Miriam Dreysse | Hochschule für Musik und Theater Hamburg (original) (raw)
Papers by Miriam Dreysse
Inszenierungen von Mutterschaft und Familie in bildenden Künsten und Theater der Gegenwart
Mutter, Vater, Kind?, 2015
Inszenierungen von Mutterschaft und Familie in bildenden Künsten und Theater der Gegenwart
Inszenierungen von Mutterschaft und Familie in bildenden Künsten und Theater der Gegenwart
Hans-Peter Bayerdörfer (Hg.), Stimmen, Klänge, Töne. Synergien im szenischen Spiel, Tübingen: Narr 2002, S. 81-92, 2002
: Bettina Bannasch, Stephanie Waldow (Hg.), Lust. Darstellungen von Sexualität in der Kunst von Frauen, Stuttgart: Fink 2008, S. 189-204, 2008
In der frühen feministischen Performancekunst der 1960er bis 80er Jahre setzen sich Künstlerinnen... more In der frühen feministischen Performancekunst der 1960er bis 80er Jahre setzen sich Künstlerinnen explizit mit den Blickverhältnissen auseinander, die Darstellung des weiblichen Körpers in der Kunst prägen. Sie arbeiten dabei in erster Linie mit der Inszenierung des eigenen Körpers und reflektieren so das Verhältnis von Subjekt und Objekt des Blicks. Entblößungen spielen dabei eine wesentliche Rolle. Die Verbindung von voyeuristischer Lust, Objekthaftigkeit des weiblichen Körpers und den Konventionen der theatralen Repräsentation wird auch in der zeitgenössischen Performance reflektiert, beispielsweise bei She She Pop.
in: Forum Modernes Theater Bd. 22/2, 2007, S. 153-166, 2007
Zwei Männer sitzen sich auf der Bühne gegenüber. Sie schauen sich an. Sie sprechen miteinander. S... more Zwei Männer sitzen sich auf der Bühne gegenüber. Sie schauen sich an. Sie sprechen miteinander. Sie stellen sich Fragen, beantworten diese Fragen, manchmal ausführlich, manchmal kurz, es gibt Nachfragen, nähere Erklärungen, zustimmendes Nicken, erstaunte Blicke, manchmal gemeinsames Lachen. Die Bühne ist bis auf die beiden Stühle, auf denen sie sitzen, leer. Neunzig Minuten lang unterhalten sich die beiden, manchmal steht einer von ihnen auf und macht dem anderen etwas vor-einige Tanzbewegungen, eine Schrittfolge, eine Geste, eine Position, Körperhaltung. Meistens aber sitzen sie einander gegenüber und unterhalten sich, fragen und antworten. Pichet Klunchun and myself von Jérôme Bel und Pichet Klunchun (2005) scheint auf der Bühne eine Talkshow-Situation nachzustellen: Es werden keine Figuren gespielt, keine fiktive Geschichte erzählt, keine dramatische Handlung entwickelt, kein Tanz aufgeführt, sondern nur geredet, geredet über sich selbst, über die eigene Kultur und die eigene tänzerische Praxis. Ähnliches lässt sich seit einigen Jahren immer häufiger auf Theater-und Performancebühnen beobachten: talkshow-ähnlich inszenierte Gespräche und öffentliche Bekenntnisse, nicht professionelle Menschen als Darsteller ihrer selbst, Alltägliches und Persönliches. Hier sei nur an Quizoola! (1996) oder auch Speak Bitterness (1994) von Forced Entertainment erinnert, an die in die Kamera geflüsterten oder geschrienen Bekenntnisse, Fragen, Anklagen der Darstellerinnen und Darsteller bei René Pollesch, an die Selbstdarstellungen und Selbstbekenntnisse auf den verschiedenen Bühnen und Öffentlichkeitsforen Christoph Schlingensiefs, oder auch die direkt in die Kamera gesprochenen Geständnisse, persönlichen Ängste, Enttäuschungen, Erwartungen in Arbeiten von Gob Squad (z.B. Room Service, 2003) oder She She Pop (z.B. Warum tanzt ihr nicht?", 2004). Trotz sehr unterschiedlicher Rahmungen, Themen, Inszenierungsstrategien und Darstellungsweisen arbeiten alle diese Beispiele mit Formen des alltäglichen Gesprächs, des Bekenntnisses oder Geständnisses, der Aussprache von Persönlichem und Intimem. Dies sind auch Merkmale der seit den 90er Jahren so populär gewordenen "intimen Formate", die das Fernsehen zu einem "Ort der
„Spezialisten in eigener Sache: Rimini Protokoll“, in: Forum Modernes Theater, Bd. 19/1 (2004), S. 27-42, 2004
Eine der ersten Arbeiten über das dokumentarische Theater von Rimini Protokoll. Die außertheatral... more Eine der ersten Arbeiten über das dokumentarische Theater von Rimini Protokoll. Die außertheatrale Wirklichkeit hat Einzug in das Theater. Eine Analyse anhand von "Kreuzworträtsel Boxenstopp" (Frankfurt am Main 2000) und "Deutschland 2" (Bonn 2002).
