Susanne König | Fachhochschule Potsdam University of Applied Sciences (original) (raw)
Papers by Susanne König
Die Verbindung von Bild und Text reicht bis in die Anfange der Verschriftlichung der Sprache zuru... more Die Verbindung von Bild und Text reicht bis in die Anfange der Verschriftlichung der Sprache zuruck, bevor Bild und Text in der Auseinandersetzung um die Macht des Bildes im reformatorischen Bildersturm entzweit und erst wieder durch die Avantgarde im 19. Jahrhundert zusammengefuhrt wurden. Kunststile wie Dadaismus, Surrealismus, Kubismus, Konstruktivismus, Konzeptkunst und Bewegungen wie das Bauhaus und Art and Language thematisierten unter anderem das Verhaltnis zwischen Bild und Text. Wegweisend fur die Beschaftigung mit diesem Verhaltnis waren die Sprach-Bilder des belgischen surrealistischen Kunstlers Rene Magritte sowie seine theoretischen Abhandlungen.
kunsttexte.de, Sektion Gegenwart, Nr. 1, 2017 , 2017
Pöpper, Thomas (Hg.): Dinge im Kontext. Artefakt, Handhabung und Handlungsästhetik zwischen Mittelalter und Gegenwart, Berlin/Bosten 2015, 2015
Schmitz, Thomas H./Häußling, Roger/Mareis, Claudia/Groninger, Hannah (Hg.): Manifestationen im Entwurf. Design – Architektur – Ingenieurwesen, Bielefeld 2016, 2016
Zeitschrift für Kunstgeschichte, 2020
The subject of this essay is Fritz Eisel’s mosaic Der Mensch bezwingt den Kosmos (Humanity Conque... more The subject of this essay is Fritz Eisel’s mosaic Der Mensch bezwingt den Kosmos (Humanity Conquers the Cosmos), a frieze that has decorated the Potsdam data-processing center since its completion in 1972. Composed of 18 panels measuring ca. 3 × 3 m, this frieze is unusually large, yet in its ideological appropriation of science and technology it is a paradigmatic example of public art in the German Democratic Republic. Framed by textual references to Einstein and Marx, Eisel’s mosaic glorifies the progress of industry, agriculture, and administration, but first and foremost of aviation and space flight. This essay examines the mosaic in the context of the “scientific-technical revolution” officially proclaimed in 1964, and with a view to its site, which is fraught with historical implications.
Muster im Transfer, 2015
Während im Ausstellungskontext vor allem das Muster der Stoffe, Teppiche und Tapisserien als neue... more Während im Ausstellungskontext vor allem das Muster der Stoffe, Teppiche und Tapisserien als neuer Ursprung der abstrakten Kunst gefeiert wird, befragt die Wissenschaft Muster nach ihrem Inhalt und Kontext sowie nach den Ursachen und Auswirkungen ihres Transfers. Wie aktuell das Thema des Mustertransfers ist, belegt die 55. Biennale di Venezia, die im Jahr 2013 stattfand. Hier griff der britische Künstler Jeremy Deller auf Muster von William Morris zurück und präsentierte sie als Tei l seiner Installation English Magie im Britischen Pavillon. Wie kommt ein junger Künstler dazu, Stoff-, Teppich-, Tapisserien-und Kachelmuster aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert in seine Insta llation zu integrieren? Welche Inhalte werden transportiert? Und welche Wechselwirkungen ergeben sich zwischen den historischen Mustern und dem gegenwärtigen Kontext? Oie Arts-and-Crafts-Bewegung, deren Hauptprotagonist William Morris war, ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine Künstlergruppe ihre Befragung nach der ,richtigen' ästhetischen Ausdrucksform in eine Reflexion gesellschaftlicher und politischer Bedingungen überführte. Ob sich jedoch die utopische Sehnsucht nach einerneuen politischen. sozialen und religiösen Gesellschaftsform auch in ihren Mustern ausdrückt, soll Gegenstand der folgenden Überlegungen sein. Zudem wird es um die Frage nach der grundlegenden Möglichkeit eines entsprechenden Wissenstransfers gehen. Es ist also danach zu fragen, ob Muster überhaupt als Träger einer kulturellen und politischen Identität, in diesem Fall gar als Heilsversprechen fungieren können. Sicher werden Mustern an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit po litische Inhalte zugesch rieben-so auch den Mustern der Arts-and Crafts-Bewegung. Jedoch ist diese politische Einordnung der meist abstrakten Ornamente nur dem Eingeweihten oder Wissenden bekannt. Zudem scheinen Signifikant und Signifikat im Muster der Artsand-Crafts-Bewegung willkürlich und von den einzelnen Protagonisten teilweise sogar konträr zugeordnet worden zu sein. Trotzdem werden Morris' Mustern Inhalte zugeschrieben, was es mögl ich macht, innerhalb des zeitgenössischen Kunstkontextes auf die Ideen der Arts-and-Crafts-Bewegung zu rekurrieren, um aktuelle gesellschaftliche Gegebenheiten zu interpretieren und zu kommentieren. Dies soll im Folgenden dargestellt werden.
