Frieder Günther | Institut für Zeitgeschichte München - Berlin (original) (raw)
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Papers by Frieder Günther
Maunz, Theodor, 2024
Enzyclopedia article about the professor of law and politician Theodor Maunz.
Streitsache Staat, 2022
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliograp... more Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 2011
konservativ-protestantischen Wochenzeitung "Christ und Welt" unter dem Titel "Der Staatsrechtler ... more konservativ-protestantischen Wochenzeitung "Christ und Welt" unter dem Titel "Der Staatsrechtler im Bürgerkrieg" einen kurzen Artikel, mit dem er die Aufmerksamkeit der Leserschaft auf Schmitts herausragendes staatsrechtliches Werk und sein aktuelles Schicksal als zu Unrecht verfemter "Kronjurist des Dritten Reiches" lenken wollte: "Der Name Carl Schmitts […] steht beherrschend über einer etwa vier Jahrzehnte umfassenden Epoche der deutschen Staatsrechtswissenschaft. Denn man darf den Zeitabschnitt, der mit dem Ausgang des Ersten Weltkrieges beginnt, mit vollem Recht eine Epoche nennen, gekennzeichnet durch die Tatsache, daß mit diesem Ereignis, wie mit zunehmendem zeitlichem Abstand deutlich wurde, daß nicht nur Throne stürzten, sondern eine Weltordnung unterging, ohne daß die Grundlagen und Elemente einer neuen Ordnung bisher sichtbar geworden wären." 1 Forsthoff ging es also darum, seinem Lehrer wieder Öffentlichkeit zu verschaffen und ihn dem Verschweigen und Vergessen zu entreißen. Mit seinem "Tiefblick" habe Schmitt schon früh die Dimensionen des fundamentalen Wandels der Welt erkannt und in seinem staatsrechtlichen Werk die entsprechenden Schlüsse gezogen. Dabei überging Forsthoff wohlweislich alle Schriften aus dem Zeitraum von 1933 bis 1938, er verzichtete auf einen Hinweis auf Schmitts Engagement für 1 Ernst Forsthoff, Der Staatsrechtler im Bürgerkrieg. Carl Schmitt zum 70. Geburtstag, in: Christ und Welt vom 17. 7. 1958.-Der vorliegende Aufsatz entstand 2008 im Rahmen eines zehnmonatigen Forschungsaufenthaltes an der University of North Carolina at Chapel Hill. Ich danke der Alexander von Humboldt-Stiftung für die großzügige Gewährung eines Feodor Lynen-Stipendiums und meinem Gastgeber, Professor Dr. Christopher R. Browning, für die kontinuierliche Unterstützung. Carl Schmitt, einer der Kronjuristen des Dritten Reiches, war nach 1945 öffentlich verfemt, im Stillen aber fast omnipräsent. Vor allem galt das für die Rechtswissenschaft, wo herausragende Gelehrte wie Ernst Forsthoff und Ernst Rudolf Huber sein Erbe verwalteten. Selbst nicht ganz unbelastet, bezogen sie sich namentlich auf Schmitts konkretes Ordnungs-und Gestaltungsdenken, das in seiner wuchtigen Unbestimmtheit Raum für vieles ließ und so auch manchen anderen Rechtsintellektuellen den Übergang von der Diktatur zur Demokratie erleichterte, ohne dass diese ihr Weltbild ändern mussten, wie Frieder Günther eindrucksvoll zeigen kann. nnnn
European History Yearbook, 2017
This article focuses on official state visits (1954-1958) between West Germany and non-European c... more This article focuses on official state visits (1954-1958) between West Germany and non-European countries during the presidency of Theodor Heuss. It shows how, just ten years after the end of the Second World War, West Germany re-entered the international arena and re-established ties with the non-European world. During these state visits, material culture played an important role. Costume and military parades, the exchange of gifts and the awarding of honorary state orders and honorary doctorates helped create a connection between the West-Ger-man society of the "economic miracle" and countries in Asia and Africa. Through
Jahrbuch des öffentlichen Rechts, 2018
Der Bundespräsident im politischen System, 2012
Hans Kelsen und die deutsche Staatsrechtslehre, 2013
Reviews by Frieder Günther
Historische Zeitschrift, 2017
Review of Justin Collings, Democracy's Guardians
sehepunkte, 2016