Martina Oster, Waltraud Ernst, Marion Gerards (Hg.), Performativität und Performance. Geschlecht in Musik, Theater und MedienKunst, Hamburg: LIT Verlag 2008, S. 36-47 (2. Aufl. 2010), 2008
Subversive Potentiale von Cross-Dressing bezüglich Denaturalisierung und Veruneindeutigung von Ge... more Subversive Potentiale von Cross-Dressing bezüglich Denaturalisierung und Veruneindeutigung von Geschlechtsidentität im zeitgenössischen Theater am Beispiel von Jürgen Gosch: Macbeth (2005) und Eszter Salamon: Reproduction (2004).
Lust?, 2008
Miriam Dreysse Entblößungen. Zu Darstellungen von Weiblichkeit in zeitgenössischer Performance In... more Miriam Dreysse Entblößungen. Zu Darstellungen von Weiblichkeit in zeitgenössischer Performance In der frühen feministischen Performancekunst der 60er und 70er Jahre setzen sich Künstlerinnen explizit mit den Blickverhältnissen auseinander, die die Kunst, v.a. die bildende Kunst, und die Darstellung des weiblichen Körpers in ihr prägen. Sie arbeiten dabei in erster Linie mit der Inszenierung des eigenen Körpers und reflektieren so das Verhältnis von Subjekt und Objekt des Blicks, von Künstlersubjekt und Material, von Körper und Bild. In ihrer Performance Cut Piece von 1964 lässt sich Yoko Ono von Zuschauern mit einer Schere die Kleider vom Leib schneiden. Diese gewalttätige Entblößung ihres Körpers macht den strukturellen Gewaltzusammenhang von weiblichem Körper und Kunstobjekt, von voyeuristischem Blick und Körper deutlich. Cut Piece lässt sich auch als Antwort auf die Praxis verschiedener männlicher Künstler um 1960 lesen, den weiblichen Körper nicht nur als Modell für bildnerische Darstellungen, sondern als tatsächliches Material ihres künstlerischen Formwillens zu benutzen, wie etwa Piero Manzoni mit seinen Sculpture Viventi oder Yves Klein mit seinen Anthropometries of the Blue Period. Klein verwendet die nackten Körper seiner weiblichen Modelle gleichsam als menschliche Pinsel, um Körper-bzw. Farbabdrücke auf der Leinwand zu hinterlassen, sich selbst inszeniert er als Dirigent der Frauen. Auch Shigeko Kubotas Performance Vagina Painting von 1965 lässt sich als ironisch-provokative Replik auf Yves Klein, aber auch auf die Spritz-und Tropf-Technik Jackson Pollocks lesen. Kubota bemalt in ihrer Version eines Action Paintings ein auf dem Boden liegendes Papier mit einem Pinsel, den sie in ihrem Schritt befestigt hat. Hier wird nicht so sehr eine spezifisch weibliche Kreativität behauptet, sondern vielmehr das Modell des männlichen Schöpfertums parodiert, indem es über die Vorstellung des weiblichen Penisneids und der Vagina als Mangel schlechthin als phallische Phantasie offen gelegt wird. Carolee Schneemann ist eine der ersten Künstlerinnen, die ab den frühen 60er Jahren immer wieder den eigenen, nackten Körper, sein Verhältnis zum weiblichen Körper als Bild in der Kunst und den Zuschauerblick auf diesen Körper in Szene setzt. So etwa in Eye Body von 1963 oder in ihrer Naked Action Lecture von 1968, in der sie einen kunsthistorischen Vortrag hält und sich während des Vortragens ständig nackt aus-und wieder anzieht. Im ersten Teil ihrer Performance Interior Scroll (1975) entkleidet Schneemann sich vor dem Publikum, konturiert ihren nackten Körper grob mit schwarzen Pinselstrichen und stellt dann auf einem Tisch Aktmodell-Posen nach, die sie mit Texten über ihre Erfahrungen als Künstlerin in einem männlich dominierten Kunstkontext kontrastiert. Auch VALIE EXPORT
Stagings of Precarity. Vulnerability and Gender Identity in Alain Platel’s Gardenia Departing fro... more Stagings of Precarity. Vulnerability and Gender Identity in Alain Platel’s Gardenia Departing from Judith Butler’s notion of the precarious as the general vulnerability of the human subject, the text questions the possibilities of contemporary performing arts to stage the precariousness of the other and thus insist on the singularity of each one of us. The dance performance Gardenia by Alain Platel and the Ballet C de la B from 2008 is analyzed as an example of the staging of vulnerability and otherness. The performers of Gardenia are a group of elderly transsexuals and transvestites, thus representing the precarious life relating both to their age (especially as dancers) and their gender identity.
