Harald Mannl (original) (raw)
Harald Mannl, eigentlich Wenzel Bruno Emil Mannl (* 25. April 1904 in Dresden; † 20. Februar 1961 in München) war ein deutscher Schauspieler und Hörspielsprecher, der zudem bei zwei DEFA-Filmen und einem Hörspiel Regie führte.
Mannl absolvierte zunächst eine Lehre zum Setzer und nahm Schauspielunterricht. Er gab sein Bühnendebüt 1922 in seiner Geburtsstadt Dresden und war in der Folge an verschiedenen Bühnen in ganz Deutschland engagiert. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs ging Mannl nach München und trat unter anderem an den Münchner Kammerspielen und in der Kleinen Komödie als Schauspieler auf.
Bereits während seiner Münchner Zeit hatte sich Mannl als Synchronsprecher betätigt und gab 1948 im Spielfilm Das verlorene Gesicht von Kurt Hoffmann in der Rolle des „Leo L’Arronge“ sein Leinwanddebüt als Schauspieler. Es folgten mehrere Auftritte in bundesdeutschen Filmen, darunter in Das ewige Spiel an der Seite von Will Quadflieg, Willy Birgel und Cornell Borchers, sowie 1951 in einer Nebenrolle im österreichischen Spielfilm Der blaue Stern des Südens. Oft spielte Mannerl dabei zwielichtige Charaktere.[1]
Ab 1952 trat Mannl auch in Filmen der DDR auf. Seine erste Rolle hatte er im Kriminalfilm Geheimakten Solvay. Seine größte Filmrolle war die des Wissenschaftlers Dr. Kurt Wagner im Spionagefilm Der Fall Dr. Wagner. Der Film war zudem Mannls Regiedebüt. Eine zweite Regiearbeit Mannls für die DEFA wurde 1955 Star mit fremden Federn. Danach wurde er nicht mehr für die DEFA aktiv und kehrte in die Bundesrepublik zurück, wo er bis zu seinem Tod 1961 noch in verschiedenen Unterhaltungsfilmen – vorwiegend für das Fernsehen als Schauspieler auftrat, so 1960 unter der Regie von Hans Quest in dem Straßenfeger Es ist soweit von Francis Durbridge.
Schon kurz nach dem Krieg begann er auch seine Laufbahn als Hörspielsprecher, vorwiegend beim BR und dem SDR. Er trat in zahlreichen Haupt- und Nebenrollen auf, so 1953 in dem achtteiligen Hörspiel Die Schatzinsel, wo er die Rolle des Squire Trelawney sprach. Zu seinen Partnern gehörten unter anderem Hans Clarin, Benno Sterzenbach und Bum Krüger.
1948: Das verlorene Gesicht
1949: Der Ruf
1949: Begegnung mit Werther
1949: Ich mach dich glücklich
1950: Sensation im Savoy
1950: Vom Teufel gejagt
1950: Czardas der Herzen
1951: Begierde
1951: Unvergängliches Licht
1951: Das ewige Spiel
1951: Drei Kavaliere
1952: Die Försterchristel
1952: Cuba Cabana
1952: Geheimakten Solvay
1953: Tödliche Liebe
1953: Die Unbesiegbaren
1954: Gefährliche Fracht
1954: Der Fall Dr. Wagner
1954: Die Galerie der großen Detektive: Sherlock Holmes liegt im Sterben (TV-Serie)
1955: Der Ochse von Kulm
1955: Der Revisor (TV)
1955: Ein Weihnachtslied in Prosa (TV)
1956: Wo war David Preston? (TV)
1957: Don Carlos (TV)
1957: El Hakim
1958: Die chinesische Mauer (TV)
1960: Es ist soweit (TV-Serie)
1960: Die Träume von Schale und Kern (TV)
1961: Zu viele Köche (TV)
1954: Der Fall Dr. Wagner
1955: Star mit fremden Federn
1946: Das Flaschenteufelchen (nach Robert Louis Stevenson) – Regie: Cläre Schimmel
