Alexander Klier | University of Applied Sciences Munich (original) (raw)
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Papers by Alexander Klier
Handbuch E-Learning, 2016
Im Bereich der Erwachsenenbildung, aber auch im Bereich des Studiums gibt es große Vorbehalte ge... more Im Bereich der Erwachsenenbildung, aber auch im Bereich des Studiums
gibt es große Vorbehalte gegenüber der Methode des Stuhlkreises. Hinter
dieser Kritik zeigt sich ein Kern pädagogischen Handelns und Erlebens,
der in der Diskussion um Social Learning oder digitale Bildung explizit
entwickelt und reflektiert werden muss, wenn eine Übertragung der päd-
agogischen Prinzipien auf digitale Lernkontexte gelingen soll. Der Stuhl-
kreis ist ohnehin kein »Tool« für jeden Zusammenhang, er muss also
zur jeweiligen Lehrpraxis und Lernkultur passen. Auf der anderen Seite
gibt es eine verblüffende Nähe von Social Software zu den Prinzipien des
Stuhlkreises. Aus diesem Grund funktioniert die Übertragung in die digi-
tale Welt wiederum ziemlich gut. Aber nur dann, wenn die Prinzipien
des Stuhlkreises, eine »Sichtbarkeit« der Teilnehmenden, verbunden mit
einer tiefen »Verletzlichkeit« (Vulnerabilität), auch digital erreicht wer-
den. Was wiederum keine technische Aufgabe, sondern eine didaktische
Herangehensweise darstellt.
Journal für Politische Bildung, 2012
Wenn Karsten Rudolf in seinem Aufsatz "Politische Bildung: (k)ein Thema für die Bevölkerung?" (20... more Wenn Karsten Rudolf in seinem Aufsatz "Politische Bildung: (k)ein Thema für die Bevölkerung?" (2002) schreibt, dass im Rahmen der Politischen Bildung nicht darauf gewartet werden könne, dass sich hochmotivierte Bürger "in den Veranstaltungen einfinden" (S. 45) und "auf der Straße" keine Politischen Bildner zu finden seien, die auf die Menschen zugehen und versuchen, "ihre Fragen zu beantworten oder zumindest erste Anstöße zu bieten" (S. 49), so spricht er damit ein Thema an, dass für die Zukunft der Politischen Bildung eine wichtige Rolle spielen wird. Ich will im Rahmen dieser Ausführungen zeigen, dass davon bereits ein Teil - wenn auch wenig theoretisch reflektiert - gängige Praxis in der Erwachsenenbildung ist und weiter anhand empirischer Beispiele darauf hin-weisen, wie eine Umorientierung aussehen könnte. Weiter möchte ich zeigen, dass diese Umorien-tierung eine Rückkehr zur Wurzel politischer Bildung darstellt und schließlich dafür plädieren, dass das nicht heißen kann oder soll, dass die Politische Erwachsenenbildung in der jetzigen Form keinen Bestand mehr haben würde.
Grundlagen der Weiterbildung - Praxishilfen, 2015
Social-Learning ist en vogue. Auch in der Wissenschaft und beruflichen Bildung steht das Lernen i... more Social-Learning ist en vogue. Auch in der Wissenschaft und beruflichen Bildung steht das Lernen in Gruppen mittlerweile im Zentrum der Aufmerksamkeit. Selten genug wird jedoch darauf rekurriert, was dafür unerlässlich ist: Die Voraussetzungen von Menschen gemeinsam zu Lernen, um sich Wissen und Kompetenzen aneignen zu können. Noch seltener wird das Lernen ausdifferenziert um herauszufinden, welche Arten zu Lernen, also welche Lernprozesse, für eine gelingendes gemeinsames Lernen sinnvoll und welche Arten möglicherweise zum Scheitern verurteilt sind. Und noch seltener wird darüber geschrieben, was »das Soziale« im Bereich eines Lernens in der Gruppe bedeutet. Inwiefern es also besondere anthropologische Bedingungen oder auch ein lerntheoretisches Konzept gibt, die das Lernen in Gruppen ausmachen. Meine Erkenntnis und der Ansatz dieses Aufsatzes sind, dass Social Learning eine eigene Art des Lernens darstellt, die in verschiedenen Teilaspekten auch schon beschrieben worden ist. Der Untertitel »Eine Lerntheorie für das digitale Zeitalter« bezieht sich darauf, dass die Social Media aufgrund ihrer Struktur und Betonung des sozialen Charakters von Menschen besonders gut geeignet dafür sind, das Lernen in Gruppen (neu) zu gestalten.
