Tina Turnheim | Freie Universität Berlin (original) (raw)
Books by Tina Turnheim
Experimente lernen, Techniken tauschen. Ein spekulatives Handbuch, 2020
Das spekulative Handbuch bietet vielfältige Techniken für ein radikales Lernen und Vermitteln. Es... more Das spekulative Handbuch bietet vielfältige Techniken für ein radikales Lernen und Vermitteln. Es umfasst konkrete Anleitungen, Erfahrungen und theoretische Überlegungen. Die Texte beteiligen sich an der Konzeption einer Vermittlung, die das gemeinsame Experimentieren (wieder) einführt.
Im Seminarraum, in Workshops, auf Festivals, in Fluren, Parks und der Stadt finden Lernen und Verlernen statt. Texte und Anleitungen u. a. zu: Filmessays, Collagen, Banküberfällen, der Universität der Toten, wildem Schreiben, konzeptuellem speed Dating, neurodiversem Lernen, Format-Denken, dem Theater der Sorge, dem Schreiblabor, dem Körperstreik.
Papers by Tina Turnheim
Der Beitrag widmet sich der Analyse eines der ersten selbsternannten theatralen Preenactments: de... more Der Beitrag widmet sich der Analyse eines der ersten selbsternannten theatralen Preenactments: der kollektiven Theaterarbeit »WIR SIND EIN BILD AUS DER ZUKUNFT - Nachrichten von Krise, Aufstand und Ausnahmezustand« aus dem Jahr 2012. An der Schnittstelle zwischen postdramatischem Dokumentartheater und Preenactment spielen die Performer*innen um Margarita Tsomou und Tim Stüttgen vor dem Hintergrund der Krisensituation in Griechenland mit Fakten und Fiktionen, Bruchstücken aus Theorie, Popkultur und Protestbewegungen, und behaupten in ihrem Bühnensetting das Produktionskollektiv eines mobilen Youtube-Channels zu sein, der während der Aufführung die Wetube/Youchannel/ Wechannel/Youtube-Zukunftsshow produziert. Aus Sorge um »ein Ende der Zukunft« antizipiert das Performancekollektiv dabei proaktiv utopische Zukunftsmomente, die zwischen Splitter aus Vergangenheit und Gegenwart gestreut werden und ha(u)ntologisch die lineare Zeit zugunsten einer revolutionären Jetztzeit aushebeln sollen, in der vergangene und zukünftige Ereignisse aufeinanderprallen. Im Zentrum der Performance dürfte eine durch die politische und ökonomische Krisensituation motivierte, wiedergekehrte Sehnsucht nach Zukunft stehen, die in Anlehnung an Montagetechniken aus den 1920er und 1970er Jahren dokumentarische Verfahren einsetzt, um die Gegenwart so zu montieren, dass sie auch anders denkbar wäre. Dabei geht es weder um ein Abbilden noch um das Einfangen oder Erfahrbarmachen einer zuvor als gegeben angenommenen Wirklichkeit, sondern viel eher darum, mittels dialektischer Bilder im Sinne Benjamins über die vorgefundene Wirklichkeit hinaus zu gelangen, das (Noch-)Nicht-Existente, aber Mögliche zu beschwören. Es könnte sich bei diesem Preenactment - zumindest dem Anspruch nach - um eine gleichermaßen präfigurative wie performative poetische Praxis handeln, die, aus dem Hier und Jetzt der Performance heraus, Zukunft nicht nur beschwören, sondern auch spekulativ anstoßen möchte. Das Dokumentarische wird dabei über gängige Fragestellungen hinaus weder als Repräsentation noch als Verfestigung einer zuvor als gegeben genommenen und vorgefundenen Realität verstanden, sondern als Mittel zur Erweiterung der politischen Vorstellungskraft, die zur Herstellung einer geschichtsbewußten, zukünftigen Wirklichkeit beitragen könnte.
transcript Verlag eBooks, Sep 3, 2021
das Theater der sorge ist konzipiert als 3-Phasen-modell: in der 1. Phase geht es um die hersTell... more das Theater der sorge ist konzipiert als 3-Phasen-modell: in der 1. Phase geht es um die hersTellung einer labor- situation, in der präfigurative lebens-, denk- und arbeits- formen in diskursiver und spielerischer weise präsentisch erprobt und in konstituierende Prozesse übertragen wer- den können; in der 2. Phase geht es um die gemeinschaft- liche Konzeption, Vorbereitung und durchführung einer das labor abschließenden öffentlichen auFsTellung, die auf den kollektiven erfahrungen und ergebnissen der labore basiert. dadurch können gesellschaftliche reso- nanzenerzeugtunddiekonstituierendenProzessevorläu- figinstituiertwerden.inder3.Phasegehtesdanndarum, VorbereiTung: alle inhaltlichen erkenntnisse und ästhetischen Versuche in eine wiederholbare Theaterinszenierung / Performance zu überführen. die nötigen Voraussetzungen und bedin- gungen für diese von uns VorsTellungen genannten Formate sind für die hier verhandelte Fragestellung nicht von bedeutung – respektive würden sie den vorha...