Forum Modernes Theater, 2021
Abstract:Der Aufsatz befragt zeitgenössischesTheater und Performance auf das kritische Potential ... more Abstract:Der Aufsatz befragt zeitgenössischesTheater und Performance auf das kritische Potential der Inszenierung von Geschlechtsidentitäten. Mit Judith Butler wird von der Performativität der Geschlechtsidentität und der Möglichkeit ausgegangen, die zwingende Wiederholung der performativen Akte zu verfehlen. Verschiedene theatrale Strategien der Subversion normativer Geschlechterbilder und des binären Geschlechtermodells wie z. B. Verfremdung, Parodie, Cross-Dressing und Maskerade werden auf ihr kritisches Potential hin untersucht. Dabei zeigt sich, dass Praktiken wie Cross-Dressing in der theoretischen Literatur unterschiedlich eingeschätzt werden, und es notwendig ist, den Einzelfall zu betrachten. Gerade das Cross-Dressing erweist sich als zwiespältig, da es Gefahr läuft, die Normen, die es kritisieren will, zu bestätigen. Das kritische Potential liegt in einer Hinterfragung des „Begriffs des Originals als solchem“ (Butler) sowie in der Eröffnung von Räumen, die Ambivalenzen zul...
Technologien des Performativen, 2020
Feministische Studien, 2020
Inszenierungen von Mutterschaft und Familie in bildenden Künsten und Theater der Gegenwart
Mutter, Vater, Kind?, 2015
Inszenierungen von Mutterschaft und Familie in bildenden Künsten und Theater der Gegenwart
Inszenierungen von Mutterschaft und Familie in bildenden Künsten und Theater der Gegenwart
Hans-Peter Bayerdörfer (Hg.), Stimmen, Klänge, Töne. Synergien im szenischen Spiel, Tübingen: Narr 2002, S. 81-92, 2002
: Bettina Bannasch, Stephanie Waldow (Hg.), Lust. Darstellungen von Sexualität in der Kunst von Frauen, Stuttgart: Fink 2008, S. 189-204, 2008
In der frühen feministischen Performancekunst der 1960er bis 80er Jahre setzen sich Künstlerinnen... more In der frühen feministischen Performancekunst der 1960er bis 80er Jahre setzen sich Künstlerinnen explizit mit den Blickverhältnissen auseinander, die Darstellung des weiblichen Körpers in der Kunst prägen. Sie arbeiten dabei in erster Linie mit der Inszenierung des eigenen Körpers und reflektieren so das Verhältnis von Subjekt und Objekt des Blicks. Entblößungen spielen dabei eine wesentliche Rolle. Die Verbindung von voyeuristischer Lust, Objekthaftigkeit des weiblichen Körpers und den Konventionen der theatralen Repräsentation wird auch in der zeitgenössischen Performance reflektiert, beispielsweise bei She She Pop.
