Maik Hendrik Sprotte | Freie Universität Berlin (original) (raw)
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Papers by Maik Hendrik Sprotte
How history impacts the political discourse of East Asia: fragmented thoughts on the contribution... more How history impacts the political discourse of East Asia: fragmented thoughts on the contribution of Akiyoshi Nishiyama Abstract The paper discusses the impact of history on the cross-national relations of China, as the leading power in East Asia, with her neighbours in the present time. This short contribution is meant to be an extension of, rather than a commentary on, the related article by Akiyoshi Nishiyama. This contribution briefly summarises the problems of coexistence and strong nationalisms, which are among the major characteristics in East Asian international relations with regard to history, its interpretation, and the way it is exploited in political discourses. ----- Bibliographie : Sprotte, Maik Hendrik: Zum Stellenwert der Geschichte im politischen Diskurs Ostasiens. Gedankensplitter zum Beitrag von Nishiyama Akiyoshi, JB historie, 1-2014, S. 383-343. https://doi.org/10.3224/jbh.v7i1.18
Bochumer Jahrbuch zur Ostasienforschung (BJOAF), 2014
(Text in German) According to a top-secret diplomatic memo written in February 1969 by Egon Bahr,... more (Text in German)
According to a top-secret diplomatic memo written in February 1969 by Egon Bahr, at that time head of the planning staff of the German Foreign Ministry, Japanese diplomats mentioned presumably-on the occasion of the first consultations of the planning staffs of the German and Japanese foreign ministries-the option of an independent Japanese nuclear arsenal, despite the ongoing negotiations on Japan's participation in the "Treaty on the Non-Proliferation of Nuclear Weapons" (NPT) and regardless of the fact that only two years earlier the "three non-nuclear principles" had been proclaimed. This paper examines Japan's public attitude towards her own nuclear weapon strategy in the 1960s in the context of "nuclear hedging" and its political influence on Japanese domestic politics in 2010 due to an NHK documentary which provoked an internal investigation at the Ministry of Foreign Affairs.
In meinem Blog erinnere ich an den 7. Januar 1989 - den Tag also, an dem der Shôwa Tennô verstarb.
Koma, Kyoko (editor) & Barnskiene, Sigita/ Fujita, Keiki/ Gelunas, Arunas/ Honoré, Jean-Paul/ Onohara, Noriko/ Sprotte, Maik Hendrik (co-editors): The Image of Japan in Europe. S. 29-51, 2008
Formenwandel der Bürgergesellschaft - Arbeitspapiere des Internationalen Graduiertenkollegs Halle-Tôkyô, Nr. 6, 2010
Maik Hendrik SPROTTE 23 "Sich um die Versehrten und Hinterbliebenen im Geiste echter Mütter und S... more Maik Hendrik SPROTTE 23 "Sich um die Versehrten und Hinterbliebenen im Geiste echter Mütter und Schwestern kümmern" -Wohlfahrtsorganisationen für Kriegsopfer unter besonderer Berücksichtigung des Patriotischen Frauenverbandes Tino SCHÖLZ 35 Zur (un)freiwilligen Beteiligung der Frauen an der Wehraktivität -Die Frauenvereinigung zur Landesverteidigung (Kokubō fujin-kai) 1931-1945 YANAGIHARA Nobuhiro 45 Für wen engagieren sich Bürger? -Das "System der Armenpfleger" (hōmen iin seido) im Fünfzehnjährigen Krieg HIRAMATSU Hideto 51 Cui bono? -Die Kampagne zum Ausbau des Kashihara-Schreins für die Feierlichkeiten zur "2600-jährigen" Reichsgründung 1940 Jan SCHMIDT 63 Autoreninformation 77 7 ZIVILGESELLSCHAFT UND KRIEG IN JAPAN -EINE EINLEITUNG Maik Hendrik SPROTTE & Tino SCHÖLZ Wir freuen uns, mit der vorliegenden Publikation zeitnah die um Fußnoten erweiterten und leicht überarbeiteten Vorträge dokumentieren zu können, die als Elemente ein Panels unter dem Titel "Der mobilisierte Bürger? -Aspekte einer zivilgesellschaftlichen Partizipation im Japan der Kriegszeit (1931-1945)" auf dem 14. Deutschsprachigen Japanologentag an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Oktober 2009 präsentiert und diskutiert wurden. Die Untersuchung der Frage, ob sich im Japan vor 1945 Elemente eines wie auch immer gearteten bürgergesellschaftlichen Handelns bzw. zivilgesellschaftlicher Strukturen identifizieren lassen, stellt sich für uns als ergebnisoffener Prozess dar. Gleichwohl scheint es geboten, die heuristische Tragfähigkeit dieses für die demokratischen Gesellschaften der Gegenwart intensiv diskutierten wissenschaftlichen Konzepts in seiner möglichen historischen Dimension für Japan auszuloten. 