematisiert. Der Kamera zugewandt stellt er fest, dass es in Zukunft mehr um die Familie als um die Firma gehen müsse und ändert per Tricktechnik eigenhändig den eingeblendeten Serientitel. Im Abspann erzählen die Hesselbach-Angestellten dann dem Zuschauer, was das wohl für ihre Rollen bedeuten wird. Die Sehbeteiligung der zweiten Staffel lag diesmal zwischen 70 und 84 Prozent. Selbst der Sendestart des ZDF am 1. April 1963 konnte die Einschaltquoten kaum drücken.

Die letzte Staffel wurde 1966 und 1967 ausgestrahlt (Titel: Herr Hesselbach und …). Hier machte sich die Konkurrenz durch das ZDF bemerkbar: Die Sehbeteiligung lag zwischen 29 und 67 Prozent. Die endgültig letzte Folge lief am 7. Juni 1967.

Die Erkennungsmelodie, die sogenannte Hesselbach-Polka, komponierte Willy Czernik. Zu jeder Folge gab es eine individuelle Variante.

Erstausstrahlung in Klammern