Performances of Capitalism, Crises and Resistance
Das spekulative Handbuch bietet vielfältige Techniken für ein radikales Lernen und Vermitteln. Es... more Das spekulative Handbuch bietet vielfältige Techniken für ein radikales Lernen und Vermitteln. Es umfasst konkrete Anleitungen, Erfahrungen und theoretische Überlegungen. Die Texte beteiligen sich an der Konzeption einer Vermittlung, die das gemeinsame Experimentieren (wieder) einführt. Im Seminarraum, in Workshops, auf Festivals, in Fluren, Parks und der Stadt finden Lernen und Verlernen statt. Texte und Anleitungen u. a. zu: Filmessays, Collagen, Banküberfällen, der Universität der Toten, wildem Schreiben, konzeptuellem speed Dating, neurodiversem Lernen, Format-Denken, dem Theater der Sorge, dem Schreiblabor, dem Körperstreik.
Performance zwischen den Zeiten
Der Beitrag widmet sich der Analyse eines der ersten selbsternannten theatralen Preenactments: de... more Der Beitrag widmet sich der Analyse eines der ersten selbsternannten theatralen Preenactments: der kollektiven Theaterarbeit »WIR SIND EIN BILD AUS DER ZUKUNFT - Nachrichten von Krise, Aufstand und Ausnahmezustand« aus dem Jahr 2012. An der Schnittstelle zwischen postdramatischem Dokumentartheater und Preenactment spielen die Performer*innen um Margarita Tsomou und Tim Stüttgen vor dem Hintergrund der Krisensituation in Griechenland mit Fakten und Fiktionen, Bruchstücken aus Theorie, Popkultur und Protestbewegungen, und behaupten in ihrem Bühnensetting das Produktionskollektiv eines mobilen Youtube-Channels zu sein, der während der Aufführung die Wetube/Youchannel/ Wechannel/Youtube-Zukunftsshow produziert. Aus Sorge um »ein Ende der Zukunft« antizipiert das Performancekollektiv dabei proaktiv utopische Zukunftsmomente, die zwischen Splitter aus Vergangenheit und Gegenwart gestreut werden und ha(u)ntologisch die lineare Zeit zugunsten einer revolutionären Jetztzeit aushebeln sollen, in der vergangene und zukünftige Ereignisse aufeinanderprallen. Im Zentrum der Performance dürfte eine durch die politische und ökonomische Krisensituation motivierte, wiedergekehrte Sehnsucht nach Zukunft stehen, die in Anlehnung an Montagetechniken aus den 1920er und 1970er Jahren dokumentarische Verfahren einsetzt, um die Gegenwart so zu montieren, dass sie auch anders denkbar wäre. Dabei geht es weder um ein Abbilden noch um das Einfangen oder Erfahrbarmachen einer zuvor als gegeben angenommenen Wirklichkeit, sondern viel eher darum, mittels dialektischer Bilder im Sinne Benjamins über die vorgefundene Wirklichkeit hinaus zu gelangen, das (Noch-)Nicht-Existente, aber Mögliche zu beschwören. Es könnte sich bei diesem Preenactment - zumindest dem Anspruch nach - um eine gleichermaßen präfigurative wie performative poetische Praxis handeln, die, aus dem Hier und Jetzt der Performance heraus, Zukunft nicht nur beschwören, sondern auch spekulativ anstoßen möchte. Das Dokumentarische wird dabei über gängige Fragestellungen hinaus weder als Repräsentation noch als Verfestigung einer zuvor als gegeben genommenen und vorgefundenen Realität verstanden, sondern als Mittel zur Erweiterung der politischen Vorstellungskraft, die zur Herstellung einer geschichtsbewußten, zukünftigen Wirklichkeit beitragen könnte.