in: Forum Modernes Theater Bd. 22/2, 2007, S. 153-166, 2007
Zwei Männer sitzen sich auf der Bühne gegenüber. Sie schauen sich an. Sie sprechen miteinander. S... more Zwei Männer sitzen sich auf der Bühne gegenüber. Sie schauen sich an. Sie sprechen miteinander. Sie stellen sich Fragen, beantworten diese Fragen, manchmal ausführlich, manchmal kurz, es gibt Nachfragen, nähere Erklärungen, zustimmendes Nicken, erstaunte Blicke, manchmal gemeinsames Lachen. Die Bühne ist bis auf die beiden Stühle, auf denen sie sitzen, leer. Neunzig Minuten lang unterhalten sich die beiden, manchmal steht einer von ihnen auf und macht dem anderen etwas vor-einige Tanzbewegungen, eine Schrittfolge, eine Geste, eine Position, Körperhaltung. Meistens aber sitzen sie einander gegenüber und unterhalten sich, fragen und antworten. Pichet Klunchun and myself von Jérôme Bel und Pichet Klunchun (2005) scheint auf der Bühne eine Talkshow-Situation nachzustellen: Es werden keine Figuren gespielt, keine fiktive Geschichte erzählt, keine dramatische Handlung entwickelt, kein Tanz aufgeführt, sondern nur geredet, geredet über sich selbst, über die eigene Kultur und die eigene tänzerische Praxis. Ähnliches lässt sich seit einigen Jahren immer häufiger auf Theater-und Performancebühnen beobachten: talkshow-ähnlich inszenierte Gespräche und öffentliche Bekenntnisse, nicht professionelle Menschen als Darsteller ihrer selbst, Alltägliches und Persönliches. Hier sei nur an Quizoola! (1996) oder auch Speak Bitterness (1994) von Forced Entertainment erinnert, an die in die Kamera geflüsterten oder geschrienen Bekenntnisse, Fragen, Anklagen der Darstellerinnen und Darsteller bei René Pollesch, an die Selbstdarstellungen und Selbstbekenntnisse auf den verschiedenen Bühnen und Öffentlichkeitsforen Christoph Schlingensiefs, oder auch die direkt in die Kamera gesprochenen Geständnisse, persönlichen Ängste, Enttäuschungen, Erwartungen in Arbeiten von Gob Squad (z.B. Room Service, 2003) oder She She Pop (z.B. Warum tanzt ihr nicht?", 2004). Trotz sehr unterschiedlicher Rahmungen, Themen, Inszenierungsstrategien und Darstellungsweisen arbeiten alle diese Beispiele mit Formen des alltäglichen Gesprächs, des Bekenntnisses oder Geständnisses, der Aussprache von Persönlichem und Intimem. Dies sind auch Merkmale der seit den 90er Jahren so populär gewordenen "intimen Formate", die das Fernsehen zu einem "Ort der
„Spezialisten in eigener Sache: Rimini Protokoll“, in: Forum Modernes Theater, Bd. 19/1 (2004), S. 27-42, 2004
Eine der ersten Arbeiten über das dokumentarische Theater von Rimini Protokoll. Die außertheatral... more Eine der ersten Arbeiten über das dokumentarische Theater von Rimini Protokoll. Die außertheatrale Wirklichkeit hat Einzug in das Theater. Eine Analyse anhand von "Kreuzworträtsel Boxenstopp" (Frankfurt am Main 2000) und "Deutschland 2" (Bonn 2002).
Martina Oster, Waltraud Ernst, Marion Gerards (Hg.), Performativität und Performance. Geschlecht in Musik, Theater und MedienKunst, Hamburg: LIT Verlag 2008, S. 36-47 (2. Aufl. 2010), 2008
Subversive Potentiale von Cross-Dressing bezüglich Denaturalisierung und Veruneindeutigung von Ge... more Subversive Potentiale von Cross-Dressing bezüglich Denaturalisierung und Veruneindeutigung von Geschlechtsidentität im zeitgenössischen Theater am Beispiel von Jürgen Gosch: Macbeth (2005) und Eszter Salamon: Reproduction (2004).
