Yasemin Shooman | German Center for Integration and Migration Research (original) (raw)
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Conferences by Yasemin Shooman
Recent years have seen a growing interest in Jews from Arab or Muslim majority countries of the M... more Recent years have seen a growing interest in Jews from Arab or Muslim majority countries of the Middle East and North Africa across a variety of time periods. Scholars working at Western or Israeli universities often focus on aspects of Jewish communal and political life in Muslim majority countries prior to their exodus in the aftermath of the first Arab-Israeli war of 1948, or on their absorption into the margins of Israeli society in subsequent decades and the increasing role of Mizrahi Jews in contemporary Israeli politics and culture.
But there is also a growing trend in research that reaches beyond nationalist or communalist narratives to conceptualize Jewish communities in Middle Eastern countries as parts of local societies and evolving nation states. Moreover, a tradition of Jewish Studies exists in various Arab and Muslim majority countries that is largely separated from Western scholarship. Some North African and Middle Eastern countries, like Tunisia and Iraq, have seen a renewed interest in the Jewish heritage of the country, and Jewish contributions to national history.
Bringing together established and younger scholars from different continents and academic disciplines, the conference discusses questions of culture, identity and memory of Jewish life in Arab and Muslim majority countries, self-identification and belonging, as well as prospects for ethno-religious diversity and intercommunal relations in the MENA region.
This conference is a window into an area of scholarship that has hitherto been largely overlooked in Germany. It is jointly convened by the W. Michael Blumenthal Academy of the Jewish Museum Berlin and the “Research Network Re- Configurations. History, Remembrance and Political Transformations in the Middle East and North Africa”, located at Philipps-Universität Marburg, in cooperation with the Center for Jewish Studies Berlin-Brandenburg and “Europe in the Middle East - The Middle East in Europe” (EUME), a research program at the Forum Transregionale Studien.
See also http://trafo.hypotheses.org/7861
Books by Yasemin Shooman
The interdisciplinary volume »Media and Minorities«, that is the outcome of a conference hosted b... more The interdisciplinary volume »Media and Minorities«, that is the outcome of a conference hosted by the Academy of the Jewish Museum Berlin in cooperation with the Council on Migration, presents, from an international perspective, the latest results of empirical studies and discusses them, led by the following key questions: how has the media presentation of ethnic and religious minorities developed in Germany and in other immigration countries, such as the USA, Canada and the United Kingdom? Does a higher proportion of members of minority communities working in media production automatically lead to a more balanced approach to these topics? And lastly: which strategies are necessary to ensure differentiated reporting in pluralist societies and also to promote ethnic and religious diversity in media structures? Likewise, changing requirements placed on an appropriate sensitivity to language also form part of the range of issues which are being considered.
Full access to the book: http://www.vr-elibrary.de/doi/book/10.13109/9783666300882 and http://www.v-r.de/_uploads_media/files/9783666300882_ruhrmann_media_ebook_034247.pdf
Sind antimuslimische Diskurse Ausdruck einer aktuellen Form des Rassismus? Anhand von Fallbeispi... more Sind antimuslimische Diskurse Ausdruck einer aktuellen Form des Rassismus?
Anhand von Fallbeispielen – darunter auflagenstarke Buchpublikationen, Zeitungsartikel, Webseiten und Zuschriften an muslimische Verbände – geht Yasemin Shooman den antimuslimischen Narrativen und ihren Funktionen nach. Sie untersucht die artikulierten Selbst- und Fremdbilder ebenso wie die Rolle historischer Bezüge und arbeitet das Repertoire dominanter antimuslimischer Stereotype und Topoi heraus. Die empirische Analyse trägt auch zur Theoriebildung in dem relativ jungen Forschungsfeld bei und zeigt, dass eine Rassifizierung religiöser Zugehörigkeit zu beobachten ist, die auf dem Ineinandergreifen der Kategorien Kultur, Religion, Ethnizität, Geschlecht und Klasse basiert.
In Bürgerbewegungen, rechtspopulistischen Parteien und Internetforen wird offen gegen Muslim_inne... more In Bürgerbewegungen, rechtspopulistischen Parteien und Internetforen wird offen gegen Muslim_innen gehetzt. Volksentscheide sollen sie daran hindern, ihr Recht auf Religionsfreiheit umzusetzen, Veranstaltungen und Publikationen tragen dazu bei, eine aggressive Stimmung gegen Muslim_innen zu schüren. Die Äußerungen und Aktionen zielen darauf, die Partizipations- und Handlungsmöglichkeiten von Muslim_innen zu begrenzen. Argumentativ werden Muslim_innen ethnisiert und kriminalisiert, ihnen wird vorgeworfen, dass sie »uns« bedrohten und Deutschland/Europa/die Welt erobern oder im Stillen unterwandern wollten. Wer Muslim_innen in ihren demokratischen Rechten unterstützt oder ihre Daseinsberechtigung in Europa nicht in Zweifel zieht und ihre Handlungsmöglichkeiten nicht beschränken will, wird als Mittäter_in denunziert.