Der für uns ungewöhnlich klingende Name "Deutsches Hygiene-Museum" bezeichnet ein einzi... more Der für uns ungewöhnlich klingende Name "Deutsches Hygiene-Museum" bezeichnet ein einzigartiges Spezialmuseum in der gegenwärtigen Museumslandschaft. Im Zentrum seiner Arbeit stehen der Mensch und die unterschiedlichen Aspekte des menschlichen Lebens, eingebettet in den natur-, kultur- und gesellschaftswissenschaftlichen Kontext. Doch warum trägt das Museum diesen eigenartigen und belasteten Namen, der museologischen Marketingstrategien so gar nicht entspricht und die heutigen Ausstellungsinhalte höchst unvollständig beschreibt? Dies ist nur aus der Geschichte des Museums und seiner Themen zu erklären.
ONCURATING, 2017
This essay compares the origins of the first documenta exhibition in Kassel in 1955 with the firs... more This essay compares the origins of the first documenta exhibition in Kassel in 1955 with the first
great postwar exhibition in the Soviet Occupation Zone (German initials: SBZ), the 1946 Allgemeine
Deutsche Kunstausstellung (General German Art Exhibition) in Dresden. Due to the ideological and geopolitical divisions between Eastern and Western Germany, the history of German art in the 20th century has not always been viewed as a German-German history. This is attested by exhibitions and catalogues which, although supposedly dedicated to 20th-century German art, in fact merely discuss the art of the West. My approach here, in contrast, recognizes the intertwined character of the histories of the two Germanys and thus subscribes to a methodological approach in contemporary history that acknowledges the impossibility to study the one without the other. Accordingly, I concede, the exhibition practices in the two sister states cannot be fully understood in isolation from one another. This insight is especially important with regard to the documenta series, which has always been understood as a cultural and political platform directed at the East. In the following, I will argue that the basic practices and concepts of these two series of exhibitions held in the two German “front-line states” of the Cold War were interrelated in many ways despite the opposition between world views and ideologies.
Die Verbindung von Bild und Text reicht bis in die Anfange der Verschriftlichung der Sprache zuru... more Die Verbindung von Bild und Text reicht bis in die Anfange der Verschriftlichung der Sprache zuruck, bevor Bild und Text in der Auseinandersetzung um die Macht des Bildes im reformatorischen Bildersturm entzweit und erst wieder durch die Avantgarde im 19. Jahrhundert zusammengefuhrt wurden. Kunststile wie Dadaismus, Surrealismus, Kubismus, Konstruktivismus, Konzeptkunst und Bewegungen wie das Bauhaus und Art and Language thematisierten unter anderem das Verhaltnis zwischen Bild und Text. Wegweisend fur die Beschaftigung mit diesem Verhaltnis waren die Sprach-Bilder des belgischen surrealistischen Kunstlers Rene Magritte sowie seine theoretischen Abhandlungen.
kunsttexte.de, Sektion Gegenwart, Nr. 1, 2017 , 2017
Pöpper, Thomas (Hg.): Dinge im Kontext. Artefakt, Handhabung und Handlungsästhetik zwischen Mittelalter und Gegenwart, Berlin/Bosten 2015, 2015
Schmitz, Thomas H./Häußling, Roger/Mareis, Claudia/Groninger, Hannah (Hg.): Manifestationen im Entwurf. Design – Architektur – Ingenieurwesen, Bielefeld 2016, 2016
Zeitschrift für Kunstgeschichte, 2020
The subject of this essay is Fritz Eisel’s mosaic Der Mensch bezwingt den Kosmos (Humanity Conque... more The subject of this essay is Fritz Eisel’s mosaic Der Mensch bezwingt den Kosmos (Humanity Conquers the Cosmos), a frieze that has decorated the Potsdam data-processing center since its completion in 1972. Composed of 18 panels measuring ca. 3 × 3 m, this frieze is unusually large, yet in its ideological appropriation of science and technology it is a paradigmatic example of public art in the German Democratic Republic. Framed by textual references to Einstein and Marx, Eisel’s mosaic glorifies the progress of industry, agriculture, and administration, but first and foremost of aviation and space flight. This essay examines the mosaic in the context of the “scientific-technical revolution” officially proclaimed in 1964, and with a view to its site, which is fraught with historical implications.