Zeitschrift für Hochschulentwicklung, 2015
Handbuch E-Learning, 2016
Im Bereich der Erwachsenenbildung, aber auch im Bereich des Studiums gibt es große Vorbehalte ge... more Im Bereich der Erwachsenenbildung, aber auch im Bereich des Studiums
gibt es große Vorbehalte gegenüber der Methode des Stuhlkreises. Hinter
dieser Kritik zeigt sich ein Kern pädagogischen Handelns und Erlebens,
der in der Diskussion um Social Learning oder digitale Bildung explizit
entwickelt und reflektiert werden muss, wenn eine Übertragung der päd-
agogischen Prinzipien auf digitale Lernkontexte gelingen soll. Der Stuhl-
kreis ist ohnehin kein »Tool« für jeden Zusammenhang, er muss also
zur jeweiligen Lehrpraxis und Lernkultur passen. Auf der anderen Seite
gibt es eine verblüffende Nähe von Social Software zu den Prinzipien des
Stuhlkreises. Aus diesem Grund funktioniert die Übertragung in die digi-
tale Welt wiederum ziemlich gut. Aber nur dann, wenn die Prinzipien
des Stuhlkreises, eine »Sichtbarkeit« der Teilnehmenden, verbunden mit
einer tiefen »Verletzlichkeit« (Vulnerabilität), auch digital erreicht wer-
den. Was wiederum keine technische Aufgabe, sondern eine didaktische
Herangehensweise darstellt.
Journal für Politische Bildung, 2012
Wenn Karsten Rudolf in seinem Aufsatz "Politische Bildung: (k)ein Thema für die Bevölkerung?" (20... more Wenn Karsten Rudolf in seinem Aufsatz "Politische Bildung: (k)ein Thema für die Bevölkerung?" (2002) schreibt, dass im Rahmen der Politischen Bildung nicht darauf gewartet werden könne, dass sich hochmotivierte Bürger "in den Veranstaltungen einfinden" (S. 45) und "auf der Straße" keine Politischen Bildner zu finden seien, die auf die Menschen zugehen und versuchen, "ihre Fragen zu beantworten oder zumindest erste Anstöße zu bieten" (S. 49), so spricht er damit ein Thema an, dass für die Zukunft der Politischen Bildung eine wichtige Rolle spielen wird. Ich will im Rahmen dieser Ausführungen zeigen, dass davon bereits ein Teil - wenn auch wenig theoretisch reflektiert - gängige Praxis in der Erwachsenenbildung ist und weiter anhand empirischer Beispiele darauf hin-weisen, wie eine Umorientierung aussehen könnte. Weiter möchte ich zeigen, dass diese Umorien-tierung eine Rückkehr zur Wurzel politischer Bildung darstellt und schließlich dafür plädieren, dass das nicht heißen kann oder soll, dass die Politische Erwachsenenbildung in der jetzigen Form keinen Bestand mehr haben würde.
Grundlagen der Weiterbildung - Praxishilfen, 2015
Social-Learning ist en vogue. Auch in der Wissenschaft und beruflichen Bildung steht das Lernen i... more Social-Learning ist en vogue. Auch in der Wissenschaft und beruflichen Bildung steht das Lernen in Gruppen mittlerweile im Zentrum der Aufmerksamkeit. Selten genug wird jedoch darauf rekurriert, was dafür unerlässlich ist: Die Voraussetzungen von Menschen gemeinsam zu Lernen, um sich Wissen und Kompetenzen aneignen zu können. Noch seltener wird das Lernen ausdifferenziert um herauszufinden, welche Arten zu Lernen, also welche Lernprozesse, für eine gelingendes gemeinsames Lernen sinnvoll und welche Arten möglicherweise zum Scheitern verurteilt sind. Und noch seltener wird darüber geschrieben, was »das Soziale« im Bereich eines Lernens in der Gruppe bedeutet. Inwiefern es also besondere anthropologische Bedingungen oder auch ein lerntheoretisches Konzept gibt, die das Lernen in Gruppen ausmachen. Meine Erkenntnis und der Ansatz dieses Aufsatzes sind, dass Social Learning eine eigene Art des Lernens darstellt, die in verschiedenen Teilaspekten auch schon beschrieben worden ist. Der Untertitel »Eine Lerntheorie für das digitale Zeitalter« bezieht sich darauf, dass die Social Media aufgrund ihrer Struktur und Betonung des sozialen Charakters von Menschen besonders gut geeignet dafür sind, das Lernen in Gruppen (neu) zu gestalten.
Zeitschrift für Hochschulentwicklung, 2015