Ausgabe 16 (2016), Nr. 2 für die die Behörde von Anfang an zuständig war, entsprachen dem Konzept... more Ausgabe 16 (2016), Nr. 2 für die die Behörde von Anfang an zuständig war, entsprachen dem Konzept eines konventionellen Inlandsgeheimdienstes und hatten mit dem wehrhaften Demokratiekonzept des Grundgesetzes nichts zu tun. John floh 1954 auf abenteuerliche Weise in die DDR, da ihm die Leitung seiner Behörde mittlerweile ganz entglitten war. Er begründete seinen Schritt mit dem Wiederaufstieg der alten Eliten in der Bunderepublik. Mit dieser Kritik traf er einen zentralen Punkt seiner eigenen Behörde. Zwar hatten die Westalliierten gegenüber keiner anderen Institution die Anstellung von Mitarbeitern so genau überwacht, um die Rückkehr früherer Nationalsozialisten zu verhindern. Trotzdem waren hoch belastete Personen unter stillschweigender Billigung der Besatzungsmächte als freie Mitarbeiter in den Dienst des Bundesamts gelangt, da man meinte, nur mit Hilfe ehemaliger Angehöriger von SS, SD und Gestapo die neuen Staatsfeinde effektiv bekämpfen zu können. Später wurde eine spezielle Tarnfirma für sie gegründet. Ab 1957, als die genaue Kontrolle der Westalliierten geendet hatte, ließ man auch diese Tarnung fallen und übernahm die Mehrzahl dieser Personen als Festangestellte. Diese Entscheidung erwies sich mittelfristig allerdings als Bumerang, da sie die Voraussetzung für die kommende "Zeit der Affären" (Christina von Hodenberg) darstellte. Immer wieder brachten die Medien seit dem Beginn der 1960er Jahre die früheren NS-Karrieren der Verfassungsschutzmitarbeiter mit haarsträubenden gegenwärtigen Methoden des Bundesamts in Verbindung, bei denen die bestehende Gesetzeslage schlichtweg missachtet wurde, so dass sich das Amt wiederholt gezwungen sah, sich von den am stärksten belasteten Personen zu trennen. Der vorliegende Band über das Bundesamt für Verfassungsschutz liest sich somit über weite Strecken als eine Geschichte seiner Skandalisierung, wobei deutlich wird, dass sich die Definition, was als NS-Belastung zu gelten hat, über die Jahre immer weiter verschärfte. 1972 und 1975 sahen sich sogar zwei aufeinanderfolgende Präsidenten des Bundesamts, Hubert Schrübbers und Günther
Maunz, Theodor, 2024
Enzyclopedia article about the professor of law and politician Theodor Maunz.
Streitsache Staat, 2022
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliograp... more Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 2011
konservativ-protestantischen Wochenzeitung "Christ und Welt" unter dem Titel "Der Staatsrechtler ... more konservativ-protestantischen Wochenzeitung "Christ und Welt" unter dem Titel "Der Staatsrechtler im Bürgerkrieg" einen kurzen Artikel, mit dem er die Aufmerksamkeit der Leserschaft auf Schmitts herausragendes staatsrechtliches Werk und sein aktuelles Schicksal als zu Unrecht verfemter "Kronjurist des Dritten Reiches" lenken wollte: "Der Name Carl Schmitts […] steht beherrschend über einer etwa vier Jahrzehnte umfassenden Epoche der deutschen Staatsrechtswissenschaft. Denn man darf den Zeitabschnitt, der mit dem Ausgang des Ersten Weltkrieges beginnt, mit vollem Recht eine Epoche nennen, gekennzeichnet durch die Tatsache, daß mit diesem Ereignis, wie mit zunehmendem zeitlichem Abstand deutlich wurde, daß nicht nur Throne stürzten, sondern eine Weltordnung unterging, ohne daß die Grundlagen und Elemente einer neuen Ordnung bisher sichtbar geworden wären." 1 Forsthoff ging es also darum, seinem Lehrer wieder Öffentlichkeit zu verschaffen und ihn dem Verschweigen und Vergessen zu entreißen. Mit seinem "Tiefblick" habe Schmitt schon früh die Dimensionen des fundamentalen Wandels der Welt erkannt und in seinem staatsrechtlichen Werk die entsprechenden Schlüsse gezogen. Dabei überging Forsthoff wohlweislich alle Schriften aus dem Zeitraum von 1933 bis 1938, er verzichtete auf einen Hinweis auf Schmitts Engagement für 1 Ernst Forsthoff, Der Staatsrechtler im Bürgerkrieg. Carl Schmitt zum 70. Geburtstag, in: Christ und Welt vom 17. 7. 1958.