Heinrich Blumenthal (Mediziner) (original) (raw)

Heinrich Ludwig Johann Blumenthal (* 12. März 1804 in Hasenpoth, Gouvernement Kurland; † 10. März 1881 in Jalta, Gouvernement Taurien) war ein deutsch-baltischer Mediziner und Hochschullehrer.

Golicyn-Hospital in Moskau

Heinrich Blumenthal wurde als Sohn des Arztes Johann Heinrich Blumenthal im russländischen Gouvernement Kurland geboren. Er erhielt Unterricht im Kirchspiel Sackenhausen in Kurland und studierte, nachdem er das Gymnasium in Gotha von 1821 bis 1822 besucht hatte, zunächst an der Universität Jena und von 1822 bis 1824 an der Universität Göttingen. Er wurde Mitglied des Corps Saxonia Jena und der Curonia Goettingensis VII (1823).[1] 1824 setzte er an der Kaiserlichen Universität Dorpat sein Studium fort. Seit 1825 Assistent an der dortigen Universitätsklinik, wurde er 1826 zum Dr. med. promoviert.[2]

1828 wurde Blumenthal zum a.o. Professor für Geburtshilfe und später für Therapie an die Klinik der Kaiserlichen Universität Charkow berufen. 1837 wurde er zum Inspekteur und Oberarzt des Golicyn-Hospitals und 1850 zum Oberarzt am Kaiserlichen Findelhaus in Moskau ernannt.[3]

Von 1829 bis 1837 war Blumenthal Vorsitzender des evangelisch-lutherischen Kirchenrates in Charkow. Von 1843 bis 1868 war er in Moskau Präsident des evangelisch-lutherischen Konsistoriums.

Blumenthal verfasste medizinische und religiöse Aufsätze für Zeitschriften. Er übersetzte 1872 die von Philaret Gumilevskij verfasste zweibändige Geschichte der Kirche Russlands vom Russischen ins Deutsche.

  1. Kösener Korpslisten 1910, 127/145; 65/57
  2. Dissertation: De febrium divisione succincta expositio.
  3. Vgl. auch Joachim Stahnke: Skizzen zur Geschichte des Russischen Findelhauswesens. Erläutert am St. Petersburger Erziehungshaus. Königshausen & Neumann, Würzburg 1983 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 28).
  4. Kösener Corpslisten 1960, 71/153
Personendaten
NAME Blumenthal, Heinrich
ALTERNATIVNAMEN Blumenthal, Heinrich Ludwig Johann (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutsch-baltischer Mediziner und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 12. März 1804
GEBURTSORT Hasenpoth, Gouvernement Kurland
STERBEDATUM 10. März 1881
STERBEORT Jalta, Gouvernement Taurien