Heiner Müllers KüstenLANDSCHAFTEN
Performances of Capitalism, Crises and Resistance, 2015
Experimente lernen, Techniken tauschen. Ein spekulatives Handbuch, 2020
Das spekulative Handbuch bietet vielfältige Techniken für ein radikales Lernen und Vermitteln. Es... more Das spekulative Handbuch bietet vielfältige Techniken für ein radikales Lernen und Vermitteln. Es umfasst konkrete Anleitungen, Erfahrungen und theoretische Überlegungen. Die Texte beteiligen sich an der Konzeption einer Vermittlung, die das gemeinsame Experimentieren (wieder) einführt.
Im Seminarraum, in Workshops, auf Festivals, in Fluren, Parks und der Stadt finden Lernen und Verlernen statt. Texte und Anleitungen u. a. zu: Filmessays, Collagen, Banküberfällen, der Universität der Toten, wildem Schreiben, konzeptuellem speed Dating, neurodiversem Lernen, Format-Denken, dem Theater der Sorge, dem Schreiblabor, dem Körperstreik.
Der Beitrag widmet sich der Analyse eines der ersten selbsternannten theatralen Preenactments: de... more Der Beitrag widmet sich der Analyse eines der ersten selbsternannten theatralen Preenactments: der kollektiven Theaterarbeit »WIR SIND EIN BILD AUS DER ZUKUNFT - Nachrichten von Krise, Aufstand und Ausnahmezustand« aus dem Jahr 2012. An der Schnittstelle zwischen postdramatischem Dokumentartheater und Preenactment spielen die Performer*innen um Margarita Tsomou und Tim Stüttgen vor dem Hintergrund der Krisensituation in Griechenland mit Fakten und Fiktionen, Bruchstücken aus Theorie, Popkultur und Protestbewegungen, und behaupten in ihrem Bühnensetting das Produktionskollektiv eines mobilen Youtube-Channels zu sein, der während der Aufführung die Wetube/Youchannel/ Wechannel/Youtube-Zukunftsshow produziert. Aus Sorge um »ein Ende der Zukunft« antizipiert das Performancekollektiv dabei proaktiv utopische Zukunftsmomente, die zwischen Splitter aus Vergangenheit und Gegenwart gestreut werden und ha(u)ntologisch die lineare Zeit zugunsten einer revolutionären Jetztzeit aushebeln sollen, in der vergangene und zukünftige Ereignisse aufeinanderprallen. Im Zentrum der Performance dürfte eine durch die politische und ökonomische Krisensituation motivierte, wiedergekehrte Sehnsucht nach Zukunft stehen, die in Anlehnung an Montagetechniken aus den 1920er und 1970er Jahren dokumentarische Verfahren einsetzt, um die Gegenwart so zu montieren, dass sie auch anders denkbar wäre. Dabei geht es weder um ein Abbilden noch um das Einfangen oder Erfahrbarmachen einer zuvor als gegeben angenommenen Wirklichkeit, sondern viel eher darum, mittels dialektischer Bilder im Sinne Benjamins über die vorgefundene Wirklichkeit hinaus zu gelangen, das (Noch-)Nicht-Existente, aber Mögliche zu beschwören. Es könnte sich bei diesem Preenactment - zumindest dem Anspruch nach - um eine gleichermaßen präfigurative wie performative poetische Praxis handeln, die, aus dem Hier und Jetzt der Performance heraus, Zukunft nicht nur beschwören, sondern auch spekulativ anstoßen möchte. Das Dokumentarische wird dabei über gängige Fragestellungen hinaus weder als Repräsentation noch als Verfestigung einer zuvor als gegeben genommenen und vorgefundenen Realität verstanden, sondern als Mittel zur Erweiterung der politischen Vorstellungskraft, die zur Herstellung einer geschichtsbewußten, zukünftigen Wirklichkeit beitragen könnte.
transcript Verlag eBooks, Sep 3, 2021
das Theater der sorge ist konzipiert als 3-Phasen-modell: in der 1. Phase geht es um die hersTell... more das Theater der sorge ist konzipiert als 3-Phasen-modell: in der 1. Phase geht es um die hersTellung einer labor- situation, in der präfigurative lebens-, denk- und arbeits- formen in diskursiver und spielerischer weise präsentisch erprobt und in konstituierende Prozesse übertragen wer- den können; in der 2. Phase geht es um die gemeinschaft- liche Konzeption, Vorbereitung und durchführung einer das labor abschließenden öffentlichen auFsTellung, die auf den kollektiven erfahrungen und ergebnissen der labore basiert. dadurch können gesellschaftliche reso- nanzenerzeugtunddiekonstituierendenProzessevorläu- figinstituiertwerden.inder3.Phasegehtesdanndarum, VorbereiTung: alle inhaltlichen erkenntnisse und ästhetischen Versuche in eine wiederholbare Theaterinszenierung / Performance zu überführen. die nötigen Voraussetzungen und bedin- gungen für diese von uns VorsTellungen genannten Formate sind für die hier verhandelte Fragestellung nicht von bedeutung – respektive würden sie den vorha...