1 Hierzu soll das vorliegende Arbeitspapier beitragen und einen Diskussionsprozess in dieser Richtung anstoßen. Im Zentrum unseres Interesses steht dabei, welche Bereiche sich für eine mögliche Analyse eignen. Angesichts der ereignisgeschichtlichen Entwicklung im japanischen In-und Ausland während des gewählten Untersuchungszeitraums, namentlich des Fünfzehnjährigen oder Asiatisch-Pazifischen Krieges (jūgonen sensō 十五年戦争 / Ajia Taiheiyō sensō アジア・太平洋戦争) zwischen dem Mandschurischen Zwischenfall 1931 (Manshū jihen 満 州 事 変 ) und der Niederlage Japans im August 1945, erscheint eine weitere Vorbemerkung geboten, um Missverständnissen vorzubeugen: Wir verfolgen weder die Absicht, mit positiv konnotierten normativen Begriffen wie "Bürger-" oder "Zivilgesellschaft" oder "bürgergesellschaftliches Engagement" einer Relativierung oder Verharmlosung des Leids der Kriegsjahre das Wort zu reden, noch einer Trivialisierung oder gar Ästhetisierung der Ereignisse jener Zeit Vorschub 1 Vgl. unter der inzwischen nahezu unüberschaubaren Fülle an Publikationen beispielsweise Adloff, Frank (2005): Zivilgesellschaft. Theorie und politische Praxis.
梅森直之(編)、『帝国を撃て — 平民社100年国際シンポジウム』、33—59頁, 2005
移り変わりゆく時代の中で、歴史学はもちろんのこと、歴史的文化論の影響を受けた領域、たとえば著者自身が携わっている「地域研究」と呼ばれる分野でも、他の分野と同じく研究スタンスに変容が生じつつある。... more 移り変わりゆく時代の中で、歴史学はもちろんのこと、歴史的文化論の影響を受けた領域、たとえば著者自身が携わっている「地域研究」と呼ばれる分野でも、他の分野と同じく研究スタンスに変容が生じつつある。何かある一つの国に集中するよりも、トランスナショナルなものにウェイトを置いたり、比較文化論といった切り口にするというのが、少なくともドイツでは何年か前から、研究の欠かせない要件になってきている。無論、外部資金を得る上で不可欠な条件である。しかし、それ以上に、内容的にみた場合、それは確かに意義のある傾向だといえる。「近代」に入って、国民国家としての形成が遅れたとされるドイツや日本では、「君主政体」や「法冶国家」、「憲法制定」といった問題をどう扱うかが、国家の根幹に関わるものとして重要な役割を果たしてきた。それだけにとどまらず、両国、あるいは両地域間には、思想史や政治史上の特徴においてもいくつかの共通点が存在する。というわけで、本論では、これまで何十年間にも渡って積み重ねられてきた数多くの優れた先行研究の成果をふまえつつ、二一世紀における「初期社会主義研究」に付け加えられるべきものを提言すべく、国際的な比較要素として、ドイツ帝国における「大逆罪」を取り上げて論じることにする。
Es ist die Absicht, in dieser Darstellung die Möglichkeiten und Grenzen des Engagements jener jap... more Es ist die Absicht, in dieser Darstellung die Möglichkeiten und Grenzen des Engagements jener japanischer Gruppen in dem vom Staat vorgegebenen institutionellen Rahmen des Vereinsrechts vor 1945 zu skizzieren, soweit es sich um Aktivitäten handelt, die als zivilgesellschaftliche interpretiert werden könnten, und anhand eines ausgewählten Beispiels zu zeigen, dass die Wurzeln der japanischen Zivilgesellschaft weiter zurückreichen, als ihr gelegentlich in der Forschung zugestanden wird. Mithin versteht sich dieser Diskussionsbeitrag als zweifaches Plädoyer:
(1) Als ein Plädoyer für die nachhaltigere Berücksichtigung historischer Prozesse in der politikwissenschaftlichen Forschung zu Japan. So erweist sich beispielsweise die oft zitierte These von der Entstehung oder „Geburt“ der japanischen Zivilgesellschaft nach dem Hanshin-Awaji-Erdbeben vom 17. Januar 1995, respektive durch die Verabschiedung des NPO-Gesetzes 1998 bzw. eine mutmaßliche zivilgesellschaftliche Unterentwicklung mit ihrem sehr auf die juristischen Rahmenbedingungen ausgerichteten Focus als gleichermaßen beständig wie nachhaltig falsch bzw. ahistorisch. Dies gilt in gleicher Weise für die Wahrnehmung des Jahres 1945 als zivilgesellschaftliche Wasserscheide. Folglich bedarf es offenbar einer intensiveren Berücksichtigung historischer Entwicklungen, um derartigen beispielhaften Fehlinterpretationen einer geschichtslosen und gleichsam gesichtslosen politikwissenschaftlichen Forschung vorzubeugen. Dies mag dann mit einer – zweifelsohne auch kritischen – Neubewertung der Möglichkeiten und Grenzen zivilgesellschaftlicher Entwicklungen im Japan vor 1945 mit deren besonderen – geistesgeschichtlichen, strukturellen wie rechtlichen – Rahmenbedingungen und Artikulationsmöglichkeiten spezifischer Interessen einhergehen.