Muster im Transfer, 2015
Während im Ausstellungskontext vor allem das Muster der Stoffe, Teppiche und Tapisserien als neue... more Während im Ausstellungskontext vor allem das Muster der Stoffe, Teppiche und Tapisserien als neuer Ursprung der abstrakten Kunst gefeiert wird, befragt die Wissenschaft Muster nach ihrem Inhalt und Kontext sowie nach den Ursachen und Auswirkungen ihres Transfers. Wie aktuell das Thema des Mustertransfers ist, belegt die 55. Biennale di Venezia, die im Jahr 2013 stattfand. Hier griff der britische Künstler Jeremy Deller auf Muster von William Morris zurück und präsentierte sie als Tei l seiner Installation English Magie im Britischen Pavillon. Wie kommt ein junger Künstler dazu, Stoff-, Teppich-, Tapisserien-und Kachelmuster aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert in seine Insta llation zu integrieren? Welche Inhalte werden transportiert? Und welche Wechselwirkungen ergeben sich zwischen den historischen Mustern und dem gegenwärtigen Kontext? Oie Arts-and-Crafts-Bewegung, deren Hauptprotagonist William Morris war, ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine Künstlergruppe ihre Befragung nach der ,richtigen' ästhetischen Ausdrucksform in eine Reflexion gesellschaftlicher und politischer Bedingungen überführte. Ob sich jedoch die utopische Sehnsucht nach einerneuen politischen. sozialen und religiösen Gesellschaftsform auch in ihren Mustern ausdrückt, soll Gegenstand der folgenden Überlegungen sein. Zudem wird es um die Frage nach der grundlegenden Möglichkeit eines entsprechenden Wissenstransfers gehen. Es ist also danach zu fragen, ob Muster überhaupt als Träger einer kulturellen und politischen Identität, in diesem Fall gar als Heilsversprechen fungieren können. Sicher werden Mustern an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit po litische Inhalte zugesch rieben-so auch den Mustern der Arts-and Crafts-Bewegung. Jedoch ist diese politische Einordnung der meist abstrakten Ornamente nur dem Eingeweihten oder Wissenden bekannt. Zudem scheinen Signifikant und Signifikat im Muster der Artsand-Crafts-Bewegung willkürlich und von den einzelnen Protagonisten teilweise sogar konträr zugeordnet worden zu sein. Trotzdem werden Morris' Mustern Inhalte zugeschrieben, was es mögl ich macht, innerhalb des zeitgenössischen Kunstkontextes auf die Ideen der Arts-and-Crafts-Bewegung zu rekurrieren, um aktuelle gesellschaftliche Gegebenheiten zu interpretieren und zu kommentieren. Dies soll im Folgenden dargestellt werden.
Der für uns ungewöhnlich klingende Name "Deutsches Hygiene-Museum" bezeichnet ein einzi... more Der für uns ungewöhnlich klingende Name "Deutsches Hygiene-Museum" bezeichnet ein einzigartiges Spezialmuseum in der gegenwärtigen Museumslandschaft. Im Zentrum seiner Arbeit stehen der Mensch und die unterschiedlichen Aspekte des menschlichen Lebens, eingebettet in den natur-, kultur- und gesellschaftswissenschaftlichen Kontext. Doch warum trägt das Museum diesen eigenartigen und belasteten Namen, der museologischen Marketingstrategien so gar nicht entspricht und die heutigen Ausstellungsinhalte höchst unvollständig beschreibt? Dies ist nur aus der Geschichte des Museums und seiner Themen zu erklären.
ONCURATING, 2017
This essay compares the origins of the first documenta exhibition in Kassel in 1955 with the firs... more This essay compares the origins of the first documenta exhibition in Kassel in 1955 with the first
great postwar exhibition in the Soviet Occupation Zone (German initials: SBZ), the 1946 Allgemeine
Deutsche Kunstausstellung (General German Art Exhibition) in Dresden. Due to the ideological and geopolitical divisions between Eastern and Western Germany, the history of German art in the 20th century has not always been viewed as a German-German history. This is attested by exhibitions and catalogues which, although supposedly dedicated to 20th-century German art, in fact merely discuss the art of the West. My approach here, in contrast, recognizes the intertwined character of the histories of the two Germanys and thus subscribes to a methodological approach in contemporary history that acknowledges the impossibility to study the one without the other. Accordingly, I concede, the exhibition practices in the two sister states cannot be fully understood in isolation from one another. This insight is especially important with regard to the documenta series, which has always been understood as a cultural and political platform directed at the East. In the following, I will argue that the basic practices and concepts of these two series of exhibitions held in the two German “front-line states” of the Cold War were interrelated in many ways despite the opposition between world views and ideologies.