Lust?, 2008
Miriam Dreysse Entblößungen. Zu Darstellungen von Weiblichkeit in zeitgenössischer Performance In... more Miriam Dreysse Entblößungen. Zu Darstellungen von Weiblichkeit in zeitgenössischer Performance In der frühen feministischen Performancekunst der 60er und 70er Jahre setzen sich Künstlerinnen explizit mit den Blickverhältnissen auseinander, die die Kunst, v.a. die bildende Kunst, und die Darstellung des weiblichen Körpers in ihr prägen. Sie arbeiten dabei in erster Linie mit der Inszenierung des eigenen Körpers und reflektieren so das Verhältnis von Subjekt und Objekt des Blicks, von Künstlersubjekt und Material, von Körper und Bild. In ihrer Performance Cut Piece von 1964 lässt sich Yoko Ono von Zuschauern mit einer Schere die Kleider vom Leib schneiden. Diese gewalttätige Entblößung ihres Körpers macht den strukturellen Gewaltzusammenhang von weiblichem Körper und Kunstobjekt, von voyeuristischem Blick und Körper deutlich. Cut Piece lässt sich auch als Antwort auf die Praxis verschiedener männlicher Künstler um 1960 lesen, den weiblichen Körper nicht nur als Modell für bildnerische Darstellungen, sondern als tatsächliches Material ihres künstlerischen Formwillens zu benutzen, wie etwa Piero Manzoni mit seinen Sculpture Viventi oder Yves Klein mit seinen Anthropometries of the Blue Period. Klein verwendet die nackten Körper seiner weiblichen Modelle gleichsam als menschliche Pinsel, um Körper-bzw. Farbabdrücke auf der Leinwand zu hinterlassen, sich selbst inszeniert er als Dirigent der Frauen. Auch Shigeko Kubotas Performance Vagina Painting von 1965 lässt sich als ironisch-provokative Replik auf Yves Klein, aber auch auf die Spritz-und Tropf-Technik Jackson Pollocks lesen. Kubota bemalt in ihrer Version eines Action Paintings ein auf dem Boden liegendes Papier mit einem Pinsel, den sie in ihrem Schritt befestigt hat. Hier wird nicht so sehr eine spezifisch weibliche Kreativität behauptet, sondern vielmehr das Modell des männlichen Schöpfertums parodiert, indem es über die Vorstellung des weiblichen Penisneids und der Vagina als Mangel schlechthin als phallische Phantasie offen gelegt wird. Carolee Schneemann ist eine der ersten Künstlerinnen, die ab den frühen 60er Jahren immer wieder den eigenen, nackten Körper, sein Verhältnis zum weiblichen Körper als Bild in der Kunst und den Zuschauerblick auf diesen Körper in Szene setzt. So etwa in Eye Body von 1963 oder in ihrer Naked Action Lecture von 1968, in der sie einen kunsthistorischen Vortrag hält und sich während des Vortragens ständig nackt aus-und wieder anzieht. Im ersten Teil ihrer Performance Interior Scroll (1975) entkleidet Schneemann sich vor dem Publikum, konturiert ihren nackten Körper grob mit schwarzen Pinselstrichen und stellt dann auf einem Tisch Aktmodell-Posen nach, die sie mit Texten über ihre Erfahrungen als Künstlerin in einem männlich dominierten Kunstkontext kontrastiert. Auch VALIE EXPORT
Stagings of Precarity. Vulnerability and Gender Identity in Alain Platel’s Gardenia Departing fro... more Stagings of Precarity. Vulnerability and Gender Identity in Alain Platel’s Gardenia Departing from Judith Butler’s notion of the precarious as the general vulnerability of the human subject, the text questions the possibilities of contemporary performing arts to stage the precariousness of the other and thus insist on the singularity of each one of us. The dance performance Gardenia by Alain Platel and the Ballet C de la B from 2008 is analyzed as an example of the staging of vulnerability and otherness. The performers of Gardenia are a group of elderly transsexuals and transvestites, thus representing the precarious life relating both to their age (especially as dancers) and their gender identity.
Forum Modernes Theater, 2021
Abstract:Der Aufsatz befragt zeitgenössischesTheater und Performance auf das kritische Potential ... more Abstract:Der Aufsatz befragt zeitgenössischesTheater und Performance auf das kritische Potential der Inszenierung von Geschlechtsidentitäten. Mit Judith Butler wird von der Performativität der Geschlechtsidentität und der Möglichkeit ausgegangen, die zwingende Wiederholung der performativen Akte zu verfehlen. Verschiedene theatrale Strategien der Subversion normativer Geschlechterbilder und des binären Geschlechtermodells wie z. B. Verfremdung, Parodie, Cross-Dressing und Maskerade werden auf ihr kritisches Potential hin untersucht. Dabei zeigt sich, dass Praktiken wie Cross-Dressing in der theoretischen Literatur unterschiedlich eingeschätzt werden, und es notwendig ist, den Einzelfall zu betrachten. Gerade das Cross-Dressing erweist sich als zwiespältig, da es Gefahr läuft, die Normen, die es kritisieren will, zu bestätigen. Das kritische Potential liegt in einer Hinterfragung des „Begriffs des Originals als solchem“ (Butler) sowie in der Eröffnung von Räumen, die Ambivalenzen zul...
Technologien des Performativen, 2020
Feministische Studien, 2020