Zugleich versteht sich dieser Text (2) als ein Plädoyer für historische Analysen auf der Basis einer nicht normativ überhöhten Zivilgesellschaftstheorie. Die einseitige Betonung des Demokratisierungspotentials der Zivilgesellschaft als normativer Ordnung scheint Formen der vor allem auf die Stützung bzw. Bestätigung des Herrschaftssystems zielenden Partizipationsansprüche und -bestrebungen, als einer für diese Phase der japanischen Geschichte prototypischen Variante zivilgesellschaftlichen Engagements, zu verdecken. Dies schließt dann unter Berücksichtigung von Zeit und Raum auch zeitgenössische Auseinandersetzungen ein, die keineswegs immer völlig konflikt- und gewaltfrei Einzelaktionen der Machthaber, keinesfalls aber die Gesamtkonzeption ihrer Herrschaftsausübung oder das inhaltliche Design der Herrschaftspraxis in ihren Kernbereichen zum Gegenstand einer gelegentlich durchaus auch scharfen Kritik hatten. Ein seiner normativen Bestandteile „entkleideter“ Zivilgesellschaftsbegriff ließe, gleichermaßen als Erweiterung der gängigen Analysekriterien, in diesem Kontext differenziertere Aussagen über die Rolle und die Handlungsspielräume der Untertanen, die zugleich auch immer Staatsbürger waren, und somit über die Qualität der Staat-Bürger-Beziehungen in historischer Perspektive im Japan vor 1945 zu.
How history impacts the political discourse of East Asia: fragmented thoughts on the contribution... more How history impacts the political discourse of East Asia: fragmented thoughts on the contribution of Akiyoshi Nishiyama Abstract The paper discusses the impact of history on the cross-national relations of China, as the leading power in East Asia, with her neighbours in the present time. This short contribution is meant to be an extension of, rather than a commentary on, the related article by Akiyoshi Nishiyama. This contribution briefly summarises the problems of coexistence and strong nationalisms, which are among the major characteristics in East Asian international relations with regard to history, its interpretation, and the way it is exploited in political discourses. ----- Bibliographie : Sprotte, Maik Hendrik: Zum Stellenwert der Geschichte im politischen Diskurs Ostasiens. Gedankensplitter zum Beitrag von Nishiyama Akiyoshi, JB historie, 1-2014, S. 383-343. https://doi.org/10.3224/jbh.v7i1.18
Bochumer Jahrbuch zur Ostasienforschung (BJOAF), 2014
(Text in German) According to a top-secret diplomatic memo written in February 1969 by Egon Bahr,... more (Text in German)
According to a top-secret diplomatic memo written in February 1969 by Egon Bahr, at that time head of the planning staff of the German Foreign Ministry, Japanese diplomats mentioned presumably-on the occasion of the first consultations of the planning staffs of the German and Japanese foreign ministries-the option of an independent Japanese nuclear arsenal, despite the ongoing negotiations on Japan's participation in the "Treaty on the Non-Proliferation of Nuclear Weapons" (NPT) and regardless of the fact that only two years earlier the "three non-nuclear principles" had been proclaimed. This paper examines Japan's public attitude towards her own nuclear weapon strategy in the 1960s in the context of "nuclear hedging" and its political influence on Japanese domestic politics in 2010 due to an NHK documentary which provoked an internal investigation at the Ministry of Foreign Affairs.
In meinem Blog erinnere ich an den 7. Januar 1989 - den Tag also, an dem der Shôwa Tennô verstarb.