Unterhalb dieser Stilisierung von Muslim_innen als Aggressor_innen lassen sich Parallelen zu moderaten, alltäglichen Äußerungen finden. Muslim_innen als Fremde zu behandeln und sie als Sicherheitsrisiko einzustufen, ihnen pauschal Sexismus, Homophobie, Antisemitismus, Bildungsferne und vieles mehr vorzuwerfen, sind Diskurse, die sich auch in anderen gesellschaftlichen Kontexten wiederfinden.
Der Band hält die Ergebnisse der zweitägigen Fachtagung »Konzepte von Citizenship und Teilhabe im... more Der Band hält die Ergebnisse der zweitägigen Fachtagung »Konzepte
von Citizenship und Teilhabe im europäischen Vergleich« der Akademie des
Jüdischen Museums Berlin und der Friedrich-Ebert-Stiftung fest, die am
7. und 8. April 2014 in Berlin stattgefunden hat.
Articles by Yasemin Shooman
Ist Antisemitismus eine Form des Rassismus oder handelt es sich um zwei völlig verschiedene Phäno... more Ist Antisemitismus eine Form des Rassismus oder handelt es sich um zwei völlig verschiedene Phänomene? Und gibt es Analogien zur Islamfeindlichkeit oder ist dieser Vergleich abwegig? Der Aufsatz zeichnet die international geführte Fachdiskussion um das Verhältnis verschiedener Ausgrenzungsmuster und Diskriminierungsformen nach.
published in: Aus Politik und Zeitgeschichte 32, H. 16-17, S. 53-57.
Können Muslim_innen als Muslim_innen Objekte einer rassistischen Diskriminierung sein? Ein häufig... more Können Muslim_innen als Muslim_innen Objekte einer rassistischen Diskriminierung sein? Ein häufiger Einwand lautet, dass religiöse Zugehörigkeit frei wählbar und damit veränderlich sei, weshalb man in diesem Fall nicht von Rassismus sprechen könne. In dem Beitrag wird dieser Position widersprochen und dargelegt, welchen Rassifizierungsprozessen als Muslim_innen markierte Menschen in Deutschland (und anderen europäischen Migrationsgesellschaften) heute unterliegen. Dabei werden auch die Traditionslinien christlich-islamfeindlicher Diskurse des Mittelalters sowie orientalistischer Diskurse, die in den Kolonialismus zurückreichen, im aktuellen antimuslimischen Rassismus nachgezeichnet.
Am 1. Juli 2009 wurde Marwa el-Sherbini im Dresdner Landgericht während einer Gerichtsverhandlung... more Am 1. Juli 2009 wurde Marwa el-Sherbini im Dresdner Landgericht während einer Gerichtsverhandlung niedergestochen. Der Mörder der jungen Frau hatte sein Opfer, das ein Kopftuch trug, zuvor als „Islamistin“ und Terroristin“ beschimpft. Dennoch wurde die Tat zunächst lediglich als tragischer Mord im Gerichtssaal bezeichnet und die antimuslimische Dimension von den etablierten Medien und der Politik nicht benannt. Es waren in Deutschland insbesondere muslimische BlogbetreiberInnen, die über Mailinglisten die Nachricht von dem Mord verbreiteten und in den Kontext muslimischer Diskriminierungserfahrungen stellten. Als der muslimfeindliche Hintergrund der Tat schließlich auch zum Gegenstand der öffentlichen Debatte wurde, wurde diese in den PrintMedien als auch in weit stärkerem Maße auf antimuslimischen Webseiten von einem Abwehrreflex begleitet. Einerseits wurde betont, dass der Täter ein Russlanddeutscher sei – und das Problem damit externalisiert. Zugleich wurde im Zuge einer Täter-Opfer-Umkehr
über mögliche Gewaltreaktionen von MuslimInnen spekuliert. Bis auf wenige Ausnahmen dominierte in der medialen Rezeption dieses Mordfalls die gewohnte Grenzmarkierung zwischen einem dichotomen „wir“ und „sie“. Vereinzelt wurde der Mord an Marwa el-Sherbini aber auch zum Anlass genommen für eine kritische Reflexion des Umgangs mit der muslimischen Minderheit in Deutschland.