1946: Mitjas Heimkehr (nach Alexander Sergejewitsch Puschkin) – Regie: Cläre Schimmel
1946: Weh’ dem, der lügt (nach Franz Grillparzer) – Regie: Cläre Schimmel
1946: Der Ritt nach Osten – Regie: Cläre Schimmel
1946: Station D im Eismeer – Regie: Cläre Schimmel
1946: Hokuspokus (nach Curt Goetz) – Regie: Cläre Schimmel
1947: Mit meinen Augen – Regie: Cläre Schimmel
1947: Elisabeth Barrett oder Das Haus der verbotenen Liebe – Regie: Cläre Schimmel
1947: Nun singen sie wieder (nach Max Frisch) – Regie: Cläre Schimmel
1947: Carl Zuckmayer: Der Hauptmann von Köpenick (Oberwachtmeister) – Regie: Alfred Vohrer (SDR)
1947: Erich Kästner: Das lebenslängliche Kind (Geheimrat Schlüter) – Regie: Alfred Vohrer (SDR)
1948: Leonhard Frank: So kann’s nicht weitergehen! (Staatsanwalt) – Regie: Alfred Vohrer (SDR)
1948: Wolfdietrich Schnurre: Man sollte dagegen sein! (Richter) – Regie: Oskar Nitschke (SDR)
1949: Falsch verbunden – Regie: Heinz-Günter Stamm
1950: Pique-Dame (nach Alexander Sergejewitsch Puschkin) – Regie: Heinz-Günter Stamm
1950: Wir sind nicht allein – Regie: Heinz-Günter Stamm
1950: Ein Sommernachtstraum (nach William Shakespeare) – Regie: Heinz-Günter Stamm
1951: Fernamt bitte! – Regie: Heinz-Günter Stamm
1951: Die portugalesische Schlacht – Regie: Otto Kurth
1952: Ungefaßte Edelsteine – Regie: Willy Purucker
1952: Das Festbankett – Regie: Heinz-Günter Stamm
1953: Das Gastmahl des Petronius – Regie. Otto Kurth
1953: Die Freiheit des Gefangenen Leutnant – Regie: Heinz-Günter Stamm
1953: Der in der Mitte – Regie: Heinz-Günter Stamm
1953: Der Herr von Paris – Regie: Fritz Benscher
1953: Die Schatzinsel (Mehrteiler nach Robert Louis Stevenson) – Regie: Hanns Cremer
1954: Hinter sieben Fenstern brennt noch Licht – Regie: Heinz-Günter Stamm
1955: Das Mädchen vom Moorhof (nach Selma Lagerlöf) – Regie: Heinz-Günter Stamm
1955: Anna Sophie Hedwig – Regie: Ulrich Lauterbach
1955: Barfuß in Athen – Regie: Fränze Roloff
1956: Besuch aus der Zone – Regie: Ulrich Lauterbach
1956: Nachtwache – Regie: Otto Kurth
1956: Das Altersbildnis – Regie: Otto Kurth
1956: Minna von Barnhelm (nach Gotthold Ephraim Lessing) – Regie: Heinz-Günter Stamm
1956: Regen (nach William Somerset Maugham) – Regie: Otto Kurth
1957: Egmont (nach Johann Wolfgang von Goethe) – Regie: Heinz-Günter Stamm
1957: Die Ballade vom halben Jahrhundert – Regie: Heinz-Günter Stamm
1957: Hiob – Regie: Otto Kurth
1952: Die schwäbische Schöpfung
Frank-Burkhard Habel, Volker Wachter: Das große Lexikon der DDR-Stars. Die Schauspieler aus Film und Fernsehen. Erweiterte Neuausgabe. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2002, ISBN 3-89602-391-8, S. 242–243.
Harald Mannl bei IMDb
Harald Mannl Biografie bei der DEFA-Stiftung (verfasst von Ralf Schenk)
- ↑ Habel/Wachter, S. 243.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Mannl, Harald |
ALTERNATIVNAMEN | Mannl, Wenzel Bruno Emil (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler und Hörspielsprecher |
GEBURTSDATUM | 25. April 1904 |
GEBURTSORT | Dresden |
STERBEDATUM | 20. Februar 1961 |
STERBEORT | München |