Performances of Capitalism, Crises and Resistance
Das spekulative Handbuch bietet vielfältige Techniken für ein radikales Lernen und Vermitteln. Es... more Das spekulative Handbuch bietet vielfältige Techniken für ein radikales Lernen und Vermitteln. Es umfasst konkrete Anleitungen, Erfahrungen und theoretische Überlegungen. Die Texte beteiligen sich an der Konzeption einer Vermittlung, die das gemeinsame Experimentieren (wieder) einführt. Im Seminarraum, in Workshops, auf Festivals, in Fluren, Parks und der Stadt finden Lernen und Verlernen statt. Texte und Anleitungen u. a. zu: Filmessays, Collagen, Banküberfällen, der Universität der Toten, wildem Schreiben, konzeptuellem speed Dating, neurodiversem Lernen, Format-Denken, dem Theater der Sorge, dem Schreiblabor, dem Körperstreik.
Performance zwischen den Zeiten
Der Beitrag widmet sich der Analyse eines der ersten selbsternannten theatralen Preenactments: de... more Der Beitrag widmet sich der Analyse eines der ersten selbsternannten theatralen Preenactments: der kollektiven Theaterarbeit »WIR SIND EIN BILD AUS DER ZUKUNFT - Nachrichten von Krise, Aufstand und Ausnahmezustand« aus dem Jahr 2012. An der Schnittstelle zwischen postdramatischem Dokumentartheater und Preenactment spielen die Performer*innen um Margarita Tsomou und Tim Stüttgen vor dem Hintergrund der Krisensituation in Griechenland mit Fakten und Fiktionen, Bruchstücken aus Theorie, Popkultur und Protestbewegungen, und behaupten in ihrem Bühnensetting das Produktionskollektiv eines mobilen Youtube-Channels zu sein, der während der Aufführung die Wetube/Youchannel/ Wechannel/Youtube-Zukunftsshow produziert. Aus Sorge um »ein Ende der Zukunft« antizipiert das Performancekollektiv dabei proaktiv utopische Zukunftsmomente, die zwischen Splitter aus Vergangenheit und Gegenwart gestreut werden und ha(u)ntologisch die lineare Zeit zugunsten einer revolutionären Jetztzeit aushebeln sollen, in der vergangene und zukünftige Ereignisse aufeinanderprallen. Im Zentrum der Performance dürfte eine durch die politische und ökonomische Krisensituation motivierte, wiedergekehrte Sehnsucht nach Zukunft stehen, die in Anlehnung an Montagetechniken aus den 1920er und 1970er Jahren dokumentarische Verfahren einsetzt, um die Gegenwart so zu montieren, dass sie auch anders denkbar wäre. Dabei geht es weder um ein Abbilden noch um das Einfangen oder Erfahrbarmachen einer zuvor als gegeben angenommenen Wirklichkeit, sondern viel eher darum, mittels dialektischer Bilder im Sinne Benjamins über die vorgefundene Wirklichkeit hinaus zu gelangen, das (Noch-)Nicht-Existente, aber Mögliche zu beschwören. Es könnte sich bei diesem Preenactment - zumindest dem Anspruch nach - um eine gleichermaßen präfigurative wie performative poetische Praxis handeln, die, aus dem Hier und Jetzt der Performance heraus, Zukunft nicht nur beschwören, sondern auch spekulativ anstoßen möchte. Das Dokumentarische wird dabei über gängige Fragestellungen hinaus weder als Repräsentation noch als Verfestigung einer zuvor als gegeben genommenen und vorgefundenen Realität verstanden, sondern als Mittel zur Erweiterung der politischen Vorstellungskraft, die zur Herstellung einer geschichtsbewußten, zukünftigen Wirklichkeit beitragen könnte.
Heiner Müllers KüstenLANDSCHAFTEN
Performances of Capitalism, Crises and Resistance, 2015