Recent years have seen a growing interest in Jews from Arab or Muslim majority countries of the M... more Recent years have seen a growing interest in Jews from Arab or Muslim majority countries of the Middle East and North Africa across a variety of time periods. Scholars working at Western or Israeli universities often focus on aspects of Jewish communal and political life in Muslim majority countries prior to their exodus in the aftermath of the first Arab-Israeli war of 1948, or on their absorption into the margins of Israeli society in subsequent decades and the increasing role of Mizrahi Jews in contemporary Israeli politics and culture.
But there is also a growing trend in research that reaches beyond nationalist or communalist narratives to conceptualize Jewish communities in Middle Eastern countries as parts of local societies and evolving nation states. Moreover, a tradition of Jewish Studies exists in various Arab and Muslim majority countries that is largely separated from Western scholarship. Some North African and Middle Eastern countries, like Tunisia and Iraq, have seen a renewed interest in the Jewish heritage of the country, and Jewish contributions to national history.
Bringing together established and younger scholars from different continents and academic disciplines, the conference discusses questions of culture, identity and memory of Jewish life in Arab and Muslim majority countries, self-identification and belonging, as well as prospects for ethno-religious diversity and intercommunal relations in the MENA region.
This conference is a window into an area of scholarship that has hitherto been largely overlooked in Germany. It is jointly convened by the W. Michael Blumenthal Academy of the Jewish Museum Berlin and the “Research Network Re- Configurations. History, Remembrance and Political Transformations in the Middle East and North Africa”, located at Philipps-Universität Marburg, in cooperation with the Center for Jewish Studies Berlin-Brandenburg and “Europe in the Middle East - The Middle East in Europe” (EUME), a research program at the Forum Transregionale Studien.
See also http://trafo.hypotheses.org/7861
The interdisciplinary volume »Media and Minorities«, that is the outcome of a conference hosted b... more The interdisciplinary volume »Media and Minorities«, that is the outcome of a conference hosted by the Academy of the Jewish Museum Berlin in cooperation with the Council on Migration, presents, from an international perspective, the latest results of empirical studies and discusses them, led by the following key questions: how has the media presentation of ethnic and religious minorities developed in Germany and in other immigration countries, such as the USA, Canada and the United Kingdom? Does a higher proportion of members of minority communities working in media production automatically lead to a more balanced approach to these topics? And lastly: which strategies are necessary to ensure differentiated reporting in pluralist societies and also to promote ethnic and religious diversity in media structures? Likewise, changing requirements placed on an appropriate sensitivity to language also form part of the range of issues which are being considered.
Full access to the book: http://www.vr-elibrary.de/doi/book/10.13109/9783666300882 and http://www.v-r.de/_uploads_media/files/9783666300882_ruhrmann_media_ebook_034247.pdf
Sind antimuslimische Diskurse Ausdruck einer aktuellen Form des Rassismus? Anhand von Fallbeispi... more Sind antimuslimische Diskurse Ausdruck einer aktuellen Form des Rassismus?
Anhand von Fallbeispielen – darunter auflagenstarke Buchpublikationen, Zeitungsartikel, Webseiten und Zuschriften an muslimische Verbände – geht Yasemin Shooman den antimuslimischen Narrativen und ihren Funktionen nach. Sie untersucht die artikulierten Selbst- und Fremdbilder ebenso wie die Rolle historischer Bezüge und arbeitet das Repertoire dominanter antimuslimischer Stereotype und Topoi heraus. Die empirische Analyse trägt auch zur Theoriebildung in dem relativ jungen Forschungsfeld bei und zeigt, dass eine Rassifizierung religiöser Zugehörigkeit zu beobachten ist, die auf dem Ineinandergreifen der Kategorien Kultur, Religion, Ethnizität, Geschlecht und Klasse basiert.
In Bürgerbewegungen, rechtspopulistischen Parteien und Internetforen wird offen gegen Muslim_inne... more In Bürgerbewegungen, rechtspopulistischen Parteien und Internetforen wird offen gegen Muslim_innen gehetzt. Volksentscheide sollen sie daran hindern, ihr Recht auf Religionsfreiheit umzusetzen, Veranstaltungen und Publikationen tragen dazu bei, eine aggressive Stimmung gegen Muslim_innen zu schüren. Die Äußerungen und Aktionen zielen darauf, die Partizipations- und Handlungsmöglichkeiten von Muslim_innen zu begrenzen. Argumentativ werden Muslim_innen ethnisiert und kriminalisiert, ihnen wird vorgeworfen, dass sie »uns« bedrohten und Deutschland/Europa/die Welt erobern oder im Stillen unterwandern wollten. Wer Muslim_innen in ihren demokratischen Rechten unterstützt oder ihre Daseinsberechtigung in Europa nicht in Zweifel zieht und ihre Handlungsmöglichkeiten nicht beschränken will, wird als Mittäter_in denunziert.