-Der vorliegende Aufsatz entstand 2008 im Rahmen eines zehnmonatigen Forschungsaufenthaltes an der University of North Carolina at Chapel Hill. Ich danke der Alexander von Humboldt-Stiftung für die großzügige Gewährung eines Feodor Lynen-Stipendiums und meinem Gastgeber, Professor Dr. Christopher R. Browning, für die kontinuierliche Unterstützung. Carl Schmitt, einer der Kronjuristen des Dritten Reiches, war nach 1945 öffentlich verfemt, im Stillen aber fast omnipräsent. Vor allem galt das für die Rechtswissenschaft, wo herausragende Gelehrte wie Ernst Forsthoff und Ernst Rudolf Huber sein Erbe verwalteten. Selbst nicht ganz unbelastet, bezogen sie sich namentlich auf Schmitts konkretes Ordnungs-und Gestaltungsdenken, das in seiner wuchtigen Unbestimmtheit Raum für vieles ließ und so auch manchen anderen Rechtsintellektuellen den Übergang von der Diktatur zur Demokratie erleichterte, ohne dass diese ihr Weltbild ändern mussten, wie Frieder Günther eindrucksvoll zeigen kann. nnnn
European History Yearbook, 2017
This article focuses on official state visits (1954-1958) between West Germany and non-European c... more This article focuses on official state visits (1954-1958) between West Germany and non-European countries during the presidency of Theodor Heuss. It shows how, just ten years after the end of the Second World War, West Germany re-entered the international arena and re-established ties with the non-European world. During these state visits, material culture played an important role. Costume and military parades, the exchange of gifts and the awarding of honorary state orders and honorary doctorates helped create a connection between the West-Ger-man society of the "economic miracle" and countries in Asia and Africa. Through
Jahrbuch des öffentlichen Rechts, 2018
Der Bundespräsident im politischen System, 2012
Hans Kelsen und die deutsche Staatsrechtslehre, 2013
Historische Zeitschrift, 2017
Review of Justin Collings, Democracy's Guardians
sehepunkte, 2016
Ausgabe 16 (2016), Nr. 2 für die die Behörde von Anfang an zuständig war, entsprachen dem Konzept... more Ausgabe 16 (2016), Nr. 2 für die die Behörde von Anfang an zuständig war, entsprachen dem Konzept eines konventionellen Inlandsgeheimdienstes und hatten mit dem wehrhaften Demokratiekonzept des Grundgesetzes nichts zu tun. John floh 1954 auf abenteuerliche Weise in die DDR, da ihm die Leitung seiner Behörde mittlerweile ganz entglitten war. Er begründete seinen Schritt mit dem Wiederaufstieg der alten Eliten in der Bunderepublik. Mit dieser Kritik traf er einen zentralen Punkt seiner eigenen Behörde. Zwar hatten die Westalliierten gegenüber keiner anderen Institution die Anstellung von Mitarbeitern so genau überwacht, um die Rückkehr früherer Nationalsozialisten zu verhindern. Trotzdem waren hoch belastete Personen unter stillschweigender Billigung der Besatzungsmächte als freie Mitarbeiter in den Dienst des Bundesamts gelangt, da man meinte, nur mit Hilfe ehemaliger Angehöriger von SS, SD und Gestapo die neuen Staatsfeinde effektiv bekämpfen zu können. Später wurde eine spezielle Tarnfirma für sie gegründet. Ab 1957, als die genaue Kontrolle der Westalliierten geendet hatte, ließ man auch diese Tarnung fallen und übernahm die Mehrzahl dieser Personen als Festangestellte. Diese Entscheidung erwies sich mittelfristig allerdings als Bumerang, da sie die Voraussetzung für die kommende "Zeit der Affären" (Christina von Hodenberg) darstellte. Immer wieder brachten die Medien seit dem Beginn der 1960er Jahre die früheren NS-Karrieren der Verfassungsschutzmitarbeiter mit haarsträubenden gegenwärtigen Methoden des Bundesamts in Verbindung, bei denen die bestehende Gesetzeslage schlichtweg missachtet wurde, so dass sich das Amt wiederholt gezwungen sah, sich von den am stärksten belasteten Personen zu trennen. Der vorliegende Band über das Bundesamt für Verfassungsschutz liest sich somit über weite Strecken als eine Geschichte seiner Skandalisierung, wobei deutlich wird, dass sich die Definition, was als NS-Belastung zu gelten hat, über die Jahre immer weiter verschärfte. 1972 und 1975 sahen sich sogar zwei aufeinanderfolgende Präsidenten des Bundesamts, Hubert Schrübbers und Günther