Koma, Kyoko (editor) & Barnskiene, Sigita/ Fujita, Keiki/ Gelunas, Arunas/ Honoré, Jean-Paul/ Onohara, Noriko/ Sprotte, Maik Hendrik (co-editors): The Image of Japan in Europe. S. 29-51, 2008
Formenwandel der Bürgergesellschaft - Arbeitspapiere des Internationalen Graduiertenkollegs Halle-Tôkyô, Nr. 6, 2010
Maik Hendrik SPROTTE 23 "Sich um die Versehrten und Hinterbliebenen im Geiste echter Mütter und S... more Maik Hendrik SPROTTE 23 "Sich um die Versehrten und Hinterbliebenen im Geiste echter Mütter und Schwestern kümmern" -Wohlfahrtsorganisationen für Kriegsopfer unter besonderer Berücksichtigung des Patriotischen Frauenverbandes Tino SCHÖLZ 35 Zur (un)freiwilligen Beteiligung der Frauen an der Wehraktivität -Die Frauenvereinigung zur Landesverteidigung (Kokubō fujin-kai) 1931-1945 YANAGIHARA Nobuhiro 45 Für wen engagieren sich Bürger? -Das "System der Armenpfleger" (hōmen iin seido) im Fünfzehnjährigen Krieg HIRAMATSU Hideto 51 Cui bono? -Die Kampagne zum Ausbau des Kashihara-Schreins für die Feierlichkeiten zur "2600-jährigen" Reichsgründung 1940 Jan SCHMIDT 63 Autoreninformation 77 7 ZIVILGESELLSCHAFT UND KRIEG IN JAPAN -EINE EINLEITUNG Maik Hendrik SPROTTE & Tino SCHÖLZ Wir freuen uns, mit der vorliegenden Publikation zeitnah die um Fußnoten erweiterten und leicht überarbeiteten Vorträge dokumentieren zu können, die als Elemente ein Panels unter dem Titel "Der mobilisierte Bürger? -Aspekte einer zivilgesellschaftlichen Partizipation im Japan der Kriegszeit (1931-1945)" auf dem 14. Deutschsprachigen Japanologentag an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Oktober 2009 präsentiert und diskutiert wurden. Die Untersuchung der Frage, ob sich im Japan vor 1945 Elemente eines wie auch immer gearteten bürgergesellschaftlichen Handelns bzw. zivilgesellschaftlicher Strukturen identifizieren lassen, stellt sich für uns als ergebnisoffener Prozess dar. Gleichwohl scheint es geboten, die heuristische Tragfähigkeit dieses für die demokratischen Gesellschaften der Gegenwart intensiv diskutierten wissenschaftlichen Konzepts in seiner möglichen historischen Dimension für Japan auszuloten. 1 Hierzu soll das vorliegende Arbeitspapier beitragen und einen Diskussionsprozess in dieser Richtung anstoßen. Im Zentrum unseres Interesses steht dabei, welche Bereiche sich für eine mögliche Analyse eignen. Angesichts der ereignisgeschichtlichen Entwicklung im japanischen In-und Ausland während des gewählten Untersuchungszeitraums, namentlich des Fünfzehnjährigen oder Asiatisch-Pazifischen Krieges (jūgonen sensō 十五年戦争 / Ajia Taiheiyō sensō アジア・太平洋戦争) zwischen dem Mandschurischen Zwischenfall 1931 (Manshū jihen 満 州 事 変 ) und der Niederlage Japans im August 1945, erscheint eine weitere Vorbemerkung geboten, um Missverständnissen vorzubeugen: Wir verfolgen weder die Absicht, mit positiv konnotierten normativen Begriffen wie "Bürger-" oder "Zivilgesellschaft" oder "bürgergesellschaftliches Engagement" einer Relativierung oder Verharmlosung des Leids der Kriegsjahre das Wort zu reden, noch einer Trivialisierung oder gar Ästhetisierung der Ereignisse jener Zeit Vorschub 1 Vgl. unter der inzwischen nahezu unüberschaubaren Fülle an Publikationen beispielsweise Adloff, Frank (2005): Zivilgesellschaft. Theorie und politische Praxis.