Unterhalb dieser Stilisierung von Muslim_innen als Aggressor_innen lassen sich Parallelen zu moderaten, alltäglichen Äußerungen finden. Muslim_innen als Fremde zu behandeln und sie als Sicherheitsrisiko einzustufen, ihnen pauschal Sexismus, Homophobie, Antisemitismus, Bildungsferne und vieles mehr vorzuwerfen, sind Diskurse, die sich auch in anderen gesellschaftlichen Kontexten wiederfinden.
Der Band hält die Ergebnisse der zweitägigen Fachtagung »Konzepte von Citizenship und Teilhabe im... more Der Band hält die Ergebnisse der zweitägigen Fachtagung »Konzepte
von Citizenship und Teilhabe im europäischen Vergleich« der Akademie des
Jüdischen Museums Berlin und der Friedrich-Ebert-Stiftung fest, die am
7. und 8. April 2014 in Berlin stattgefunden hat.
Ist Antisemitismus eine Form des Rassismus oder handelt es sich um zwei völlig verschiedene Phäno... more Ist Antisemitismus eine Form des Rassismus oder handelt es sich um zwei völlig verschiedene Phänomene? Und gibt es Analogien zur Islamfeindlichkeit oder ist dieser Vergleich abwegig? Der Aufsatz zeichnet die international geführte Fachdiskussion um das Verhältnis verschiedener Ausgrenzungsmuster und Diskriminierungsformen nach.
published in: Aus Politik und Zeitgeschichte 32, H. 16-17, S. 53-57.
Können Muslim_innen als Muslim_innen Objekte einer rassistischen Diskriminierung sein? Ein häufig... more Können Muslim_innen als Muslim_innen Objekte einer rassistischen Diskriminierung sein? Ein häufiger Einwand lautet, dass religiöse Zugehörigkeit frei wählbar und damit veränderlich sei, weshalb man in diesem Fall nicht von Rassismus sprechen könne. In dem Beitrag wird dieser Position widersprochen und dargelegt, welchen Rassifizierungsprozessen als Muslim_innen markierte Menschen in Deutschland (und anderen europäischen Migrationsgesellschaften) heute unterliegen. Dabei werden auch die Traditionslinien christlich-islamfeindlicher Diskurse des Mittelalters sowie orientalistischer Diskurse, die in den Kolonialismus zurückreichen, im aktuellen antimuslimischen Rassismus nachgezeichnet.
Am 1. Juli 2009 wurde Marwa el-Sherbini im Dresdner Landgericht während einer Gerichtsverhandlung... more Am 1. Juli 2009 wurde Marwa el-Sherbini im Dresdner Landgericht während einer Gerichtsverhandlung niedergestochen. Der Mörder der jungen Frau hatte sein Opfer, das ein Kopftuch trug, zuvor als „Islamistin“ und Terroristin“ beschimpft. Dennoch wurde die Tat zunächst lediglich als tragischer Mord im Gerichtssaal bezeichnet und die antimuslimische Dimension von den etablierten Medien und der Politik nicht benannt. Es waren in Deutschland insbesondere muslimische BlogbetreiberInnen, die über Mailinglisten die Nachricht von dem Mord verbreiteten und in den Kontext muslimischer Diskriminierungserfahrungen stellten. Als der muslimfeindliche Hintergrund der Tat schließlich auch zum Gegenstand der öffentlichen Debatte wurde, wurde diese in den PrintMedien als auch in weit stärkerem Maße auf antimuslimischen Webseiten von einem Abwehrreflex begleitet. Einerseits wurde betont, dass der Täter ein Russlanddeutscher sei – und das Problem damit externalisiert. Zugleich wurde im Zuge einer Täter-Opfer-Umkehr
über mögliche Gewaltreaktionen von MuslimInnen spekuliert. Bis auf wenige Ausnahmen dominierte in der medialen Rezeption dieses Mordfalls die gewohnte Grenzmarkierung zwischen einem dichotomen „wir“ und „sie“. Vereinzelt wurde der Mord an Marwa el-Sherbini aber auch zum Anlass genommen für eine kritische Reflexion des Umgangs mit der muslimischen Minderheit in Deutschland.
Program of the workshop convened by Ivan Kalmar at the University of Toronto, November 18 and 19,... more Program of the workshop convened by Ivan Kalmar at the University of Toronto, November 18 and 19, 2017.