Nicholas Kazanas (original) (raw)

Nicholas Kazanas (* 29. Januar 1939 in Chios, Griechenland) ist ein griechischer Indologe und Autor.

Nicholas Kazanas wurde am 29. Januar 1939 auf der Insel Chios geboren. Nach dem Schulabschluss ging er nach England. In London studierte er Englisch am University College, Wirtschaft und Philosophie an der School of Economic Science und Sanskrit an der Oriental and African Studies. An der SOAS absolvierte er auch sein Masterstudium und erlangte folgend einen PhD. Während dieser Zeit verbrachte er 1970 ein Jahr in Indien an der Sampurnanand Sanskrit University, Varanasi und am Deccan College in Pune.[1] In der Folgezeit lehrte er in London an St. James School und der School of Economic Science Wirtschaft, Philosophie und Sanskrit.[2] 1978 kehrte er nach Griechenland zurück, wo er am Aufbau des Omilos Meleton Cultural Institute[1] – 1976 gegründet, ermöglicht u. a. Studium von Sanskrit und Vedanta[3] – in Athen beteiligt war, welches er seit 1980 leitet.[1] Eine Zeit lang bestand noch eine Verbindung des Institutes zur School of Economic Science in London.[4]

Sein Hauptforschungsgebiet sind indogermanische Kulturen, insbesondere die Veden und Vergleiche zwischen philosophischen Ideen, Sprache, Mythologie und Religionen.[5] Darüber hinaus schrieb er auch über Wirtschaftsgeschichte.[6]

Er übersetzte mehrere gnostische Texte und zehn Upanishaden ins Griechische[6] sowie auch Patanjalis Yogasutra und Teile des Rigveda.[1]

Seit den 1990ern vertritt Kazanas die Indian Urheimat theory,[1] eine Minderheits-These, die heute neben Wissenschaftlern wie Kazanas und Michel Danino stark von hindunationalistischen Kreisen wie beispielsweise der BJP vertreten wird.[7] In mehreren Ausgaben des Journal of Indo-European Studies brachte er Argumente gegen die Mainstream-Theorie der Indo-Arischen Migration vor.[8] Seine Position wurde mehrheitlich kritisiert, u. a. von Michael Witzel, Richard Meadow, Martin Huld, Edwin Bryant, D. P. Agrawal, Asko Parpola, Stefan Zimmer, J. P. Mallory und Elena Kuzmina.[9] Vishal Agarwal veröffentlichte darauf einen Aufsatz, in dem er auf die Argumente Witzels einging und daneben im Speziellen „the uncivil and offensive tone of his writings“ kritisierte.[8]

Im Jahr 2021 erhielt er für seine Forschungstätigkeit[10] den Padma-Shri-Award im Bereich Literature & Education.[5]

Er gehört zum „Editorial Board“ des Adyar Library Bulettin.[11]

Kazanas ist ein Schüler von Shankaracharya Shantanand.[1]

Monographien

Aufsatzsammlungen

Herausgeberschaften

Weiteres

  1. a b c d e f Biografie auf der Website des Padma-Awards (PDF)
  2. Govind Chandra Pande und D. P. Chattopadhyaya (Hrsg.): Cultural contacts and movements. Centre for Studies in Civilizations, New Delhi 2012, ISBN 81-87586-55-9, S. XXIV.
  3. SXNBHPLM: Homepage. Abgerufen am 26. Juli 2023 (britisches Englisch).
  4. Brian Hodgkinson: In search of truth. The story of the School of Economic Science. Shepheard-Walwyn, London 2010, ISBN 978-0-85683-276-5, S. 235.
  5. a b elinepa: Greek Indologist Nikolas Kazanas awarded India's highly coveted Padma Shri for his contribution to Literature and Education. In: ΕΛΛΗΝΟ-ΙΝΔΙΚΗ ΕΤΑΙΡΕΙΑ ΠΟΛΙΤΙΣΜΟΥ & ΑΝΑΠΤΥΞΗΣ. 26. Januar 2021, abgerufen am 25. Juli 2023 (amerikanisches Englisch).
  6. a b Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 28. Juni 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.omilosmeleton.gr
  7. Jean-Paul Demoule: The Indo-Europeans. Archaeology, language, race, and the search for the origins of the West. Oxford University Press, New York, NY 2023, ISBN 978-0-19-768328-6, S. 329.
  8. a b Klaus K. Klostermaier: A survey of Hinduism. 3. Auflage. State University of New York Press, Albany 2007, ISBN 978-0-7914-8011-3, S. 514 Anm. 2.
  9. Vishal Agarwal: A Reply to Michael Witzel’s ‘Ein Fremdling im Rgveda’. 2003.
  10. Paul Antonopoulos: Professor Kazanas awarded India's highly coveted Padma Shri for contributions to Literature and Education. In: Greek City Times. 27. Januar 2021, abgerufen am 25. Juli 2023 (englisch).
  11. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 28. Juni 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.omilosmeleton.gr
Personendaten
NAME Kazanas, Nicholas
KURZBESCHREIBUNG griechischer Indologe und Autor
GEBURTSDATUM 29. Januar 1939
GEBURTSORT Chios, Griechenland