梅森直之(編)、『帝国を撃て — 平民社100年国際シンポジウム』、33—59頁, 2005
移り変わりゆく時代の中で、歴史学はもちろんのこと、歴史的文化論の影響を受けた領域、たとえば著者自身が携わっている「地域研究」と呼ばれる分野でも、他の分野と同じく研究スタンスに変容が生じつつある。... more 移り変わりゆく時代の中で、歴史学はもちろんのこと、歴史的文化論の影響を受けた領域、たとえば著者自身が携わっている「地域研究」と呼ばれる分野でも、他の分野と同じく研究スタンスに変容が生じつつある。何かある一つの国に集中するよりも、トランスナショナルなものにウェイトを置いたり、比較文化論といった切り口にするというのが、少なくともドイツでは何年か前から、研究の欠かせない要件になってきている。無論、外部資金を得る上で不可欠な条件である。しかし、それ以上に、内容的にみた場合、それは確かに意義のある傾向だといえる。「近代」に入って、国民国家としての形成が遅れたとされるドイツや日本では、「君主政体」や「法冶国家」、「憲法制定」といった問題をどう扱うかが、国家の根幹に関わるものとして重要な役割を果たしてきた。それだけにとどまらず、両国、あるいは両地域間には、思想史や政治史上の特徴においてもいくつかの共通点が存在する。というわけで、本論では、これまで何十年間にも渡って積み重ねられてきた数多くの優れた先行研究の成果をふまえつつ、二一世紀における「初期社会主義研究」に付け加えられるべきものを提言すべく、国際的な比較要素として、ドイツ帝国における「大逆罪」を取り上げて論じることにする。
Es ist die Absicht, in dieser Darstellung die Möglichkeiten und Grenzen des Engagements jener jap... more Es ist die Absicht, in dieser Darstellung die Möglichkeiten und Grenzen des Engagements jener japanischer Gruppen in dem vom Staat vorgegebenen institutionellen Rahmen des Vereinsrechts vor 1945 zu skizzieren, soweit es sich um Aktivitäten handelt, die als zivilgesellschaftliche interpretiert werden könnten, und anhand eines ausgewählten Beispiels zu zeigen, dass die Wurzeln der japanischen Zivilgesellschaft weiter zurückreichen, als ihr gelegentlich in der Forschung zugestanden wird. Mithin versteht sich dieser Diskussionsbeitrag als zweifaches Plädoyer:
(1) Als ein Plädoyer für die nachhaltigere Berücksichtigung historischer Prozesse in der politikwissenschaftlichen Forschung zu Japan. So erweist sich beispielsweise die oft zitierte These von der Entstehung oder „Geburt“ der japanischen Zivilgesellschaft nach dem Hanshin-Awaji-Erdbeben vom 17. Januar 1995, respektive durch die Verabschiedung des NPO-Gesetzes 1998 bzw. eine mutmaßliche zivilgesellschaftliche Unterentwicklung mit ihrem sehr auf die juristischen Rahmenbedingungen ausgerichteten Focus als gleichermaßen beständig wie nachhaltig falsch bzw. ahistorisch. Dies gilt in gleicher Weise für die Wahrnehmung des Jahres 1945 als zivilgesellschaftliche Wasserscheide. Folglich bedarf es offenbar einer intensiveren Berücksichtigung historischer Entwicklungen, um derartigen beispielhaften Fehlinterpretationen einer geschichtslosen und gleichsam gesichtslosen politikwissenschaftlichen Forschung vorzubeugen. Dies mag dann mit einer – zweifelsohne auch kritischen – Neubewertung der Möglichkeiten und Grenzen zivilgesellschaftlicher Entwicklungen im Japan vor 1945 mit deren besonderen – geistesgeschichtlichen, strukturellen wie rechtlichen – Rahmenbedingungen und Artikulationsmöglichkeiten spezifischer Interessen einhergehen.
Zugleich versteht sich dieser Text (2) als ein Plädoyer für historische Analysen auf der Basis einer nicht normativ überhöhten Zivilgesellschaftstheorie. Die einseitige Betonung des Demokratisierungspotentials der Zivilgesellschaft als normativer Ordnung scheint Formen der vor allem auf die Stützung bzw. Bestätigung des Herrschaftssystems zielenden Partizipationsansprüche und -bestrebungen, als einer für diese Phase der japanischen Geschichte prototypischen Variante zivilgesellschaftlichen Engagements, zu verdecken. Dies schließt dann unter Berücksichtigung von Zeit und Raum auch zeitgenössische Auseinandersetzungen ein, die keineswegs immer völlig konflikt- und gewaltfrei Einzelaktionen der Machthaber, keinesfalls aber die Gesamtkonzeption ihrer Herrschaftsausübung oder das inhaltliche Design der Herrschaftspraxis in ihren Kernbereichen zum Gegenstand einer gelegentlich durchaus auch scharfen Kritik hatten. Ein seiner normativen Bestandteile „entkleideter“ Zivilgesellschaftsbegriff ließe, gleichermaßen als Erweiterung der gängigen Analysekriterien, in diesem Kontext differenziertere Aussagen über die Rolle und die Handlungsspielräume der Untertanen, die zugleich auch immer Staatsbürger waren, und somit über die Qualität der Staat-Bürger-Beziehungen in historischer Perspektive im Japan vor 1945 zu.